RE: Objektivarretierung reparieren

#1 von montaug ( gelöscht ) , 12.09.2005 14:53

Hallo,

ich habe eine X700 und mir ist Sand in die Tasche gekommen. Seitdem funktioniert die Objektivarretierung nicht mehr zuverlässig (rastet nicht immer ein).

Kann ich das vielleicht selbst beheben? Und wenn ja, vielleicht könntet ihr mir eine kurze Anleitung geben, wie ich das angehe.

Meine Objektive, ein Rokkor 50mm 1:1,4 und ein Vivitar 70 bis 200mm 1:3,5 Zoom haben auch etwas Sand abbekommen und laufen nun mit merkbarem Widerstand. Gibt es vielleicht hier in dem Forum schon irgendwo eine kurze Anleitung, wie ich die Objektive reinigen kann? Bin neu im Forum und die Suche in den Beiträgen funktioniert irgendwie nicht richtig

Für eure Tipps wäre ich euch sehr dankbar.

Liebe Grüße
Tobias



montaug

RE: Objektivarretierung reparieren

#2 von Dennis , 12.09.2005 15:08

Da sind wohl umfangreichere Zerlege- und Reinigungsarbeiten angesagt. Das wird Dich in der Werkstatt einen Batzen kosten. Wenn Du es selber machen willst: Ist nicht gerade ein Anfänger-Job...



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RE: Objektivarretierung reparieren

#3 von montaug ( gelöscht ) , 12.09.2005 15:46

Hallo Dennis,

danke für deine schnelle Antwort und Einschätzung.

Hm, ja. Ich hatte schon mal den ungefähren Kostenrahmen angefragt, und da käme ich wohl auf mindestens 120 Euro. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />

Deshalb ja die Frage, ob ich mich da vielleicht auch selbst 'rantrauen kann. Ich habe zwar noch nie Fotoapparate zerlegt (sondern nur eine Fichtel und Sachs 5-Gang-Nabe), bin aber kein ganz ungeschickter Hobby-(Fein-)Mechaniker und würde mir das zutrauen, wenn es halt nicht als extrem schwierig von euch bewertet wird.

Interessant wären z.B. die Fragen:
- Brauche ich dafür Spezialwerkzeuge?
- Gibt es irgendwelche speziellen fiesen Schwierigkeiten, wenn man die Schrauben an Kameras und Objektiven löst (z.B. springende Federn, ins Gehäuse fallende Schrauben oder Teilchen), oder sind die Teile im Allgemeinen eher wartungsfreundlich gebaut?

Gibt's dazu schon eine Beschreibung in dem Forum oder jemand, der mir bei den nötigen Arbeiten als Ferndoktor helfen könnte?

Vielen Dank für die Hilfe
Tobias



montaug

RE: Objektivarretierung reparieren

#4 von ChriHuc , 12.09.2005 16:38

Hi Tobias,

das hier dürfte nicht allzuviel bringen, aber ich poste es trotzdem:
Minolta XG 2 zerlegen ist halt eine XG, aber das Bajonett müsste ähnlich aufgebaut sein.

Wenn du wie du sagst etwas Feingefühl hast und im Notfall 50-70€ opfern kannst, würd ich einfach mal anfangen aufzuschrauben. Wenn es schiefgehen sollte kannst du dir für die oben gennante Summe eine "neue" aus der e-bucht fischen.

Uhrmacherwerkzeug eignet sich für so sachen immer, je besser das Werkzeug umso einfacher die Reparatur. Ausserdem würde ich digifotos vom Zerlegen machen, das macht das Zusammenbauen unheimlich einfacher.

Gruß Chris.



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RE: Objektivarretierung reparieren

#5 von montaug ( gelöscht ) , 13.09.2005 10:21

Hallo Chris,

danke für die Tipps fürs Zerlegen der Kamera. Aus den Bildern wird man ja allerdings nicht detailliert schlau. Gibt's da nicht genauere Baupläne (Blaupausen), auf denen man die einzelnen Teile und Verbindungen genauer erkennen kann?

Muss ich, um an die Objektivarretierung zu kommen, die ja offenbar mit dem Bajonett am Spiegelkasten dranhängt, wirklich die ganze Kamera zerlegen oder kann ich es einfach mal vom Bajonett aus versuchen?

Wie ist denn das mit den Objektiven? Die haben auf der Bajonettseite ja Schrauben auf der Bajonettfläche und weiter innen auf einem Ring am Linsenkörper? Da würde ich mich wahrscheinlich eher erst mal an die äußeren Schrauben machen, oder? Denn der Sand sitzt ja auch eher außen unter Blendeneinstellung und dem Ring zur Schärfeeinstellung. Sollte die Schärfeeinstellung oder wahrscheinlich eher die Blendeneinstellung auf eine bestimmte Position gebracht werden oder ist das für das Zerlegen egal?

