RE: Sony und das Erdbeben

#76 von Reisefoto , 20.08.2011 15:07

ZITAt (damn ed @ 2011-08-20, 1:34) Passt ganz gut dazu.
Deadly Dust[/quote]

Danke, ein interessanter und bedrückender Bericht. Ich habe ihn mir ganz angesehen.


www.reiseundbild.de


 
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RE: Sony und das Erdbeben

#77 von u. kulick , 20.08.2011 16:24

QUOTE (Reisefoto @ 2011-08-20, 14:07) QUOTE (damn ed @ 2011-08-20, 1:34) Passt ganz gut dazu.
Deadly Dust[/quote]

Danke, ein interessanter und bedrückender Bericht. Ich habe ihn mir ganz angesehen.
[/quote]
Hier was für die lieber was darüber nachlesen: Uran-Geschosse

Ich bin nach Ansehen der Video-Dokumentation glatt dafür, dass demjenigen Verteidigungsminister und/oder Forschungsminister der Bundesrepublik Deutschland, der einst die Uranmunitionstests in Deutschland zugelassen hat, wenn nötig posthum sämtliche jemals zugekommenen Ehrungen sofort aberkannt werden.

Hier noch ein Video über die Herstellung von tödlichem Staub: how to bake yellow cake

und hier noch der überflüssigste Basteltipp von David Hahn auf Youtube: Reaktor

All diese Versuche im heimischen Garten sind absolut unnötig, denn es gibt auf Flohmärkten manchmal Gegenstände, die kaum weniger strahlen als Uran: Vergleichsmessung Uran und Haushaltsgegenstände


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RE: Sony und das Erdbeben

#78 von u. kulick , 20.08.2011 20:11

Hier noch ein Video zur Flammenfarbe brennenden Wasserstoffs: H2 brennt

Diese Flammenfarbe zeigen auch fast alle in YouTube gezeigten Wasserstoff. bzw. Knallgasexplosionen, und auch die Stichflamme der Fukushima-3-Explosion.

Mit hoher schwarzer Rauchsäule verlaufen ansonsten auch andere Arten von Explosionen, und manche in zwei unterschiedlichen Phasen, wie ich ebenfalls auf YouTube sehen konnte.

Über das Ausmaß eines nuklearen Beitrages zu der Wasserstoffexplosion lässt sich durch äußere Betrachtung also wenig mit Sicherheit sagen.


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RE: Sony und das Erdbeben

#79 von Giovanni , 20.08.2011 21:41

QUOTE (u. kulick @ 2011-08-20, 15:24) und hier noch der überflüssigste Basteltipp von David Hahn auf Youtube: Reaktor[/quote]
Für alle, die danach so wie David Hahn aussehen möchten?


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RE: Sony und das Erdbeben

#80 von u. kulick , 20.08.2011 23:30

QUOTE (Giovanni @ 2011-08-20, 20:41) QUOTE (u. kulick @ 2011-08-20, 15:24) und hier noch der überflüssigste Basteltipp von David Hahn auf Youtube: Reaktor[/quote]
Für alle, die danach so wie David Hahn aussehen möchten?
[/quote]
Das sieht ja aus wie "Nuklear-Akne".

Farmer aus Fukushima sind aber überzeugt, dass ihre Produkte sowas nicht hervorrufen und nehmen deshalb ihrenGeigerzählermit zum Marktstand, um der Kundschaft die Unbedenklichkeit der Ware zu demonstrieren.


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RE: Sony und das Erdbeben

#81 von u. kulick , 22.08.2011 13:26

QUOTE (u. kulick @ 2011-08-20, 16:24) ... es gibt auf Flohmärkten manchmal Gegenstände, die kaum weniger strahlen als Uran: Vergleichsmessung Uran und Haushaltsgegenstände[/quote]

Hierzu interessant die Seite http://frank-pintschka.de/3.html, und die Links-Seite dazu führt zu weiteren interessanten Seiten. Urannitratverbindungen wurden übrigens vor 100 Jahren von Amateurfotografen verwendet, um den Kontrast oder die Tönung von entwickelten Negativen oder Positiven nachträglich zu ändern, es gab sogar Uran/Silber-Fotopapier. Wer in einem reichen Land wie unserem die Flohmärkte leerkauft von Uranglas, orange oder uranschwarz glasiertem Porzellan und Keramik, hat wahrscheinlich schnell die kritische Masse an Uran beisammen. Allerdings dürfte die Aufbereitung dieser sehr unterschiedlichen Darreichungsformen der Anreicherung für Bomben oder Reaktoren entgegenstehen. Auch der Preis von böhmischem Kristallglas dürfte das Unterfangen zu teuer machen.

