RE: CanOLTA 400D geht auch!

#31 von MichaelJ , 09.01.2009 09:46

Guten Morgen -

@matthiaspaul: Wahrscheinlich hast Du recht. Vemutlich funktioniert es genau so.

Die Frage ist: Was bedeutet das für die Praxis, vor allem dann, wenn man eben nicht jedem manuellen Objektiv seinen eigenen Chip gibt, sondern (wie es hier diskutiert wird) einen einzelnen Chip fest in die Kamera einbaut und mit wechselnden manuellen Objektiven verwendet?

Ist es tatsächlich so, wie die Programmieranleitung des Chips vermuten lässt? Man füttert den EEPROM-Speicher des Chips (via "Programmiermodus" mit dem Blenden- und Brennweitenbereich des Objektivs, aber der Effekt ist "nur", dass der Chip diese Informationen als EXIF-Daten an jedes einzelne Bild weitergibt - auf die Zeitautomatik der Kamera haben diese Daten überhaupt keinen Einfluss?

Oder hat ktmdriver in seinem obigen Post recht?

ZITAT(ktmdriver @ 2008-12-26, 2:34) Und hier liegt das eigentliche Problem bei diesem Umbau. Bei Offenblende (4.5 im Chip gespeichert) funktioniert die Zeitautomatik einwandfrei. Wenn aber die Blende am Wählrad verstellt wird, (bei 60mm bis 27,ev. unabsichtlich) belichtet die Automatik für die eingestellte Blende. (überbelichtet) Die Dynax 7D hat also keinen Finalcheck wie die X-700 u. XD 7.
Das gleiche wird bei der Canon wohl auch passieren.[/quote]
Das liefe zumindest darauf hinaus, dass man einen fest in der Kamera installierten Chip bei jedem Objektivwechsel umprogrammieren müsste - ein erheblicher und in den meisten Fällen vermutlich unangemessener Aufwand.

Gruß -
Michael


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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#32 von Giovanni , 09.01.2009 11:14

QUOTE (MichaelJ @ 2009-01-09, 9:46) Ist es tatsächlich so, wie die Programmieranleitung des Chips vermuten lässt? Man füttert den EEPROM-Speicher des Chips (via "Programmiermodus" mit dem Blenden- und Brennweitenbereich des Objektivs, aber der Effekt ist "nur", dass der Chip diese Informationen als EXIF-Daten an jedes einzelne Bild weitergibt - auf die Zeitautomatik der Kamera haben diese Daten überhaupt keinen Einfluss?

[...]

Das liefe zumindest darauf hinaus, dass man einen fest in der Kamera installierten Chip bei jedem Objektivwechsel umprogrammieren müsste - ein erheblicher und in den meisten Fällen vermutlich unangemessener Aufwand.[/quote]
Hallo Michael,

da die Kamera bei einem manuellen Objektiv sowieso die Blende nicht steuern kann, muss der Chip auf jeden Fall so programmiert sein, dass die Kamera Arbeitsblendenmessung verwendet.

Die durch die Parametrierung im Chip hinterlegbare Lichtstärke des Objektivs dürfte daher auf die Belichtungsmessung und -steuerung keinerlei Einfluss haben.

Der Chip darf der Kamera natürlich auf keinen Fall "erzählen", sie hätte ein EF-Objektiv mit Elektroblende vor sich, das mit Offenblendmessung funktioniert, und womöglich gar die Blendensteuerungsbefehle des Canon-Objektivprotokolls mit virtuellen Werten beantworten (die Blende kann beim EF-Protokoll von der Kamera gezielt auf bestimmte Werte gesetzt, abgefragt, schrittweise oder ganz geschlossen oder geöffnet werden).

Um sicher zu gehen, würde ich nicht spekulieren, sondern beim Hersteller des Chips anfragen.

Gruß
Johannes


Ergänzung:
Vermutlich genügt es hierfür, der Kamera bei der Abfrage des Blendenbereichs den selben Blendenwert als Minimum und Maximum zurückzuliefern und die Anzahl der Blendenschritte mit 1 anzugeben. Damit zeigt die Kamera immer diesen Blendenwert an und reagiert nicht auf die Blendenverstellung am Gehäuse. Das sollte der Chip können.

