RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#16 von jst13 ( gelöscht ) , 31.01.2006 17:52

jeder der Aktien hat unterstützt diese Misere. Der Aktionär will Rendite sehen, so wird gespart wo es nur geht um die Aktie nach oben zu treiben. Wer Aktien hat und auf Gewinne spekuliert tut dies auf Kosten anderer. Ein Aktionär ist somit ein Abeitsplatzvernichter = so könnte mann es sehen oder? wenn da nur die Gewinnaussichten nicht wären /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />))).



jst13

RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#17 von christian_h ( gelöscht ) , 31.01.2006 18:30

...und jeder, der eine Lebens- oder Rentenversicherung, privat, nach Riester oder Rürup hat, ist auch (indirekt) Aktionär - oder was glaubt Ihr, wie die Versicherungsgesellschaften die Renditen zu erwirtschaften versuchen, die sie Euch versprochen haben und von denen Ihr später einmal leben wollt? Ihr erwartet doch sicher auch, dass Ihr später mal eine möglichst hohe Rente auf Eure Beiträge bekommt, und dass die von Euch beauftragte Gesellschaft die Rendite ihrer Anlagen (und damit Eure Rente) maximiert. Die größten Anleger (nach Volumen) in den USA sind Pensionsfonds, allen voran Calpers, der die Beiträge für die Pensionen californischen öffentlichen Dienstes anlegt. Die interessieren sich im Allgemeinen auch nicht für das einzelne Unternehmen (außer, wenn es da große Mißstände gibt), sondern für eine maximale Rendite ihrer Anlagen, allenfalls noch mit ein paar Randbedingungen etwa in Bezug auf Firmenethik (damit ist aber gemeint, dass sich die Führung nicht selbst bereichert oder keine kriminellen Geschäftspraktiken verfolgt). In Deutschland ist die Bedeutung der Pensionsfonds noch geringer, da die kapitalgedeckte Altersvorsorge noch in den Kinderschuhen steckt, aber das wird sich in den nächsten Jahrzehnten ändern.

Die Zusammenhänge sind alle nicht mehr so einfach, wenn man mal über das einzelne Aktiengeschäft, das einzelne Unternehmen oder die direkte Aktienanlage hinaussieht.

Wer keine Aktie, keine Fondsanteile, keine Lebens- oder Rentenversicherung oder ähnliches besitzt und auch keine Anschaffung dergleichen vorhat, der möge sich davon ausgenommen fühlen und kann mit Steinen werfen. Alle anderen haben auch Erwartungen an die Rendite ihrer Anlagen und spielen das Spiel mit.

Gruß
Christian



christian_h

RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#18 von bubu , 31.01.2006 19:16

Zitat von jst13
jeder der Aktien hat unterstützt diese Misere. Der Aktionär will Rendite sehen, so wird gespart wo es nur geht um die Aktie nach oben zu treiben. Wer Aktien hat und auf Gewinne spekuliert tut dies auf Kosten anderer. Ein Aktionär ist somit ein Abeitsplatzvernichter = so könnte mann es sehen oder? wenn da nur die Gewinnaussichten nicht wären /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />))).


Nicht immer!
Ich bin auch Aktionär einer kleinen Firma, an deren Produkt ich Persönlich glaube.
Mit meinem Geld (natürlich nicht nur meines /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" /> )kann diese Firma in Maschinen und Material investieren,
dass sie sonst über einen teuren Bankkredit hätte finanzieren müssen.
Mein Risiko dabei ist, dass dieses Produkt am Markt keine Chance hat.
Dann bin ich meine Kohle los.
Andererseits kann ich etwas dazugewinnen, falls das Produkt erfolgreich sein sollte.
Dann gibt es eein Stück des Kuchens. /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
Ich sehe mich jedenfalls nicht als "Abeitsplatzvernichter". Im Gegenteil.
Wenn die Firma scheitern sollte, bin ich daran jedenfalls nicht schuld.
Dafür aber meine Kohle los.
ZITATDer Aktionär will Rendite sehen, so wird gespart wo es nur geht um die Aktie nach oben zu treiben.[/quote] Klar gibt es das zur genüge.
Es gibt aber eben auch die anderen, die nicht drängen, sondern einfach mal hoffen.