Wessen Badezimmer mit radioaktiv glasierten Fliesen ausgelegt ist, sollte nach Rissbildung durch Erdbeben das Bad erstmal dekontaminieren von radioaktivem Staub.

Habe als Fan von Energiesparlampen wahrscheinlich mir auch schon mal eine Strahlungsquelle eingehandelt, da frühe frühe Lampen dieser Art auch radioaktive Stoffe enthalten haben sollen.

Bunte Glasuren und Energiesparlampen, auch Gifte wie Cadmium und Quecksilber wurden dadurch in Umlauf gebracht. Die Zukunft wird also nicht nur Energiesparen auf die Agenda setzen, sondern "umweltfreundliches Energiesparen".


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RE: Sony und das Erdbeben

#82 von stevemark , 23.08.2011 13:01

Mittlerweile geht offenbar die amerikanische NRC (Nuklearbehörde) in die Offensive und lässt Details durchsickern, die die Japaner sorgfältig zu kaschieren versuchen.

Wie ich bereits unmittelbar vor nach der Explosion von Reaktor 3 vermutet hatte - die Bilder sind ja eigentlich selbsterklärend - ist offenbar tatsächlich der Reaktor selbst "eruptiert". Arnie Gunderson, Reaktor-Ingenieur und u. a. Sachverständiger in der Kommission zur Aufkläsung des "Three Miles Island"-Unfalls (1979), hat folgende Aussagen der NRC zugänglich gemacht:

* NRC: Most of the deposition of pieces of nuclear materials found away from reactors "appears to have come from inside the reactors"
* NRC: Pieces of radioactive radioactive materials "most likely appears they were from the reactor cores rather than spent fuel pools"
* NRC saying the reactors and containments have breached and released the plutonium off-site

Quelle bei Vimeo, bei Enenews und bei Fairewind

Damit ist offensichtlich, dass die wassermoderierten Reaktoren ebenso wie die graphitmoderierten (Chernobyl-Typ, RBMK) in gewissen "Betriebszuständen" zu einer unkontrollierten Kettenreaktion neigen und mit gewaltiger Energie explodieren. Im Gegensatz zu einer Atombombe wird aber nur ein kleiner Teil des spaltbaren Materials tatsächlich gespalten; der Rest verdampft teils, oder wird in flüssiger bzw. fester Form weggeschleudert - nach oben und/oder nach unten ...

Im Falle von Chernobyl gingen nachträgliche Kalkulationen der "Leistungsexkursion" von ca. der hundertfachen thermischen Leistungen (d. h. ca. 300 Gigawatt) der maximalen Betriebsleistung aus, bei Fuk-3 dürfte es ähnlich gewesen sein.

Das atompilzartige Aufsteigen der Rauchsäule nach der Explosion von Fuk-3 deutet zudem auf eine gewaltige Hitze-Entwicklung hin, die typisch für nukleare Explosionen ist.

Diese Aussagen sind konsistent mit den Untersuchungen der University of California, die aus in den USA gesammelten Proben auf fortlaufende Kritikalitäten in Fukushima geschlossen hat. Nach wie andauernder, überraschend hoch belasteter "Fallout" in den USA (und bei uns?!???) deutet darauf hin, dass diese Problem noch nicht gelöst ist.

