RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#1 von chess , 31.01.2006 10:36

Fuji Photo Film streicht 5000 Stellen


Das japanische Unternehmen Fuji Photo Film will weltweit 5000 Stellen streichen. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers sollen die Jobs bis September dieses Jahres wegfallen. Anzeige Anzeige
[sda] - Demnach werden 1000 Arbeitsplätze in Japan gestrichen und 4000 in anderen Ländern. Das sei Teil eines Plans, der das Unternehmen gewinnträchtig und wettbewerbsfähig halten solle.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs sank der Gewinn nach Angaben von Fuji Photo Film um 18,1 Prozent auf 60,2 Mrd. Yen (658 Mio. Franken).



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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#2 von matthiaspaul , 31.01.2006 12:41

Zitat von chess
Fuji Photo Film streicht 5000 Stellen
[...]
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs sank der Gewinn nach Angaben von Fuji Photo Film um 18,1 Prozent auf 60,2 Mrd. Yen (658 Mio. Franken).


Interessant, das hörte sich vor kurzem noch ganz anders an:

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...ndpost&p=138197 (Zeiss über analoge Fotografie, Fuji und Kodak)
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=4638 (ältere Stellungnahme von Fuji)
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=12064 (Situation bei Kodak)

Viele Grüße,

Matthias

EDIT: Fuji aber auch: http://home.fujifilm.com/news/n060119_2.html

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Fujifilm's statement regarding its photography business
 
January 19, 2006
 
Since our foundation in 1934, we have been developing our business in photosensitive materials on a global scale, thanks to the support and patronage of general consumers, retailers, photograph wholesalers, and various others. The unexpectedly rapid shift toward digitalization has greatly reduced demand for films and photographic products. The entire photography industry, including our company, has been put in a difficult market situation. In order to respond these difficult market changes, we are currently proceeding with comprehensive structural reforms.
 
Despite the current challenges, we believe that photography is indispensable to humankind because of its ability to express such precious things as joy, sadness, love and the full spectrum of emotions. Our mission is to preserve and nurture the culture of photography to meet the needs of our longtime customers. Silver halide photography, which is fundamental to photography, has advantages over digital in such areas as power of expression, long term storage capability, reasonable prices, easy handling and a highly established and convenient photo development and print infrastructure.
 
We intend to continue our silver halide photography business and to further cultivate the culture of photography, and in so doing, continue to support our customers and retailers and all those who enjoy photography.
 
Media Contact:
 
Fuji Photo Film Co., Ltd.
Corporate Communications Division, Public Relations Division
Tel: 81-3-3406-2490
Fujifilm website:
Japanese :http://fujifilm.jp/
English :http://home.fujifilm.com/
 



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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#3 von ingobohn , 31.01.2006 12:47

Das eine muß sich nicht mit dem anderen widersprechen - nicht in Zeiten des Shareholder Value. Es gibt genug Firmen, z.B. in der IT-Branche, die einen guten Gewinn einfahren und ihren Mitarbeitern ordentliche Jahresprämien auszahlen - und trotzdem 2006 Leute entlassen. Weil sie den Hals nicht voll genug kriegen können und der Aktienkurs wahrscheinlich um 0,1 Cent nach oben gedrückt werden soll.
Leider.



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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#4 von Reklov , 31.01.2006 13:23

Es geht nicht in mein Kopf /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />

Leute entlassen -> Aktie steigt -> Toll!

Aber die Kaufkraft der Bürger wo bleibt die? -> Auf der Strecke! (Da ja immer mehr Arbeitslos und kein Geld)

Das sind doch nur kurze Gewinne!

Denkt den keiner mehr längerfristig in dieser Welt?



 
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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#5 von poessi , 31.01.2006 14:00

Zitat von Reklov
Es geht nicht in mein Kopf /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />

Leute entlassen -> Aktie steigt -> Toll!

