RE: Entwicklung Papier

#1 von Mark , 22.11.2004 12:10

Hallo,

zwei Gründe treiben mich zu diesem Thread, zum einen möchte ich die digitale Phalanx ein wenig aufknacken, so viele Dynax 7D Threads bedürfen eines analogen Tupfers. /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />
Der eingentliche (und ernsthafte) Grund ist aber, das ich am WE die Gelegenheit hatte mit verschiedenen anderen Fotofreunden Positive, also Papierabzüge, zu entwickeln. Was mir dabei sehr interessant vorkam, ist wieviele verschiedene Ansätze, Methoden und Verfahren es bei der eigentlichen Entwicklung gibt.
Für mich widersprach das ein wenig der weitläufigen Meinung das man bei der Papierentwicklung "nix verkehrt" machen kann. Man konnte dort (im Mietlabor) die einfache "Dreiwannenmethode" beobachten (Entwickler, Stoppbad, Fixierer) aber auch einige Aufbauten mit sieben, neun oder mehr Wannen.

Mich würde hier mal interessieren wie ihre vorgeht, nachdem das Bild belichtet worden ist.
Als Beispiel bringe ich mal mein Vorgehen für PE (RC) Papiere an:

Ich entwickle in 5 Wannen:
1./2. Wanne Dokumol/Centabrom (beides Tetenal)
3. Wanne Stoppbad (mit Zitronensäure, stinkt nicht so)
4./5. Zweibadfixierung, zwei Wannen, dieselben Ansätze nur eben in verschiedenen Abnutzungen, beugt Fehlern beim Fixieren vor.

Danach 2 große und tiefe Wannen zum Vorwässern und dann 3-5 Minuten in den Wascher. Als letztes ein kurzes Sistan Bad und dann ab an die Leine mit dem Bild. Das verwendete papier ist zum überweigenden Teil Kodak Polymax.

Ich bin eigentlich der Meinung das ich schon recht großen Aufwand betreibe, aber es gibt Varianten das noch deutlich exzessiver zu betreiben, wenn ich sehe das Kollegen vier Entwicklungsbäder oder drei Fixierbäder (verschiedener Ansätze) verwenden. Vielleicht mache ich ja auch irgendwas verkehrt oder es geht einfacher bei gleichem Ergebnis ...

Eure Methoden und Vorgehensweisen würden mich auf jeden Fall interessieren.

Mark



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RE: Entwicklung Papier

#2 von hunger , 22.11.2004 12:27

Hi Mark,

Gaaaanz früher wars einfacher, da hatte ich ein eigenes Labor im Keller meiner Eltern... (Das war auch der Weinkeller mit dem selbstgemachten Obst-Wein-Fusel... Mann, waren diese Entwicklungsnächte manchmal lustig.. /drinks.gif" style="vertical-align:middle" emoid="rinks:" border="0" alt="drinks.gif" /> .. Ab und zu ist da auch ein scharfes Bild rausgekommen... /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" />a:
Da konnte ich den "Krempel" auch getrost stehen lassen...

Mit 19 bin ich dann leider ausgezogen... ist lange her ... und Wohnraum ist inzwischen verdammt teuer /shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" />

Mein derzeitiges Labor sieht so aus: Eine große Platte von 70*180 mit Abstandshaltern auf der Badewanne: Da passen nur drei große Wannen drauf: Entwickler, Stopp-Bad (wie früher mit Essig-Essenz...Man kan ja das Fenster aufmachen, wenns draußen dunkel ist... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />) Und Fixierer.

Und wässern in der Badewanne direkt unten drunter...

Leider muß das Zeugs um Mitternacht wieder weg, da das Bad am nächsten Morgen wieder benötigt wird... Da gibts nix mit Regeneration ö.ä., denn ich weiß nie, wann ich wieder aufbauen kann und "darf"... /huh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="huh.gif" />

Also: Ich verwende klassisch 3-Wannen (oder doch vier... /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" /> ) mit Einmal-Chemie. Alles andere ist spannend, aber nur sinnvoll, wenn mehr Zeit und Ruhe da ist...