Ergänzung 2:
In der Programmieranleitung zum Chip ist beschrieben, dass ein einziger Blendenwert (kein Blendenbereich) einprogrammiert werden kann, und dass dieser sich nur in bestimmten Fällen auf die AF-Sensoren auswirkt (weil einige Kameras je nach Objektivlichtstärke bestimmte Sensoren zusätzlich bereitstellen). Damit dürfte geklärt sein, dass es so funktioniert: Der Chip gibt der Kamera immer den einprogrammierten Blendenwert als Minimum = Maximum vor, so dass die Kamera von dieser Blende ausgeht und "weiß", dass sie diese nicht verstellen kann. Was auch immer du am Blendenring für eine Arbeitsblende wählst oder für ein Objektiv montierst: Die Kamera erfährt nichts davon und geht davon aus, dass sich eben die Lichtverhältnisse bei unveränderter Blende ändern. Also keine Sorge - das wird funktionieren. Du brauchst bei einem Objektivwechsel nicht jedes Mal die einprogrammierte Blende zu ändern.


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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#33 von MichaelJ , 09.01.2009 17:11

Hallo Johannes -

klingt alles sehr plausibel - und, anstatt zu spekulieren, beim Hersteller zu fragen, ist natürlich immer eine gute Idee.

Andererseits: wenn stimmt, was Du schreibst ...

ZITAT(Giovanni @ 2009-01-09, 11:14) da die Kamera bei einem manuellen Objektiv sowieso die Blende nicht steuern kann, muss der Chip auf jeden Fall so programmiert sein, dass die Kamera Arbeitsblendenmessung verwendet. [...] Der Chip darf der Kamera natürlich auf keinen Fall "erzählen", sie hätte ein EF-Objektiv mit Elektroblende vor sich, das mit Offenblendmessung funktioniert, und womöglich gar die Blendensteuerungsbefehle des Canon-Objektivprotokolls mit virtuellen Werten beantworten [...] Was auch immer du am Blendenring für eine Arbeitsblende wählst oder für ein Objektiv montierst: Die Kamera erfährt nichts davon und geht davon aus, dass sich eben die Lichtverhältnisse bei unveränderter Blende ändern.[/quote]
... dann brauche ich für die Kombination Canon DSLR + Minolta MC/MD eigentlich überhaupt keinen wie auch immer programmierbaren Chip. Dann tut's der mit festen Werten im EEPROM auch - und der kostet immerhin gerade mal ein Drittel (siehe die eBay-Angebote oben).

Gruß -
Michael


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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#34 von Giovanni , 09.01.2009 18:00

QUOTE (MichaelJ @ 2009-01-09, 17:11) Hallo Johannes -

klingt alles sehr plausibel - und, anstatt zu spekulieren, beim Hersteller zu fragen, ist natürlich immer eine gute Idee.

Andererseits: wenn stimmt, was Du schreibst ...

QUOTE (Giovanni @ 2009-01-09, 11:14) ...[/quote]
... dann brauche ich für die Kombination Canon DSLR + Minolta MC/MD eigentlich überhaupt keinen wie auch immer programmierbaren Chip. Dann tut's der mit festen Werten im EEPROM auch - und der kostet immerhin gerade mal ein Drittel (siehe die eBay-Angebote oben).

Gruß -
Michael
[/quote]
Hallo Michael,

ja, das sehe ich genauso. Der mit festen Werten sollte es tun.

Da der Chip in die Kamera fest eingebaut werden soll, würde ich es mir allerdings überlegen - vielleicht ist die Investition in den programmierbaren Chip es wert, da du nachher die ultimativ parametrierbare "Canolta" hast ...

Wahrscheinlich würde ich aber tatsächlich die einfache, fest eingestellte Version nehmen, denn diese Parametereinstellungen sind allesamt für die grundlegende Funktion nicht nötig und für die Belichtungssteuerung ohne Belang.

Gruß
Johannes


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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#35 von MichaelJ , 10.01.2009 17:35

Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

So - ich habe mich entschieden, fürs erste auf die "ultimativ parametrierbare Canolta" zu verzichten, und habe stattdessen Werbung: diesen Adapter bestellt. Bin sehr gespannt, ob er funktioniert - ich werde Euch hier natürlich berichten.

