RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#16 von chilperich , 03.01.2005 00:46

Meine Ausschussquote bei solchen Gelegenheiten liegt bei ca. 10-20 %. In geringem Maß bearbeite ich allerdings alle Fotos. Bei solchen Partys fotografiere ich aber auch nur unter bestimmten Bedingungen, sowohl mit der 7i, als auch mit der Dynax 60 (alles mit HS 3600) :

Es ist eine helle Decke vorhanden, über die ich indirekt blitzen kann, sonst lasse ich es komplett sein und packe die Kamera gar nicht erst aus. Wenn ein Raum dann noch helle Wände dazu hat, und nicht riesengroß ist, sind das für mich Bedingungen wie aus dem Bilderbuch.

Ist die Decke nicht richtig weiß, sondern hat einen stärkeren Farbstich, fällt meine analoge Kamera aus.

Unter 3 Meter Abstand wird es kritisch, weil das zu stark von oben kommende Licht starke Schatten im Augenbereich wirft.

Damit ich einen möglichst weiten Bereich zum Ausleuchten habe, nehme ich immer eine möglichst große Blende, es sei denn ausnahmsweise will ich den Hintergrund ausblenden. Deshalb fotografiere ich mit Zeitautomatik, wenn der Blitz die einzige wirksame Lichtquelle ist.

Ist es sehr dunkel im Raum, hat der miese Autofokus der 7i Probleme. Entweder ich kann dann zuverlässig manuell voreinstellen, oder wenn die Motive nicht von vorneherein gut einzuschätzen sind, nehme ich die analoge Kamera, weil da der Autofokus ordentlich funktioniert. Natürlich nehme ich dann Negativfilm. Ein kleines bisschen hilft bei der 7 i auch der fexlible Fokuspunkt, der zuverlässiger funktioniert.

Ich stelle von ADI auf TTL-Messung um. Nur dann funktioniert der Blitz gut. Vor zwei Wochen habe ich bei einer Feier fotografiert, bei der ein Raum mit weißer Decke war, ein anderer mit weißer Decke und braunen Holzbalken. Mit weißer Decke alles OK, mit der gemischten Decke einige korrekte, viele die in der EBV aufhellen bedurften und einige wenige völlig zu dunkle.

Sind die Decken und Wände weiß, bin ich von den Ergebnissen regelrecht begeistert. Direkt blitzen tue ich nie. Meinen Omnibounce würde ich auch nur im Notfall nehmen, denn ein indirektes Blitzen ersetzt er nicht.
Peter



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RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#17 von mullar , 03.01.2005 07:39

Da wir jetzt neben den Angaben der Erfolgsquote doch ein wenig ins handwerkliche kommen, muss ich 1...2 Fragen loswerden:

@PeterHadTrapp + @chilperich:

1. Wie stellt Ihr den Blitz manuell auf TTL um? Das scheint ein Feature des 5600/3600 zu sein, was die Kombination Metz54MZ3 und A1 nicht unterstützt. Sobald ich beide miteinander verbinde, schaltet der Metz (aufgrund des Minolta-SCA-3302-M4-Adapters) von TTL auf 6nC um, da kann man gar nichts dagegen machen. Möglich wären dann noch am Metz die Modi völlig Manuell, Strob und Metzinterne-Blitz-Automatik.

2. Wenn Ihr die Kamera zur Belichtungssteuerung des Blitzes benutzt (also nicht die Blitzautomatik, sondern die Kameraautomatik), wie kann die Kamera wissen, dass sie den Blitz länger brennen lassen muss, weil der Abstand der Lichtquelle zum Motiv nicht wie durch das Objektiv gemessen 2m ist, sondern über Deckenreflexion 6m oder mehr? D.h. motiviert sie den Blitz von vornherein mit voller Leistung zu arbeiten und macht dann einfach selber dicht, wenn sie genügend Licht hat? Das macht sie beim Metz definitiv nicht, denn wenn der mit voller Leistung arbeitet, hört man das deutlich an der viel kräftigeren Entladung. Und die macht er im Kamera-AutomatikMode nur bei Motiventfernungen ab schätzungsweise 7m (in diesem Fall dann egal ob direkt oder indirekt).