Gr Steve


http://www.artaphot.ch


 
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RE: Sony und das Erdbeben

#83 von u. kulick , 23.08.2011 14:08

QUOTE (stevemark @ 2011-08-19, 3:34) Wir wissen nun, dass jede Art von Kernreaktor durch eine unkontrollierte Kritikalität zur gewaltigen Eruptionen neigt - die zwar nicht ganz so heftig sind wie eine klassische Atombombe, aber umso mehr Fallout verursachen: eine "schmutzige Bombe" eben.[/quote]
Die erste Bombe "Trinity" ** hinterließ in New Mexiko geschmolzenen Sand mit einer veränderten Zusammensetzung, ein Trinitit genanntes nicht offiziell anerkanntes alphastrahlendes Mineral - es wird manchmal stattdessen als "Glas" klassifiziert. Trinitit ist genauso begehrtes Handelsgut wie Bruchstücke der Berliner Mauer. Sammler haben vermutlich das Explosionsgelände bis heute schon teilweise dekontaminiert, siehe http://www.flickr.com/photos/kenmccown/4495766199/

** Trinität ist R. Oppenheimer als Name für die Bombe eingefallen beim Lesen eines Gedichtes, in dem nebenbei der dreieinige Gott erwähnt wird, ist also keine religiöse Benennung, sondern lyrisch inspiriert. "Trinitit" erweist sich als ironische Antwort auf diese Namensgebung, hat doch der Mensch damit erstmals großflächig Natur auch in ihrer atomaren Zusammensetzung verändert, d.h. sich mitten in "God's own Country" in gewisser Weise neben den Herrn gestellt, der Himmel und Erde geschaffen hat. Mit der Gentechnik ist inzwischen ein zweiter Geist aus der Flasche gelassen. Beide Arten Naturveränderungen sind leider nicht in erster Linie gut, weder neue Alphastrahler noch patentierte Gene mit unbekannten Nebenwirkungen werden die Probleme der Menschheit verringern.

QUOTE (Giovanni @ 2011-08-19, 18:27) Aber mein Bild von Japan ist nachhaltig erschüttert.[/quote]

Es hat sich bereits gewandelt: http://www.flickr.com/photos/aluminumstudios/6040272441/


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RE: Sony und das Erdbeben

#84 von u. kulick , 23.08.2011 17:20

QUOTE (stevemark @ 2011-08-23, 12:01) Mittlerweile geht offenbar die amerikanische NRC (Nuklearbehörde) in die Offensive und lässt Details durchsickern, die die Japaner sorgfältig zu kaschieren versuchen.

Wie ich bereits unmittelbar vor nach der Explosion von Reaktor 3 vermutet hatte - die Bilder sind ja eigentlich selbsterklärend - ist offenbar tatsächlich der Reaktor selbst "eruptiert". Arnie Gunderson, Reaktor-Ingenieur und u. a. Sachverständiger in der Kommission zur Aufkläsung des "Three Miles Island"-Unfalls (1979), hat folgende Aussagen der NRC zugänglich gemacht:

* NRC: Most of the deposition of pieces of nuclear materials found away from reactors "appears to have come from inside the reactors"
* NRC: Pieces of radioactive radioactive materials "most likely appears they were from the reactor cores rather than spent fuel pools"
* NRC saying the reactors and containments have breached and released the plutonium off-site

Quelle bei Vimeo, bei Enenews und bei Fairewind

Damit ist offensichtlich, dass die wassermoderierten Reaktoren ebenso wie die graphitmoderierten (Chernobyl-Typ, RBMK) in gewissen "Betriebszuständen" zu einer unkontrollierten Kettenreaktion neigen und mit gewaltiger Energie explodieren. Im Gegensatz zu einer Atombombe wird aber nur ein kleiner Teil des spaltbaren Materials tatsächlich gespalten; der Rest verdampft teils, oder wird in flüssiger bzw. fester Form weggeschleudert - nach oben und/oder nach unten ...

Im Falle von Chernobyl gingen nachträgliche Kalkulationen der "Leistungsexkursion" von ca. der hundertfachen thermischen Leistungen (d. h. ca. 300 Gigawatt) der maximalen Betriebsleistung aus, bei Fuk-3 dürfte es ähnlich gewesen sein.

Das atompilzartige Aufsteigen der Rauchsäule nach der Explosion von Fuk-3 deutet zudem auf eine gewaltige Hitze-Entwicklung hin, die typisch für nukleare Explosionen ist.

