Forum Übersicht - RE: Lohnt sich eine analoge Minolta Dynax 7 noch? - 2

Kein Grund zur Panik.

Logisch, daß der Markt sich ausgedünnt und nicht mehr jeder Wald-und-Wiesen-Händler das ganze Programm im Angebot haben wird. Aber ich bin überzeugt, daß es auch in zehn, vermutlich auch noch in fünfzehn Jahren Kleinbildfilm geben wird - dann bestellt man seine Filme eben im Internet... Und sollte ich mich irren, dann wird die Kühlschrank-Industrie wohl nochmal einen Boom erleben... ;-)

Aber die Eingangsfrage mal aufgegriffen: "Lohnt sich eine analoge Dynax 7 noch?" Ja, lohnt sich denn eine digitale Kamera noch? ;-) Eine, wo man von vorneherein weiß, daß sie in spätestens zwei, drei Jahren Schnee von gestern sein wird, wohlmöglich von Ausfällen geplagt, eine Reparatur nicht mehr lohnend? Die Analoge ist da immer noch deutlich günstiger und wenn sich auf dem Filmsektor noch etwas in Richtung feineres Korn tut (was durchaus noch im Bereich des Möglichen ist), dann kann auch eine analoge Kamera noch eine ganze Weile mit DSLRs mithalten, muß sich aber auch sonst nicht nennenswert dahinter verstecken. Was jahrzehntelang nicht nur gut genug, sondern sogar sehr gut war, warum sollte das plötzlich nichts mehr wert sein? Das hängt doch nur von den Leuten selbst ab, nicht davon, was irgendwer meint, für einen Trend setzen zu müssen.

Oder wieder anders gefragt: Was willst Du denn eigentlich mit der Kamera machen? Wenn Du nur 9x13 Abzüge brauchst, dann bist mit jeder analogen oder digitalen SLR gleich gut bedient, wobei Du bei der DSLR deutlich höhere Einstandskosten hast und in zwei, drei Jahren einen viel höheren Wertverlust. Willst Du Bilder im Internet veröffentlichen, dann ist das Handling mit einer DSLR sicherlich einfacher, aber ein Diascanner ist auch eine Möglichkeit, wenn Du nicht gerade hunderte Bilder hochladen willst. Wenn Du aber z.B. Dias projizieren willst, dann gibt es derzeit kaum eine Alternative zur Fotografie auf Film. Bezahlbare Beamer liefern Bilder, die deutlich hinter einer Diaprojektion liegen. In der Preisklasse ab 3.000 Euro aufwärts sieht das vielleicht schon anders aus, aber auch dann lohnt sich eine analoge Kamera, wenn man damit für einen Bruchteil des Geldes zu einem vergleichbaren Ergebnis kommt. In fünf Jahren werden entsprechende Beamer bezahlbar sein, aber willst Du fünf Jahre lang keine Fotos machen oder betrachten? Und noch was: Die Filmbilder kannst Du auch noch in zehn, in zwanzig Jahren hochwertig scannen. Bei digitalen Kameras wie der Dynax 7D, 5D oder auch der A100 wäre ich mir da nicht so sicher, ob es in fünf Jahren ohne größere Klimmzüge überhaupt noch möglich sein wird, die RAW-Formate zu lesen. Kommt ein neues Betriebssystem, schon laufen die alten Treiber oder Programme nicht mehr. Ja lohnt es sich dann überhaupt, mit einer Digitalen zu fotografieren, wenn nicht nur die Kamera in Kürze wertlos sein wird, sondern auch die Bilder möglicherweise verloren? Und was ist in dem hypothetischen Fall, daß es in fünf Jahren keinen Film mehr gibt? Dann hast Du 250 Euro "in den Sand" gesetzt (nicht wirklich, denn Du hast ja damit gearbeitet und die Filmbilder haben bei halbswegs ordentlicher Lagerung eine Lebensdauer von vielen Jahrzehnten). Bei einer Digitalen hättest Du aber schon nach wenigen Monaten einen Wertverfall in ebendieser Größenordnung.

Also laßt Euch nicht verrückt machen und entscheidet nach Eurem Gefühl oder danach, was Ihr vorhabt.

Viele Grüße,

Matthias

ZITAt (HenSG @ 2007-02-07, 0:29) - in Asien ist Film nach wie vor sehr populär. Nicht überall auf der Welt herrscht so ein digitaler Hype wie bei uns[/quote]
Seltsamerweise sehe ich gerade bei meinen asiatischen Arbeitskollegen die "Digitalitis" am stärksten um sich greifen. Von Film ist dort keine Spur. Im Gegenteil: Wenn ich dann mit einer analogen Kamera ankomme, wird fast schon mitleidig geschaut.