Ich schreibe dies hier eigentlich nur um damit zu sagen, dass man nicht alle über einen Kamm scheren darf.

bubu



 
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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#19 von Lenni , 31.01.2006 20:08

Zitat von bubu

Zitat von jst13
jeder der Aktien hat unterstützt diese Misere. Der Aktionär will Rendite sehen, so wird gespart wo es nur geht um die Aktie nach oben zu treiben. Wer Aktien hat und auf Gewinne spekuliert tut dies auf Kosten anderer. Ein Aktionär ist somit ein Abeitsplatzvernichter = so könnte mann es sehen oder? wenn da nur die Gewinnaussichten nicht wären /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />))).


Nicht immer!
Ich bin auch Aktionär einer kleinen Firma, an deren Produkt ich Persönlich glaube.
Mit meinem Geld (natürlich nicht nur meines /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" /> )kann diese Firma in Maschinen und Material investieren,
dass sie sonst über einen teuren Bankkredit hätte finanzieren müssen.
Mein Risiko dabei ist, dass dieses Produkt am Markt keine Chance hat.
Dann bin ich meine Kohle los.
Andererseits kann ich etwas dazugewinnen, falls das Produkt erfolgreich sein sollte.
Dann gibt es eein Stück des Kuchens. /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
Ich sehe mich jedenfalls nicht als "Abeitsplatzvernichter". Im Gegenteil.
Wenn die Firma scheitern sollte, bin ich daran jedenfalls nicht schuld.
Dafür aber meine Kohle los.
ZITATDer Aktionär will Rendite sehen, so wird gespart wo es nur geht um die Aktie nach oben zu treiben.


Klar gibt es das zur genüge.
Es gibt aber eben auch die anderen, die nicht drängen, sondern einfach mal hoffen.

Ich schreibe dies hier eigentlich nur um damit zu sagen, dass man nicht alle über einen Kamm scheren darf.

bubu [/quote]
Hallo Bubu,

das was du da betreibst ist der Sinn der Aktie - Schaffung von Kapital ohne etwas verkauft zu haben! Also eine Art Kredit, den ich nach dem Verkauf der Produkte an die Geldgeber (Aktinäre) mit Zinsen (Rendite) zurück zahle.

Das ist super und anständig. Aber der Rest ist von Olaf richtig beschrieben. Über die Restzeit etc. kann man anderer Meinung sein, aber seht euch Dortmund an. Da sollte nur Geld gemacht werden und jetzt gucken se in die Röhre, da das gute Geld der Fans von den Aktionären geschluckt wurde, nur im negativen Sinne - jeder hat verkauft und schon ist das Grundkapital wech, obwohl Dortmund auch nicht wesentlich schlechte dasteht, als vergleichbare Mannschaften.

Interessantes Thema. Aber das zerstört wirklich die Wirtschaft, da steht eine Firma mit über 5.000 Mitarbeitern im Westen zum Verkauf, nur weil der Gewinn nicht zweistellig ist! Die Firma ist/war absolut gesund mit fast 10% Gewinn und die Aktien fallen, weil da das Board vom Verkauf spricht!

Grrrr /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" /> /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />



 
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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#20 von frank.ho , 31.01.2006 20:26

Zitat von bubu
Ich schreibe dies hier eigentlich nur um damit zu sagen, dass man nicht alle über einen Kamm scheren darf.

bubu


Hallo - mit Sicherheit nicht.

Es geht auch weniger um die Aktionäre wie um diesen gigantischen
Abenteuerspielplatz, auf dem ohne Rücksicht auf Verluste gezockt wird
wie beim Monopoly.
Sobald eine Firma in dieses Monopoly gestoßen wird, ist sie zum Ausplündern freigegeben
worden von denen, die beim Börsengang richtig verdienen
und dann in die Weite heuschrecken.
Siehe die Telekom-Aktien Sparbücherplünderungsaktion.

Dieser ganze Aktienkappes gehört aufgelöst, nur so kann eine
Volkswirtschaft wieder auf die Beine kommen.

Und jetzt erklären mir bestimmt gleich ein Haufen Leute, das das ja total
naiver Schwachsinn ist .