 
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RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#18 von chilperich , 03.01.2005 13:33

Ähem... ich stelle an meinem Blitz gar nichts um oder ein. Nur an der 7i stelle ich im Menü die Blitzmessart auf TTL, sonst nichts.
Wie die Kamera genau misst, durchblicke ich nicht. Auf jeden Fall arbeitet die 7i auch bei TTL mit Vorblitz, der zur Belichtungsmessung dient. Das macht sie so genau, dass ich mich meist frage, wo effektiv der Wert von ADI ist. Die Dynax 60 arbeitet auch mit TTL-wobei laut Bedienungsanleitung kein Vorblitz gezündet werde. Trotzdem ist die Messung korrekt, auch beim Indirekten Blitzen.
Leih dir doch mal einen HS3600 oder HS5600 und teste mal aus, ob es damit besser geht.
Peter



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RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#19 von mullar , 03.01.2005 13:43

Ich hatte den 3600er und war eigentlich mit der Erfolgsquote der korrekt belichteten Bilder in ähnlichen Regionen (50% nicht OK) gelandet und hatte mich (aufgrund der Schatten unter den Augen bei indirektem Deckenblitz) für den Metz54MZ3 mit 20% Front-Lämpchen entschieden.



 
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RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#20 von korfri ( gelöscht ) , 03.01.2005 14:04

Die Dimage arbeitet bei ADI nach meiner Meinung genauso wie bei TTL mit einem kurzen Vorblitz, der gemessen wird. Die Messung erfolgt bei der Dimage nicht realtime, wie bei den analogen Kameras.

ADI berücksichtigt aber auch die Entfernung, auf welche das Objektiv fokussiert hat, und versucht für diese Entfernung rein rechnerisch die richtige Belichtung zu bestimmen. Dadurch kann ADI noch genauer als TTL sein, wenn die Entfernung etwa zwischen 1 und 5 m ist. Bei großen Entfernungen wird dann nur noch TTL benutzt.



korfri

RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#21 von WinSoft , 03.01.2005 14:29

Zitat von mullar
Hand aufs Herz: Wie hoch ist - unter kritischer Betrachtung der Resultate als ambitionierte Hobbyfotografen - Eure Ausschussquote bei Schnappschuss-Blitzfotografie unter o.g. Bedingungen?


Hallo mullar,

ich zähle nicht den Ausschuss, sondern die gelungenen Bilder. Und ob die Bilder von der Belichtung her gelungen sind, sehe ich nach der Aufnahme sofort im EVF der Dimage A2.

Bei statischen Motiven kein Problem, da man ja wiederholen kann. Bei schnellen Portraits in der Verwandtenrunde muss ich mich auf die korrekte Belichtung verlassen können, da nicht jedes Bild wiederholt werden kann. Also ballere ich mit 2 Stück 5600HS irgendwo in Tischhöhe hingestellt in manueller Blitzreflektorstellung 85 mm drahtlos TTL-gesteuert gegen die helle Zimmerdecke. Die allermeisten derartig geknipsten Bilder von Personen sind danach brauchbar. Das Feintuning macht dann Photoshop CS.

