RE: Eine Reise durch Australien

#76 von Reisefoto , 29.07.2010 12:30

Die Geikie Gorge bei Fitzroy Crossing ist bequem auf Asphaltstraße zu erreichen.


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RE: Eine Reise durch Australien

#77 von Reisefoto , 30.07.2010 12:05

Wo es im Top End Wasser gibt, gibt es auch Krokodile. Möglicherweise schaffen es manche Notebookdisplays nicht, dieses Bild richtig mit Durchzeichnung der Schatten darzustellen. Aber wenn man die Schatten leicht aufhellt, vierliert das Bild aus meiner Sicht, daher habe ich es so belassen. Falls Ihr das anders seht, würde mich das sehr interessieren.
Alternativ zum hier gezeigten Original habe ich einen Beschnitt ausprobiert, der links und oben etwas vom Bild wegnimmt. Das Original mit Zentralperspektive gefällt mir aber besser.


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RE: Eine Reise durch Australien

#78 von Reisefoto , 31.07.2010 22:15

Am Weg zur Geikie Gorge konnte wir auch Kraniche sehr schön sehen und fotografieren (am Fogg Dam und bei Yellow Waters gab es sie auch, dort sogar balzend), aber Vogelbilder gab es jezt erstmal genug. In Fitzroy Crossing mussten wir uns entscheiden, ob wir mit dem Wohmobil zwei interessante Punkte anfahren wollten, die nicht über asphaltierte Straße zu erreichen waren. Es handelte sich um den Tunnel Creek, einen Fluß, der auf einer Länge von ca. 800m in einer Höhle einen Berg durchquert und zur Windjana Gorge, einer (breiten) Felsschlucht.

Wir erkundigten und bei Nachbarn auf dem Zeltplatz nach dem Straßenzustand und der Befahrbarkeit mit unserem Fahrzeug. Die Aussagen waren lagen zwischen geht nicht und es könnte einige Senken (Durchquerung von Rinnen) geben, die vielleicht zu eng sein, so dass wir durch Aufsetzen des Fahrzeugs am hinteren Ende stecken bleiben könnten.

Am Rande sei noch erwähnt, dass der Campingplatz bei Fitzroy Crossing auf sehr gepflegt macht und wenn man dort im Restaurant zu Abend essen möchte, Abendgarderobe angesagt ist. Glücklicherweise gab es auch noch einen Barbereich, wo auch in der Kleidung eines Outbackreisenden gespeist werden konnte.

Wir beschlossen, die Fahrt zum Tunnel Creek und der Windjana Gorge zumindest auszuprobieren. Der Mietvertrag eines Wohnmobils lässt das verständlicherweise nicht zu, aber das kann man ja mal überlesen haben. Wir sind auf der Strecke nicht stecken geblieben. Es gab ein paar kleine Gewässerdruchquerungen, die wir vor der Durchfahrt sorgfältig mit Stöcken ausgelotet haben. Die Strecke verlief ca. 120km auf einer Naturnebenstraße und danach ca. 80km auf einem nicht asphaltierten Teil der Gibb River Road.

Problematisch war nicht das Durchkommen, sondern das Wellblech (wellenartige Riffelung der Pistenoberfläche). Diese Bereiche können entweder nur extrem langsam, oder bei 70-80km/h befahren werden, so dass das Auto sozusagen über die Wellentäler hinweg springt. Letzteres ist die bevorzugte Methode, weil sie viel schneller geht. Leider ändert sich mitunter der Wellenabstand und das Fahrwerk kann nicht mehr im richtigen Rhythmus schwingen. Das gibt dann üble Schläge. Für das Auto war die Fahrt strapaziös und noch längere Stecken sollte man mit einem gewöhnlichen Wohnmobil nicht auf diese Weise zurücklegen, weil auf die Dauer die Inneneinrichtung dabei ruiniert werden dürfte. Uns ist lediglich der Innenspiegel abgefallen (lässt sich wieder anhängen) und eine Verschraubung der Gasanlage hat sich gelöst, so dass beim Öffnen der Gasflasche Gas ausströmte, was ich aber sofort bemerkt habe.


