RE: Minolta Produktpolitik

#136 von eugene g. ( gelöscht ) , 10.11.2004 13:34

Pardon, das Thema interessiert mich nur in bezug auf den Titel des threats "Minolta-Produktpolitik". Und diesbezüglich ist die Frage, ob von KM Profikameras a la D9 analog auch digital zu erwarten sind oder lediglich durch das Marketing als solche deklarierte wichtig, zumindest für die Amateure mit 70/30 oder 30/70 Interesse. 99,9% der Profis fotografieren ohnehin mit anderem equipment.

Wer sich der einen oder anderen Gruppe zuordnet (Amateur oder Profi) ist jedem selbst überlassen, ebenso wie das zur Schau tragen beleidigter Reaktionen und das Verwässern sachorienterter Diskussionen. Zuverlässigkeit technischen Equipments ist nur zu leicht objektiv zu bewerten, ebenso wie weitere Massnahmen wie Qualitätssicherung und Service anderer Hersteller für professionelles Equipment.

Wer professionelle Arbeitsweisen, egal in welcher Branche, einsetzt, den werte ich als Profi und wähle ihn als Geschäftspartner - zumindest ist dies ein Kriterium.

Wer professionelle Arbeitsweisen im Hinblick auf Termintreue ggü. dem Kunden und Erfüllung von dessen Qualitätsansprüchen ablehnt, den bestraft der Markt ohnehin oder er begibt sich freiwillig in ein weniger lukratives Marktsegment.
Wer diesbezüglich ein Glücksspiel hinsichtlich unprofessioneller Arbeitsmittel betreibt, wird eher früh als spät ebendort landen.

Mit am vielsagendsten fand ich noch den Hinweis auf Zeitungsausschnitte zur Beurteilung der Bildqualität sowie den Hinweis auf Leica als Profiausrüster ;-)

E.G.



eugene g.

RE: Minolta Produktpolitik

#137 von Mark , 10.11.2004 13:43

ZITATJemand ist Profi, wenn er berufsmäßig seiner Tätigkeit nachgeht und/oder fachmännisch arbeitet. Er kann dabei der Beste seines Fachs sein, muß es aber nicht.[/quote]

und genau das trifft es in meinen Augen nicht, weil damit jeder der eine Kamera gerade halten kann und ein paar Bilder an den Mann (oder Frau) bringt zum Profi wird.
Ich höre auch viel "Gemecker" über die Großlabors und das sie keine professionelle Arbeit abliefern, eben keine Profis sind. Zum Profis gehört es IMHO sehr gut oder am besten zu sein, nur weil man mitmacht wird man nicht dazu.

Mark



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RE: Minolta Produktpolitik

#138 von Thomas_ ( gelöscht ) , 10.11.2004 14:26

@ Mark:

Du hast mich mißverstanden:

Ich habe berufsmäßig nicht so definiert, daß man "ein paar Bilder an den Mann bringt". Berufsmäßigkeit bedeutet eine auf eine gewisse Dauer angelegte, planmäßige Tätigkeit mit der Absicht, dadurch Erlöse zu erzielen. Daß man durch "mitmachen" zum Profi wird, habe ich nicht zum Ausdruck gebracht.

Was heißt denn "sehr gut" oder "am besten"?
Welche Kriterien sind dafür Deiner Meinung nach ausschlaggebend?

Thomas



Thomas_

RE: Minolta Produktpolitik

#139 von Mark , 10.11.2004 14:52

für mich ist die Qualität der Arbeit ausschlaggebend, ein Profi bin ich wenn die abgelieferte Arbeit von hoher Qualität ist und meiner Profession Ehre macht. Das hat IMHO nur zweitrangig etwas mit dem kommerziellen Gewinn zu tun, auch auf freier Basis kann jemand Profi sein.
Ich kenne genügend Leute die Bilder entwickeln und ausbelichten können und das höchst professionell und verdienen keinen Pfennig (Cent) damit. CeWeColor, das (oder die) ja per deiner Definition Profis sein sollten, liefern hingegen Ergebnisse ab die ein Amateur im dritten entwicklungsversuch besser hinbekommt, was ganz und gar nicht professionell ist.

Profi wird man nicht weil man ab Heute eine Fotostudio hat und Geld damit verdient, Profi ist man wenn die Arbeit die dann abgeliefert wird Qualitätsansprüchen gerecht wird und zu meist recht hohen. "Ein Profi ist ein Meister seiner Profession" habe ich gerade zugerufen bekommen, von jemandem der es wissen muss...

Mark



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RE: Minolta Produktpolitik

#140 von Thomas_ ( gelöscht ) , 10.11.2004 15:20

@ Mark:

Den qualitativen Aspekt kann man durchaus zur Definition hinzunehmen. Ich würde das ohnehin schon mit fachmännisch assoziieren, weil dies gewisse Qualitätsstandards enthalten sollte.

