RE: Analog vs. Digital vs. Analog + Digital

#61 von Itscha , 01.08.2006 21:02

@ebarwick:
"Allerdings hätte ich gedacht, dass der Streit ob digital oder analog endlich etwas abgeschwächt wäre."

Nichts lag mir ferner, als hier für eine Art der Fotografie polemisch Wort zu ergreifen. Zumal ich meine analogen Sachen auch aus nostalgischen Gründen noch nicht verscheuert habe.

Ich glaube, Du hast mich da gründlich missverstanden.

Digital ist halt das schnellebigere Geschäft: Schnell viele Aufnahmen gemacht - angeschaut, analysiert und schnell wieder gelöscht. So wie das (im Vergleich zur Filmentwicklung bei analogen Techniken) im Zeitraffer abläuft, hat man aber auch den beschleunigten Lerneffekt. Mir gefällt dass (momentan) sehr gut, weil ich dadurch wirklich für mich eine Entwicklung sehen kann.

Analog ist im Vergleich dazu (aus meiner Sicht und ohne Abwertung) die "behäbigere" Art der Fotografie. Die hat auch Ihre Vorteile. Wenn ich z.B. so einige Leica-Aufnahmen (natürlich nicht nur, aber besonders die) hier in der Galerie (ich glaube häufig von Winsoft /Edit lese gerade, dass die Aufnahmen von Winsoft die ich meinte wohl doch auch schon digital waren, ändert aber nicht an der Einschätzung/Edit Ende) sehe, dann kann ich die Faszination verstehen: Slowfood statt Junkfood. Das glaube ich den Aufnahmen anzusehen.

Beim Essen stehe ich auch eher auf Slowfood. Beim Fotografieren nehm ich wegen des Lerneffekts auch gerne mal Junkfood. Der Vorteil an der Digitalen ist, dass Sie Slowfood und Junkfood liefern kann. Das kann die Analoge in dem Maße (m.E.) nicht.



 
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RE: Analog vs. Digital vs. Analog + Digital

#62 von Dirk ( gelöscht ) , 01.08.2006 21:21

Ich bin überrascht, wie viele doch noch an der analogen Photographie festhalten. Persönlich fahre ich noch voll auf der analogen Schiene (eine Lumix-Knipse zähle ich nicht mit). Zwei Abstecher in Richtung digitaler SLRs haben mich begeistert, aber nicht restlos überzeugt. Sowohl die Dynax 7D als auch die Nikon D200 haben erstklassige Ergebnisse geliefert (mit Ausnahme der Blitzfotografie bei der Dynax 7D, das war immer ein Geduldsspiel, allerdings bin ich auch nicht der Profiblitzer).
Für mich haben die DSLRs natürlich den klaren Vorteil der schnellen Verfügbarkeit und Verbreitbarkeit der Bilder. Einzigartig. Schnelles Versenden an Freunde und Verwandte, schnelles Einbinden in Kundenpräsentationen. Wozu ich ehrlich gesagt keine Lust habe, ist die Nachbearbeitung der Fotos am PC. Persönliche Meinung, für mich der 1. Nachteil (im Vergleich zu Dias ...).
2. Nachteil: Mir persönlich sind die Fotos zu steril - einige werden jetzt aufschreien, vielleicht zu Recht, auch wieder meine persönliche Meinung. Ich persönlich sehe den Unterschied meiner Fotos zwischen D9 und Dynax 7D sowie zwischen F5 und D200.
Außerdem mag ich gerade dieses Photographieren und Vergessen, 2 Tage später die Dias abholen, mit der Lupe auf dem Leuchttisch betrachten und sortieren - vielleicht eine verquere Einstellung, aber es ist so. Und dann rein in die Diamagazine, 2 Leica-Projektoren im Überblend-Modus - ziemlich sensationell. Ich habe wirklich festgestellt, dass ich analog sorgfältiger photographiere als digital zu fotografieren.
Trotzdem werde ich mir wohl noch dieses Jahr eine DSLR zulegen, ohne allerdings die analoge Photographie aufzugeben.
Wie steht so schön auf einem Lagertor einer schottischen Whisky-Destillery: Time is the master of perfection. Es muss nicht immer alles schnell-schnell sein.