Holger



 
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RE: Entwicklung Papier

#3 von ingobohn , 22.11.2004 12:55

Bin auch der mit der kleinen 3-Schalen-Lösung. Einfacher Hintergrund:
1) Ist mein innenliegendes Bad nur ca. 2x m gross/klein, da habe ich nicht viel Platz für Krimskrams.
2) Hab ich auch keinen Bock auf superkomplizierte Verarbeitung. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Mein Setup sieht so aus:
1) Ganz rechts auf der Waschmaschine - natürlich ausgeschaltet /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> - steht mein Kaiser-Vergrösserer.
2) Links daneben die Eckduschkabine, in der von Brenner dieses 3-Schalen-Gestell steht:
- oben eine Schale mit Entwickler (i.a. Tetenal Eukobrom)
- darunter Stoppbad (Aldi-Essig 1+9 mit Wasser - der Gestank ist mir egal, habe im Chemie-Studium einiges mit Schwefel zu tun gehabt - das stinkt, dagegen ist Essigwasser das 4711 des kleinen Mannes)
- darunter der Fixierer (i.a. Tetenal Superfix plus).
3) Links daneben das Eckwaschbecken zum Wässern (5-max. 10 min).
4) Platz zum Trocknen/Aufhängen der fertigen Bilder habe ich in der kleinen Kiste nicht mehr, daher gehen die Bilder ab ins Wohnzimmer auf Trockengestelle oder flach auf olle Lumpen gelegt.

Mark: War meine Anti-Digi-Lanze stark genug? /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" />



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RE: Entwicklung Papier

#4 von Mark , 22.11.2004 13:06

ZITATMark: War meine Anti-Digi-Lanze stark genug?[/quote]

/biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

ZITAT- oben eine Schale mit Entwickler (i.a. Tetenal Eukobrom)[/quote]

Eukobrom allein ist mir zu weich, man (ich) verliert eine Graduierung. Fotofreunde haben mich dann drauf gestoßen doch mal die entwicklung im Zweibad zu probieren. Dokumal vorneweg und Centabrom hinterher, zum Schatten durchzeichenen und ich muss sagen ich bin sehr zufrieden. Allerdings habe ich durch die Arbeit im Keller auch sehr viel mehr Platz. Ich habe das ganze in drei Ebenen, oben die zwei Entwicklerschalen und das Stoppbad, in der Mitte den Fixierer (mit Zubehör daneben) und unten die Wässerungsschalen und das Sistanbad.
Der Wascher steht daneben.

ZITATsteht mein Kaiser-Vergrösserer[/quote]

Was für einen hast du? Multigrade oder gar Splitgrade?

Mark



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#5 von ingobohn , 22.11.2004 13:43

Zitat von Mark
Eukobrom allein ist mir zu weich, man (ich) verliert eine Graduierung. Fotofreunde haben mich dann drauf gestoßen doch mal die entwicklung im Zweibad zu probieren. Dokumal vorneweg und Centabrom hinterher, zum Schatten durchzeichenen und ich muss sagen ich bin sehr zufrieden. Allerdings habe ich durch die Arbeit im Keller auch sehr viel mehr Platz. Ich habe das ganze in drei Ebenen, oben die zwei Entwicklerschalen und das Stoppbad, in der Mitte den Fixierer (mit Zubehör daneben) und unten die Wässerungsschalen und das Sistanbad.
Der Wascher steht daneben.


Ja, leider habe ich nicht soviel Platz, um das auszuprobieren. Ich muss gestehen, dass mir die Prints manchmal auch einen Tick zu weich sind. Aber m.E. liegt das auch noch am Ilford Multigrade Papier.