Vielleicht kannst du oder jemand anders hier im Forum dazu noch weiterhelfen? Ich würde lieber langsam und sicher machen als zu schnell bei der Bucht zu landen.

Vielen Dank und herzliche Grüße
Tobias



montaug

RE: Objektivarretierung reparieren

#6 von schmgo , 13.09.2005 11:55

Hallo,

hab ein bischen in meiner Linksammlung gekramt:

http://www.twid.de/x700/disas.html

Bei folgendem Link bin ich mir nicht klar wo das herkommtob man das verwenden darf, so ohne was zu bezahlenob es was taugt (habe keine X700)http://www.photozone.nu -> filemanager (links unten) -> Manuals -> Minolta Cameras -> X- -> X-700 -> minolta-x700_service.pdf (ca. 31MB)

Vielleicht hilft das was,

schmgo



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RE: Objektivarretierung reparieren

#7 von montaug ( gelöscht ) , 13.09.2005 12:46

Hallo schmgo,

klasse, das Service-Manual ist genau das, was ich mir so vorgestellt habe. Sehr detailliert, wirklich. Damit wird die Aufgabe schon deutlich klarer. Mal sehen, ob die Baupläne mit meiner Kamera übereinstimmen.

Nun bräuchte ich noch ein paar Tipps, wie ich meine Objektive zerlege.
Kann mir da jemand etwas zu meinen Fragen zum Zerlegen und Reinigen raten:

ZITATDie haben auf der Bajonettseite ja Schrauben auf der Bajonettfläche und weiter innen auf einem Ring am Linsenkörper? Da würde ich mich wahrscheinlich eher erst mal an die äußeren Schrauben machen, oder? Denn der Sand sitzt ja auch eher außen unter Blendeneinstellung und dem Ring zur Schärfeeinstellung. Sollte die Schärfeeinstellung oder wahrscheinlich eher die Blendeneinstellung auf eine bestimmte Position gebracht werden oder ist das für das Zerlegen egal?[/quote]

Ich melde mich, wieder sobald der Patient lebt oder tot ist /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />

Herzliche Grüße und vielen Dank
Tobias



montaug

RE: Objektivarretierung reparieren

#8 von ChriHuc , 13.09.2005 13:37

Die 2 Links von Schmgo haben mir auch noch gefehlt /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" /> Prima. An Objektive hab ich mich selbst noch nicht rangetraut. Mein Sigma war auch bisher das einzige das an Sand gelitten hat und da war mir das nicht soooo wichtig, und irgendwann ging das dann wieder ganz normal.

Aber genau, berichte mal wenns rum ist.



ChriHuc  
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RE: Objektivarretierung reparieren

#9 von montaug ( gelöscht ) , 15.09.2005 10:39

Hallo Chris, hallo schmgo,
und hallo an alle, die es vor Spannung gar nicht aushalten können, was ich meiner Kamera angetan habe /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />,

ich habe mich da also mal 'rangetraut und den Bajonettring abgeschraubt und noch zwei weitere Teile herausgenommen, alles von Sand gereinigt. Dann sah man schon die Teile, die zur Objektivarretierung gehörten. Richtig gut kam ich da eigentlich nicht dran, ich konnte aber den Hebel öfters mal hin- und herbewegen und habe auch ein wenig gepinselt und gepustet und siehe da, das Ding wurde wieder leichtgängig. War wohl auch ein Sandkorn dazwischengeraten.

Zusammenbauen ging auch sehr gut. Fazit: Problem behoben. Habe mich gefühlt wie ein Weltmeister.

Kehrseite der Medaille: Von meinem ersten Erfolg angespornt habe ich mich an mein 50 mm Objektiv 'rangewagt. Fazit frei nach Peter Licht: Das hätt' ich mal nich' machen soll'n. Beim Blendeneinstellring ist mir das Kügelchen (und ich meine Kügelchen, das Ding misst wahrscheinlich weniger als einen halben Millimeter im Durchmesser), das für den satt knubbligen Lauf des Ringes sorgt, 'rausgeflitzt und ward an meinem Werkstattplatz nicht wieder gesehen (Ihr ahnt gar nicht, was für ein paranoides Gesuche so ein kleines Kügelchen auslösen kann, jeder Fliegenschiss ist verdächtig /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> ).

Danach wollte ich am Objektiv erstmal nicht weitermachen und hab's wieder zusammengeschraubt. Weiß vielleicht jemand von euch, ob sich da eine Reparatur noch lohnt (Rokkor 50mm 1:1,4), oder soll ich lieber gleich in die Bucht?

Tja, soweit zum Erlebnisbericht aus meinem Hause.