Diese Aussagen sind konsistent mit den Untersuchungen der University of California, die aus in den USA gesammelten Proben auf fortlaufende Kritikalitäten in Fukushima geschlossen hat. Nach wie andauernder, überraschend hoch belasteter "Fallout" in den USA (und bei uns?!???) deutet darauf hin, dass diese Problem noch nicht gelöst ist.[/quote]

Offenbar liegen laut den genannten Quellen selbst die amerikanischen Experten auseinander. Arnie Gundersen sieht keinen Beweis für eine Kernschmelze bis ins Grundwasser, und bleibt auch bei seiner ja auch glaubhaften These, das kritikalische Moment der Block-3-Explosion hätte im Abklingbecken stattgefunden. IMHO ist aus den verfügbaren Informationen über den Ablauf einer Kernschmelze in Siedewasserreaktoren und aufgrund der rauhen Menge an Brennstoff, die bei großen Reaktoren wie in Fukushima davon betroffen ist, davon auszugehen, dass der Zerfall eines Reaktors nicht unbedingt bedeutet, dass alles Reaktorinventar zu einer Einheitssoße zusammenschmilzt, sondern dass ja zuerst die Brennstäbe aufplatzen und die Brennelemente (Pellets) sich dann chaotisch verteilen, wobei die Bildung mehrerer kritischer Massen möglich ist, jeweils unterschiedlich vermischt mit im Reaktor vorhandenen kettenreaktions-begünstigend oder -abschwächend wirkenden Substanzen.

Die heißesten dieser Brennelementzusammenballungen bilden die Schmelze(n), die dann evtl. genug heiße Masse haben, um Reaktorwände durch Hitzebelastung zum bersten zu bringen oder gar durchzuschmelzen. Dadurch kann diese flüssige Schmelze ihren Ort ins Containment verlagern, und dort vielleicht noch einmal Wände zum Bersten oder Schmelzen bringen. Nun kann es bei dem ungeordneten chaotischen Zustand im Reaktor auch Teile geben, wo zwar eine kritische Masse an Brennelementen angesammelt ist, aber vermischt mit neutronenfangendem Steuerstabmaterial, also eher bei einer überhöhten Betriebstemperatur als bei Schmelztemperatur. Und dazwischen immer wieder Wasser, das als notdürftige Kühlung von der Feuerwehr oder wem auch immer zur Notkühlung in den Reaktor gespritzt wird. Dieses verdampft bei der Hitze sehr schnell und entweicht mit hohem Druck aus allen Ritzen und Rohrdurchlässen aus Reaktor und Containment. Und da können auch ganze Brennelementpillen nach und nach durch den Heißdampfstrom zum Beispiel in Rohrleitungen hineingepresst worden sein, in Rohrleitungen, die aus dem Containment herausführen. Irgendwo kann aber eine solche brennelementverseuchte Rohrleitung auch einen erdbebenbedingen Knick haben, wo sich wiederum durch Kühlwasserdampf dort hineingepresste Brennelemente zu einer weiteren kritischen Masse zusammenstaut bzw. geballt haben. Eine kritische Masse also an völlig unerwartetem Ort! Oder auch nur eine unkritische Masse an Brennelementen, aber angesammelt an einer fragilen Stelle des Systems, die bei einer Wasserstoffexplosion im Reaktor aufplatzt ist und die dort außerhalb des Reaktors angesammelten Brennelemente freigesetzt wurden.

Meine weiter oben ausgeführte Theorie, der Reaktor könne vor der Explosion bereits vollständig geborsten sein, wenn er z.B. Vorschädigungen duch Mikrorisse hatte und durch die Temperaturen im Reaktor zwischen 100 Grad (siedendendes Kühlwasser) bis weit über 2000 Grad (Schmelzvorgangstemperatur) Temperaturspannungen die Risse praktisch zur Sollbruchstelle umfunktioniert hätten. So könnte es die verschiedenartigsten Ansammlungen von Kernschmelzematerial und/oder heißen Brennelementanhäufungen halt vermischt mit Reaktortrümmern geben oder gegeben haben. Wobei vor allem kritikalische Ansammlungen von losen Brennelemente anfällig wären, unter dem Druck einer Wasserstoffexplosion wie bei einer Atombombe für einen besonders effektvollen Kettenreaktionsmoment komprimiert zu werden.