Dirk

RE: Analog vs. Digital vs. Analog + Digital

#63 von ebarwick , 01.08.2006 22:17

Hallo Dirk,

jetzt wird's etwas OT: Vielleicht kennst du jemanden, der seine Projektoren los werden will, ich suche zwei Leica RT-s oder RT-m Projektoren. Die Frage gilt auch an alle anderen Mitleser, wenn ihr eine Info habt, schickt mir bitte eine PM.
Im Fotoclub haben wir den Wechsel auf digital weitgehend vollzogen - wir schaffen uns zur Zeit gerade einen Panasonic Beamer für ca. 1400 EUR an. Analog sind wir nur noch zu zweit, allerdings haben wir beide einen ganz guten Scanner.

Grüße
Erhard



 
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RE: Analog vs. Digital vs. Analog + Digital

#64 von nepu.muk ( gelöscht ) , 01.08.2006 22:24

Ich fotografiere ausschließlich analog, fast nur schwarzweiß und mache generell alle "guten Abzüge" selbst. Ich lasse aber fast jeden Film, den ich selbst entwickelt habe, von meinem Fotolaboranten um die Ecke einmal ungeschnitten durch den Prozessor jagen, um "was fürs Album" und gute Kontakte zu haben.

Ich weiß nicht genau, ob ich auch Digital fotografieren würde... Auf keinen Fall mit so einer kleinen "Mju"-Kippenschachtel. Und digitale SLRs sind ja doch recht teuer.
Analoge SLRs haben den Vorteil, dass man als finanzschwacher Mensch problemlos und (fast) ohne Koforteinbußen auf eine ältere Modellgeneration zurückgreifen kann.
Bei den Digis gibt es noch keine ältere Generation. Und gerade hier, also bei dem Computerkrempel, veralten Geräte doch wirklich noch. Eine tolle, 25 Jahre alte Contax ist auch heute noch toll. Eine 12-MP-DSLR wird man in 10 Jahren nur noch aus nostalgischen Gründen behalten.

Ich will meine Bilder in der Hand halten.
Nur Urlaubsbilder und Partypics, halt all so'n Zeuch, das des Nachts mit Freunden entstanden ist, muss durch Netz. Und dafür reicht doch die 5,- teure Foto-CD.
Die unterschiedlichen Einstellungen der Monitore, Graikchips und Kartentreiber vernichten doch kleinere Unterschiede der Farben, Helligkeiten und Kontraste ohnehin. (gilt wie gesagt natürlich nicht, wenn man ausdrucken möchte)

Was anderes:
Ein Freund von mir ist ein ziemlicher Hacker und überzeugter Konsolenlinuxer. Er macht sich ständig über die doofen "Blindows"-User lustig, weil sie nur über Eingabemasken arbeiten können, während er den Planeten hackt.
Ich habe damals noch gesagt, dass Digital für mich nichts sei, weil die Einfachheit und der geringe Aufwand beim Erzielen gewaltiger Effekte das Ganze für mich weniger stark nach Kunst riechen lassen als der belichtete, abgewedelte und getonte und weiß Gott was sonst noch Print.
Konnte er nicht akzeptieren.
Hatte er auch recht mit. Schließlich ist jede Handlung, die ein Bild verändert, Kunst.
Jede Einstellung an der Kamera, Aussuchen und Anwenden von Entwicklern, Gradation, Gesamthelligkeit, was auch immer, oder aber auch jeder Mausklick entfremden das Bild in einem bestimmten Maß von der Wirklichkeit und schaffen damit etwas Neues.
Ungerecht finde ich nur, dass er der Windows-Klientel nicht gönnt, einfach nur ein funktionstüchtiges Rechnersystem zu verwenden, ohne den Kernel selbst kompiliert zu haben. Das sind dann DAUs. (Dümmst Anzunehmende User)
Wollte sagen:
Es fällt Analogisten manchmal schwer, Ergebnisse anzuerkennen, die auf scheinbar einfachem Wege gewonnen wurden.
Man muss sich vor Agen führen, dass man entweder
- tatsächlich bessere Bilder printet als Epson und HP
oder
- Spaß an Chemie und DuKa hat.
Sonst ist man wirklich reif für Digital.



nepu.muk

RE: Analog vs. Digital vs. Analog + Digital

#65 von T-ML ( gelöscht ) , 02.08.2006 09:18

Hallo zusammen,

dieses Thema und die hier verfassten Anworten haben mich dazu angeregt, mich selbst noch einmal zu hinterfragen, warum ich den Wechsel von analog auf digital vollzogen habe.