Aber die Kaufkraft der Bürger wo bleibt die? -> Auf der Strecke! (Da ja immer mehr Arbeitslos und kein Geld)

Das sind doch nur kurze Gewinne!

Denkt den keiner mehr längerfristig in dieser Welt?


Anscheind nicht...
Das ist extrem kurzsichtiges denken, und moralisch gesehen ohenhin unter aller sa...

Alleine was ich gestern über unsere Firma hörte ist schon wieder nicht zu glauben.
Ich will hier nichts genaues (oder gar namen) sagen nur soviel:
Wir waren eine relativ große Firma mit 5000 mitarbeitern.
Die AG wurde dann nach und nach in GmbH's zerschlagen.
Seit 4 Jahren gehören wir nun zu einem bekannten Konzern der sich recht viel was
auf die Autoindustrie abzielt einverleibt hat.
Die Vorstände wechselten seit jahren ständig, natürlich nicht ohne großzügige
abfindungen, die Vorfertigung wurde komplett geschlossen, fast alles an teilen
wird nun zugekauft und damit gibt es mehr probleme denn je.
Die restlichen abteilungen wurden verkauft, die einzigen die noch unter dem alten
namen Firmieren sind wir. Und das sind 480 Leutchen...

Man muss dazu sagen das alles ohne erkennbare not geschah, selbst wenn's
von draussen schlechter lief wurden keine Aufträge mehr an interne
Abteilungen vergeben u.s.w.

Mittlerweile werden sogar von den Zulieferern leicht abgewandelte varianten
unserer konstruktionen zu dumpingpreisen Verkauft...

Beim Verkauf der letzen Abteilungen flossen dann Provisionen in Millionenhöhe
der am Verkauf beteiligten (belegbar), während für die Verbliebenen abteilungen
mit der Gewerkschaft um 660000 EUR gekämpft wurde die man auch noch dem Konzern zufliessen lassen wollte...

Das ist nur ein kleines beispiel, was man nur so am rande mitbekommt, aber auch da kann einem schon das Ko%%en kommen...

Das alles hat mit wirklichem Unternehmerischen Denken leider überhaupt nichts mehr zu tun...

traurig, traurig...

Gruß,
Reinhard



 
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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#6 von Dynax 79 , 31.01.2006 14:39

@Reinhard,

ZITATDas alles hat mit wirklichem Unternehmerischen Denken leider überhaupt nichts mehr zu tun...[/quote]

Hier liegt dein Denkfehler!
Was schert denn den Vorstand das Unternehmen?
Wenn die Firma vor die Hunde geht wechsel er halt den Sessel, aber nicht ohne sich vorher den Arsch vergolden zu lassen.
Unternehmer in dem Sinne wie es sie früher gab sind leider nicht mehr gefragt. Die waren auf langfristige Stabilität bedacht.
Heute gibts in den Vorständen nur noch Wirtschaftskriminelle und Shareholdervalueverbrecher!



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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#7 von alois , 31.01.2006 14:56

Zitat von ingobohn
Das eine muß sich nicht mit dem anderen widersprechen - nicht in Zeiten des Shareholder Value. Es gibt genug Firmen, z.B. in der IT-Branche, die einen guten Gewinn einfahren und ihren Mitarbeitern ordentliche Jahresprämien auszahlen - und trotzdem 2006 Leute entlassen. Weil sie den Hals nicht voll genug kriegen können und der Aktienkurs wahrscheinlich um 0,1 Cent nach oben gedrückt werden soll.
Leider.


Noch nicht von Entlassungsproduktivität gehört?

Dazu gibts hier

http://de.wikipedia.org/wiki/Entlassungsproduktivit%C3%A4t

mehr.

Ist übrigens das Unwort des Jahres 2005.