Die Bilder, die aus dem umstrittenen Abklingbecken gezeigt wurden, zeigen eindeutig nur, dass es voller Trümmer liegt. Nur Experten können erkennen, ob da auch noch Brennelemente erkennbar sind. Somit gibt es eine zweite Möglichkeit, dass Gundersen's originale Theorie wahr wäre. Er sagte ja, der Druck der Wasserstoffexplosion habe Brennelemente im Abklingbecken zur kritischen Masse zusammengepresst. Genausogut könnten ins Becken gefallene Trümmermassen dieses bewerkstelligt haben, deshalb auch die dunkle Staubwolke aus Trümmerstaub? Aber IMHO muss das ja nicht das einzige kritikalische Ereignis gewesen sein, das an dieser Explosion beteiligt war, im Gruselfilm "The Nuclear Reactor Operator from Hell" hätte es bestimmt auch gleich mehrere nukleare Knälle auf einmal gegeben

Aber Wasserstoffexplosionsstichflamme und anschließend nach oben schießende heisse Explosionswolke lassen die Gundersentheorie weiterhin als ein wahrscheinliches Szenario erscheinen. Dann sind evtl. sogar die im Umkreis gefundenen Brennelemente aus dem Becken, und die Experten könnten irren, was die Natur der abgebrannten Brennelemente dieses speziellen MOX-Reaktors angeht.

Eine GAU-Forensik ist äußerst schwierig oder evtl. garnicht machbar, wenn man tonnenschwere Trümmer beiseite räumen müsste und sich dazu in hochverstrahlten Gebäudesektoren aufhalten müsste, um nachzusehen, was passiert ist. Experten können behaupten, sie wüssten besser als andere, welche Brennelementtrümmer aus dem Reaktor entschlüpft und welche aus dem Abklingbecken. Bei einem solch chaotischen Vorgang wie der vorliegenden Nuklearkatastrophe ist das kaum nachvollziehbar. Es müssten nachvollziehbare Begründungen mitgeliefert werden für solche Behauptungen, und die fehlen. Es könnte sein, dass sich europäische (Busby bzw. EU) und amerikanische (NRC) Experten überbieten in negativstmöglichen Deutungen der vorliegenden Daten, da ohnehin die nordamerikanische ebenso wie die hiesige Bevölkerung so stark verunsichert sind, dass sie anderes garnicht glauben können, und die Medien nach solch extremen Deutungen gieren, um das Sommerloch zu füllen. Durch solchen Überbietungswettbewerb ist aber das tatsächlich Vorgefallene an Negativität schon garnichtmehr zu überbieten. Da ist mir Gundersen am sympathischsten, weil er mahnt, das Schlimme nicht noch schlimmer zu machen, weder im Blick auf das in der Vergangenheit vorgefallene, noch im Blick auf die nächsten zu treffenden Entscheidungen, etwa offenbar angedrohte Notmaßnahmen wie die Verbrennung verstrahlter Trümmer etc. Es gibt auch riesige europäische Firmen wie AREVA, die glauben alles richtig zu machen mit ihren Reaktoren, aber nichts davon hören wollen, dass schlimme Dinge auch mit Abklingbecken passieren können. Mangels Endlager dürften in Westeuropa nämlich die Abklingbecken immer randvoll sein, weil man jede Art Zwischenlager so lange wie möglich zu nutzen pflegt, womöglich auch die Abklingbecken.

Evtl. ist sogar "nur" eine "konventionelle" Wasserstoffexplosion einer gewissen Stärke vorgefallen und dabei zum ersten Male Kernschmelzhitze direkt aus dem Reaktor entwichen oder eine Sekundärexplosion passiert für die Entstehung der hohen dunklen Explosionsstauberuption. Wie und von wo die Explosion die verstreuten Brennelemente mitgerissen hat? Aus einem Rohr vielleicht, in das wiegesagt durch die Notkühlungsmassnahmen massenhaft Brennelemente hineinbugsiert worden sein könnten? Aus dem Abklingbecken? Oder aus Rissen und Löchern im Containment?