ZITATWas für einen hast du? Multigrade oder gar Splitgrade?[/quote]
Splitgrade? /ohmy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ohmy.gif" /> Schön wär's. Nö, ein schnöder aus der 35er Reihe mit Schublade für MG-Filter. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />



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#6 von Mark , 22.11.2004 14:41

ZITATIch muss gestehen, dass mir die Prints manchmal auch einen Tick zu weich sind. Aber m.E. liegt das auch noch am Ilford Multigrade Papier.[/quote]

Eigentlich war/bin ich mit dem Multigrade RC IV Deluxe ziemlich zufrieden. Bin aber trotzdem auf das Kodak Paiper umgesteigen, da es mir insgesamt präziser zu arbeiten scheint. Aber das vermute ich eher in meiner Arbeitsweise und -mitteln begründet. Außerdem habe ich günstig 500 Blatt 13x18 bekommen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />.

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#7 von ingobohn , 22.11.2004 14:44

Und das Kodak Polymax ist fast nur halb so teuer! /ohmy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ohmy.gif" /> Wenn Ilford wirklich die Preise anhebt wie angekündigt, dann werde ich wohl umsteigen...



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#8 von Mark , 22.11.2004 14:56

ZITATUnd das Kodak Polymax ist fast nur halb so teuer![/quote]

Das allerdings ist mir bisher noch nicht aufgefallen, bei Fotoimpex kostet das 30x40/50 42.95€ und das Ilford Multigrade 52.78€. Das Ilford ist zwar teurer aber nicht gerade doppelt so teuer.
Die großen Formate habe ich so leider nicht bekommen, da musste ich dann doch beim Händler schauen. Zum Polymax gibt es einen speziellen Entwickler, den ich noch nicht getestet habe, soll aber ansprechend sein.

Arbeitest du eigentlich mit Papier von der Rolle oder alles schon fertig zugeschnitten? Ich hatte erwogen mir das Orwo 113er Papier zu kaufen. Das war gar nicht mal schlecht damals und den Entwickler gibt es ja auch noch. Zum kontakten und probieren reicht es alle Male denke ich.

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#9 von ingobohn , 22.11.2004 15:05

Zitat von Mark
ZITATUnd das Kodak Polymax ist fast nur halb so teuer!



Das allerdings ist mir bisher noch nicht aufgefallen, bei Fotoimpex kostet das 30x40/50 42.95€ und das Ilford Multigrade 52.78€. Das Ilford ist zwar teurer aber nicht gerade doppelt so teuer.
[/quote]
Da hatte ich die von Ilford angekündigte Preiserhöhung von bis zu 15% schon miteingerechnet... /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" /> So grob, pi mal Daumen...

ZITATArbeitest du eigentlich mit Papier von der Rolle oder alles schon fertig zugeschnitten? Ich hatte erwogen mir das Orwo 113er Papier zu kaufen. Das war gar nicht mal schlecht damals und den Entwickler gibt es ja auch noch. Zum kontakten und probieren reicht es alle Male denke ich.[/quote]
Sowohl als auch. Vom Multigrade habe ich eine 24 cm breite Rolle. Die verwende ich allerdings nur zu Testprints, denn durch die Rollenform wellt sich das Papier doch sehr stark. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> Da ich leider keine Presse oder sowas habe, kämpfe ich dann immer etwas mit SW-Prints, die so halbrund ihre Flüglein nach oben strecken - das kommt nicht so gut.

Von Orwo habe ich noch diverse aufgekaufte Reste diverser Sorten. Kenne mich leider nicht so genau mit den verschiedenen Bezeichnungen aus, aber das BN111 (hoffentlich stimmt der Name) ist ein klasse Papier! (Wird von mir aber auch in Eukobrom gebadet.)



