RE: Microdrive Probleme

#16 von matthiaspaul , 05.05.2005 12:43

Zitat von hobby3333
wie kann es dann sein, dass mein Hitachi MD 4GB mit 64 KB Clustergröße in der MINOLTA A2 funktionierte. Ich hatte im Forum schon gepostet (Nochmals hier zur Erinnerung):


Du meinst das folgende, nicht wahr?
ZITAT3. Das so formatierfähige CF-MD wird im CF-slot steckend ganz normal auf FAT32 formatiert. Ich habe es mit dem XP Konsolenprogramm <start/ausführen/mmc, Enter, snap-in "Datenträgerverwaltung"> mit der Einstellung "standard" (vermutlich 64kb Größe der Zuordnungseinheit) formatiert. Es sollte alterntiv auch im Explorer (und nicht über Konsole) ganz einfach zu machen sein <Lw:\Datei\formatieren\fat32...>!
Hinweis gegen erschrecken: dabei werden die Bootdateien vom Schritt 2a. bzw. 2b. auf dem CF-MD wieder gelöscht, was ja gewünscht ist.[/quote]
Nun, da steht (für mich), daß Du mit FAT32 formatiert hast und /vermutest/,
daß dabei 64 KB als Clustergröße gewählt wurde. Aber wenn Du tatsächlich
als FAT32 formatiert hast, dann braucht man bei einem "nur" 4 GB großen
Medium (im Gegensatz zu FAT16B) keine 64 KB großen Cluster mehr (auch
wenn das theoretisch (und praktisch) /machbar/ ist, würden damit wieder etliche
System nicht klarkommen). Wenn das Medium als FAT32 formatiert ist, wäre eine
Clustergröße von 8 KB ausreichend groß und angemessen. (Wenn Du maximale
Geschwindigkeit rausholen willst, ist eine große Clustergröße vorteilhafter, aber
dann würde ich - wegen besagter Kompatibilitätsprobleme - trotzdem nicht auf
mehr als 32 KB gehen.)

Ich weiß jetzt ja nicht, was Peter mir als Image geschickt hat... Ich bin davon
ausgegangen, daß es sich dabei um ein Image von einer/m CF/MD handelt, die in
/diesem/ Zustand von der A2 nicht erkannt wird - und habe dementsprechend
die Einträge darin auf Anomalien und potentielle Fehler abgeklopft.

Wenn dieses Image so natürlich in der A2 funktionieren würde, dann wüßten wir
jetzt, daß die Kamera 64 KB große Cluster bei FAT16B verkraftet (prima!, aber
haben keinerlei Aussage über den Problemzustand gewonnen. Dann möchte
ich Euch mal bitten, ein Image von der CF/MD-Karte zu erzeugen, wenn es /nicht/
funktioniert...

Dich, "hobby3333", würde ich mal bitten, nochmal genau nachzuschauen, ob
Dein Medium (FAT32 mit 64 KB Clustern) wirklich als FAT32 und nicht etwa als
FAT16B formatiert wurde. Wenn Du, wie Peter, MBR und Bootsektor auslesen
kannst, kannst Du mir die Sachen auch gerne zur Analyse schicken.

Viele Grüße,

Matthias

EDIT: Lese erst jetzt das Ende Deines Postings (ist irgendwie im Quoting-Stil
untergegangen)... Werde mir Dein angehängtes File mal zu Gemüte führen.

EDIT2: Bei mir führt "Dein" Programm leider nur zu einer Schutzverletzung...



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RE: Microdrive Probleme

#17 von matthiaspaul , 05.05.2005 13:49

Zitat von IEHH
Ich würde erst mal schauen, ob es daran liegt, daß die Partition aktiviert ist oder nicht. Das ist das erste Kriterium für bootfähig / nicht bootfähig. Und das ist so simpel, daß ein programmierer nicht daran denkt. Die Technik Fredis sind immer kompliziert unterwegs. Und dies technisch Zeug haben die Entwckler der Kameras bestimmt auswendig gelernt. Aber an so einfache Dinge denken die nicht...


Hm, die Partition ist nicht "aktiv" geschaltet, d.h. sie ist nicht bootfähig.