Womöglich wissen wir heute weit mehr über die SLT-A77 als wir je erfahren über den "Tathergang" GAU in Fukushima, da die Spuren in einem solchen Fall eben so heiss sind, dass da niemand lebend dran kommt.

Trotzdem gibt es erkennbar Schuldige, Tepco-Manager die vor Jahren und Jahrzehnten schon die Warnungen über unzweifelhafte SicherheitsMängel sogar durch eigene, d.h. durch japanische Experten in den Wind geschlagen haben.

Weniger erkennbar ist, wo genau die Schäden sind, wo es z.B. bei Reaktor 3 herausqualmt(e): https://www.youtube.com/watch?v=p_T0M5nz_tg

Hier noch einmal eines der Luftbilder in voller Auflösung, auch da der Eindruck vom Hubi-Video bestätigt: Bei Block 4 dampfte eindeutig das "spent-fuel"-Becken, bei Block 3 steigt Dampf auf genau in einer Ecke eines Schachtes oder Beckens, und mehr in der Mitte des Gebäudes.

Hier mal die Perspektive des Kühlpumpfahrzeuges: http://www.japannewstoday.com/?p=3113

und hier ein Einblick ins Innere, aber nur ein Raum, der schnelle verlassen wurde nach Messung der Strahlung: http://houseoffoust.com/group/?p=1019


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RE: Sony und das Erdbeben

#85 von u. kulick , 23.08.2011 21:40

Fukushima ist mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Fukushima

Vom Zen-Abt bis zur Manga-Zeichnerin tragen einige Berühmtheiten diesen Namen


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RE: Sony und das Erdbeben

#86 von u. kulick , 24.08.2011 00:36

In Washington D.C. fürchtete man gestern übrigens den Umsturz ...

... durch die Teaparty? ...

... nein, den des Washington-Monumentes wegen eines Erdbebens. Auf jeden Fall beschädigt ist die The National Cathedral.

Das hat auch zur Notabschaltung eines Kernkraftwerkes geführt, wobei zum Glück genügend Reserve-Notstromgeneratoren vorhanden waren. Die weitere Entwicklung dort ist abzuwarten, siehe http://houseoffoust.com/group/?p=2348. Auch Dampf musste abgelassen werden. Ein bißchen spannend wird sogar dieser Vorfall, weil das Kraftwerk auf fast genau die Richterskala-Bebenstärke ausgelegt ist, die bei dem Erdbeben erreicht wurde! Diesmal im Test: Ein Westinghouse Druckwasserreaktor. Der Meiler gehört übrigens laut NRC zu den Top10 der riskantesten Atommeiler der USA


Während wir uns hier auf den 24ten freuen, in der Hoffnung Sony hat uns gute Produkte anzukündigen, fürchten die Japaner der 27ten August 2011 wie einen "schwarzen Samstag": Ihr GAU-Ministerpräsident Naoto Kan wird ankündigen, wie die Sperrzone um Fukushima endgültig gestgelegt wird und wie der Entschädigungsrahmen sein wird.


Bei all dem gibt es auch Licht am Horizont, und zwar in Kawasaki, Japan: japans-largest-solar-power-facility-commences-operations/

Und Licht ins Dunkel des Geschehens von Fukushima bringen ...

...Bilder!!!


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RE: Sony und das Erdbeben

#87 von BOOKIEMAFIA209 ( Gast ) , 24.08.2011 16:52

ZITAt (u. kulick @ 2011-08-24, 0:36) In Washington D.C. fürchtete man gestern übrigens den Umsturz ...

... durch die Teaparty? ...

... nein, den des Washington-Monumentes wegen eines Erdbebens. Auf jeden Fall beschädigt ist die The National Cathedral.