Was jetzt natürlich verschärft wieder auftaucht, ist die Frage nach der Einstellscheibe. Das Canon-Original hat ja ausschließlich neun rautenförmige Markierungen für die AF-Punkte - ich hatte es durch eine Scheibe mit Schnittbild und Mikroprismenring ersetzt.

Für einen "AF-Confirm"-Betrieb erscheint mir eine Kombination aus beidem am sinnvollsten. KatzEyeOptics bietet (für ein Heidengeld) so etwas auch an, weist aber gleichzeitig auf Folgendes hin:

ZITAT(http://www.katzeyeoptics.com)This option will provide the engraved rectangles that indicate the locations of the AF points in the viewfinder. The rectangles will be identical in appearance to the ones provided on the original Canon screen, but the center point is omitted due to its coincidence with the prism. The points will NOT light up when activated.[/quote]
Der letzte Satz macht mich einigermaßen ratlos . Ich habe vor einigen Monaten bei KatzEyeOptics gefragt, warum das so ist (und warum ich, wenn es so ist, die 40 Dollar Mehrpreis für die AF-Punkt-Markierungen auf der Scheibe überhaupt ausgeben soll) - aber keine Antwort bekommen.

Habt Ihr eine Erklärung? Funktionieren die Leuchtmarkierungen nur mit der Canon-Originalscheibe?

Gruß -
Michael

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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#36 von MichaelJ , 13.01.2009 23:54

Moinmoin -

es gibt ein paar neue Infos betreffend die AF-Messpunkte auf der Canon-Einstellscheibe. Ich dokumentiere sie hier mal sehr ausführlich, weil ich derartige Informationen sonst nirgends gefunden habe - und sie ja vielleicht auch für Euch andere "Canolta-Bastler" von Interesse sind.

Zum einen habe ich noch einmal eine Mail an KatzEyeOptics geschrieben - und diesmal kam eine schnelle und ausführliche Antwort:

ZITAT(Katz Eye Optics - Customer Service <customerservice@katzeyeoptics.com>Hello Michael,
[...] In the Canon 400D, the red lights are produced by shining a light from up in the pentaprism housing toward the screen and reflecting them back toward your eye. The reflection is accomplished by a cluster of microscopic prisms which are molded into the screen. We have tried many different methods to reproduce this feature but have not been able to find a method that is both aesthetically pleasing and economically feasible. [...] After many hundreds of hours of research, we were forced to conclude that there is no economical way to make the reflective dots in small quantities.
As for why you might want the rectangles, [...] there are some situations where they would be helpful. For example, if you use the shooting mode where you select a single AF point and you select a point other than the center one, it is very helpful to know where that point is so that you can align it to your subject. In that situation, the red dot is not necessary, since the green light in the information area serves the same function. But without the rectangle, you would not know where to point the camera to align your subject to the active AF point. [...]
Best regards,
Rachael Katz[/quote]
Außerdem habe ich praktisch die gleiche Frage dem Hersteller der Haoda Screens gestellt (der seine Scheiben für die Canon 400D gar nicht erst mit Markierungen für die Messpunkte anbietet). Das Ergebnis ist ähnlich, aber es gibt offenbar einen "Trick", mit dem man das gewünschte Ergebnis erzielen kann:

ZITAT(Haoda Fu, Ph.D. <haodafu@yahoo.com>Hi,
Thank you for your message for 400D, red dots will not light up (actually very difficult to see). If you like, you can play some pencil trick to draw some dots and the red dots can light up.
Best,
Haoda
-------------------
Hi Haoda -
Thank you for your answer. But, sorry, what kind of "pencil trick" would that be? I take your screen, just draw some dots in the right places - and the red lights will somehow shine through?
Thanks -
Michael
-------------------
Mike -
You are correct. You can draw some pencil dots on the matt side (use soft pencil)
the dots can light up somehow since the pencil dot is reflective.
Best,
Haoda[/quote]
Die roten AF-Punkt-Markierungen sind also nur dann sichtbar, wenn die Einstellscheibe an den entscheidenden Stellen "verspiegelt" ist. Das bieten aber offenbar nur die Canon-Originalscheiben, die Fremdhersteller scheinen das nicht hinzukriegen.