Das ist von der Spezifikation her aber eigentlich kein Kriterium, da es dem
Betriebssystem egal sein muß, ob eine Partition als bootfähig deklariert ist oder
nicht. Solange die Partition-ID nur ungleich 0h ist (und die Geometrieparameter
Sinn ergeben), ist es eine gültige Partition. Das "active flag" (Bit 7 gesetzt oder
nicht, früher auch: 80h oder 00h) wird vom Code im MBR verwendet, der auf
diese Weise entscheidet, von welcher Partition er booten soll. Denn der MBR
arbeitet ja betriebssystemunabhängig und insofern sind alle Partitionen erstmal
per se potentiell bootfähig, egal ob das jetzt FAT16, FAT32, NTFS, ext2fs oder
sonstwas ist. (Der Bootsektor der jeweils gewählten aktiven Partition muß in
der Lage sein, den Kernel Loader der jeweiligen Partition ausfindig zu machen
und zu starten, dem MBR ist das völlig egal.) Mit anderen Worten: Selbst wenn
überhaupt keine Partition als bootfähig markiert ist, sollte das Betriebssystem
die erste primäre FAT-Partition (sofern das Dateisystem kompatibel ist) immer
noch mounten. Dabei gelten normalerweise (d.h. bei DOS und Windows) default-
mäßig folgende Regeln:
(1) Zuerst wird die aktive primäre Partition jeweils auf allen physikalischen
Laufwerken genommen, falls es keine aktive Partition gibt, stattdessen die erste
(2) dann die logischen Laufwerke in der ersten erweiterten Partition jeweils auf
allen physikalischen Laufwerken und (3) danach alle weiteren primären Partitionen
jeweils auf allen physikalischen Laufwerken. Manche älteren Betriebssysteme
überspringen allerdings Durchlauf (3).
Bei manchen Betriebssystemen kann man Einfluß auf diese Log-In-Reihenfolge
nehmen, bei anderen nicht. Hinzukommt noch, daß Wechselmedien, sofern auch
tatsächlich als Wechselmedien im System eingebunden (nicht etwa als Festplatte,
was ja auch geht), normalerweise erst /nach/ obigem Prozedere ihre Laufwerks-
buchstaben zugewiesen bekommen.

Sollte die A2 auf einer /aktiven/ Partition bestehen, so wäre das zwar nicht
standardkonform, aber es ist sicherlich eine Sache, die sich zu überprüfen lohnt.

An Peter: Dafür mit einem Diskeditor das Byte an Offset +1BEh im ersten
physikalischen Sektor des Mediums ausfindig machen. Zur Kontrolle: Da sollte
00h drin stehen und vier Bytes später steht eine 06h. Dieses Byte dann von 00h
auf 80h ändern und den Sektor auf das Medium zurückschreiben. Achtung:
Der MBR enthält noch immer keinen Bootcode - also bitte nicht versuchen,
davon zu booten, solange dort durch Repartitionierung kein gültiger Code
eingebracht wurde.

Viele Grüße,

Matthias



matthiaspaul  
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RE: Microdrive Probleme

#18 von Peter E. Czitsch ( gelöscht ) , 05.05.2005 21:27

Hallo erstmal und schönen Vatertag

@Matthias
Danke für die wiederum sehr ausführliche Antwort. Du erschreckst mich jedesmal mit Deinen Erläuterungen. Manchmal verstehe ich aber nur Bahnhof. Ich kann das Problem zwar nachvollziehen, aber ich sehe keine Lösung. Kann man denn die MD nicht einfach Bootfähig machen? Wenn ja, wie?

@hobby3333
Dein Tool funktioniert nicht, ich bekomme nur ein leeres Fenster mit einer Fehlermeldung. Die Lösung 2b klappt auch nicht, da ich kein Image auf die MD schreiben kann.

@IEHH
Danke auch Dir, auch wenn es simpel ist - wie geht das?

Grüße

Peter



Peter E. Czitsch

RE: Microdrive Probleme

#19 von matthiaspaul , 06.05.2005 02:12

Zitat von Peter E. Czitsch
@Matthias
Danke für die wiederum sehr ausführliche Antwort. Du erschreckst mich jedesmal mit Deinen Erläuterungen. Manchmal verstehe ich aber nur Bahnhof. Ich kann das Problem zwar nachvollziehen, aber ich sehe keine Lösung. Kann man denn die MD nicht einfach Bootfähig machen? Wenn ja, wie?


Das tut mir leid. Ich weiß aber auch nicht, wie ich das gleichzeitig erschöpfend
und /korrekt/ beschreiben soll, ohne auf Details zu verzichten. Ich hab' schon
einen Großteil der Details weggestrichen - wenn ich noch weiter vereinfache,
stimmt vieles einfach nicht mehr - so, wie leider in vielen Büchern, was dann
gerade zu solchen Kompatibilitätsproblemen führt, wie wir sie hier sehen:
Da hat jemand (entweder der Hersteller der Karte oder der Entwickler des
Embedded Betriebssystems für die Kamera) offensichtlich nicht alle relevanten
Informationen zur Hand gehabt und - rumms - schon kracht es irgendwo...