Das hat auch zur Notabschaltung eines Kernkraftwerkes geführt, wobei zum Glück genügend Reserve-Notstromgeneratoren vorhanden waren. Die weitere Entwicklung dort ist abzuwarten, siehe http://houseoffoust.com/group/?p=2348. Auch Dampf musste abgelassen werden. Ein bißchen spannend wird sogar dieser Vorfall, weil das Kraftwerk auf fast genau die Richterskala-Bebenstärke ausgelegt ist, die bei dem Erdbeben erreicht wurde! Diesmal im Test: Ein Westinghouse Druckwasserreaktor. Der Meiler gehört übrigens laut NRC zu den Top10 der riskantesten Atommeiler der USA


Während wir uns hier auf den 24ten freuen, in der Hoffnung Sony hat uns gute Produkte anzukündigen, fürchten die Japaner der 27ten August 2011 wie einen "schwarzen Samstag": Ihr GAU-Ministerpräsident Naoto Kan wird ankündigen, wie die Sperrzone um Fukushima endgültig gestgelegt wird und wie der Entschädigungsrahmen sein wird.


Bei all dem gibt es auch Licht am Horizont, und zwar in Kawasaki, Japan: japans-largest-solar-power-facility-commences-operations/

Und Licht ins Dunkel des Geschehens von Fukushima bringen ...

...Bilder!!![/quote]

Gerade die japaner haben jetzt wahrscheinlich auch ziemlich die faxen dicke mit der Atomenergie, bleibt abzuwarten, was dabei heraus kommt...


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RE: Sony und das Erdbeben

#88 von u. kulick , 24.08.2011 22:33

http://houseoffoust.com/group/?p=2351

Dieser Bericht zeigt, dass es kritisch stehen könnte um den erdbebengeschüttelten Reaktor North Anna: Die globalistisch gewinn- und bonus-fixierte Managerkaste des Energiekonzernes verfiel dem bei Kernkraftsicherheit absolut verhängnisvoll wirkend sein könnenden Kostensenkungswahn und stellte vor 8 Jahren deshalb die Seismometer ab. Dass bei dem Erdbeben trotzdem eine Notabschaltung eingeleitet wurde, ging auf den damit verbundenen Stromausfall zurück. Dabei streikte auch ein benötigtes aber offensichtlich schlecht gewartetes Notstromaggregat, für das aber glücklicherweise Ersatz bereitstand.

In dem Bericht ist für North Anna auch bestätigt, was ich weiter oben als Mißbrauch der Abklingbecken als Zwischenlager beschrieb: Bei dem Kraftwerk ist das Becken für abgebrannte Brennelemente überfüllt. Die Überfüllung und die abgeschalteten Seismometer wurden bei Inspektionen verschwiegen. Na ja, es ist ein amerikanisches Kraftwerk, da hilft vielleicht Beten ...


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RE: Sony und das Erdbeben

#89 von Boerdirom , 26.08.2011 02:32

ZITAt (u. kulick @ 2011-08-24, 22:33) http://houseoffoust.com/group/?p=2351

Dieser Bericht zeigt, dass es kritisch stehen könnte um den erdbebengeschüttelten Reaktor North Anna: Die globalistisch gewinn- und bonus-fixierte Managerkaste des Energiekonzernes verfiel dem bei Kernkraftsicherheit absolut verhängnisvoll wirkend sein könnenden Kostensenkungswahn und stellte vor 8 Jahren deshalb die Seismometer ab. Dass bei dem Erdbeben trotzdem eine Notabschaltung eingeleitet wurde, ging auf den damit verbundenen Stromausfall zurück. Dabei streikte auch ein benötigtes aber offensichtlich schlecht gewartetes Notstromaggregat, für das aber glücklicherweise Ersatz bereitstand.

In dem Bericht ist für North Anna auch bestätigt, was ich weiter oben als Mißbrauch der Abklingbecken als Zwischenlager beschrieb: Bei dem Kraftwerk ist das Becken für abgebrannte Brennelemente überfüllt. Die Überfüllung und die abgeschalteten Seismometer wurden bei Inspektionen verschwiegen. Na ja, es ist ein amerikanisches Kraftwerk, da hilft vielleicht Beten ... [/quote]





Offensichtlich also einfach nur Glück gehabt, zumindest bisher und was die eingeleitete Notabschaltung betrifft.

Erschreckend genug, aber die Topmanager werden aus relativ sicherer Entfernung (zumindest zumächst wie in Japan) beschwichtigend und verharmlosend (wie hier im Falle eines Falles wahrscheinlich ebenso) die Menschen in scheinbarer Sicherheit wiegen nach dem bewährten Motto: keine Gefahr für die Bevölkerung...