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#10 von Quinine , 22.11.2004 15:07

habe gerade erst am wochenende unsere 'hobbyküche' soweit aufgeräumt, daß ich da jetzt auch endlich mit der papierentwicklung loslegen kann. :-) mein equipment ist allerding geerbt, insofern alles etwas betagt - nix mit multigradefiltern. ich tendiere allerdings auch dazu, statt mit multigradepapier mit festgradationen zu arbeiten und ggf. auch über verschiedene entwickler (weich/normal/hart) auf die gradationskurve zu klopfen. zudem gibt's dabei die möglichkeit, die lichter und die schatten unterschiedlich getont zu entwickeln (kaltes schwarz für die schatten, warmton-braun für die lichter und mitten z.b.). aber das will alles noch ausprobiert werden. :-)

von daher tendiere ich auch zur mehrschalen-entwicklung wie mark.

was mich bei dir wundert, mark, ist, daß du ja beim multigrade-papier schon die gradation passend machen kannst. den aspekt der unterschiedlichen töne bekommst du mit deinen beiden entwicklern ja eigentlich nicht wirklich, oder? wozu machst du dann den aufwand - ein normaler enwickler sollte bei dir doch reichen?

viele grüße, --- jan.



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RE: Entwicklung Papier

#11 von Mark , 22.11.2004 15:26

ZITATden aspekt der unterschiedlichen töne bekommst du mit deinen beiden entwicklern ja eigentlich nicht wirklich, oder? wozu machst du dann den aufwand - ein normaler enwickler sollte bei dir doch reichen?[/quote]

Das war eine der Fragen die mir am Wocheende auch gestellt wurde. Zum einen aus der Erfahrung heraus, da ich auch sehr viel mit festgraduiertem Papier gearbeitet habe, man könnte es auch Bequemlichkeit nennen /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />. Ich bin aber auch der Meinung das gerade bei Gradiation 2 und 4 die Ergebnisse besser durchzeichnet werden. Aber vielleicht ist das auch eine innere Rechtfertigung.

Ich neige jetzt auf jeden Fall dazu mal was anderes auszuprobieren, daher der Thread für Anregungen. Ich habe mal über Mehrbadtechnik von Mearsch nachgedacht. Nachdem ich mit Tanol richtig gute Ergebnisse erzeilt habe schiele ich ja da drauf. Bisher habe ich den Baukasten aber noch nicht vollends begriffen...

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RE: Entwicklung Papier

#12 von Quinine , 22.11.2004 15:39

ah ja! ;-)

moersch hat wirklich einige spannende sachen im programm, vor allem weiß er, wovon er redet und was er tut. ich habe mir mal den luxus gegönnt und einen fineprint von ihm anfertigen zu lassen (jenes: http://www.mi-fo.de/forum/4homepag...01&mode=search) - ist ziemlich klasse geworden! daran will ich mich dann mal messen (*ähem*).

hat vielleicht jemand lust, im februar/märz bei ihm mal einen 2-bad-kurs zu machen (vorher schaff ich's zeitlich nicht).

ich mixe mir allerdings die entwickler selber aus chemie (das glycin kommt hoffentlich diese woche). da gibt's reichlich zu erforschen, gerade im hinblick auf brenzkatechin ist da noch einiges... :-)

ach ja - nutzt eigentlich jemand regelmäßig baryt-papier? ich fang jetzt erstmal mit pe an, der einfachheit halber... :-)

viele grüße, --- jan.



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#13 von ingobohn , 22.11.2004 16:18

Zitat von Quinine
hat vielleicht jemand lust, im februar/märz bei ihm mal einen 2-bad-kurs zu machen (vorher schaff ich's zeitlich nicht).


Im Prinzip schon, nur wo genau?



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#14 von Quinine , 22.11.2004 16:34

die seminare/workshops finden bei moersch in hürth bei köln statt. siehe workshops/termine bei http://www.moersch-photochemie.de/ ich würde mich sonst mal mit herrn moersch in verbindung setzen um einen termin zu machen.

viele grüße, --- jan.



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#15 von ingobohn , 22.11.2004 16:38

Das schaue ich mir mal heute abend in Ruhe zuhause an und gebe Dir Bescheid.



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