Forum Übersicht - Elektronische Bildverarbeitung (EBV) » EBV: Welche Datenformate?

Hallo an alle,

ich habe mir in der letzten Zeit die Testbilder zur Dynax 7D in der Rubrik Erfahrungsberichte angesehen. Da ich mit Netscape arbeite, lassen sich die Bilddateien mit 3000 x 2000 Pixel nicht in voller Größe auf dem Bildschirm darstellen, deshalb habe ich die Dateien
auf der Festplatte abgespreichert und mit z.B. Irfan, oder ACDSee zum betrachten geöffnet.

Nun zum Problem:
Da waren Foto's von z.B. Flugzeugen dabei, die meiner Meinung nach ohne sichtbare
Artekakte waren. Beim wiederholten Öffnen dieser Foto's von der Festplatte, konnte ich jedoch im Bereich des Himmels ganz klar quadratische Raster und auch Farbverläufe erkennen. Ich bin mir sicher, daß Sie beim ersten mal nicht da waren.

Vermutung:
Meiner Vermutung ist, daß durch das Abspeichern mit einem EBV-Programm die Fotodaten in JPEG (einfach) umgewandelt (also auch komprimiert) werden.

Abhilfe JPEG 2000?
Es gibt das JPEG 2000 Format für verlustfreie Komprimierung.
Wird dies von den DIGI-Jungs im Photoshop z.B. genutzt?
Kann die Dynax Dynax 7D dieses JPEG-Format ausgeben?
Oder vielleicht bei nächster Firmware?

Ich bitte um ein bischen Aufklärung auf der EDV-Seite der Digital-Welt.

mfg
OliverN

Es ist tatsächlich so, daß bei jedem Abspeichern von JPEG-Dateien eine erneute verlustbehaftete Komprimierung stattfindet.

Für die Weiterbearbeitung sollte man grundsätzlich von der RAW-Datei ausgehen und alle Zwischenschritte als TIFF ablegen. Erst das fertige Endprodukt kann man dann auch als JPEG speichern, sollte aber für weitere Bearbeitung immer auf das TIFF zurückgreifen.

Hallo OliverN,

wenn jpg-Bilder nach wiederholtem Öffnen plötzlich Artefakte zeigen, so deutet es darauf hin, daß die Bilder beim Schliessen auch immer wieder neu gespeichert und neu komprimiert wurden. Wichtig ist, daß man nie mit seinen Originalen, sondern immer nur mit Kopien arbeitet. Die Artefakte-Bildung durch wiederholtes Speichern läßt sich verhindern, in dem man während der Bearbeitungsphase das Bild als tif- oder psd-Datei speichert und nur einmalig am Ende der Bearbeitungskette als jpg ablegt.
jp2000 wird von der Dynax 7D nicht unterstützt. Aufgrund der Komplexität des Verfahrens (Prozessorleistung), der Lizenzfrage sowie der geringen Verbreitung sehe ich auch wenig Chancen, daß wir es per Firmware-Update erhalten.


Gruß

Frank

@Frankenfurter

Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist es so, daß wenn man mit der Dynax 7D ausschließlich im RAW - Modus fotografiert/speichert und ausliest, man dann jedes Bild mit einer EBV (nachbearbeiten/schärfen) muß (müssen im Sinne vom bestmöglichen Ergebnis)?
..,daß wenn man im Kamera-JPEG speichert, man automatisch schon "geschärfte" Bilder bekommt, die jedoch schon nicht mehr die volle Kameraauflösung von ca. 3000 x 2000 Pixels haben?
...deswegen vielleicht auch die Kameraoption gleichzeitig im RAW und JPEG zu speichern?

OliverN

Beim Kopieren von Bildern bleibt der Originalzustand erhalten (egal um welches
Bildformate es sich handelt.

Wenn ich die Bilddateien mit "Datei Schliessen" beende, wird ebenfalls keine
Änderung vorgenommen. (Zeitstempel und Dateigrösse bleiben erhalten)

Nur mit der Option Speichern bzw. Speichern unter wird die Datei jedesmal
neu komprimiert (berechnet) und falls ein Komprimierungsfaktor gewählt
wurde, auch kleiner (und mit Qualitätsverlusten) abgespeichert.

mfg

Konrad

ZITATEs ist tatsächlich so, daß bei jedem Abspeichern von JPEG-Dateien eine erneute verlustbehaftete Komprimierung stattfindet.[/quote]

Wichtig ist hier der Vermerk "abspreichern". Wenn das Bild nur geöffnet wird, wird es nicht neu abgespeichert. IMHO öffnet Netscape das Bild nur und verändert die Ursprungsdatei nicht.
Das "neue Abspeichern" muss auch nicht zwingend zum Datenverlust führen. Der in PS integrierte Codec zum Beispiel vermindert die Qualität nicht, wenn das Ratio unangetastet bleibt.