Kurz zur Historie und zu meinen Zielen: Mittlerweile fotografiere ich seit 30 Jahren. Meine damaligen Ambitionen wurden allerdings immer durch meine geringen finanziellen Mittel gedeckelt. So blieb bei mir der "Lernerfolgsfaktor" mehr oder weniger aus, da ich sehr lange brauchte, bis ein Film voll war und ich die Bilder entwickeln lassen konnte. So schlummerte die Fotografie bei mir leider so vor sich hin. Dann Aus- und Fortbildung verbunden mit einem Studium. Nach der Fortbildung erlaubte ich mir dann die Canon EOS 650 mit Objektiven und Zubehör. Gleichzeitig habe ich den Wechsel zur Diafotografie vollzogen. Das Equipment begeisterte mich auch und führte auch zu einer anfänglich intensiven Nutzung. Leider waren die Kosten für mich auch wieder als nicht unerheblich einzustufen, so dass meine Euphorie wieder einen Dämpfer bekam.

Anschließend wechselten auch wieder die Prioritäten, so dass das Hobby Fotografie insgesamt in den Hintergrund gedrängt wurde, ohne es aus den Augen zu verlieren. Und damit bin ich auch im Zeitalter der Digitalfotografie angekommen. Die Entwicklung habe ich intensiv verfolgt, allerdings waren die anfänglichen Gerätepreise für mich unerschwinglich.

Vor drei Jahren kam dann eine Canon A 70 ins Haus. Schnell wurden mir die Vorzüge der Digitaltechnik bewusst. So konnte ich fotografieren und gleich das Ergebnis sehen, Änderungen umsetzen und Verbesserungen erzielen. Im Grund meines Herzens bin ich auf Spiegelreflex fixiert. So war es dann für mich keine Frage mehr, eine 7D anzuschaffen, nachdem ich vorher noch andere Digi-Kameras gehabt habe (Canon G 5 und Dimage A 2).

Zu diesem Zeitpunkt schlummerte auch noch meine analoge Canon-Ausrüstung im Haus. Was damit tun, war für mich die Frage?

Hier ein kleiner Exkurs zu meinen fotografischen Stand und zu meinen Zielen: Ich selber betrachte mich als Amateur mit wenigen Kenntnissen, der auch die Möglichkeiten seiner analogen Ausrüstung bei weitem nicht ausgeschöpft hatte.

Mein derzeitiges Ziel ist es, meine jeweilige Umgebung nach für mich lohnenswerten Motiven "abzugrasen" und dann auf dem Chip festzuhalten. Das geht dann auch schon mal so weit, dass ich bewusst eine Stadt in der Umgebung oder eine bestimmte Örtlichkeit auswähle, dort dann hinfahre, um zu fotografieren.

Mittlerweile mache ich mir mehr Gedanken im Vorfeld über das Foto, so dass ich die Anzahl der Bilder erheblich reduziert habe. Den Aufwand für die Nachbearbeitung habe ich dann - gewollt - auch erheblich reduzieren können.

Ich versuche also, meinen fotografischen "Blick" weiterzuentwickeln, ohne mich - schon jetzt - auf bestimmte Themen festzulegen. Hierbei ist die Digitaltechnik für mich ein echter Vorteil, da ich sofort das Ergebnis versuche zu beurteilen, um dann an Ort und Stelle noch Verbesserungen durchzuführen. Für diese Art der Vorgehensweise und meinen Qualitätsanspruch reicht die Dynax 7D vollkommen aus. Allerdings bin ich auch technikbegeistert, aber das führt jetzt zu weit und ist ein anderes Thema... /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" />

Vor diesem Hintergrund habe ich mein Analog-Geraffel komplett verkauft. Persönlich gehe ich davon aus, dass ich meine fotografischen Ansprüche - und damit meine ich auch die zukünftigen Ansprüche - mit der Digitaltechnik erfüllen kann. Diese Einschätzung treffe ich auch aus der Gewissheit heraus, dass ich insbesondere zeitlich nicht in der Lage bin, meine fotografischen Ziele zu hoch zu stecken, da die Ziele dann nicht umsetzbar sind und damit unrealistisch sind. Vielleicht ändern sich die Rahmenbedingungen, dann kann ich auch meine Ziele ändern /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />

Daher bin ich ausschließlich digital unterwegs und bin sehr zufrieden damit.