/Natürlich/ kann man die Karte bootfähig machen, je nachdem, wo das Problem
jetzt liegt, ist das mitunter sogar trivial.

Sollte "IEHH" Recht haben, müßtest Du nur das Byte +1BEh im physikalischen
Sektor 0 des MD von 00h auf 80h ändern. Habe ich ja oben schon beschrieben:
ZITATAn Peter: Dafür mit einem Diskeditor das Byte an Offset +1BEh im ersten
physikalischen Sektor des Mediums ausfindig machen. Zur Kontrolle: Da sollte
00h drin stehen und vier Bytes später steht eine 06h. Dieses Byte dann von 00h
auf 80h ändern und den Sektor auf das Medium zurückschreiben. Achtung:
Der MBR enthält noch immer keinen Bootcode - also bitte nicht versuchen,
davon zu booten, solange dort durch Repartitionierung kein gültiger Code
eingebracht wurde.[/quote]
Wie macht man das?

Unter DOS gäbe es den Befehl "FDISK /CMBR x" (wobei x die Nummer der
physikalischen Festplatte ab 1 gezählt wäre). Oder es ginge mit DEBUG bzw.
dem Wrapper SETMBR.BAT (ebenfalls unter obigem Link auf GETMBR.BAT
zu finden). Beides aber nur, wenn Du auf die Karte über INT 13h zugreifen
kannst, also entweder davon gebootet hast, oder passende INT 13h-Treiber
für Deinen Cardreader installiert hast. Da beißt sich die Katze ein wenig in
den Schwanz... ;-)
Punkt 2 würde unter dem DOS-basierten Windows 95/98/SE/ME bereits gegeben
sein, da Du dafür mit Sicherheit passende Treiber finden kannst.

Unter der NT-Familie mußt Du etwas größere Geschütze auffahren, nämlich einen
Diskeditor bemühen (z.B. den oben schon erwähnten DiskExplorer for FAT von
http://www.runtime.org/diskexpl.htm).
Dort wählst Du unter File->Drive das zum MD gehörige *physikalische* Laufwerk
(sofern das dort aufgeführt wird, sollte aber), dann View->Hex. Das sollte Dir den
ersten physikalischen Sektor des MDs anzeigen (Offsets +000h bis +1FFh, also
512 Bytes).
Zur Kontrolle: Da bei Dir kein MBR-Code vorhanden ist, sollten die Bytes von
Offset +000h bis +1BDh auf 00h stehen. Bei Offset +1FEh (also in den letzten
zwei Bytes des Sektors) muß die Signatur 55h AAh stehen. Sollte das nicht der
Fall sein, ist irgendwas schief gelaufen. Falls soweit alles stimmt, schau Dir mal
das Byte an Offset +1C1h an, dort steht die Partition-ID der ersten primären
Partition (bei Dir gibt es nur eine davon). Dort muß eine Wert 06h für
"FAT16B" stehen.
Falls das so ist, schau Dir das Byte an Offset +1BEh an: Dort steht im Moment 00h,
d.h. die Partition ist "nicht aktiv", d.h. nicht bootfähig. Das müssen wir in den Wert
80h umändern.
Dafür müssen wir den Schreibmodus des Diskeditors aktivieren - ab jetzt bitte
nichts mehr falsch machen, sonst wird's gefährlich! Dazu unter Tools->Options
auf "Virtual Write" stellen. Danach auf Edit->Edit current sector gehen. Position
+1BEh wählen und die 00h dort mit 80h überschreiben. Danach auf Edit->Write
changes gehen und den Sektor auf das Medium schreiben.

Jetzt ist die Partition als bootfähig *markiert*, d.h. sollte sich die A2 daran gestört
haben, daß das vorher nicht so war, müßte sie das Medium jetzt akzeptieren.
Schaden kann das jedenfalls nicht - jedenfalls nicht solange man nicht versucht,
von dem Medium zu booten.

Wie gesagt, das Medium ist noch immer nicht wirklich bootfähig, dafür fehlt der
MBR-Code, sowie ein passendes Betriebssystem, das in der FAT16B-Partition
bootfähig gemacht wurde - aber /letzteres/ bekommt man auch später noch hin,
das größte Problem war/ist es, an den MBR heranzukommen, und wo wir schon
mal da sind, könnte man da auch direkt noch "guten" MBR-Code reinschreiben,
so daß für später vorgesorgt ist. (Eigentlich sollte das auch mit NT-Bordmitteln
gehen, wenn man das Medium neu partitioniert, aber da bin ich im Moment
überfragt, ob XP das auf Wechselmedien zuläßt.)

