RE: Warum eigentlich nicht mit zwei Spiegeln?

#1 von weberhj , 22.09.2010 19:06

Nur mal wieder so eine Schnappsidee von mir:

Wäre doch eigentlich denkbar für die Spitzenmodelle hinter einem klappbaren
teildurchlässigen Spiegel (SLT) einen klassischen SLR Spiegel zu platzieren, der
über einen Shift/Klappmechanik auf den Boden zu liegen kommt.

Dann wäre für schnelle Bildfolgen und Video PD-AF mit EVF möglich.

Für langsame Bildfolgen mit OVF Betrieb könnte, nach hochklappen des
teildurchlässigen Spiegels, das Bild für einen OVF durch einen normalen
SLR Spiegel auf eine klassische Mattscheibe umgelenkt werden.

Das hätte IMHO folgende Vorteile:
* Hohe AF tracking Fähigkeit bei Video und schnellen Bildfolgen
* Beste Bildqualität (ohne Spiegel im Strahlengang) für Stills
* Stromeinspaarung durch OVF gegenüber EVF

Was meint Ihr dazu?

BG Hans


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RE: Warum eigentlich nicht mit zwei Spiegeln?

#2 von Giovanni , 22.09.2010 20:35

QUOTE (Hans-J. @ 2010-09-22, 19:06) Nur mal wieder so eine Schnappsidee von mir:

Wäre doch eigentlich denkbar für die Spitzenmodelle hinter einem klappbaren
teildurchlässigen Spiegel (SLT) einen klassischen SLR Spiegel zu platzieren, der
über einen Shift/Klappmechanik auf den Boden zu liegen kommt.

Dann wäre für schnelle Bildfolgen und Video PD-AF mit EVF möglich.

Für langsame Bildfolgen mit OVF Betrieb könnte, nach hochklappen des
teildurchlässigen Spiegels, das Bild für einen OVF durch einen normalen
SLR Spiegel auf eine klassische Mattscheibe umgelenkt werden.[/quote]
Coole Idee, aber wie kommt das EVF-Bild (bildfüllend) in den optischen Pentaprismensucher? Beim APS-C-Format wird ja üblicherweise mit EVF außerdem ein größeres Sucherbild verbunden. Das wäre ebenfalls problematisch.

Vielleicht doch etwas sehr viel Hybrid-Technik in einem Gehäuse.

Persönlich halte ich das SLT-Prinzip für nicht mehr als eine Brückentechnologie. Ich gebe ihr keine lange Restlaufzeit. ardon:

Die AF-Leistung der Panasonic MFT-Modelle übertrifft bereits viele DSLRs - der Vorteil des Spiegelreflex-Prinzips ist daher für mich klar der optische Sucher (obwohl EVF für viele Anwendungen auch gut sind) und nicht mehr in erster Linie der Phasendetektions-AF. Eine solche "Zwischenlösung" ist daher m.E. eigentlich unnötig, jedenfalls für Fotos (Video kann ein anderes Thema sein).

Sinn machen könnte eine Variante deiner Idee allerdings, um DSLRs mit rein optischem Sucher einen schnelleren AF im Videomodus zu bescheren. Der normale Klappspiegel könnte dann wie bei anderen DSLRs auch oben angelenkt bleiben und besitzt einen gewöhnlichen AF-Hilfsspiegel. Die AF-Sensoren sind wie üblich im Gehäuseboden und der halbdurchlässige Spiegel liegt im Fotomodus über ihnen. Im Videomodus geht der normale Klappspiegel mit AF-Hilfsspiegel hoch (wie auch heute bei videofähigen DSLRs), aber dann wird der halbdurchlässige Spiegel gegenläufig hochgeklappt (Vorderkante hoch, Scharnier ist hinten) und übernimmt die Funktion des AF-Hilfsspiegels. Natürlich wäre dabei die Videovorschau nur auf dem Display möglich. Hm. Auf jeden Fall kann man mit deiner Idee was anfangen ...


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RE: Warum eigentlich nicht mit zwei Spiegeln?

#3 von weberhj , 22.09.2010 21:58

ZITAT(Giovanni @ 2010-09-22, 19:35) Coole Idee, aber wie kommt das EVF-Bild (bildfüllend) in den optischen Pentaprismensucher? Beim APS-C-Format wird ja üblicherweise mit EVF außerdem ein größeres Sucherbild verbunden. Das wäre ebenfalls problematisch.[/quote]
Da könnte man, denke ich, mit einem Zoom im Okular und durch
einschwenken des Dislays in der EVF Betriebsart erreichen.

ZITAT(Giovanni @ 2010-09-22, 19:35) Persönlich halte ich das SLT-Prinzip für nicht mehr als eine Brückentechnologie. Ich gebe ihr keine lange Restlaufzeit. ardon: [/quote]
Da wäre ich mir nicht so sicher, denn ich vermute, dass sich das Phasendetektionsprinzip, gerade bei gleichzeitiger
HD Videoaufzeichnung, auf dem Hauptsensor so problemlos ohne Qualitätsverlust nicht implementieren lässt, sonst
wäre das wohl längst Standard.