Liebe Grüße
Tobias



montaug

RE: Objektivarretierung reparieren

#10 von schmgo , 15.09.2005 11:34

Hallo,

ZITATZusammenbauen ging auch sehr gut. Fazit: Problem behoben. Habe mich gefühlt wie ein Weltmeister.[/quote]

Glückwunsch! Das motiviert...

da wage ich mich vielleicht im Winter mal an meine zerlegte XD5 /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Zum Objektiv: da würde ich erstmal schauen ob nicht eine Kugel von einer Kugelschreibermine paßt /shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" /> ACHTUNG - SAUEREi!

Hier haben schon einige Objektive zerlegt - weiter, als ich es je gewagt habe - die haben bestimmt ein paar Tips.

Ich kann da nichts beisteuern: mein Sorgenkind (MC Rokkor PG 50mm 1:1,4) ist nach jedem Reparaturversuch schlechter beieinander.

Den einzigen Tip, den ich immer beherzige: alles in einer hochrandigen Schale (! sollte kugelsicher, also ohne Löcher sein! zerlegen und nie über Teppich oder Böden mit Ritzen arbeiten.

Viel Erfolg,

schmgo



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RE: Objektivarretierung reparieren

#11 von rsorgner , 15.09.2005 14:59

Zitat von montaug
Kehrseite der Medaille: Von meinem ersten Erfolg angespornt habe ich mich an mein 50 mm Objektiv 'rangewagt. Fazit frei nach Peter Licht: Das hätt' ich mal nich' machen soll'n. Beim Blendeneinstellring ist mir das Kügelchen (und ich meine Kügelchen, das Ding misst wahrscheinlich weniger als einen halben Millimeter im Durchmesser), das für den satt knubbligen Lauf des Ringes sorgt, 'rausgeflitzt und ward an meinem Werkstattplatz nicht wieder gesehen (Ihr ahnt gar nicht, was für ein paranoides Gesuche so ein kleines Kügelchen auslösen kann ...


... das heißt auf gut Deutsch : "Kugel weg ... woher jetzt ne Neue?"

... hatte dieses Problem einmal vor 2-3 Jahren einmal ... passende Kügelchen findest Du in Kugeschreiberminen. Einfacher geht's gar nicht!

Problem ist, wie bringt man das Kügelchen aus der Mine ... Seitenschneider und Papiertaschentuch ... danach mit Aceton reinigen ... und schon paßt's



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RE: Objektivarretierung reparieren

#12 von montaug ( gelöscht ) , 15.09.2005 15:12

Hallo Roland,
hallo schmgo,

ja, danke für die Tipps mit den Kugelschreiberminenkügelchen. Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren.

Nun habe ich aber noch 'ne Frage: Gibt's einen Trick, wie man das Kügelchen (und die Feder) so platzieren kann, dass man den Blendeneinstellring wieder auf den Objektivkörper bekommt - das ist ja ganz schön eng gebaut alles.

Und beim ersten Versuch flog mir das Kügelchen dann auch schließlich um die Ohren ... /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />

Also, falls ihr da was wissen solltet, wäre ich da sehr dankbar.

Liebe Grüße
Tobias



montaug

RE: Objektivarretierung reparieren

#13 von tschicken , 15.09.2005 15:17

so weit ich weiss, wird auch beim 50er das Kügelchen durch eine kleine Schlitzschraube, welche von aussen in den Blendenring geschraubt wird, gehalten. -> Blendenring ohne Schraube drauf, Kugel rein, Schraube rein, voilà!

Gruss,
Paule.



 
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RE: Objektivarretierung reparieren

#14 von montaug ( gelöscht ) , 15.09.2005 15:26

Hallo Paule,

danke für den Tipp.

Heißt das, diese Schlitzschraube kann ich von außen am Blendenring auch sehen, wenn das Objektiv nicht zerlegt ist? Das ist nämlich nicht der Fall beim Rokkor MD 1,4 50mm, jedenfalls kann ich sie nicht entdecken. Oder habe ich dich da missverstanden?

Wenn nein, gibt's vielleicht noch eine andere Lösung?

Liebe Grüße
Tobias



montaug

RE: Objektivarretierung reparieren

#15 von tschicken , 16.09.2005 20:34

..achso, ein MD, nee ich glaub die haben keine Schraube (man würde sie von aussen sehen).
Da hilft dann wohl nur fummeln. Ich lege immer die Kugel in das entsprechende Loch am Objektivtubus, lege den Blendenring drauf und während ich den Blendenring ganz draufschiebe, drücke ich die Kugel mit einem kleinen Schlitzschraubenzieher rein. Klappt nicht immer, aber meistens, falls jemand eine elegantere Lösung hat - nur zu!

Paule.



 
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