Für Experimente hänge ich einen solchen "Generic MBR Code" von DR-DOS 7.07
in Form einer 512 Bytes großen Datei MBRDRDOS.BIN an. Dieser Code ist völlig
betriebssystemunabhängig konzipiert und unterstützt sowohl CHS-Zugriff (mit
beliebigen Mappings) als auch LBA28/32-Zugriff für Medien bis 128 GB bzw. 2 TB
(je nach System-BIOS).
Er verhält sich exakt wie ein "normaler" MBR-Code (s.o.) unterstützt allerdings
zusätzlich noch einige Extras: So wird der bei DR-DOS beiliegende Multi-
Betriebssystemlader LOADER sowie spezielle moderne Bootmethoden von
Multiuser DOS & REAL/32 direkt aus dem MBR heraus unterstützt, außerdem
PTS-DOS Advanced Active Partitions. Diese Funktionen werden aber nur aktiv,
wenn die dafür nötigen Randbedingungen vorhanden sind, d.h. in Deinem Fall
würde sich der Code funktionell genauso wie der von Windows oder MS-DOS/
PC DOS verhalten.

Um ein Medium komplett zu löschen reicht es, diesen Sektor auf den ersten Sektor
des Mediums zu kopieren (mittels Diskeditor). Dabei gehen aber sämtliche bereits
vorhandenen Partitionen mitsamt aller darin enthaltenen Daten auf diesem
physikalischen Laufwerk verloren. Das kann sinnvoll sein, um einen definierten
Startpunkt zu bekommen, ist aber auch sehr gefährlich, insbesondere wenn man
den Sektor per "Handarbeit" an Ort und Stelle friemeln muß - also bitte Vorsicht!

Wenn Du einfach nur den MBR-Sektor mit einem funktionstüchtigen MBR-Code
"befüllen" willst, ohne dabei die Partitionierung auf dem Medium anzutasten, mußt
Du entweder vorher die Werte an Offset +1BEh..1FFh abschreiben, den neuen
MBR-Sektor einbringen (Offsets +000h..+1FFh) und dann die Werte an Offset
+1BEh..1FFh wieder auf die alten Werte zurücksetzen. (In Deinem Fall ist nur
eine Partition vorhanden, es handelt sich also um überschaubare 16 Zahlen.)
Alternativ dazu kannst Du natürlich auch von vorneherein nur die Offsets
+000h..1BDh aus MBRDRDOS.BIN umkopieren und +1BEh..1FFh wie zuvor
belassen...

Wichtig ist nur, daß Dir bei der Aktion kein Fehler unterläuft: Nur eine falsche Zahl
eingetippt, und schon kann das den Verlust der Daten auf der Karte bedeuten.
ZITAT@hobby3333
Dein Tool funktioniert nicht, ich bekomme nur ein leeres Fenster mit einer Fehlermeldung. Die Lösung 2b klappt auch nicht, da ich kein Image auf die MD schreiben kann.[/quote]
War leider auch bei mir so der Fall...
ZITAT@IEHH
Danke auch Dir, auch wenn es simpel ist - wie geht das?[/quote]
Siehe oben.

Solltest Du Zweifel daran haben, ob alles funktioniert hat, kannst Du mir gerne
wieder ein Image ähnlich wie neulich per Mail schicken - dann schau' ich's mir
an, ob alles wie gewünscht geändert ist.

Viel Erfolg,

Matthias


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RE: Microdrive Probleme

#20 von Peter E. Czitsch ( gelöscht ) , 06.05.2005 09:15

Hi,

danke und nochmals danke für die Mühe. Ich werde es am Wochenende versuchen. Ich melde mich mit dem Ergebnis.

schönes Wochenende

Peter



Peter E. Czitsch

RE: Microdrive Probleme

#21 von Peter E. Czitsch ( gelöscht ) , 08.05.2005 19:48

Hallo zusammen,

Matthias, auch wenn ich Dich mit Arbeit überhäufe, möchte ich Dich bitten, das angehängte Image meiner funktionierenden 1GB IBM MD zu checken. Das Microdrive habe ich in der A2 formatiert. Das von Dir beschriebene Byte +1BEh ist hier auch auf 00, und trotzdem wird es von der A2 erkannt. Auch mein Epson R300 Drucker erkennt ihn, sonst hätte ich ihn nicht auslesen können :-).
Vielleicht erkennst Du ja was aus dem SNA-Image im Vergleich zu dem 4GB.
Kann ich vielleicht das Image der 1GB MD auf die 4GB MD schreiben?

schönen Sonntag noch

Peter


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Peter E. Czitsch

RE: Microdrive Probleme

#22 von matthiaspaul , 09.05.2005 13:00

Zitat von Peter E. Czitsch
Das Microdrive habe ich in der A2 formatiert. Das von Dir beschriebene Byte +1BEh ist hier auch auf 00, und trotzdem wird es von der A2 erkannt.