Freundliche Grüße

Thomas



T-ML

RE: Analog vs. Digital vs. Analog + Digital

#66 von aplo ( gelöscht ) , 02.08.2006 10:26

Im Zuge meiner Diplomarbeit habe ich mich auch kurz mit digital vs. analog beschäftigt und nicht zuletzt im wissenschaftlichem Diskurs der Medienwissenschaften wird noch sehr ausgiebig über das Thema gefetzt. Für mich ist die analoge Fotografie immer noch Schwerpunkt, ich habe nur eine Nikon Coolpix, die ich für Schnappschüsse auf Parties, etc verwende. Doch die digitalen Bearbeitungsmöglichkeiten sind faszinierend und bestimmt werde ich irgendwann in den nächsten Jahren eine DSLR kaufen (warten wir mal, was Sony noch so produzieren wird).

Vor allem fotografiere ich Dia und s/w (die ich selbst in der Dunkelkammer und abziehe). Ich bin sogar inzwischen zum alten Polaroid-Verfahren zurückgekommen, weil mir der Look und die Unberechenbarkeit des Materials sehr gut gefällt. Analoge Prints zu machen halte ich inzwischen für dumm, denn man bekommt ja aus den Standard-Labors eh nur noch digitale Prints, d.h. der eigene Negativfilm wird engescannt, digital "verbessert" und entsprechend handelt es sich eigentlich nicht mehr um ein analoges Foto.
Wobei mich interessieren würde, ob andere im Forum auch eine eklatante Verschlechterung der Laborergebnisse festgestellt haben (über Tipps für ein gutes Labor gerade für Vergrößerungen von Dia & Negativ wäre ich sehr dankbar!

Womit man beim Thema Look wäre: Digitale Fotografie sieht anders aus als analoge, das ist unbestreitlich wie ich finde. Es liegt eine andere Schärfe vor, eine andere Farbwiedergabe (gerade bei Hauttönen sichtbar). Was mir am analogen noch besser gefällt ist auch das Zufallselement. Chemischer Film ist nicht digital wie jemand weiter oben schrieb, denn es spielt ein großes Moment Zufall eine Rolle welches Silberkorn wie weit entwickelt wird (u.a beeinflussen sich eben die Silberkörner untereinander und ergeben viel weichere Übergänge). Es gibt Abstufungen, die es im Digitalen nicht gibt.

Im Rahmen meiner Untersuchung für die Dipl.-Arbeit ist mir vor allem aber eine veränderte Gebrauchsweise der Fotografie aufgefallen. Besitzer einer Digitalkamera schießen locker 10 bis 100mal mehr Bilder von der gleichen Situation, wie jemand mit analogem Equipment. Dies ist natürlich nicht schlecht, ermöglicht es wirklich, zu üben und einfach mal neues auszuprobieren. Gleichzeitig fiel mir jedoch zumindest bei meinem Kreis der Befragten auf, dass diese Möglichkeit eher nicht benutzt wird. Vielmehr läuft es darauf hinaus, dass die wenigstens sich die Mühe machen, Fotos auszusortieren und zu schauen, warum ein Foto besser, ein anderes schlechter geworden ist. Im Gegenteil, dank großer Festplatten werden die tausend Photos einfach übernommen und auch nur die wenigsten noch bearbeitet. (Schätze das wird hier im Forum anders sein, aber hier sind auch Profi-Amateure am Werk, die selbst besser fotografieren wollen).

Lange Rede kurzer Sinn: durch die digitale Fotografie knipsen viele meist noch gedankenloser drauf los und die Ergebnisse sind oftmals schlechter, als bei der analogen, da dort aufgrund der Materialknappheit meist genauer über Bildausschnitt und Einstellungen nachgedacht wird, bevor geknipst wird.

Dies ist nur eine Beobachtung, die nicht auf alle zutrifft, zudem liegt es ja an einem selbst, ob man die Möglichkeit massenhaft Bilder zu machen und zur Verbesserung der eigenen Arbeit nutzt oder nicht.