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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#8 von frank.ho , 31.01.2006 15:03

Hallo

dabei machen die BWL Kasper ja nur das, was sie an der
Uni gelehrt bekamen und was sie nun vollkommen reflexionsfrei
nachmachen, immer auf der Suche nach mehr Cash, so kurzfristig wie möglich.
Dann kriegen sie Streicheleinheiten vom Chef und dürfen mit ner fetten Karre und
ner schlanken Braut aufm Beifahrersitz die Atmosphäre
(auch im übertragenen Sinne) verpesten und finden sich super.

Denen ganz besonders wünsche ich den Absturz nach Hartz 6,
und da sie ja eigentlich nichts können ausser anderer Leute Werte vernichten, kann das auch recht
schnell passieren, wenn sie dann mal alles Zugrunde gerichtet haben.

Diese vollkommene Fixierung auf den Mammon, das
Ausblenden von Folgen und das totale Fehlen irgendeiner Moral ist
wohl das miserabelste Erbe der Ära Kohl -
die Kasper von Rot-Grün haben ja nur weiterverwaltet und nun
gibts einen Neuaufguss.
Wobei das Patent auf derartige Widerlichkeiten ganz klar im freiesten Land
der Erde über dem großen Teich liegt.

Da stellt sich dann irgendwann die Frage, ob man sich nur den CHE oder gleich
die Verrückten O s a m a oder Ahmadinedschad an die Wand pinnt. /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" />


Grüsse
Frank



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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#9 von 01af , 31.01.2006 15:33

Zitat von "ingobohn"
Es gibt genug Firmen, z. B. in der IT-Branche, die einen guten Gewinn einfahren und ihren Mitarbeitern ordentliche Jahresprämien auszahlen -- und trotzdem Leute entlassen. Weil sie den Hals nicht voll genug kriegen können ...


Es geht für die Firma nicht um das Vollkriegen des Halses, sondern um das Überleben. Ein Aktionär steckt z. B. 1000 Euro in die Aktien der Firma A und streicht damit nach einem Jahr einen Gewinn von, sagen wir, 20 Euro in Form von Dividenden und Kurssteigerungen ein. Wenn derselbe Aktionär seine 1000 Euro aber in die Aktien der Firma B gesteckt hätte, dann hätte er vielleicht 25 Euro Gewinn gemacht. Also stößt er die A-Aktien ab und kauft B-Aktien. Und wenn das alle machen, geht die Firma A trotz guter Gewinne zugrunde, und Firma B prosperiert. Welcher Firma er sein Kapital zur Verfügung stellt, ist dem Aktionär doch scheißegal ... und er wäre dumm, sich mit großem Gewinn zufriedenzugeben, wenn er mit gleichem Aufwand genauso gut noch größeren Gewinn machen könnte.

Eine Aktiengesellschaft muß also nicht einfach schwarze Zahlen schreiben -- das System zwingt sie, mindestens ebenso große schwarze Zahlen zu schreiben wie die Konkurrenz. Wer zu wenig Gewinn macht, geht kaputt.

Meines Erachtens ist das Konzept der Aktiengesellschaft überholt. Aktien gehören verboten, sonst geht die Weltwirtschaft an ihnen zugrunde. Doch leider sind die, die das Sagen haben, auch die, die den Gewinn daraus ziehen -- und deshalb wird erst eine Katastrophe passieren müssen, bevor sich etwas ändert. Ich vermute, sie passiert noch zu unseren Lebzeiten ... so im Laufe der nächsten 20 - 50 Jahre. Bis dahin werden Gewerbe- und Körperschaftssteuern weiter sinken und Verbrauchssteuern, Arbeitslosenzahlen und Staatsschulden weiter steigen. Das Konzept der Aktiengesellschaften saugt ja mittlerweile nicht nur die beteiligten Firmen, sondern ganze Staatshaushalte aus -- eine Situation, vor der interessanterweise schon der scheidende US-Präsident Eisenhower in seiner Abschiedsrede im Januar 1961 eindringlich gewarnt hatte.