Pech für uns mit den "dreistelligen" Einsteiger-Modellen, dass Canon für diese Modelle keinen Scheibenwechsel vorgesehen hat - und entsprechend auch keine Schnittbild-Scheiben anbietet. Aber vielleicht probiere ich wirklich mal diesen Bleistift-Trick...

Gruß -
Michael


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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#37 von Giovanni , 14.01.2009 09:58

QUOTE (MichaelJ @ 2009-01-13, 23:54) Pech für uns mit den "dreistelligen" Einsteiger-Modellen, dass Canon für diese Modelle keinen Scheibenwechsel vorgesehen hat - und entsprechend auch keine Schnittbild-Scheiben anbietet. Aber vielleicht probiere ich wirklich mal diesen Bleistift-Trick...[/quote]
Schnittbild-Scheiben von Canon gibt's nur für die 1er-Serie. Den Benutzern dieser Kameras traut Canon zu, damit richtig umzugehen. Das Handbuch der 1Ds sagt:

"Da sich in der Mitte der Mattscheiben Ec-A, Ec-B, Ec-I und Ec-L Prismen befinden,
können mit der Mehrfeldmessung und der zentralen Spotmessung keine korrekten
Belichtungswerte ermittelt werden. Verwenden Sie die mittenbetonte Messung
oder die AF-verknüpfte Spotmessung (mit Ausnahme des zentralen AF-Felds)."

Es überrascht mich keineswegs, dass so etwas für Benutzer "einfacherer" Kameras, bei denen man kein Fachwissen voraussetzen kann, vom Kamerahersteller nicht angeboten wird. Es ist sogar erstaunlich, dass Canon das für die Profikameras trotzdem anbietet und den Käufern zutraut, die Betriebsanleitung zu beachten und mit den möglichen Messabweichungen richtig umzugehen. Weder Nikon noch Sony haben Schnittbild-Einstellscheiben für ihre DSLRs im Programm.

So lange du lichtstarke Objektive (mindestens 2,8) verwendest, dürfte die Belichtungsmessung auch in der Mitte trotzdem noch halbwegs brauchbare Ergebnisse liefern.

Gruß
Johannes


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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#38 von matthiaspaul , 14.01.2009 12:53

ZITAT(Giovanni @ 2009-01-14, 9:58) Es ist sogar erstaunlich, dass Canon das für die Profikameras trotzdem anbietet und den Käufern zutraut, die Betriebsanleitung zu beachten und mit den möglichen Messabweichungen richtig umzugehen. Weder Nikon noch Sony haben Schnittbild-Einstellscheiben für ihre DSLRs im Programm.[/quote]
Das wäre allerdings kein Problem, wenn die Belichtungsmeßzellen nicht hinter der Einstellscheibe oben im Prismengehäuse lägen, sondern - wie früher oft - unten im Spiegelkasten, wo auch die AF-Meßzellen sitzen.

Viele Grüße,

Matthias


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=13448 (Minolta Forum Thread Index)


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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#39 von Giovanni , 14.01.2009 13:20

QUOTE (matthiaspaul @ 2009-01-14, 12:53) QUOTE (Giovanni @ 2009-01-14, 9:58) Es ist sogar erstaunlich, dass Canon das für die Profikameras trotzdem anbietet und den Käufern zutraut, die Betriebsanleitung zu beachten und mit den möglichen Messabweichungen richtig umzugehen. Weder Nikon noch Sony haben Schnittbild-Einstellscheiben für ihre DSLRs im Programm.[/quote]
Das wäre allerdings kein Problem, wenn die Belichtungsmeßzellen nicht hinter der Einstellscheibe oben im Prismengehäuse lägen, sondern - wie früher oft - unten im Spiegelkasten, wo auch die AF-Meßzellen sitzen.
[/quote]
Hallo Matthias,

das wäre insofern doch ein Problem, als die Messzellen unten im Spiegelkasten nur den Ausschnitt zu sehen bekämen, den der Hilfsspiegel bereitstellen kann. Eine Mehrfeldmessung oder eine Integralmessung über das gesamte Bildfeld ist damit allein nicht möglich. Leica hat deshalb eine separate Messzelle nur für die Spotmessung unten im Spiegelkasten, während der Rest des Bildfeldes wie üblich am Sucherprisma gemessen wird (R4, R5, R7 - die anderen Modelle kenne ich nicht). Mit einem gewissen konstruktiven Aufwand würde es also gehen, aber den scheuen heute wohl alle Hersteller im Hinblick auf eine solche "Nischenanwendung". Leider.