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RE: Sony und das Erdbeben

#90 von u. kulick , 26.08.2011 15:43

Zurück zum eigentlichen Thema: Sony und das Erdbeben.

Die Vorstellung der neuen Produkte am 24. August 2011 hat deutlich gemacht, dass erfreulicherweise Sony im Fotobereich nicht wesentlich durch das Beben aufgehalten wurde, in anderen Bereichen bekanntlich schon wie etwa bei Profi-Videobändern und Akkumulatoren, aber leider auch allzudeutlich gemacht, wie wertvoll eine gute Unternehmenskommunikation ist.

SonyAlphaRumours gehört dicht gemacht. Es hat Hoffnungen geschürt auf eine Super-High-Iso-Kamera, und was ist dabei herausgekommen? Na immerhin die NEX5N mit ISO 25.600. Aber wer jetzt von der A77 die gerüchteweise angekündigten 108.000 ISO erwartet hat ist enttäuscht. SAR hat einen 3MP-OLE-Sucher angekündigt, tatsächlich wird nur ein 2,3MP-OLED-Sucher geliefert. Ein bißchen viel Ziffernmanipulation also bei den Gerüchten von SAR!

Andere sinnvolle Sachen wurden von SAR angekündigt, die Ankündigungen wirkten aber total unrealistisch, i.e. der LA-EA2-Adapter. So etwas hätte nur Sony selbst ankündugen dürfen. Auch die NEX-7 sah zunächst so aus wie eine typische geniale Studie, die nie in Serie gehen wird. Früher hat SAR die ersten NEXen mal als Four-Thirds-Kameras angekündigt, was ein Unsinn, aber wieviele mögen sich dann solche Hoffnungen gemacht haben? Macht SAR dicht und kommuniziert mehr echte Produktplanung, bitte, Sony.

Und nun: Immer noch Schweigen im Walde bezüglich neuer richtiger DSLRs mit OVF und/oder "Vollformat". Es ist zum Verzweifeln. Sony sollte seine Pläne offenlegen, was da noch kommt, regelmäßig offenlegen! Die Konkurrenz wird deshalb das Alpha-System schon nicht kopieren. Die Angst steckt aber tief in den Japanern drin, weil sie früher sehr viel von anderen und voneinander kopiert haben. Aber die Zeiten sind vorbei, heutzutage sind die Kamerasysteme durch Berge von Patentschriften geschützt, und das Sony-System ist ohnehin eine Welt für sich. Und gerade bei Kamerasystemen muss für die Kunden Klarheit geschaffen werden, was sie von Sony noch erwarten können. Die OVF-Frage und die Vollformat-Frage offen im Raume stehen zu lassen grenzt womöglich an Kundenquälerei, oder hab ich das jetzt etwas übertrieben ausgedrückt? Jedenfalls quälen sich bereits erste Forumler mit dem Gedanken, sich zwangsweise an den EVF gewöhnen zu müssen, wenn sie beim System bleiben wollten. Diesen Kunden gehört reiner Wein eingeschenkt: Quo vadis, Sony? Und bitte keine japanisch-diplomatischen Umschweife, sondern rundheraus mit den Produktplänen, damit Klarheit herrscht und die Kundenzufriedenheit sichergestellt wird. Wenigstens die Jahreszahlen oder Prioritäten, zu bzw. mit denen tatsächlich nächste entsprechende Produkte vorgestellt werden, müssen klipp und klar genannt werden.

IMHO ist Sony der Kundschaft mindestens noch ein Dynax 600si Äquivalent schuldig für APS-C (mit Glaspentaprisma) und eine A800 oder eine A950 als Abrundung des Vollformat-DSLR-Portfolios nach unten oder oben, was der Markt halt hergibt. Wenn Sony sich aus OVF und Vollformat zurückziehen will, dann bitte geordnet am besten mit richtig knackig guten OVF- bzw. Vollformat-Referenzprodukten, an denen die Minolta-AF/Alpha-Optik-Fans noch lange ihre Freude haben, so dass der Ausstieg für die meisten Enthusiasten erstmal schmerzfrei wäre. Sony kann viel, dann wird es wohl auch noch gute Kommunikation hinkriegen, oder?


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