Vielleicht erkennst Du ja was aus dem SNA-Image im Vergleich zu dem 4GB.


Hm, also entweder pfuscht uns DriveSnapshot hier rein, oder wir reden von zwei
verschiedenen Dingen... ;-) Das Image der 1 GB MD-Karte weist einen Bootsektor
auf, der auf FAT32 hindeutet - für die genaue Analyse brauche ich ein 1:1 Roh-
Image der ersten ca. 100 Sektoren, da DriveSnapshot die Sachen leider
komprimiert und man so die Werte der BPB nicht sauber auslesen kann.

Obwohl das Volume als FAT32 formatiert wurde, steht im MBR des MDs immer
noch als Partitionstyp 06h für FAT16B über CHS - genauso wie bei der anderen
Karte (was meine "These" etwas untermauert). Allerdings ist bei dieser Karte die
Partition aktiv geschaltet, d.h. das Byte an Offset +1BEh steht auf 80h, nicht auf
00h, wie Du schreibst... Was sich auch vom 4 GB-Image unterscheidet: Dieser
MBR enthält bereits gültigen MBR-Code.

Im Prinzip gibt es aus der Sicht eines Systementwicklers an diesem Image zwei
Dinge zu "bemängeln":

Erstens müßte der Partitionstyp korrekterweise 0Bh heißen (für FAT32 über CHS).
Aber wie gesagt, Desktop-Betriebssysteme kümmern sich nicht um den Typ,
solange es nur ein bekannter FAT-Typ ist. Insofern ist das unkritisch.
Da die A2 das Image, wie Du schreibst, korrekt mountet, leitet sie das tatsächliche
Format des Dateisystems offensichtlich auch nicht von der Partition-ID ab - das ist
schon mal gut zu wissen. So soll es auch sein.

Der zweite Punkt ist kein Kompatibilitätsproblem, sondern lediglich eine
Performance-Frage. Wenn die A2 ein 1 GB Medium ohne Zwang schon als
FAT32 formatiert, so ist ziemlich suboptimal, da man Partitionen bis zu einer
Größe von 2 GB noch problemlos als FAT16B formatieren kann - und für
den Anwendungsfall "Digital-Fotografie" auch sollte.

FAT16B hat in diesem Fall nur Vorteile gegenüber FAT32:

Da die FAT-Tabelle deutlich kleiner ist, gewinnt man freien Speicherplatz für Bilder.
Auch der sonst oft ins Feld geführte größere Cluster-Überhang bei größeren
Clustern ist bei den anzunehmenden vergleichsweise wenigen (gegenüber 65.000)
aber größeren (gegenüber 32 KB) Dateien vernachlässigbar. Da die Cluster größer
sind, gewinnt man auch deutlich an Geschwindigkeit, da größere Blöcke am Stück
übertragen werden können. Da die Clusterketten aufgrund der größeren Cluster
kürzer sind, sind die Daten bei Ausfällen leichter rekonstruierbar und die Such-
geschwindigkeit beim Suchen/Öffnen der Dateien ist größer. Und nicht zuletzt
verstehen deutlich mehr Betriebssysteme und Reparaturwerkzeuge FAT16B
(eingeführt 1987 mit DOS 3.31) als FAT32 (vorgestellt 1997 mit DOS 7.10),
so daß die universelle Austauschbarkeit gewährleistet wird. Mehr zu dem
Thema auch in dem anderen, weiter oben erwähnten Thread:

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=5986

Es stellen sich mir jetzt folgende Fragen:

- Wie sieht der MBR-Sektor der 1 GB MD-Karte jetzt wirklich mit einem Diskeditor
betrachtet aus?

- Kann die A2 die 1 GB-Karte auch noch lesen, wenn Du das Byte an +1BEh von
80h auf 00h änderst?

- Kann die A2 die 4 GB-Karte lesen, wenn Du das Byte an +1BEh von
00h auf 80h änderst?

- Nützen die anderen vorgeschlagenen Änderungen am 4 GB-Image etwas?

- Kannst Du mir einmal (am Besten per Mail) ein 1:1 Roh-Image der
ersten 100 physikalischen Sektoren des Mediums (also 50 KB) mit
"DD for Windows" schicken (Link weiter oben in diesem Thread)?