In meine Nikon F-801s habe ich mal probehalber eine Schnittbild-Einstellscheibe montiert. Nachdem sofort offensichtlich wurde, dass sogar dieses alte AF-System genauso exakt scharfstellt wie ich es mit dem Schnittbild-Entfernungsmesser manuell hinbekomme, habe ich sie wieder ausgebaut, weil mir die Spotmessung auch mit lichtschwächeren Objektiven dann doch wichtiger war.

Was ich mir allerdings wünschen würde, wäre eine MF-Einstellhilfe mit einer quasi-analogen Anzeige, d.h. die Verwendung der Bargraph-Anzeige als Einstellhilfe, so dass man wie bei einem Schnittbild-Entfernungsmesser die Einstellung "analog" abgleichen könnte und nicht nur auf das Aufleuchten eines Punktes bei erreichtem Fokus oder einer rechts-links-Anzeige angewiesen ist. Das wäre dann auch mit beliebigen AF-Punkten koppelbar, was wiederum das Problem der geänderten Fokusebene beim Verschwenken der Kamera, das bei einem zentralen Schnittbild-Entfernungsmesser vorhanden ist, reduzieren würde.

Gruß
Johannes


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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#40 von MichaelJ , 14.01.2009 15:38

ZITAT(Giovanni @ 2009-01-14, 9:58) Schnittbild-Scheiben von Canon gibt's nur für die 1er-Serie. [...] Es überrascht mich keineswegs, dass so etwas für Benutzer "einfacherer" Kameras, bei denen man kein Fachwissen voraussetzen kann, vom Kamerahersteller nicht angeboten wird.[/quote]
Wundern tut mich das auch nicht - wobei ein Grund sicher auch die Modellpolitik ist, das Feature Einstellscheiben-Wechsel explizit den "Profi"-Kameras vorzubehalten. Selbst bei der guten alten XD7 ist ja herstellerseitig ein Scheibenwechsel nicht vorgesehen gewesen - und das, obwohl die Frage Spotmessung sich gar nicht stellte (weil die Kamera einerseits sowieso nur eine mittenbetonte Messung hat - und andererseits einen Final Check).

Nein, wundern tut's mich nicht - aber schade isses halt...

Gruß -
Michael


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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#41 von matthiaspaul , 14.01.2009 23:08

ZITAT(MichaelJ @ 2009-01-14, 15:38) Selbst bei der guten alten XD7 ist ja herstellerseitig ein Scheibenwechsel nicht vorgesehen gewesen - und das, obwohl die Frage Spotmessung sich gar nicht stellte (weil die Kamera einerseits sowieso nur eine mittenbetonte Messung hat - und andererseits einen Final Check).[/quote]
Wobei die final check Funktion einen solchen systematischen Fehler nicht hätte ausgleichen können, da es ja nur eine Abweichung von der vorausberechneten Differenz zwischen der Arbeitsblendenmessung und der Offenblendmessung registriert und die Verschlußzeit entsprechend dieser Abweichung anpaßt.

Für die XD-Serie gab es übrigens vom Benutzer selbst wechselbare Einstellscheiben:

http://www.mi-fo.de/forum/index.php?s=&...ost&p=82850

Viele Grüße,

Matthias


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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#42 von MichaelJ , 01.02.2009 23:15

'n Abend zusammen -

nach drei Wochen will ich mal kurz einen Zwischenstand in Sachen Chipset durchgeben, der bisher nicht bei mir eingetroffen ist.

Ich hatte bei der Bestellung die 2 GBP zusätzlich für Airmail Register bezahlt, der Verkäufer hatte mir auch einen Link zur Hongkongpost samt Sendungsverfolgungsnummer gemailt. Als aber nach einer Woche diese Nummer auf der Website immer noch unbekannt war, habe ich nachgefragt, und angeblich hat die Post "vergessen", den Artikel registered zu verschicken. Ergebnis: Der Chip, nach Auskunft des Verkäufers am 10. Januar in Hongkong abgeschickt, ist bis heute nicht bei mir angekommen.

