RE: Agfa Isopan F (1936 bis vermutlich ca. 1960)

#1 von Torsten Sch. ( gelöscht ) , 14.09.2006 20:41

Hallo zusammen,

heute habe ich aus einer uralten eingestaubten zweiäugigen Reflecta diesen Rollfilm entnommen, wobei der Zähler auf "9" stand.

Wieviel Chancen gebt Ihr dem Film, dass sich die Bilder gehalten haben?

Ich habe nun aus Datenblättern folgende Entwicklungszeiten ermittelt:
Rodinal 1:75 / 14-18Minuten / 10 Sekunden Kipp (10 Sekunden?!?!?)
Rodinal 1:50 / 10 Minuten / 30 Sekunden Kipp
Rodinal 1:25 / 6 Minuten / 30 Sekunden Kipp

Hat jemand Erfahrung mit der Entwicklung eines solch alten Films? Ich tendiere zu 1:50 / 10 Minuten. Würde jemand gefühlsmässig die Zeit verändern, vielleicht verlängern?

Der Film hat 17/10° DIN.

Gruß Torsten, der gerade Wasser auf 20Grad bringt... /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />



Torsten Sch.

RE: Agfa Isopan F (1936 bis vermutlich ca. 1960)

#2 von Mark , 14.09.2006 23:02

ZITAt (Torsten Sch. @ 2006-09-14, 20:41) heute habe ich aus einer uralten eingestaubten zweiäugigen Reflecta diesen Rollfilm entnommen, wobei der Zähler auf "9" stand.[/quote]
Ich hoffe du behältst die Kamera und probierst sie aus /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />.
ZITATWieviel Chancen gebt Ihr dem Film, dass sich die Bilder gehalten haben?[/quote]
Das hängt ganz davon ab wann der Film in die Kamera gekommen ist oder besser, wie lange er schon da drinnen ist. Wichtig wäre auch noch wo die Kamera war.
Gehe ich mal optimistisch von 1960 aus, ist der Film schon 45 Jahre da drinnen. Selbst bei optimaler Lagerung wird das Ergebnis nicht mehr gut. Das belichtete Bild ist nur latent, nicht permanent. Das wird es erst durch die Entwicklung (und vor allem Fixierung). Also verschwindet das Bild langsam wieder. Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit tun da ihr übriges.
ZITATIch habe nun aus Datenblättern folgende Entwicklungszeiten ermittelt:
Rodinal 1:75 / 14-18Minuten / 10 Sekunden Kipp (10 Sekunden?!?!?)
Rodinal 1:50 / 10 Minuten / 30 Sekunden Kipp
Rodinal 1:25 / 6 Minuten / 30 Sekunden Kipp[/quote]
Das halte ich für sehr zweifelhaft, aus mehreren Gründen. Mich würde es zum einen sehr wundern wenn es für die aktuelle Rodinal Rezeptur Zeiten geben würde. Zur Zeit dieses Filmes war das Ur-Rodinal (R09) die aktuellere Variante und dafür waren die Mischungen eher 1:20 oder 1:40. Aber mal davon ausgehend das diese Ansätze/zeiten für das Ur-Rodinal gedacht sind, musst du die erst "übersetzen":
R09 1:20 = Rodinal (aktuell) 1:20
R09 1:40 = Rodinal (aktuell) 1:50
und so weiter. Welches Datenblatt has du denn verwandt?

Mal abgesehen davon hat die Emulsion selbst auch nicht gerade an Qualität gewonnen über die Zeit. Was bedeutet das selbst wenn du die exakten Zeiten hättest, die nach 45 Jahren nichts mehr Wert sind.

Jetzt aber zu einer Lösung, ich persönlich hätte das erste Bild ruiniert und damit ausprobiert. Sprich vorne ein Stück abschneiden und in der DuKa in der Schale entwickeln (Emulsion nach oben /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />), mit möglichst definierten Bedingungen. Denn rest kannst du dann gezielt kürzer oder länger entwickeln.

Viel Glück auf jeden Fall, mich würden die Ergebnisse auf jeden Fall interessieren.
ZITATHat jemand Erfahrung mit der Entwicklung eines solch alten Films? Ich tendiere zu 1:50 / 10 Minuten. Würde jemand gefühlsmässig die Zeit verändern, vielleicht verlängern?[/quote]
Gefühlsmässig wäre ich wohl auch bei 1:50 hängen geblieben. Ich hätte aber etwas Zeit zugegeben. Nicht vergessen von Ur-Rodinal auf aktuellen Ansatz umzurechnen.
ZITATGruß Torsten, der gerade Wasser auf 20Grad bringt... /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />[/quote]
Na dann lass mal hören was dabei rausgekommen ist /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />.

Mark



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RE: Agfa Isopan F (1936 bis vermutlich ca. 1960)

#3 von Torsten Sch. ( gelöscht ) , 15.09.2006 01:56

Servus Mark!
Vielen Dank für Deinen Beitrag, den ich vor dem Entwickeln noch gelesen habe.

Und nun das leider ernüchternde Ergebnis: Nichts drauf...
Dabei ist das Filmende sogar schwarz geblieben, weil ich es zum Einfädeln in die Spule noch im Licht hatte. Der Rest ist klar geblieben ohne eine Zeichnung, die auf eine Belichtung hindeuten könnte. Lediglich am Rand gibt es gelegentlich schwarze Stelle, vermutlich von seitlichem Lichteinfall in die Rolle. Ansonsten sieht es für mich aus, als wäre der Film neu gewesen, ohne Bilder /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />

Ich werde aber mal fragen, ob ich selbst einen Film mit der Kamera testen kann /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Gruß Torsten

P.S.: Ich hatte mich für 1:50 mit 12 1/2 Minuten und 30Sek. Kipp entschieden, also etwa 20% verlängert. Die Zeiten für 1:50 und 1:25 hat mir ein anderer User geschickt, angeblich aus einer Quelle um 1960 herum.
Meine Kombination mit 1:75 hatte ich hierher

http://www.corff.de/Klappkameras/Anleitung.../Agfa_17Din.jpg

Eine auch ansonsten gute Seite für Klappkameras...



Torsten Sch.

RE: Agfa Isopan F (1936 bis vermutlich ca. 1960)

#4 von Mark , 15.09.2006 02:37

ZITAt (Torsten Sch. @ 2006-09-15, 1:56) Ansonsten sieht es für mich aus, als wäre der Film neu gewesen, ohne Bilder .[/quote]

Naja, vielleicht war ja mal was drauf, aber nach fast 40 Jahren? Ist die Emulsion denn nach dem Entwickeln noch drauf gewesen? Ist schon erstaunlich was so ein Film alles mitmacht. Ich meine ein derartig alter Film tiefgekühlt würde bei mir schon Bauchschmerzen erzeugen.
Aber schön das es solche Schätze noch gibt /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />.

Mark



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