Viele Grüße,

Matthias



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RE: Microdrive Probleme

#23 von matthiaspaul , 10.05.2005 02:26

Zitat von matthiaspaul
Es stellen sich mir jetzt folgende Fragen:

- Wie sieht der MBR-Sektor der 1 GB MD-Karte jetzt wirklich mit einem Diskeditor
  betrachtet aus?


Wie inzwischen geklärt, steht da tatsächlich 80h drin. Prima.
ZITAT- Kann die A2 die 1 GB-Karte auch noch lesen, wenn Du das Byte an +1BEh von
  80h auf 00h änderst?[/quote]
Ändert - wie erwartet - nichts bezüglich des Verhaltens der Kamera.
ZITAT- Kann die A2 die 4 GB-Karte lesen, wenn Du das Byte an +1BEh von
  00h auf 80h änderst?[/quote]
Ändert wahrscheinlich auch nichts.
ZITAT- Nützen die anderen vorgeschlagenen Änderungen am 4 GB-Image etwas?

- Kannst Du mir einmal (am Besten per Mail) ein 1:1 Roh-Image der
  ersten 100 physikalischen Sektoren des Mediums (also 50 KB) mit
  "DD for Windows" schicken (Link weiter oben in diesem Thread)?[/quote]
Jetzt würde mich noch ein Image der ersten 100 Sektoren des 4 GB MDs
interessieren.

Weitere Ideen (erst das Image oben ziehen, damit wir den Oriiginal-Zustand
für Referenzzwecke behalten):

Wir haben immer noch nicht versucht, die 4 GB Karte als FAT32 zu formatieren,
so daß sie nicht mehr als Nicht-Standard-FAT16B mit 64 KB Clustern daherkommen
muß. Da die A2 die Karte /so/ nicht annimmt, schlage ich folgendes vor:

Im MBR wird das Byte +1BEh von 00h auf 80h, das Byte +1C2h von 06h auf
0Bh gesetzt.

Außerdem wird der Bootsektor des Mediums (das ist der Sektor, wo ziemlich am
Anfang ab Offfset +3h "MSDOS5.0" drin steht) komplett mit 00h überschrieben.

Sollte die Karte danach in der A2 formatierbar sein, einfach formatieren (falls
man wählen kann, als FAT32).

Sollte das immer noch nicht klappen, im Bootsektor die Bytes an Offset +1FEh
auf 55h AAh setzen und das Ganze erneut probieren.

Falls es immer noch nicht klappt, versuchen wir mal, ob es an der Größe
der Karte liegt, indem wir den MBR-Inhalt der 1 GB-Karte auf die 4 GB-Karte
kopieren (nur die Bytes +1BEh..+1FFh sind wichtig). Danach sollte die
4 GB-Karte in der A2 als 1 GB-Karte erkannt werden und formatierbar sein.

Warten wir erstmal diese Ergebnisse ab, ehe wir weitere Überlegungen
anstellen.

Viele Grüße,

Matthias



matthiaspaul  
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RE: Microdrive Probleme

#24 von Peter E. Czitsch ( gelöscht ) , 10.05.2005 21:57

Hallo zusammen,

ich werde alle Tipps noch versuchen - Danke. Ich muss mir immer einen Cardreader leihen, da meiner in Italien ist... Und mein Epson nimmt die Karte nicht.

Ich habe den Microdrive gestern ziemlich in der Mangel gehabt: Mit XP fomatiert, MBRDRDOS aufgespielt, Bytes mit dem Diskeditor geändert - egal was ich mache, der Computer erkennt ihn, die A2 verweigert.

Heute habe ich Antwort von Hitachi erhalten. Bei meiner Seriennummer handelt es sich um ein OEM Drive für Fremdanbieter (z.B. MP3 Player). Hitachi übernimmt keine Garantie und auch keinen Service - Pech gehabt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei dieser Platte eine geänderte Elektronik drin ist.

Aber ich gebe noch nicht auf - bei hobby3333 hat es ja auch funktioniert, wie er sagt.

Bis bald

Peter



Peter E. Czitsch

RE: Microdrive Probleme

#25 von hobby3333 , 11.05.2005 01:24

Zitat von Peter E. Czitsch
Aber ich gebe noch nicht auf - bei hobby3333 hat es ja auch funktioniert, wie er sagt.
Bis bald
Peter


Hallo Peter,

mein MD habe ich in eBay erworben. Keine Ahnung, aber es kommt vermutlich NICHT aus einem MP3-Player.