Ich verhandle gerade mit dem Verkäufer. Meine Chancen dürften ganz gut stehen, dass er mir entweder noch mal einen Chip schickt oder mir mein Geld zurückerstattet - eben weil ich zur Lieferung per Airmail Register bestellt habe (notfalls muss ich Paypal einschalten). Nach dieser Erfahrung kann ich aber nur dringend dazu raten, diese zwei Pfund nicht zu sparen...

Gruß -
Michael


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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#43 von MichaelJ , 08.03.2009 12:06

Fünf Wochen später: Jetzt habe ich eine gute Nachricht - und eine sehr sehr schlechte.

Um mit der guten Nachricht anzufangen:

Im Prinzip funktioniert die Sache mit dem AF-Confirm-Chip. Zuerst habe ich mehrere (vergebliche) Versuche unternommen, die Chip-Platine mechanisch mit den acht Kontakten in der Kamera zu verbinden. Unter anderem habe ich mit enigmas Hilfe die Kontaktleiste wieder in die 400D eingebaut, dabei tauchte aber das alte Platzproblem wieder auf (siehe den ersten Post in diesem Thread bzw. dieses Bild). Letztendlich blieb mir nichts anderes, als die Kontaktleiste wieder rauszunehmen und die Leiterbahnfolie in der Kamera durch Drahtbrücken mit den Kontakten auf der Chip-Platine zu verbinden. Ich habe also die Kontakte verlötet, alles sauber isoliert, das Placido-Bajonett wieder draufgeschraubt und ein MD 1.4/50mm angesetzt. Und tatsächlich: Es funktioniert(e).

Die Kamera zeigte wie üblich im Display "MF" an (und neuerdings eine "virtuelle" Blende F2.0), schaltete aber in den AF-Confirm-Betrieb. Weil nicht die Original-Einstellscheibe drin war, sondern eine Schnittbildscheibe, zeigte sie mir natürlich im Sucher nicht das aktive AF-Messfeld an, aber der grüne Punkt im Sucher leuchtete auf, wenn fokussiert war, die Kamera piepste brav, ließ sich auch auslösen - und speicherte das Bild auf der CF-Karte.

Aber - und das ist die schlechte Nachricht:

Das ganze funktionierte genau ein Mal. Nach dem ersten Auslösen sah alles noch ganz normal aus: Einstellungen ließen sich verändern, der grüne In-Focus-Punkt leuchtete auf. Aber dann habe ich ein zweites Mal ausgelöst - und daraufhin schaltete sich die Kamera sofort komplett ab, der Spiegel blieb oben hängen. All das ist gestern Abend passiert, bis jetzt lässt sich die Kamera nicht wieder einschalten, auch der Spiegel bleibt hochgeklappt.

Die üblichen "Erste-Hilfe-Maßnahmen" habe ich alle (erfolglos) durchprobiert:
- Kamera aus- und wieder einschalten
- Akkus rausnehmen, aufladen und wieder einsetzen
- Akkus im Batteriegriff durch frische AA-Alkali-Batterien ersetzen
- Batteriegriff abnehmen und stattdessen einen Akku in das Akkufach der Kamera stecken
- CF-Karte rausnehmen und wieder einsetzen
- CF-Karte austauschen

Die CF-Karte ist in Ordnung, sie lässt sich am PC lesen, auch das erste Bild ist völlig korrekt gespeichert worden. Die Akkus können eigentlich auch nicht das Problem sein, sonst müsste die Kamera ja mit den Alkali-Batterien funktionieren. Inzwischen habe ich das Bajonett wieder abgenommen und die Lötstellen nochmal überprüft. Sie sind alle ok., der Durchgangstest ist überall positiv, es gibt auch keine versehentlichen Lötbrücken zwischen den Kontakten.

Inzwischen bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob es zwischen dem Chip-Einbau und dem Totalausfall der Kamera überhaupt einen ursächlichen Zusammenhang gibt...

Bin ziemlich ratlos, völlig frustriert - und deswegen natürlich für jeden Hinweis zur Fehlereinkreisung dankbar.