Abhilfe kann man hier schaffen wenn man im JPEG Format speichert und das unkomprimiert (Ratio 100%), dann gehen keine Informationen verloren. Selbiges gilt für TIFF oder PNG Dateien. Kompressionsfrei sind sie nicht verlustbehaftet.

Mit dem. J2k Format (JEPG 2000) verhält es sich fast genauso wie mit dem "normalen" JPEG Format. Es stellt nur eine sehr effiziente Verbesserung dar. Wichtige Anmerkung dazu, das Fpromat ist patentrechtlich geschützt. Der Decoder ist als Plugin frei erhältlich, der Coder hingegen ist als lizensiertes Plugin zu erwerben.

Mark

@OliverN:


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Aber grundsätzlich: die Auflösung und die Bildnachbearbeitung haben direkt nix miteinander zu tun...

Also zu RAW:

RAW speichert die Bilder genau so, wie die Kamera diese Bilder aufnimmt. Pixel für Pixel, Farbe für Farbe. Und der Sensor der Dynax 7D nimmt je (Far Pixel eine Farbtiefe von 12 Bit auf.

Diese Bild, welches quasi als Roh-Material vorliegt, (quasi wie ein Negativ-Film aus der analogen Zeit...) wird jetzt mittels Bildbearbeitung "optimiert" Diese Optimierung kann direkt automatisch in der Kamera erfolgen oder später am PC. Dann kommen zusätzlicher Weißabgleich, Nachschärfungen, Kontrastveränderungen, Farbveränderungen etc zum tragen.

Sobald dieses (jetzt veränderte) Bild als JPG gespeichert wird, kommen zwei Dinge zum Tragen: erstens speichert JPG nur 8 Bit an Farbinformation je Farb-Kanal RGB (lt. Spezifikation), das heißt, da allein geht schon einiges an Farbdifferenzierung verloren, da nur 256 (bei 8 Bit) anstatt 4096 (bei 12 Bit) Farb-Abstufungen je Kanal (Rot, Grün und Blau).

Zeitens ist das JPG-Speicherverfahren so optimiert, daß eine teils extreme Kompression stattfindet (...die leider mit Verlusten an originalen Bildinformationen behaftet ist.) Diese Kompressionsstufen kannst Du in den Digi-Cams einstellen (Extra - Fine, Fine, Normal, ... wie auch immer die heißen.) Heißt, bei Extra-Fine bist Du noch recht nah am Original, alles andere ist schon recht verlustbehaftet.
Für ein normales 10*15 Bild reicht das immer noch locker. Du siest das an den sogenannten Artefakten: In gleichmäßigen Bildbereichen (z.B. einfarbig blauer Himmel) ist dann eine mosaikartige Struktur zu sehen von relativ ähnlichen Farben...

Die Auflösung selbst von 3000*2000 Bildern ist davon völlig losgelöst. Die kannst Du i.d.R. in einem Extra-Menü einstellen.


Zusammenfassend:

Mit RAW bekommst Du Roh-Bilder, die alle maximalen Bildinformationen beinhalten, die technisch gesehen, in der Kamera ankamen. Diese müssen i.d.R. am PC noch nachbearbeitet werden. Außerdem können viele heutige PC-Programme bzw. auch die Foto-Belichter damit nix anfangen, und wenn überhaupt nur mit herstellerspezifischen Plug-Ins (ein Minolta-RAW ist anders als ein Canon-RAW...) Allerdings ist der Speicherbedarf extrem hoch.

Mit JPG bekommst Du bereits automatisch nachbearbeitete Bilder direkt aus der Kamera. Hierkannst Du in den Kamera-Menüs einstellen, welche Auflösung diese haben sollen (z.B. auch 3000 * 2000) und welche Detailtreue diese haben sollen (Extra-Fine, Fine etc...) Du wirst aber nie mehr an das RAW herankommen.
Dieses Format ist allgemein üblich und jeder kann es lesen. Und der Speicherbedarf ist in Abhängigkeit von der Kompressionsrate recht klein.

Vielleicht hilft es ja zum Verständnis... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Holger