Zitat von "frank.ho"
Diese vollkommene Fixierung auf den Mammon, das Ausblenden von Folgen und das totale Fehlen irgendeiner Moral ist wohl das miserabelste Erbe der Ära Kohl ...


Red' nicht solchen naiven Quatsch daher! Die Politiker sind doch die letzten, die etwas dafür können ... und die allerletzten, die etwas dagegen tun könnten. Wer immer das Land und seine Wirtschaft steuern mag -- die vom Volk auf Zeit gewählten Politiker sind's definitiv nicht. Und die deutschen schon mal gleich gar nicht, denn schließlich läuft's in aller Welt genauso, nicht nur bei uns, und nicht erst seit Kohl. Die Parlamente dieser Welt sind nur noch Kasperbuden; die wahre Politik wird längst anderswo gemacht.

-- Olaf



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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#10 von ingobohn , 31.01.2006 15:51

Zitat von 01af
Ein Aktionär steckt z. B. 1000 Euro in die Aktien der Firma A und streicht damit nach einem Jahr einen Gewinn von, sagen wir, 20 Euro in Form von Dividenden und Kurssteigerungen ein. Wenn derselbe Aktionär seine 1000 Euro aber in die Aktien der Firma B gesteckt hätte, dann hätte er vielleicht 25 Euro Gewinn gemacht. Also stößt er die A-Aktien ab und kauft B-Aktien. Und wenn das alle machen, geht die Firma A trotz guter Gewinne zugrunde, und Firma B prosperiert.

[...]

Meines Erachtens ist das Konzept der Aktiengesellschaft überholt. Aktien gehören verboten, sonst geht die Weltwirtschaft an ihnen zugrunde.


Ich gebe Dir im Prinzip recht. Nur leider ist die ursprüngliche Idee der Aktien - nämlich daß einer Firma gegen Gewährung von Firmenanteilen - Geld "geliehen" wird heutzutage völlig in den Hintergrund getreten. Heute sind Aktien nur noch reine Spekualtionsobjekte und die daran hängenden Firmen samt Mitarbeiter auch.
Wie oft höre ich hier in meiner Firma so Sätze wie "...nach Analystenmeinung...", "...das KGV verbessern..." usw. Da wird dann versucht, mit diversen Maßnahmen den Aktienkurs zu stützen oder zu erhöhen.



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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#11 von Binze , 31.01.2006 16:05

Zitat von frank.ho
Hallo

dabei machen die BWL Kasper ja nur das, was sie an der
Uni gelehrt bekamen und was sie nun vollkommen reflexionsfrei
nachmachen, immer auf der Suche nach mehr Cash, so kurzfristig wie möglich.
Dann kriegen sie Streicheleinheiten vom Chef und dürfen mit ner fetten Karre und
ner schlanken Braut aufm Beifahrersitz die Atmosphäre
(auch im übertragenen Sinne) verpesten und finden sich super.

Denen ganz besonders wünsche ich den Absturz nach Hartz 6,
und da sie ja eigentlich nichts können ausser anderer Leute Werte vernichten, kann das auch recht
schnell passieren, wenn sie dann mal alles Zugrunde gerichtet haben.

Diese vollkommene Fixierung auf den Mammon, das
Ausblenden von Folgen und das totale Fehlen irgendeiner Moral ist
wohl das miserabelste Erbe der Ära Kohl -
die Kasper von Rot-Grün haben ja nur weiterverwaltet und nun
gibts einen Neuaufguss.
Wobei das Patent auf derartige Widerlichkeiten ganz klar im freiesten Land
der Erde über dem großen Teich liegt.

Da stellt sich dann irgendwann die Frage, ob man sich nur den CHE oder gleich
die Verrückten  O s a m a  oder  Ahmadinedschad an die Wand pinnt.    /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" />


Grüsse
Frank


Treffender kann man es wohl nicht ausdrücken...



