RE: KoMi-Autofocus-Digitalkameras ohne Autofocus?

#1 von u. kulick , 17.06.2005 21:01

Bei einigen Berichten über Digitalkameras von Minolta fiel mir auf, das meine KoMi X21 (identisch mit Mi X20) nicht allein da steht mit dem Fokussierproblem bei schlechtem Licht. Von der X50 oder der Z3 hab ich das jetzt hier auch gelesen.

Hierzu möchte ich an dieser Stelle noch einmal festhalten: Das Einsparen eines anständigen Infrarot-Autofokus erweist damit als ziemlich haarige Kostensparmaßnahme. Bei meiner S-1 APS-SLR-Kamera ist schon ein komischer Trick eingebaut, bei dem der Blitz beim Fokussieren im Dunkeln hilft. Minolta-Ingenieure scheinen geradezu in Spielereien dieser Art verliebt zu sein, anstatt bei einer wesentlichen Funktion wie dem automatischen Scharfstellen auf bewährteste AF-Technologie zurückzugreifen, die selbst simpelsten AF-Kleinbildkameras seit nunmehr Jahrzehnten scharfe Bilder zu machen ermöglicht. Am Ende kostet die Entwicklung von unzulänglichen Autofocus-Ersetzungs-Tricks bedeutend mehr als die Einsparung bringt im Hinblick auf das billige Standardbauteil Infrarot-AF für Kompaktkameras. Der Schuß mit dem Kostensparen um des Kostensparens Willen ging hier offensichtlich nach hinten los.

Ich kann dazu nur den Tip geben, neben der Digikamera immer mindestens eine kleine kompakte Chemikal-Kamera zusätzlich bereitzuhalten. Dann gehen einem die Halbdunkel- und auch die Dunkel-Motive nicht verloren.



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RE: KoMi-Autofocus-Digitalkameras ohne Autofocus?

#2 von mts , 17.06.2005 22:29

Zitat von u. kulick
Das Einsparen eines anständigen Infrarot-Autofokus erweist damit als ziemlich haarige Kostensparmaßnahme. Bei meiner S-1 APS-SLR-Kamera ist schon ein komischer Trick eingebaut, bei dem der Blitz beim Fokussieren im Dunkeln hilft.


Du wirst keine Spiegelreflexkameras finden, bei denen die Fokussierung mittels aktivem AF-Modul per Infrarot passiert, hier kommt nicht ohne Grund ein passives AF-Modul zum Einsatz. Dass die Fokussierung bei schlechtem Licht durch den eingebauten Blitz unterstützt wird, ist allgemein üblich. Schau dich mal um, welche Hersteller alles diesen "komischen Trick" noch einsetzen.
Der Infrarot-AF hat etliche Nachteile, er lässt sich zum Beispiel durch Fensterscheiben täuschen. AF-Infrarot-Module, die auch außermittige Objekte erfassen können, sind ziemlich aufwendig und deshalb selten, hier spielt der Video-AF seine Vorteile aus.



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RE: KoMi-Autofocus-Digitalkameras ohne Autofocus?

#3 von u. kulick , 17.06.2005 23:42

Zitat von mts
Der Infrarot-AF hat etliche Nachteile, er lässt sich zum Beispiel durch Fensterscheiben täuschen.


Schon richtig, aber das Bauteil Infrarot-Autofocus ist doch offensichtlich so spottbillig, daß man es zumindest als Alternativ-AF in Spiegelreflex- und Digital-Kameras zusätzlich einbauen müßte, um Enttäuschungen der Kundschaft zu vermeiden. Der digitale Autofocus merkt doch geradezu selbst, wie er ins schwimmen kommt bei Dunkelheit - dann müsste er automatisch auf Infrarot-AF umschalten.

Und der Tip, stattdessen die Kamera zunächst auf einen gleichweit entfernten Punkt in einer anderen Richtung zu richten, die Schärfeeinstellung zu speichern, und dann die Kamera zum Motiv hinzubewegen und auszulösen, das ist so ziemlich das *******, was ich je als ernstgemeinte Bedienungsvorschrift gelesen habe. In der anderen Richtung ist es meist genauso halbdunkel oder dunkel, da funktioniert die digitale Autofocus-Simulation genausowenig.