Ja, mit meinem MD hat es auf dem Medion-PC funktioniert.
Eventuell pilgerst Du zu so einem PC (8080, 8083, 8386) und probierst es dort aus (START/PROGRAMME/ZUBEHÖR...), da möglicherweise noch andere Progrämmchen mitwirken, wenn man die .EXE startet, wofür ich inzwischen den Verdacht habe...)

Damit Du äußerlich vergleichen kannst eine Beschreibung der Aufdrucke am MD:

1. Seite mit den 4 "Nieten" an den Ecken, alles in schwarzer Schrift:

HITACHI
4GB
Microdrive (mit R für Reg. Warenzeichen)

2. Seite

Model :HMS360404D5CF00
P/N :13G1766
E182115T und D33373N155 (im Zusammenhang mit div. Zertifizierungslogos)
Made IN THAILAND BY Hitachi Global
Storage Technologies (Thailand) LTd.
N2GE8D3A 43B

Ich hoffe, damit kannst Du was anfangen.
Ich würde auch nicht aufgeben, denn ich erinnere mich in einem Forum gelesen zu haben, dass man auch die MP3-Lw Md's ans laufen kriegt.

Vier Ideen hätte ich noch anzubieten:
1. kannst Du nicht die Bootsektoren von einem MD, dass läuft, einfach auf die entsprechenden Bootsektoren Deines MD kopieren?
2. Wir haben früher unter DOS mit dem Befehl <fdisk /mbr> die "Systemzeiger" auf der "master boot record" einer HD initialisiert. Was bewirkt es, wenn Du über DOS (Befehl nicht bei Windows XP, aber bei Windows9x noch vorhanden), Dein CF-Lw so ansprichst? Anschließend könnte eine Formatierung gehen? Ist eventuell ein Denkfehler bei dieser Idee. Aber die Experten in diesem Forum werden es bald aufdecken...
3. Mein "Rezept 2A" auf einem Medion-Rechner testen, s.oben.
4. Suche mal mit guten Suchmaschinen das www ab, ob da eine fertige Lösung für Deinen Fall zu finden wäre. Zu diesem Problem gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Foren mit einer Lösung!

MfG, hobby3333.



hobby3333  
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RE: Microdrive Probleme

#26 von matthiaspaul , 11.05.2005 02:49

Zitat von hobby3333
4. Suche mal mit guten Suchmaschinen das www ab, ob da eine fertige Lösung für Deinen Fall zu finden wäre. Zu diesem Problem gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Foren mit einer Lösung!


Hier sind schon mal ein paar Diskussionsfäden zu diesem Thema - wenn auch
nicht alle darin geäußerten Vermutungen technisch korrekt sind, so geben sie
doch einen ziemlich guten Überblick, was es mit diesen Hitachi OEM MDs auf
sich hat:

http://www.studio2f.com/misc/2004/02/25size_matters.php
http://www.andymack.com/mylog/pivot/entry...id=standard-868
http://www.mortier.free-online.co.uk/muvo2.html

Um es kurz zu machen: Peter, wenn Du die weiter oben vorgeschlagenen Tests
noch ausprobiert hast und wir dann immer noch nicht weitergekommen sind,
können wir mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein softwaremäßiges
Kompatibilitätsproblem der DiMAGE A2 ausschließen. Es gibt viele Probleme,
die sicherlich mit sowas zusammenhängen können, aber Deines wäre dann
eines, was nicht mit der Firmware der A2 oder der wie auch immer gearteten
Partitionierung/Formatierung/Größe der MD zu tun hat, sondern mit der Firmware
oder gar der Hardware der MD selbst. Andere Baustelle also.

Wenn Du Pech hast und ein solches MD aus einer "falschen" OEM-Serie bekommen
hast, dann ist das Laufwerk permanent auf ATA/IDE-Modus gesetzt und kann auch
nicht im CF- oder Memory-Mode arbeiten, wie das normale MDs für den Retail-
Markt können (und laut Spec auch müssen). Aber im OEM-Markt gelten andere
Regeln: Da muß ein Teil die Spezifikation des Auftraggebers einhalten, nicht
unbedingt die offiziellen Standards (manchmal ist das sogar überhaupt
nicht gewünscht). Man kann den Herstellern auch keinen Vorwurf daraus machen,
schließlich sind die Teile für den Einbau in MP3-Player o.ä. gedacht und
funktionieren da auch wie sie sollen - es ist schlicht und einfach nicht vorgesehen,
die Player zu "schlachten" und die MDs dann in anderen Geräten zu verwenden.
Ich kann ja auch nicht einem Hersteller von Transistoren einen Vorwurf machen,
wenn ein Transistor, der in einem Audio-Verstärker werkelt keine besonders gute
Figur in der Ansteuerung der Hochspannungskaskade eines Monitors macht. (Ich
weiß, blödes Beispiel... ;-)