ZITAT(Giovanni @ 2010-09-22, 19:35) Sinn machen könnte eine Variante deiner Idee allerdings, um DSLRs mit rein optischem Sucher einen schnelleren AF im Videomodus zu bescheren. Der normale Klappspiegel könnte dann wie bei anderen DSLRs auch oben angelenkt bleiben und besitzt einen gewöhnlichen AF-Hilfsspiegel. Die AF-Sensoren sind wie üblich im Gehäuseboden und der halbdurchlässige Spiegel liegt im Fotomodus über ihnen. Im Videomodus geht der normale Klappspiegel mit AF-Hilfsspiegel hoch (wie auch heute bei videofähigen DSLRs), aber dann wird der halbdurchlässige Spiegel gegenläufig hochgeklappt (Vorderkante hoch, Scharnier ist hinten) und übernimmt die Funktion des AF-Hilfsspiegels. Natürlich wäre dabei die Videovorschau nur auf dem Display möglich. Hm. Auf jeden Fall kann man mit deiner Idee was anfangen ... [/quote]
So rum geht's natürlich auch. Warum nur sind wir nicht bei einem der "big player" engagiert :-)

BG Hans


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RE: Warum eigentlich nicht mit zwei Spiegeln?

#4 von stevemark , 24.09.2010 19:12

Ich frage mich vielmehr, warum man nicht einen feststehenden Spiegel mit optischem Sucher macht... der Sucher der A900 ist um bis zu 30% heller als derjenige der FF-Mitbewerber; wenn man 60% des Lichtes auf den Sensor und 40% des Lichtes auf den optischen Sucher lenken würde, müsste das - gegenüber den SLR-Mitbewerbern - einen kaum sichtbaren Helligkeitsverlust ergeben. Und bei der Empfindlichkeit der heutigen Sensoren ist es auch kein THema mehr, ob ich 6400 oder 12800 ISO habe ... im Gegenteil: bei den 400 ISO Grundempfindllichkeit der gegenwärtigen APS-C-Sensorgeneration kann ich bei Tag kaum noch f1.4 zum Freistellen gebrauchen!

Gr Steve


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RE: Warum eigentlich nicht mit zwei Spiegeln?

#5 von Giovanni , 24.09.2010 20:16

QUOTE (stevemark @ 2010-09-24, 19:12) Ich frage mich vielmehr, warum man nicht einen feststehenden Spiegel mit optischem Sucher macht... der Sucher der A900 ist um bis zu 30% heller als derjenige der FF-Mitbewerber; wenn man 60% des Lichtes auf den Sensor und 40% des Lichtes auf den optischen Sucher lenken würde, müsste das - gegenüber den SLR-Mitbewerbern - einen kaum sichtbaren Helligkeitsverlust ergeben. Und bei der Empfindlichkeit der heutigen Sensoren ist es auch kein THema mehr, ob ich 6400 oder 12800 ISO habe ... im Gegenteil: bei den 400 ISO Grundempfindllichkeit der gegenwärtigen APS-C-Sensorgeneration kann ich bei Tag kaum noch f1.4 zum Freistellen gebrauchen![/quote]
Die EOS RT blieb ein Nischenprodukt. Die Oly E-10 und E-20 ebenfalls.

Die Alpha 900 wird durch einen feststehenden Spiegel auch nicht zur Konkurrenz für die EOS 1D Mk. IV oder Nikon D3s.

Warum in aller Welt sollte jemand so was kaufen wollen?

Warum hört Sony nicht endlich mal auf die User und beschränkt sich auf (relativ kleine) Verbesserungen an der A900 und A700:

- besserer AF-C (Algorithmus!!!
- möglichst etwas weniger Rauschen bei ISO 400 und darüber
- evtl. Live-View (mit dem Hauptsensor) und Video
- Wasserwaage im Sucher
- Klares Commitment zum System, keine Holzmodelle und Hinhaltetaktiken mehr

Was die Welt nicht braucht, ist die Selbstbespiegelung einer Firma, die sich in Innovationen stürzt, aber dabei im Zickzack rennt und die kleinen Hausaufgaben, die längst hätten gemacht sein sollen, liegen lässt.

Das sind ganz offensichtlich keine technischen Probleme. Vielmehr sieht es so aus, als lägen die Zuständigkeiten in Händen von Leuten, die keinerlei Bezug zur Fotografie haben und hippe Lifestyle-Gadgets fabrizieren wollen, mit denen sie vielleicht mal zufällig für ein, zwei Jahre den großen Coup landen und einen satten Bonus einstreichen oder befördert werden. Mit langweiligen Werkzeugen hätten sie keine solche Gewinnchance. Das langfristige Wohl der Firma und die dauerhafte Zufriedenheit der Kunden ist hier offenbar nicht Teil der Geschäftsbereichspolitik. Schade um das Alpha System. Eventuell täte Sony gut daran, die SLTs in die "Cyber-shot"-Abteilung einzugliedern und die Vollformat-Gehäuse der Broadcast-Abteilung zu unterstellen (anstatt selbst nicht zu wissen, wozu eine Alpha 900 gut sein soll).

Johannes


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