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RE: KoMi-Autofocus-Digitalkameras ohne Autofocus?

#4 von mts , 18.06.2005 11:01

Zitat von u. kulick
Schon richtig, aber das Bauteil Infrarot-Autofocus ist doch offensichtlich so spottbillig, daß man es zumindest als Alternativ-AF in Spiegelreflex- und Digital-Kameras zusätzlich einbauen müßte, um Enttäuschungen der Kundschaft zu vermeiden.


Erkläre mir mal, wie die den Infrarot-AF als alternativ-AF in Spiegelreflexkameras wie die Dynax einbauen willst. Insbesondere, wie du jedes Minolta-AF-Objektiv genau auf die Entfernung einstellen willst, der Infrarot-AF ermittelt hat. Wohlgemerkt, der Infrarot-AF ermittelt die Entfernung unabhängig von der gegenwärtigen Objektiv-Fokussierung, die Schärfe wird nicht durch das Objektiv gemessen.



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RE: KoMi-Autofocus-Digitalkameras ohne Autofocus?

#5 von Goodspeed , 18.06.2005 13:30

Zitat von u. kulick
Schon richtig, aber das Bauteil Infrarot-Autofocus ist doch offensichtlich so spottbillig, daß man es zumindest als Alternativ-AF in Spiegelreflex- und Digital-Kameras zusätzlich einbauen müßte, um Enttäuschungen der Kundschaft zu vermeiden.


Bei SLRs sehe ich folgendes Problem: Die Objektive sind meistens sehr viel lichtstärker als die von Kompaktknipsen. Was bei einer Riva Zoom o.ä. also befriedigende Ergebnisse bringt, weil die relativ kleine Anfangsblende für eine recht große Schärfentiefe sorgt, kann bei einer SLR also unter Umständen zu Frust führen. Denn ich schätze die Genauigkeit des IR-Autofokus als nicht ausreichend ein, um die Entfernung so treffsicher zu bestimmen, dass man bei einer 2.8er-Blende die gewünschten Bildbereiche scharf bekommt. Das rote AF-Hilfslicht, das in die meisten Blitze und in die höherklassigen Kameras intergriert ist, ist da einfach die bessere Lösung. Die AF-Unterstützung durch Stroboskopblitz (die leider auch in der Dynax 7D zum Einsatz kommt), ist dagegen Murks.

Was bei Digicams Sinn macht oder nicht, will ich nicht beurteilen. Ein Punkt wird sicher die Kostenfrage sein. Bei der Z1/Z2 gab es ja die IR-Sensoren noch. SIe sollten den Video-AF unterstützen, überhaupt erst einmal in die richtige Richtung zu fokussieren, da dieses AF-Prinzip micht unterscheiden kann, ob er gerade "zu nah" oder "zu weit" fokussiert hat. Ob es bei der Z1/Z2 Geschwindigkeitsvorteile gegenüber der Z3 gibt, müsste jetzt aber jemand anderes beurteilen.

Zitat von mts
Erkläre mir mal, wie die den Infrarot-AF als alternativ-AF in Spiegelreflexkameras wie die Dynax einbauen willst. Insbesondere, wie du jedes Minolta-AF-Objektiv genau auf die Entfernung einstellen willst, der Infrarot-AF ermittelt hat. Wohlgemerkt, der Infrarot-AF ermittelt die Entfernung unabhängig von der gegenwärtigen Objektiv-Fokussierung, die Schärfe wird nicht durch das Objektiv gemessen.


So was könnte, wenn überhaupt, nur bei D-Objektiven funktionieren, die ja die eingestellte Entfernung an die Kamera übermitteln. Das müsste man dann auf umgekehrtem Wege ausnutzen. Also so lange fokussieren, bis das Objektiv die Objektentfernung übermittelt hat, die der AF ermittelt hat. Ich glaube aber, dass die Ergebnisse sehr unbefriedigend wären (siehe oben).

Christian



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