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RE: Eine Reise durch Australien

#79 von Reisefoto , 01.08.2010 12:44

Während der Einstieg in die Tunnel Creek Höhle nicht serh groß ist und eher in trockenem Gelände erfolgt, öffnet sich die Höhle am anderen Ende mit einem großen Tor in ein kleines, grünes Paradies. Meistens muss die Höhle durchwatet werden, aber in der Mitte der Trockenzeit kamen wir weitgehend trockenen Fußes durch. Unsere starken LED-Tschenlampen waren dabei nochmal ein Genuss.

Ein Blick vom grünen Ende in die Höhle:







Die Lichtpunkte sind Taschenlampen entgegenkommender Besucher.


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RE: Eine Reise durch Australien

#80 von Nils , 01.08.2010 14:16

TOLLER BERICHT!

Ich war vor einigen Monaten für 3 Tage geschäftlich in Melbourne. Leider habe ich außer der Stadt vom Kontinent nichts zu sehen bekommen. Aber Deine Bilder machen Appetit auf mehr...

Wirklich super Dein Bericht hier im Forum. Weiter so..

Gruß Nils


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RE: Eine Reise durch Australien

#81 von Reisefoto , 02.08.2010 13:39

ZITAT(Nils @ 2010-08-01, 14:16) Wirklich super Dein Bericht hier im Forum. Weiter so..[/quote]

Danke, ich verspreche, es geht weiter, auch wenn die Sache inzwischen viel umfangreicher und auch aufwendiger geworden ist, als ich mir das ursprünglich gedacht hatte.

Auch wenn die durchquerung des Tunnel Creeks viel kürzer war, als ich mir das anhand der Angaben in der Literatur vorgestellt hatte, war sie doch eins der besonders schönen Erlebnisse auf der Tour. Im Wasser des Höhlenflusses sahen wir Flusskrebse mit blauem Winkerarm (die blaue Farbe ist mir erst auf den Fotos hinterher aufgefallen) und kleine Fische. In einem kaminartigen Teil der Höhlendecke hingen einige Fledermäuse.

Das folgende Bild soll einen Eindruck von der Landschaft vermitteln, die eine Ebene mit aufragenden Kalksteinmassiven ist. Durch eines dieser Massive fließt der Tunnel Creek. Ein typisches Merkmal sind auch die Boabs, die in Australien nur in den Kimberleys wachsen (ein einzelner steht allerdings auch an der Katherine Gorge). Diese Flaschenbäume, die Wasser in ihren Stämmen speichern, kommen auch in Afrika vor und heißen dort (zumindest im westlichen Sahel) Baobab. Auf dem Bild sind nur einige jüngere Exemplare zu sehen, der Stamm kann extrem Dick werden.

In der Nähe der Ortschaft Derby gibt es einen hohlen Boab, den Prison Tree. Darin wurden früher verschleppte Aboriginals gefangen gehalten, die zur Zwangsarbeit in der Perlentaucherei in Broome transportiert wurden. Die Aboriginials leisteten nur wenig erfolgreichen Widerstand. Ein legendärer, bewaffneter Kämpfer versteckte sich im Tunnel Creeek und wurde dort von der Polizei entdeckt und erschossen. Es ist mir aus der Literatur nicht ganz klar, ob er wirklich ein Widerstandskämpfer, ein gewöhnlicher Mörder oder eine Mischung aus beidem war.


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RE: Eine Reise durch Australien

#82 von Reisefoto , 03.08.2010 13:14

In Natura und auch auf Souvenirs habe ich solche Sonnenuntergänge am Westrand der Kimberleys und weiter westlich mehrfach gesehen. Etwas östlich vom Willare Bridge Roadhouse waren die Klischeelemente Boab und Windrad versammelt:







Den Abend dieses Tages verbrachte ich mit kaltem Bier auf eienm Parkplatz neben einem im Vollmondlicht silbrig glänzenden Boab. Ein Bild davon gibt es hier:
http://www.mi-fo.de/forum/4homepages/detai?image_id=18052

Dass ich bei der Gelegenheit auch Mondfotos gemacht habe, könnt Ihr Euch sicher denken.