Mir egal - ich will ja auch eine Dynax 9D. /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" />

Grüsse
Frank



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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#21 von Lenni , 31.01.2006 21:28

Zitat von frank.ho
Und jetzt erklären mir bestimmt gleich ein Haufen Leute, das das ja total
naiver Schwachsinn ist .


hi hi,

das mag sein, dass es diese Antworten geben wird, trotzdem hasste recht und ich will nur ne D7 - für fast geschenkt - /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />



 
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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#22 von co2 , 31.01.2006 22:31

Ein Aktionär stellt einer Gesellschaft sein Kapital zur Verfügung, für dieses Kapital will er eine Dividende. Jedoch sollte er darauf achten, dass die Gesellschaft auch in ferner Zukunft erfolgreich wirtschaftet, sonst geht er das Risiko ein, sein Kapital zu verlieren. Soviel zur Theorie.

Was hier angesprochen wird, das sind die Exzesse von börsenkotierten Unternehmungen, deren Aktien man jederzeit abstossen kann. Dies ist jedoch nur eine verschwindend kleine Minderheit, die allerdings in den Medien absolut dominant ist und auch ein grosses volkswirtschaftliches Gewicht hat. In Zahlen sind das knapp 400 kotierte Aktiengesellschaften gegenüber 173332 existierenden Aktiengesellschaften Ende 2002 in der Schweiz.



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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#23 von guenterfrank ( gelöscht ) , 01.02.2006 08:28

Hallo zusammen,

da hab ich auch noch einen...

die Fa Grohe, hat ist Ostdeutschland Armaturen (Wasserhähne) hergestellt und die ganze Zeit profitabel in schwarzen Zahlen gearbeitet.

Ein Amerikanische Konsortiun hat die Fa Grohe nach folgendem Modell aufgekauft:

Kaufpreis ist X.
Das Konsortium hat diesen Geldbetrag nicht, also nimmt sie sich ein Kredit in Höhe von 75 % dieses Betrages auf.

Anschliessend geht sie sofort her und lagert die Arbeitsplätze in Billiglohnländer aus.

Mit dem was aus der billigeren Produktion an zusätzlichem Gewinn anfällt wird der Kredit finanziert.
In ein paar Jahren ist der Kredit abbezahlt, die Fa. Grohe aber immer noch den Betrag X Wert.
Wird die Fa. jetzt weiterverkauft entsteht ein saftiger Gewinn, die Arbeitnehmer, (gerade in Ostdeutschland wo's eh knapp ist) bleiben auf der Strecke.

Das war ein Vorgang in dessen Zusammenhang Müntefering von einer Heuschreckenmentalität sprach mit der Märkte abgegrast werden.

Die menschlichen Schicksale sind in so einem Fall ohne Belang.

Ich beziehe mein Wissen da aus dem Fernsehen und Radio.

Ich verstehe, dass Unternehmen sich in einer globalisierten Welt wettbewerbsfähig bleiben wollen, denke aber, dass unter diesem Deckmäntelchen viele ganz schnell ihren persönlichen Profit optimieren wollen und dass die menschlichen Belange schon vor geraumer Zeit aus den Augen verloren wurden.

Grüsse


Günter



guenterfrank

RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#24 von poessi , 01.02.2006 09:00

Zitat von guenterfrank
Ich verstehe, dass Unternehmen sich in einer globalisierten Welt wettbewerbsfähig bleiben wollen, denke aber, dass unter diesem Deckmäntelchen viele ganz schnell ihren persönlichen Profit optimieren wollen und dass die menschlichen Belange schon vor geraumer Zeit aus den Augen verloren wurden.


So sehe ich das auch...

Die sache mit Grohe hatte ich auch mitverfolgt, sehr übel, aber leider kein einzelfall. /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" />

Gruß,
Reinhard



 
poessi
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RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#25 von guenterfrank ( gelöscht ) , 01.02.2006 09:23

Hallo Poessi

ja, diese Dinge sind wirklich traurige Geschichten, da kommt auch Hilflosigkeit, Enttäuschung und zuletzt auch Wut auf.