Mit mehreren 5600HS macht es regelrecht Spaß, mit statischen Objekten zu experimentieren. Anlass gab mir an Silvester die Modellbahnanlage meines Schwagers in der Spur N und 4 Stück 5600HS. Davon immer 2 Stück voll gegen die Decke, ein Blitz immer im Gegenlicht, der vierte als frontaler Aufheller (meist mit Streuscheibe):
http://www.schulacc.de/Bilder/Bahn-11.jpg
http://www.schulacc.de/Bilder/Bahn-17.jpg
http://www.schulacc.de/Bilder/Bahn-19.jpg



 
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RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#22 von mullar , 03.01.2005 14:46

Jaja - genauso sehe ich die misslungenen eben auch im Display unmittelbar nach der Aufnahme und ich habe einfach keinen Pelz der dick genug wäre das Bild direkt vor dem soeben fotografierten Motiv zu löschen und selbiges unter veränderten Belichtungsbedingungen (welche randgröße auch immer ich dann ändere - von der Reflektorstellung angefangen, über Blende und Belichtungszeit, bis hin zum Diffusertausch oder einem neuen Standort) noch ein 2., 3. oder 4. Mal zu fotografieren, bis ich das Bild im Kasten habe - die Leute meiden einen ja bei einer solch aufdringlichen Verfahrensweise nach kurzer Zeit, denn zum einen fühlt man sich beoabachten, zum anderen zieht man die Aufmerksamkeit auf sich und das Motiv und zum anderen ist Blitzlich ja eben doch recht hell und damit bei übermäßigem Einsatz doch recht aufdringlich und ein Stimmungskiller ... es sei denn man ist auf einem RAVE, aber aus dem Alter bin ich (selbst gewählt) wohl raus ;-)

Nun ja - Ihre bewährte 5600er Armada ;-) Ohne Diskussion ein komplettes Lichtstudio ...

Wenn man aber nur den einen externen Blitz hat und den kamerainternen Blitz zur Frontaufhellung im drahtlosen Modus nicht verwenden kann, da er ja nur die Steuersalve für den Wireless-Mode schickt und dann verstummt ... dann habe ich nur eine Lichtquelle, die ich auf die Decke richten kann. Und ob DIE dann besser belichtete Bilder liefert nur weil ich sie wireless in einem noch größeren Abstand zum Motiv betreibe als oben auf der Kamera?

Einen Versuch wäre es ja wert - es hätte den Vorteil, dass das Licht - unabhängig vom Standort des Fotografen und seiner Entfernung zum Motiv bei jedem Bild an identischen Stellen im Raum zu unterschiedlichen zeitpunkten immer annähernd gleich hell wäre ...



 
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RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#23 von WinSoft , 03.01.2005 16:58

Zitat von mullar
Einen Versuch wäre es ja wert - es hätte den Vorteil, dass das Licht - unabhängig vom Standort des Fotografen und seiner Entfernung zum Motiv bei jedem Bild an identischen Stellen im Raum zu unterschiedlichen zeitpunkten immer annähernd gleich hell wäre ...


Genau das habe ich gemacht! Die beiden 5600HS ortsfest hingestellt (volle Pulle gegen die Decke) und dann in der Runde eine Person nach der anderen ohne Änderung der Blitzpositionen oder der Belichtung abgelichtet:
http://www.schulacc.de/Bilder/Portrait-1.jpg



 
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RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#24 von PeterHadTrapp , 03.01.2005 23:26

Zitat von mullar
@PeterHadTrapp + @chilperich:

1. Wie stellt Ihr den Blitz manuell auf TTL um? Das scheint ein Feature des 5600/3600 zu sein, was die Kombination Metz54MZ3 und A1 nicht unterstützt. Sobald ich beide miteinander verbinde, schaltet der Metz (aufgrund des Minolta-SCA-3302-M4-Adapters) von TTL auf 6nC um, da kann man gar nichts dagegen machen. Möglich wären dann noch am Metz die Modi völlig Manuell, Strob und Metzinterne-Blitz-Automatik.