Wie gesagt, der Erwerbsgedanke ist nicht das einzige, aber nach meiner Auffassung jedenfalls ein zutreffendes Kriterium.

Natürlich ist ein Massenlabor ein Profi, weil es seine Sache ausschließlich gewerbsmäßig, sprich berufsmäßig betreibt. Und selbstverständlich gibt es Profis, die ihre Sache schlecht machen. Warum denn auch nicht? Wo ist das Problem?
Ich glaube, daß der Vergleich von Massenlabor und dem privaten Entwickler in der dargestellten Form hinkt: Für mich sind beide Profis, der eine mehr unter dem quantitativen, der andere mehr unter dem qualitativen Aspekt.

Im übrigen: Jemand, der auf gewisse Dauer seinen Lebensunterhalt mit einer Sache verdienen kann, wird idR auch gewissen Qualitätsstandards genügen, zumindest den in der entsprechenden Klasse gemeinhin erwarteten. Qualität ist aber auch hier relativ: Es macht keinen Sinn, Maximaliqualität und Massengeschäft direkt zu vergleichen und daran Professionelles von Nichtprofessionellem scheiden zu wollen. Beide haben eine ganz andere Zielrichtung.

Thomas



Thomas_

RE: Minolta Produktpolitik

#141 von rsorgner , 10.11.2004 15:27

@MarkZITAT... ein Profi bin ich wenn die abgelieferte Arbeit von hoher Qualität ist und meiner Profession Ehre macht ...[/quote]
- gilt das nur für uns Normalsterbliche, oder auch für Politiker

--- sorry, ist zwar leicht off topic, aber hier paßt es ---



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RE: Minolta Produktpolitik

#142 von Mark , 10.11.2004 15:39

ZITAT- gilt das nur für uns Normalsterbliche, oder auch für Politiker[/quote]

kennst du einen Politiker der fotografieren kann? Ich nicht /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

[oT]
Ich kenne meine Kommunalpolitiker, die ich gewählt habe und die meine Vorstellung von Profi erfüllen.
Politik im großen Rahmen ist IMHO ein anderes Thema
[/oT]

Mark



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RE: Minolta Produktpolitik

#143 von rsorgner , 10.11.2004 15:54

ZITATkennst du einen Politiker der fotografieren kann?[/quote]
- den zu finden ist wohl schwieriger, als eine 100% funktionierende 9000er aus der Bucht zu fischen

/blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />



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RE: Minolta Produktpolitik

#144 von Thomas_ ( gelöscht ) , 10.11.2004 16:09

Der ehemalige Kulturstaatsminister Michael Naumann hat eine Leica M6. Ob er fotografieren kann, weiß ich nicht. Allerdings hatte er sie bei seiner letzten Kabinettssitzung mit dabei.

@ Mark:
Ist Dir deutlich geworden, was ich mit meinen Gedanken sagen wollte?



Thomas_

RE: Minolta Produktpolitik

#145 von Mark , 10.11.2004 16:28

ZITATIst Dir deutlich geworden, was ich mit meinen Gedanken sagen wollte?[/quote]

Ich denke schon, gehe aber auf keinem Weg konform damit, da deine These den Begriff Profi in meinen Augen abwertet. Ich könnte bei dem Beispiel CeWeColor bleiben und anführen das sie trotz mangelnder Qualität und Professionalität das Unternehmen wächst, weil die Profession nicht in der Verarbeitung von Bildern liegt sondern im Marketing dem geschickten Handeln.
Aber ich denke nicht das wir uns annähern können, daher habe ich das ein wenig abgekürzt...

Mark



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RE: Minolta Produktpolitik

#146 von Thomas_ ( gelöscht ) , 10.11.2004 16:43

@ Mark:

Daß meine Definition den Begriff in Deinen Augen abwertet, mag sein, ich wollte jedoch die Anregung aufgreifen, den Begriff abstrakt zu definieren zu versuchen.

Dabei hat sich herausgestellt, daß der Begriff Profi/Professionalität offenbar mehrere Deutungen zuläßt. Und das ist ja auch der Sinn einer solchen Debatte, nicht wahr? ;-)

Ich glaube aber nach wie vor, daß es nicht das schlechteste ist, bei der Auslegung des Begriffs sich an der Wortbedeutung bzw. -herkunft profession=Beruf zu orientieren. Die Betonung der qualitativen Seite ist eine absolut berechtigte, aber eben nach meiner Auffassung kein Alleinstellungsmerkmal.

Ansonsten liefe man Gefahr, den Begriff zu überhöhen und ihm eine Bedeutung beizumessen, die er vom Wortlaut her gar nicht hat.