ZITAt (PeterS @ 2007-02-07, 1:10) ...[/quote]
Unten rechts ist unter jedem Beitrag ein "Quote"-Button. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Zur Frage, ob Investitionen in analoge Ausrüstungen noch sinnvoll sind:
In der neuen SCHWARZWEISS ist ein ausführlicher Beitrag über neue Schwarzweiß-Filme. Klar werden zukünftig die meisten Leute digital fotografieren. Aber es lesen ja auch mehr Leute die "Bild" als "Süddeutsche" oder "FAZ" - muss man das deshalb auch tun?
Selbstverständlich werden wir nicht mehr in jedem Fotogeschäft (die auch immer weniger werden) Filme bekommen. Zudem sorgt die sinkende Nachfrage nach Filme für tendenziell steigende Preise - aber muss man ein Hobby möglichst kostengünstig bewältigen? Außerdem gab es die richtig guten Filme auch nicht an jeder Ecke, die musste man auch schon etwas suchen.
Die analoge Fotografie wird sicher weiterleben - und wenn man analog fotografieren möchte, ist eine Investition in eine gute und robuste Kamera nicht falsch.

Zur Frage der Dynax 7:
Zum Preis haben sich ja schon viele geäußert. Ich würde grundsätzlich die Dynax 7 in Frage stellen. Denk vielleicht einmal darüber nach, Dir eine Dynax 9 anzuschaffen - sie ist eine äußert wertige und robuste Kamera, ich nutze sie selber noch. Und viel teurer als eine Dynax 7 sollte sie nicht sein - aber bestimmt ein paar Jahre länger halten.

ZITAt (Dirk @ 2007-02-07, 9:04) In der neuen SCHWARZWEISS ist ein ausführlicher Beitrag über neue Schwarzweiß-Filme. Klar werden zukünftig die meisten Leute digital fotografieren. Aber es lesen ja auch mehr Leute die "Bild" als "Süddeutsche" oder "FAZ" - muss man das deshalb auch tun?[/quote]
In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung war kürzlich ein ganzseitiger Artikel über eine Dacora-Sucherkamera. Der Autor des Artikels hatte diese für ein paar Euro bei ebay ersteigert und im Artikel von seinen Erfahrungen im Umgang mit dieser alten Kamera in unserer modernen Zeit berichtet.

P.S.: Sehr interessant klangen die Infos zum Adox CHM20. Den werde ich mir mal genauer anschauen. /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />

Ob Dynax 7 hin oder her... Sicher wird es noch eine Weile analoges Filmmaterial geben, insofern ist selbst heute der "Investitionsschutz" beim Kauf einer analogen Kamera noch höher als bei einer digitalen. Ich würde aber schon mal genau überlegen, ob es nicht der besseren Reparierbarkeit/Wartbarkeit wegen besser wäre, kein (allzu) hochgezüchtetes (elektronisches) Modell zu kaufen. Je einfacher eine Kamera ist, desto weniger störanfällig ist sie und desto besser reparierbar (Einschränkungen: Ersatzteilversorgung, "Know-how" zur Kamera). Das muß jetzt keinesfalls darin enden, daß man sich eine rein mechanische Kamera eines deutschen Herstellers in Wetzlar /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> zulegt, sondern man sollte vielleicht auf dieses oder jenes Gimmick verzichten (was man vielleicht eh kaum braucht), um die Zuverlässigkeit zu steigern.

Über die Verfügbarkeit von analogem Filmmaterial mache ich mir wirklich keine Sorgen.
Natürlich ist der digitale Trend weiterhin stark ansteigend, aber mit Sicherheit gibt es weltweit noch
deutlich mehr analoge als digitale Kameras. Das einige Hersteller die Filme aktuell noch weiterentwickeln
und dort auch noch großes Potential zu sein scheint ist ebenso ein gutes Zeichen. Du wirst also mit einer
analogen Kamera noch lange Freude haben.

mittlerweile sind ja schon die Filter-Adapter digital.
Lohnt es sich da noch, einen analogen Filter-Adapterring zu kaufen?

ZITAt (Guthorst @ 2007-02-07, 10:05) Lohnt es sich da noch, einen analogen Filter-Adapterring zu kaufen?[/quote]
Noe, das digitale Metall ist viel besser.

Jetzt sind wir aber OT nicht mehr bei der D7 und analoger Fotografie ...

Was ein digitaler bzw. ein analoger Filter-Adapter sein soll, kann ich so ganz auch nicht nachvollziehen.