2. Wenn Ihr die Kamera zur Belichtungssteuerung des Blitzes benutzt (also nicht die Blitzautomatik, sondern die Kameraautomatik), wie kann die Kamera wissen, dass sie den Blitz länger brennen lassen muss, weil der Abstand der Lichtquelle zum Motiv nicht wie durch das Objektiv gemessen 2m ist, sondern über Deckenreflexion 6m oder mehr? D.h. motiviert sie den Blitz von vornherein mit voller Leistung zu arbeiten und macht dann einfach selber dicht, wenn sie genügend Licht hat? Das macht sie beim Metz definitiv nicht, denn wenn der mit voller Leistung arbeitet, hört man das deutlich an der viel kräftigeren Entladung. Und die macht er im Kamera-AutomatikMode nur bei Motiventfernungen ab schätzungsweise 7m (in diesem Fall dann egal ob direkt oder indirekt).


1. da ich nur Minolta-Blitze habe, stelle ich das auch nur im Kameramenu ein.
2. keine Ahnung wie die Cam das regelt, der Vorlitz muss aber dann ja über die Decke (denn die Digis machen ja TTL mit Vorblitz) und sie kann nur messen was über die Decke vom Vorblitz kommt. Es funktioniert auf alle Fälle sehr gut.

Richtig ist allerdings, dass ab einer gewissen Spitzheit des Winkels die Schatten unter Kinn, Nasen und Augen deutlich werden. Da habe ich mir schon immer den Zweitreflektor der großen Metze gewünscht.



 
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RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#25 von ebarwick , 15.01.2005 00:32

Na, dann will ich auch mal /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Eigentlich bin ich absolut kein Partyknipser, da man sich die Bilder einmal anschaut und sie dann im Diamagazin versenkt, damit sie schön brav und zuverlässig vor Sonnenlicht geschützt werden.

Bei Hochzeiten oder um Freunden einen Gefallen zu tun, fotografiere ich analog ganz normal mit einem 100er Negativfilm oder einem 160er Portraitfilm. Wird der Blitz benötigt, hatte ich an der Dynax 7 oder der 9xi den 5600er angesetzt, den ich meistens direkt blitzen ließ - mit Berücksichtigung des Umgebungslichtes per AEL-Taste.
Bei kurzer Entfernung habe ich den Blitz immer um 1 Blende zurückgenommen (bei der 9xi die Gesamtbelichtung) und habe fast keinen Ausschuss produziert. Lediglich bei größeren Aufnahmedistanzen, wo evtl. noch andere Personen näher im Bild saßen als das Hauptobjekt, gab's hin und wieder Überbelichtung der vorderen oder Unterbelichtung der wichtigen Personen.
Da Blitzlicht bei doppelter Entfernung nur noch ein Viertel der Leistung liefert, sind das wohl auch grundsätzliche Probleme...

Bei der F6 ist die Blitzsteuerung derart exakt, dass ich mir jede Korrektur schenken kann. Ist geradezu unheimlich, wie genau die Kamera den Blitz dosiert, das gilt aber auch generell für die Belichtung.
Auf dem SB 800 habe ich fast immer den mitgelieferten "Joghurtbecher", den ich bei ISO 100 nur bei Distanzen über 12m wegnehmen muss und der ein weiches, fast schattenloses Bild liefert.

Bei deinem Eingangstext ist mir aufgefallen, dass du den "2.Verschlussvorhang" eingestellt hast. Wozu soll das bei Partys gut sein?
Im Gegenteil - mein SB 800 würde in diesem Fall keine (nicht sichtbaren) Vorblitze abgeben und die Kamera würde auf einfache TTL-Messung umschalten - das neue i-TTL wäre deaktiviert.
Sieh mal bei deiner Kamera/Blitz-Kombi nach, ob das mit dem normalen Blitzmodus nicht ebenfalls besser geht.
Falls du "trendige" Partybilder produzieren möchtest, solltest dazu lieber die Langzeit-Blitzsynchronisation wählen, dann bekommst du Bilder mit Kernschärfe aber ebenfalls mit sichtbaren Bewegungen.

Wenn's aber digital sein soll: Meiner Tochter haben wir jetzt eine Sony W 12 gekauft. In Stellung "Nachtportrait" blitzt die ein Partybild besser als das andere - ganz automatisch... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Grüße
Erhard



 
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