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#83 von Reisefoto , 04.08.2010 19:28

Tanken und gut essen am Willare Bridge Roadhouse and Caravan Park. Nach den trockenen Kimberleys nähern wir und den Stränden von Broome!


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RE: Eine Reise durch Australien

#84 von Reisefoto , 05.08.2010 02:17

Mit immerhin 11.600 Einwohnern ist Broome die Tourismusmetropole in Nordwestaustralien. Bis zum nächsten Ort in dieser Größe sind es in Richtung Südwesten ca. 500km und in alle anderen Richtungen mehr als 1000km Luftlinie. Hier geht es ziemlich entspannt zu, denn wer in diese Gegend kommt, hat meist auch Zeit. Eine für diese Ecke Australiens ungewohnte Vielfalt von Geschäften und Restaurants sorgt für Komfort. Mehr zur Stadt und ihrer Geschichte gibt es hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Broome

Da die Sommerferien zu Ende gingen, hatten wir in Broome noch ein paar erholsame Tage eingeplant, bevor Frau und Kinder den Heimweg antraten. Dass Boome beliebt ist, wussten wir, aber es ist noch beliebter, als wir dachten. Sämtliche Campingplätze waren voll belegt. Bei den festen Unterkünften gelang es uns immerhin, durch aufeinanderfolgende Buchung von zwei unterschiedlichen Resorts / Backpackers (das gibt es auch als Kombination in einem Gebäude) eine Bleibe zu finden. Die Preise dafür lagen auf dem doppelten Niveau von Queensland.

Neben den Kneipen ist Cable Beach einer der Hauptanziehungspunkte von Broome:


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#85 von Reisefoto , 06.08.2010 21:01

Broome Gantheaume Point:


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RE: Eine Reise durch Australien

#86 von MajorTom , 07.08.2010 14:20

Ich muss jetzt aber auch mal was sagen. Es ist ganz schön gemein was du hier tust, weißt du das? Schwärmst uns hier was vor von Australien, zeigst wunderschöne Bilder - und wir sind hier im verregneten Deutschland und werden ganz neidisch.

Wir spielen schon ein wenig mit dem Gedanken, dass wir mal 6-8 Wochen (vielleicht Elternzeit? keine Ahnung wo wir soviel Urlaub sonst herkriegen sollen) nach Down Under zu fahren. Nur fürchte ich, es könnte ein Traum bleiben.


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RE: Eine Reise durch Australien

#87 von Reisefoto , 07.08.2010 16:19

ZITAT(MajorTom @ 2010-08-07, 13:20) Ich muss jetzt aber auch mal was sagen. Es ist ganz schön gemein was du hier tust, weißt du das? Schwärmst uns hier was vor von Australien, zeigst wunderschöne Bilder - und wir sind hier im verregneten Deutschland und werden ganz neidisch.

Wir spielen schon ein wenig mit dem Gedanken, dass wir mal 6-8 Wochen (vielleicht Elternzeit? keine Ahnung wo wir soviel Urlaub sonst herkriegen sollen) nach Down Under zu fahren. Nur fürchte ich, es könnte ein Traum bleiben.[/quote]

Verregnetes Deutschland? Bei uns in Hannover scheint die Sonne! Ehrlich! Und denk doch mal an die Hitze in Australien, den Staub, den langen Flug und die endlosen Autofahrten.