@Olaf

ZITATMeines Erachtens ist das Konzept der Aktiengesellschaft überholt. Aktien gehören verboten, sonst geht die Weltwirtschaft an ihnen zugrunde. Doch leider sind die, die das Sagen haben, auch die, die den Gewinn daraus ziehen -- und deshalb wird erst eine Katastrophe passieren müssen, bevor sich etwas ändert. Ich vermute, sie passiert noch zu unseren Lebzeiten ... so im Laufe der nächsten 20 - 50 Jahre.[/quote]

Hier gebe ich dir absolut recht - mit dem kleinen Unterschied, dass ich den Absturz in den nächsten 2-5 Jahren kommen sehe.


ZITATZITAT
Diese vollkommene Fixierung auf den Mammon, das Ausblenden von Folgen und das totale Fehlen irgendeiner Moral ist wohl das miserabelste Erbe der Ära Kohl ...[/quote]


Red' nicht solchen naiven Quatsch daher! Die Politiker sind doch die letzten, die etwas dafür können ... und die allerletzten, die etwas dagegen tun könnten. Wer immer das Land und seine Wirtschaft steuern mag -- die vom Volk auf Zeit gewählten Politiker sind's definitiv nicht. Und die deutschen schon mal gleich gar nicht, denn schließlich läuft's in aller Welt genauso, nicht nur bei uns, und nicht erst seit Kohl. Die Parlamente dieser Welt sind nur Kasperbuden; die wahre Politik wird anderswo gemacht.[/quote]


Hier gebe ich dir auch recht, nur dass das Zitat von frank.ho kein naiver Quatsch ist! Zudem verurteilt er ja nicht einen Politiker sondern eine Ära. Kohl war immerhin der Schlüssel zu den Amerikanern an der Ostküste und auch "willig" auf Grund seiner Herkunft mit selbigen zu kooperieren (-> Bilderberger!

Gruß,

Simon



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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#12 von poessi , 31.01.2006 16:21

Zitat von Dynax 79
@Reinhard,

ZITATDas alles hat mit wirklichem Unternehmerischen Denken leider überhaupt nichts mehr zu tun...



Hier liegt dein Denkfehler!
Was schert denn den Vorstand das Unternehmen?
Wenn die Firma vor die Hunde geht wechsel er halt den Sessel, aber nicht ohne sich vorher den Arsch vergolden zu lassen.
Unternehmer in dem Sinne wie es sie früher gab sind leider nicht mehr gefragt. Die waren auf langfristige Stabilität bedacht.
Heute gibts in den Vorständen nur noch Wirtschaftskriminelle und Shareholdervalueverbrecher! [/quote]
Unternehmerisches denken war (zumindest) so angelegt eine Firma gut am laufen zu
halten und nicht in kurzer zeit möglichst viel für sich rauszuholen um es dann woanders
wieder zu probieren.
Das viele mittlerweile so denken ist offensichtlich, aber wie gesagt nicht die sache
im ursprünglichen sinne.

Gruß,
Reinhard



 
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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#13 von 01af , 31.01.2006 16:30

Zitat von "Binze"
Zudem verurteilt er ja nicht einen Politiker sondern eine Ära.


Ach bitte ... das ist doch jetzt Wortklauberei! Wenn er allein die Ära meint, dann soll er "die '80er Jahre" sagen ... doch die Entwicklung, die er -- zu recht -- beklagt, setzte schon einige Jahrzehnte früher ein. Nach meiner Einschätzung so ungefähr in den '50er Jahren.


Zitat von "Binze"
Kohl war immerhin ...


Kohl (und seine Mannschaft) hat sicher viel Scheiße gebaut und tut es noch. Er hat nach Kräften zur Verschlimmerung der Lage beigetragen -- da will ich den Mann in keinster Weise in Schutz nehmen. Ist zum Beispiel allgemein bekannt, daß unter Kohl ein Staatssekretär für Finanzen die Idee ausgebrütet hatte, für die Finanzierung der deutschen Einheit die Rentenkassen zu plündern? Die haben sich davon bis heute nicht erholt und werden es so bald auch nicht mehr tun. Der Name dieses Staatssekretärs war übrigens Köhler ... Horst Köhler. Ja, genau der Horst Köhler.