Wenige Reiche werden immer reicher und der Mittelstand gehen den Bach runter.

Die "Freigesetzten Arbeitskräfte" und "Frührentner" belasten den Sozialstaat so dass vermutlich bei weniger Staatseinnahmen immer weniger an immer mehr Menschen zu verteilen ist.
Höhere Steuern zur Kompensation legen gleichzeitig die Wirtschaft lahm.

Ich denke da oft an Südafrika, da gibt es auch kleine Bevölkerungsteile die sehr Vermögend sind und viele arme Menschen.

Die Reichen leben in Villen mit hohen Mauern mit Glasscherben oben drauf, haben Dobermänner im Garten laufen und private Securitys fahren Striefe oder stehen Wache.

Ich weiss nicht ob das unsere Zukunft ist, meine aber, dass die Dinge, so wie sie sich momentan entwickeln zu keinem guten Ende führen werden.

Grüsse

Günter



guenterfrank

RE: Jetzt ist auch Fuji dran...

#26 von josefnemecek , 01.02.2006 10:34

Letztlich muss man wissen, worum es im Börsengeschäft und Firmenbeteiligungen geht: Um Macht.

Man kauft Aktien, um Macht über eine Firma zu bekommen, um zu sagen, was passieren soll und was nicht. Man kauft sich Anteile, sorgt mit anderen Aktionären dafür, dass die richtigen Verwaltungsräte gewählt werden, diese sorgen dafür, dass die richtige Geschäftsleitung die richtigen Ziele verfolgt, und alle zusammen sorgen dafür, dass es der Firma prächtig geht. Wenn's der Firma prächtig geht, wollen auch andere Macht haben und kaufen die Aktien zu einem höheren Preis. Dividenden sind nur noch (steuerpflichtige! Brosamen. Als reicher Aktieneigner lässt man sich in Verwaltungsräte oder Geschäftsleitungen wählen und lässt sich den Job und die Macht mit Lohn, Optionen und anderen Geschenken entlöhnen.

Eine Firma hat an sich keinen Vorteil bei hohen Aktienkursen - ausser dass man vor einer Übernahme gesichert scheint und dass man neues Kapital günstig aufnehmen kann (Anteilscheine zum aktuellen Börsenkurs). Ausserdem kann man bei Fusionen mit Aktientausch profitieren. Dann hat sich's schon.

Der Firma nützt man mehr, wenn man deren Produkte kauft statt deren Aktien.

Das Problem von Heute sind die vielen Kleinanleger und die institutionellen Anleger (Fonds, Krankenkassen, Pensionskassen). Diese haben keine langfristigen Interessen, sondern nur Interesse an schnell steigenden Kursen, damit sie als tolle Hengste dastehen und viel Provisionen kassieren können. Man muss nur rechtzeitig abspringen können, wenn man auf das nächste, frische Pferd springen will - bevor das andere sich vollkommen verausgabt hat und zusammenbricht.

Die Kleinanleger kaufen Aktien wie Fanartikel und sind darum immer die Gelackmeierten, denn die grossen nehmen keine Rücksicht. Wenn die Firma nämlich ausgeblutet zusammenbricht, sind die Grossen dank Insiderinformationen schon lange weg und saugen an der nächsten Firma. Den Schaden haben die Kleinen und Langsamen. Ausserdem versorgen die Grossen die Kleinen noch mit Fehlinformationen. Als z. B. den Banken klar wurde, dass die Swissair stark verschuldet war und zusammenbricht, haben sie noch per Anlegerzeitung eine Kaufempfehlung abgegeben. Damit die Banken ihre Aktien abstossen können...

Was kann man als einzelner in einer Community dagegen unternehmen? Man kauft nur Produkte von Unternehmen, welche sich langfristig orientieren, man arbeitet nur für Kunden und Unternehmen, welche moralisch einwandfrei sind etc. Ob man es sich leisten kann, muss jeder für sich beantworten. Wie lange wir uns hingegen die freie Marktwirtschaft und den freien Kapitalismus leisten können, ist eine andere Frage. Reiche und Mächtige werden nämlich immer wieder mal vom Plebs gemeuchelt, wenn man die Geschichte anschaut...

Grüsse, Josef.



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