Dank und Gruß -
Michael


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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#44 von matthiaspaul , 08.03.2009 12:48

ZITAT(MichaelJ @ 2009-03-08, 12:06) Inzwischen bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob es zwischen dem Chip-Einbau und dem Totalausfall der Kamera überhaupt einen ursächlichen Zusammenhang gibt...[/quote]
Ich denke nicht, daß es sich um einen systematischen Fehler handelt, sondern daß irgendwas bei Deiner "Implementierung" schief gelaufen ist. Reine Spekulation meinerseits:

Könnte es sein, daß sich bei den Basteleien irgendein Teil gelöst hat, tiefer in die Kamera gefallen ist und dort entweder einen Kurzschluß verursacht oder die Mechanik verklemmt hat?

Ein Komplettausfall könnte natürlich auch mit einer durchgebrannten Sicherung oder einem Defekt im Schaltregler zusammenhängen. Die naheliegenste Erklärung dafür wäre wohl ein vielleicht nur temporärer Kurzschluß, z.B. durch eine herumvagabundierende Lötperle, Schraube oder Feder oder durch einen Isolationsschaden z.B. durch Quetschung von Drähten oder Leiterbahnen oder durch die Hitzeeinwirkung beim Löten am Flexiboard.

Kannst Du denn die Kamera wiederbeleben, wenn Du den Chip wieder komplett entfernst?

Läßt sich der Spiegel mit der Hand wieder runterklappen? (Nur versuchen, wenn es ganz leicht geht, so als ob der Spiegel nur durch eine Feder nach oben gezogen wird und in der unten Position wieder "einrasten" würde, nicht, wenn Du dabei gegen den Widerstand einer Antriebsmechanik arbeiten mußt.)

Natürlich ist auch ein komplett vom Umbau unabhängiger Ausfall der Kamera denkbar.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: CanOLTA 400D geht auch!

#45 von MichaelJ , 08.03.2009 13:19

Hallo Matthias -

danke für Deine Überlegungen.

ZITAT(matthiaspaul @ 2009-03-08, 12:48) Könnte es sein, daß sich bei den Basteleien irgendein Teil gelöst hat, tiefer in die Kamera gefallen ist und dort entweder einen Kurzschluß verursacht oder die Mechanik verklemmt hat? ... herumvagabundierende Lötperle, Schraube oder Feder ...[/quote]
Ich habe gerade nochmal durchgezählt: Alle Schrauben, Federn und beweglichen Kontaktstifte, die ich gelöst habe, liegen vor mir auf dem Tisch. Eine reingefallene Lötperle ist natürlich möglich, aber aus meiner Sicht unwahrscheinlich - ich war extrem vorsichtig und sehr sparsam mit dem Lötzinn.

ZITAT(matthiaspaul @ 2009-03-08, 12:48) Isolationsschaden z.B. durch Quetschung von Drähten oder Leiterbahnen oder durch die Hitzeeinwirkung beim Löten am Flexiboard.[/quote]
Die Isolation schien mir nach Wiederabnehmen des Bajonetts völlig in Ordnung. Quetschung oder Hitzeeinwirkung? Alle Durchgangstests waren wie gesagt positiv. Außerdem hat die Kamera ja einmal korrekt ausgelöst und gespeichert. Spricht das nicht gegen diese Art von Fehlern?

ZITAT(matthiaspaul @ 2009-03-08, 12:48) Kannst Du denn die Kamera wiederbeleben, wenn Du den Chip wieder komplett entfernst?[/quote]
Das habe ich noch nicht probiert, es steht aber als nächstes auf meiner Liste...

ZITAT(matthiaspaul @ 2009-03-08, 12:48) Läßt sich der Spiegel mit der Hand wieder runterklappen? (Nur versuchen, wenn es ganz leicht geht, so als ob der Spiegel nur durch eine Feder nach oben gezogen wird und in der unten Position wieder "einrasten" würde, nicht, wenn Du dabei gegen den Widerstand einer Antriebsmechanik arbeiten mußt.)[/quote]
Der Spiegel lässt sich ganz leicht runterklappen, er "rastet" eben nur nicht "ein". (Mich erinnert das irgendwie an meine alte XE-1, die einmal auch erst frische Batterien haben wollte, bevor sie sie sich dazu bequemte, den Spiegel wieder runterzuklappen )

Gruß -
Michael


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