Doch Schuld an der Entwicklung trägt Kohl nicht. Die Entwicklung rauschte über ihn hinweg, und er hatte nur die Wahl, ein Stückchen mit dem Strom oder gegen den Strom zu schwimmen. Politiker können nur ein klein wenig bremsend oder beschleunigend in den Lauf der Dinge eingreifen -- doch das Steuer in die eigene Hand nehmen und herumreißen können sie längst nicht mehr.

-- Olaf



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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#14 von alois , 31.01.2006 16:54

Zitat von 01af

Zitat von "ingobohn"
Es gibt genug Firmen, z. B. in der IT-Branche, die einen guten Gewinn einfahren und ihren Mitarbeitern ordentliche Jahresprämien auszahlen -- und trotzdem Leute entlassen. Weil sie den Hals nicht voll genug kriegen können ...


Es geht für die Firma nicht um das Vollkriegen des Halses, sondern um das Überleben. Ein Aktionär steckt z. B. 1000 Euro in die Aktien der Firma A und streicht damit nach einem Jahr einen Gewinn von, sagen wir, 20 Euro in Form von Dividenden und Kurssteigerungen ein. Wenn derselbe Aktionär seine 1000 Euro aber in die Aktien der Firma B gesteckt hätte, dann hätte er vielleicht 25 Euro Gewinn gemacht. Also stößt er die A-Aktien ab und kauft B-Aktien. Und wenn das alle machen, geht die Firma A trotz guter Gewinne zugrunde, und Firma B prosperiert. Welcher Firma er sein Kapital zur Verfügung stellt, ist dem Aktionär doch scheißegal ... und er wäre dumm, sich mit großem Gewinn zufriedenzugeben, wenn er mit gleichem Aufwand genauso gut noch größeren Gewinn machen könnte.
...
-- Olaf



Olav, springst Du da nicht etwas zu kurz?

Ich habe wenig Ahnung von BWL, aber mir erscheint es nicht plausibel, dass eine AG pleite gehen soll - oder auch nur finanzielle Einbussen haben könnte, wenn der Kurs niedrig ist. Und der Effekt, den Olaf beschreibt, hat nur Einfluss auf den Kurs.

Wenn der Kurs sinkt und man die Aktien billiger werden, sind auch 20 Euro eine vernünftige Verzinsung und die Aktion werden wieder gekauft.



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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#15 von anna_log , 31.01.2006 16:54

Zitat von ingobohn
Wie oft höre ich hier in meiner Firma so Sätze wie "...nach Analystenmeinung...", "...das KGV verbessern..." usw. Da wird dann versucht, mit diversen Maßnahmen den Aktienkurs zu stützen oder zu erhöhen.


Die Aktienbörse ist nicht mehr als eine Meinungsbörse geworden bzw. ein gobales Wettbüro. Analysten und Händler wetten darauf, daß eine Firma die und die Zahlen vorlegt am Quartalsende vorlegt. Bis auf Hr. Wiedeking und andere Ausnahmen lassen sich die Idioten auch auf diese kurzfristige Startegie ein, die meiner Meinung nach den Firmen eher schadet.
Gewinner in diesem Spiel sind Analysten und Händler an der Börse selbst bzw. deren Arbeitgeber. Analysten werden für ihre Meinungsäusserung bezahlt, die Händler für den Ver- und Ankauf. D.h. die Analysten versuchen den Umsatz der Händler mit einer reisserischen Story anzukurbeln. Die kann ja auch negativ sein. Ob durch die Analysen eine Firma kaputt geht oder nicht ist denen wurscht. Die sitzen in Ihrem eigenen Boot und verdienen sich dumm und dusselig.



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