Einige Card Reader können im IDE-Mode arbeiten und haben von daher überhaupt
keine Problem, physikalisch auf das Laufwerk zuzugreifen. Wenn dann noch das
logische Format (also Partitionierung und Dateisystemformat) stimmt, kann
auch das Betriebssystem was damit anfangen und alles scheint aus der Sicht des
Anwenders einwandfrei zu funktionieren.
Andere Reader unterstützen den IDE-Modus hingegen nicht, sondern nur CF-Mode
und Memory-Mode. Normale MDs funktionieren da prächtig, solche "verkrüppelten"
OEM Drives aber nicht. Wie es sich da mit der A2 verhält, ist mir nicht bekannt.
In jedem Fall sind solche Unterschiede verantwortlich für die auf den ersten Blick
völlig widersprüchlichen Erfahrungsberichte, die im Internet kursieren. Mal wieder
so ein Fall, wo man eigentlich nicht genug Informationen über die konkret
eingesetzte Hardware und Konfiguration der Anwender haben kann um die
Erfahrungsberichte entsprechend bewerten zu können - leider haben die meisten
Anwender viel zu wenig Ahnung von der Materie, als daß sie solche detailierten
Angaben machen würden/könnten - und proaktiv sowieso nur die allerwenigsten...

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:

Die betreffenden OEM MDs sind hardwaremäßig fest auf IDE gesetzt und lassen
sich auch während des Power-Ups nicht in einen anderen Modus zwingen. Oder
dieser Modus ist nur im Konfigurationsspeicher der Karte verankert, also
theoretisch auch wieder rückänderbar. (Diesen Konfigurationsblock und
betreffende Tools zum Ändern hatte ich ja weiter oben auch schon angesprochen.)

Einige Leute in den anderen Foren sind derzeit dabei, die MDs auseinander-
zunehmen, um zu versuchen, die Hardware darin zu patchen oder einen Adapter
zu bauen.
Andere versuchen, den Konfigurationsblock zu "hacken" und auf Normalbetrieb
zurückzusetzen.

Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß die Jungs letztendlich Erfolg haben
werden, denke aber auch, daß die Diskussion dann endgültig den Rahmen
eines Forums für Fotografie verläßt und wir uns *hier* auf High-Level-Probleme
wie Kompatibilitätsprobleme bei der Formatierung/Partitionierung beschränken
sollten.

Aber ein paar Optionen gibt es sicherlich noch... ;-)

Viele Grüße,

Matthias



matthiaspaul  
matthiaspaul
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RE: Microdrive Probleme

#27 von Peter E. Czitsch ( gelöscht ) , 11.05.2005 23:09

Hallo zusammen,

ihr seid echt Spitze. Soviel Hilfe und Einsatz habe ich in noch keinem Forum erlebt.

@hobby3333
Woher kennst Du meinen Microdrive so genau? Bis auf die Seriennummer stimmt jedes Zeichen. Das macht mir Hoffnung. Ich hätte nicht schlecht Lust, Dir meinen MD zu schicken. Meinst Du, Du kriegst das nochmal hin? Einen Versuch und 2 Briefmarken wäre es wert...

@matthiaspaul
ich habe Deine neuen Vorschläge noch nicht testen können, wie gesagt, ich habe keinen Stand-Alone Cardreader, der die MD lesen kann. Das dauert noch. Muss ich erst besorgen. Ich werde mal die Links checken, die Du erwähnt hast. Ich wollte in diesem Forum bestimmt keinen Kurs in Hardware-Programmierung belegen - aber es ist toll, was ich jetzt schon mit Deiner Hilfe gelernt habe.

schönen Abend noch

Peter



Peter E. Czitsch

RE: Microdrive Probleme

#28 von hobby3333 , 12.05.2005 03:21

Hi Peter,

Ich kann Dir keinen Erfolg versprechen. Schlimmer noch: es könnte hinterher schlechter aussehen als jetzt. Dazu kommen noch Transportrisiken.

Aber ich würde es natürlich versuchen es zu machen.
Wenn du das Risiko auf Dich nimmst, es sehr gut gepolstert sendest und volles Rückporto für ein VERSICHERTES Postpaket beilegst, will ich mich mit dem Teil gerne spielen.

Aber wie gesagt ohne Garantie und auf Dein Risiko!

Natürlich würde ich sorgsam damit umgehen.

MfG, hobby3333



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