Ich denke darüber hinaus auch, daß gerade mit diesem Wort im Bereich Marketing viel Schindluder getrieben wird, weil es offenbar ein Wort ist, daß jeden Gegenstand "adelt" und dem Käufer suggeriert, es sei etwas ganz besonderes. Allein deshalb lohnt es sich, dem Begriff auf den Grund zu gehen.

Einverstanden?

Thomas



Thomas_

RE: Minolta Produktpolitik

#147 von Mark , 10.11.2004 17:00

ZITATEinverstanden?[/quote]

Nein

Ich verstehe 'profession' im englischen Wortsinn, den mein Beruf muss nicht meine Profession sein. Als Beispiel bringe ich da mal Professor ein, diese ist die höchste Graduierung eines Wissensgebietes, eine Professur. Was sich dem Wortsinn wieder nähert, nämlich das wozu man sich berufen fühlt (das bedeutet der Begriff profession im englischen, das Dogma Beruf gibt es wohl nur im Deutschen) am besten zu können, das deklariert den Profi.

ZITATDie Betonung der qualitativen Seite ist eine absolut berechtigte, aber eben nach meiner Auffassung kein Alleinstellungsmerkmal[/quote]

Doch genau das ist es, die Qualität ist es die einen Profi vom Mobb unterscheidet. Den nur diese ist das Gradmesser für die Bemessung einer Leistung. Wenn ich Leistungen einkaufe interessiert es mich nicht wie lange jemand schon etwas gemacht hat oder wieviel Geld er damit verdient, sondern einzig die Qualität der Leistung ist für mich relevant und genau die entscheidet für mich über Profi oder nicht.

Mark



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RE: Minolta Produktpolitik

#148 von anna_log , 10.11.2004 17:03

Ich denke, wir sind uns darin einig, daß der Ausdruck 'Profi' Qualität für den gehobenen Anspruch, sei es an der Technik, Zuverlässigkeit oder Einsatzzweck suggeriert und dies von der Werbeagentur ausgenutzt wird. Wer in diesen verschiedenen Anspruchsbreichen wo seine Schwerpunkte setzt ist der Agentur egal. Also lassen wir jedem seine Definition zu dem Begriff Profi. Nur muss er den Anderen klar sein, sonst führt die Debatte ins Absurde. Es gibt ja auch Premium Bier oder Autos. Hier soll der Ausdruck ebenfalls hohe Qualität bedeuten. Ich trink aber kein sauerländer Bier, aber andere wohlschmeckende Gerstensäfte, noch fahre ich ein Premiumvehikel. Für mich haben diese Wörter eine nur geringe Bedeutung, denn kaufen werde ich das, was mir gefällt und nicht der Werbeagentur.

Matthias



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RE: Minolta Produktpolitik

#149 von RainerT , 10.11.2004 17:21

ZITATweil die Profession nicht in der Verarbeitung von Bildern liegt sondern im Marketing dem geschickten Handeln.[/quote]

Und das tun sie sehr gut. Qualitiv wie Quantitativ. Also Profis.



 
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RE: Minolta Produktpolitik

#150 von Thomas_ ( gelöscht ) , 10.11.2004 17:53

@ Mark:

Richtig, sich in berufener Weise mit einer Sache zu beschäftigen, das deklariert den Profi. Aber ebenso deklariert es denjenigen als Profi, der sich nicht berufen fühlt (Im übrigen, wer will das denn festlegen und vor allem woran? Das sind ja fast religiöse Kategorien!, aber dennoch Erfolg hat (nicht nur vom Ertrag her, auch großes Publikum und verbreitete Anerkennung zählen dazu).

Ich muß eine Sache nicht toll finden, mich mit ihr identifizieren, sie als qualitativ hochwertig ansehen, um sie als professionell zu definieren. Z.B. identifiziere ich mich nicht Angeboten zu 0190er-Telfonsex, dennoch sind diese Angebote professionell, weil erfolgreich. Auch RTL-Dschungelcamps sind sicher nicht das Beste in qualitativer Hinsicht, was Fernsehen hervorbringen kann, dennoch ist es professionell gemacht.
Man könnte diese Beispiele endlos fortsetzen.

Was professionell ist, würde ich also danach beurteilen, ob es auf seine Art erfolgreich ist, ob quantitativ oder qualitativ, wobei ich schon weiter oben gesagt habe, daß anhaltender quantitativer Erfolg wohl idR auch etwas mit Qualität zu tun hat.

Professionelles Handeln heißt nicht unbedingt nur die technische Seite zu optimieren, sondern den Erfolg des Gesamtprodukts.
Beispiel: Das frühere Videosystem 2000 war soweit ich gehört habe, dem VHS technisch überlegen. Dennoch haben diejenigen professioneller gehandelt, die es geschaftt haben, das VHS-System zu etablieren.

Thomas



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