Wir hatten eine Australienreise auch schon mal vor etlichen Jahren geplant, hatten uns dann aber für Florida entschieden, da wir aus Erfahrung wussten, wie gut Florida im Winter für Reisen mit kleinen Kindern geeignet ist. Elternzeit dürfte die ideale Gelegenheit für eine lange Reise sein, zumal für ein kleines Kind viel weniger Kosten für Flug und Übernachtung anfallen. Auch viele praktische Dinge sind mit einem Kleinkind leichter als mit Kindern zwischen 3 und 10 Jahren. Danach bringen die Kinder dann mehr eignes Interesse an der Reise mit. Die sehr langen Fahrten im Outback könnten für ein kleineres Kind allerdings ziemlich langweilig sein, wobei man diese teilweise durch Flüge ersetzen könnte. In der Nebensaison bekommt man Wohmobile teilweise sehr günstig, bei meinem ersten Aufenthalt Ende April hatte Britz einen 50% Rabatt!

So, jetzt wird weitergequält!

Unsere erste Unterkunft in Broome hatte einen wunderbar grünen Garten im Tropenstil, in dem an einem Nachmittag auch kurz ein Pheasant Coucal (im Winterfederkleid) Station machte:


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RE: Eine Reise durch Australien

#88 von Reisefoto , 07.08.2010 21:02

Etwas vorzeitig kommt nun das Sonntagsbild.

Von Broome fur ich nun allein weiter in Richtung (Süd)westen. Der nächstgelegne Ort in dieser Richtung ist Port Headland in ca. 600 Straßenkilometern Entfernung. Jetzt wird die Gegend also richtig einsam. Die Straße führt ein Stück landeinwärts gelegen parallel zum Eighty Mile Beach durch ein außerordentlich ödes Gebiet. Selten zweigt mal ein Weg zu einer Farm ab.

Der größte Teil Australiens ist flaches Land mit oft wenig oder nur niedriger Vegetation. Tagsüber ist es oft ziemlich windig. Auf der Straße zwischen Broome und Port Headland (und nur dort) habe ich etliche Male gefährliche Schlagwinde erlebt. Schlagartig und völlig unverhersebar kommt ein wenige Sekunden dauernder, sehr starker Windstoß, der einen chancenlos z.B. auf die Mitte der Gegenfahrbahn drückt. Da einem pro Stunde nur wenige Autos begegnen, ist das Risiko eines Frontalzusammenstoßes allerdings begrenzt, selbst wenn der Gegenverkehr nicht vom Windstoß erfasst werden sollte.

Etwa 315 km südwestlich von Broome kommt die erste Tankstelle, das Sandfire Roadhouse. Nomen est Omen, es brannte vor einigen Jahren ab und wurde nur rudimentär wieder aufgebaut. Darüber gibt es noch irgendeinen Konflikt zwischen dem Besitzer und den westaustralischen Behörden.

Links an der Einfahrt stehen 3 Termitenbauten. Die Termitenbauten sehen regional sehr unterschiedlich aus, in dieser Gegend eher wie Kothaufen eines riesigen Tieres. Andernorts gibt es die klassische, burgartige bauweise und im Lichfield NP leben die Magnetic Ants. Deren Bau ist schmal, langgesteckt und exakt in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Dadurch ist am heißesten Teil des Tages nur die schmale Südseite zur Sonne exponiert, während in den Morgen- und Abendstunden die Wärme von einer großen Oberfläche gesammelt wird.

Sandfire Roadhouse


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#89 von Reisefoto , 09.08.2010 13:25

Auch auf der Fahrt ins Landesinnere südlich von Port Hedland hält die Landschaft zunächst wenig Abwechselung bereit.


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#90 von Reisefoto , 10.08.2010 17:08

In der Region Pilbara liegt die Hammersley Range, die in großen Bereichen als Hochplateau ausgebildet ist. Es ist ein sehr dünn besiedeltes Gebiet, in dem es riesige Minen gibt. Mich interessierte der Karijini National Park mit seinen Schluchten, die meist unvermittelt und sehr steil eingeschnitten auf dem Plateau auftauchen. Das Bild zeigt die vergleichsweise breite Dale Gorge mit im oberen Bereich schon etwas abgeflachten Hängen.


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