Wenn es um die Filterung an sich geht:
Viele Filter, wie Konversionsfilter, sind bei digitaler Fotografie nicht mehr erforderlich, die entsprechende Funktionalität kann in der EBV ebenso nachgearbeitet werden.
Es gibt jedoch z.B. die Polfilter, die ungewollte Reflexionen auf nichtmetallischen Flächen (z.B. auch bei Blattgrün) unterdrücken. Das ist ein Effekt, der digital nicht nachzuholen ist. Auch bei Grauverlaufsfiltern, die ebenfalls digital in der EBV verfügbar sind, kann es besser sein, bereits bei der Aufnahme einen zu verwenden. War letztens in der Naturfoto ein Artikel drüber.

Gruss
Jürgen

ZITAt (Rhamsis @ 2007-02-07, 10:56) Was ein digitaler bzw. ein analoger Filter-Adapter sein soll, kann ich so ganz auch nicht nachvollziehen.[/quote]
Ein Witz.

Wie soll ich einen Witz erkennen, wenn kein /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> dranhängt /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />

Ich glaube das wir uns zu weit vom Thema entfernen und die ganze Diskusion unsachlich wird.
Der Eröffner des Threats wollte sicher keine Analog/Digital Diskussion anzetteln.

Filme zu bekommen wird sicher in den nächsten 20 Jahren kein Problem darstellen, viel eher hätte ich
Angst davor keine Bilder mehr davon zu erhalten oder zumindest bezahlbare.
Eine gewisse Nachfrage an Filmen wird immer bestehen und darum wird es auch Hersteller dafür geben. Wenns
auch in Zukunft vieleicht weniger sind. Für die Ausarbeitung stelle ich mir das schwieriger vor. Ein gewisser
Durchsatz muß da vorhanden sein um die Chemie auszunutzen. Wird das in Handarbeit erledigt wirds
arbeitsintensiv u. damit teuer.

Ich glaube das man in diese Richtung denken sollte wenn man vor so einer Entscheidung steht.
Die Entscheidung für eine analoge Kamera wird in Zukunft auch eine Entscheidung für Selbstverarbeitung
sein.

Die nächsten Jahre wird aber auch dass kein Problem darstellen und ist somit sicher kein Entscheidungskriterium
da auch eine digitale Kamera nach diesem Zeitraum ersetzt werden muß.

ZITAt (Dirk @ 2007-02-07, 9:04) Zur Frage der Dynax 7:
Zum Preis haben sich ja schon viele geäußert. Ich würde grundsätzlich die Dynax 7 in Frage stellen. Denk vielleicht einmal darüber nach, Dir eine Dynax 9 anzuschaffen - sie ist eine äußert wertige und robuste Kamera, ich nutze sie selber noch. Und viel teurer als eine Dynax 7 sollte sie nicht sein - aber bestimmt ein paar Jahre länger halten.[/quote]

Um (endlich) wieder zum Thema zu kommen:

Ja, die 9 wäre auch noch eine Alternative zur 7.
Sie ist zwar schon etwas älter und auch etwas "anders" (mit der 9 kannst du Nägel in die Wand schlagen).
Aber preislich macht es keinen grossen Unterschied mehr (für 300 bis 350€ bekommst du auch eine D9 inkl. VC9).

Ich persönlich habe mich damals jedoch für die 7 entschieden. Und ich bereue es nicht.

Gruss

Christoph

ZITATFür die Ausarbeitung stelle ich mir das schwieriger vor. Ein gewisser
Durchsatz muß da vorhanden sein um die Chemie auszunutzen. Wird das in Handarbeit erledigt wirds
arbeitsintensiv u. damit teuer.[/quote]


Ich habe ein wenig im WWW zu diesem Thema recherchiert, weil man so viele unterschiedliche Einschätzungen hört.
Also falls sich jemand für einige Zahlen interessiert :

Der Absatz an Filmen lag in Deutschland im Jahr 2001 bei 187,0 Mio. Stück. In 2006 werden ca. 63,0 Mio. Stück verkauft.
In 2006 wurden in Westeuropa 7,7 Mrd. Farbfotos von Filmen entwickelt und 10,9 Mrd. Digitalfotos.

Die Prognose für 2009 sagt 1,4 Mrd. Farbfotos von Filmen voraus. Trotz der beachtlichen Rückgänge werden meiner Meinung nach die Großentwickler in Zukunft den Markt bedienen. Dem 5-Jahre Plan auf http://www.cewecolor.com kann man entnehmen, dass Cewe im 3. Quartal 2006 575,7 Mio. Farbbilder vom Film und 371,2 Mio. Digitalfotos entwickelt hat. Die Anzahl der Filmentwicklungen lag in diesem Zeitraum bei 16,1 Mio.