Jedenfalls hoffe ich, dass die Diafotografie noch lange existieren wird, denn diese halte ich nach wie vor für die besten photographischen Ergebnisse (klar DSLR können da ran kommen, aber die Beamer auch?) und vor allem bekommt man dort sein Foto so, wie man es geschossen hat. Und beim s/w fasziniert mich einfach dieses Erscheinen des Bildes in der Entwicklerschale - das ist einfach magisch.

PS: Apropos Verfälschung: Jede Fotografie ist Fiktion, will sagen es gibt soetwas wie das authentische Bild nicht, also ist der Vorwurf, dass digitale Fotografie weiter von der Realtität entfernt sei eigentlich quatsch, da ich bei der analogen Fotografie durch Wahl der Belichtung, Ausschnitt und Filmmaterial immer auch ein selektives, gesteuertes Bild der Realität entwerfe, dass nicht Wirklichkeit abbildet.



aplo

RE: Analog vs. Digital vs. Analog + Digital

#67 von Sigiii ( gelöscht ) , 02.08.2006 10:54

Jetzt wieder 100% analog. Im Frühjahr hatte ich immer noch zusätzlich eine Casio4000 mit und wenn Zeit war, dann schoß ich auch mit der Casio Bilder. Doch wenns interessant wurde und es schnell gehen mußte hatte ich die digitale in der Hand und verpasste viele Gelegenheiten mit der analogen.
Deshalb bleibt die Casio4000 jetzt zu Hause.

Der digitalen Fotografie bin ich sehr aufgeschlossen. Doch der Hauptgrund warum ich bei analog bleibe ist die Bildbetrachtung. Bilder auf einem Monitor zu betrachten ist einfach eine Katastophe. Das müssen die Digitalfotografen aber mal ehrlicherweise zu geben. Der Monitor bietet eine lausige Auflösung und wenn man dann reinzoomt dann verliert man den Gesamtüberblick über das Foto. Am schlimmsten sind dann auch noch die "Treppenstufen" bei schrägen Kanten hervorzuheben. Grauenhaft!

Das Dia auf einem Leuchtpult mit einer Lupe zu betrachten ist dagegen ein wirklicher Genuss. Ich hab sogar ein kleines portables Leuchtpult mit Batterie. Damit geht's dann ins Cafe oder den Biergarten und dort werden die Ergebnisse mit Kumpels ausdiskutiert.

Gruß Sigiii



Sigiii

RE: Analog vs. Digital vs. Analog + Digital

#68 von Frank H. , 02.08.2006 12:10

Hallo,

bei mir ist eine ganz klare Trennung vorhanden.
Beruflich (Veranstaltungen, Projekte etc.) 100% digital.
Die Ausrüstung wird dann teilweise gestellt oder ich leihe sie mir beim Händler aus.
Das wird dann schon mal bisken fummelig, wenn man in der letzten Woche noch Canon nutzte
und morgen dann Nikon.
Die Ausarbeitung für das jeweilige Ausgabemedium überlasse ich besser qualifizierten Menschen.
Maßgeblich ist hier der Faktor Zeit für unsere Werbung bzw. für die Agenturen.
Und die Masse an Aufnahmen kostet nichts extra

Privat, ganz klar 100% analog auf Diafilm.
Warum?
- Die Projektion eines Dia ist für mich immer noch das Optimum.
- Wenn ich auf den Auflöser drücke, muß das Bild fertig sein. Ich habe keine Lust auf Bildverarbeitung
am Bildschirm.
- Die Charakteristiken verschiedenster Emulsionen finde ich immer wieder faszinierend. Weiter oben schrieb jemand von "etwas unberechenbaren", ja, ich glaube das drückt sehr gut aus, wie ich es auch empfinde.
Dazu habe ich auch keinerlei Zeitdruck, es liegen bei mir belichtete Filme auch mal 3 Wochen unentwickelt im Kühlschrank, bis ich es denn mal wieder schaffe ins Fachlabor zu fahren.

Gruß Frank H.



Frank H.  
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RE: Analog vs. Digital vs. Analog + Digital

#69 von Dirk ( gelöscht ) , 02.08.2006 13:11

ZITAt (ebarwick @ 1.08.2006 - 22:17) Hallo Dirk,

jetzt wird's etwas OT: Vielleicht kennst du jemanden, der seine Projektoren los werden will, ich suche zwei Leica RT-s oder RT-m Projektoren. Die Frage gilt auch an alle anderen Mitleser, wenn ihr eine Info habt, schickt mir bitte eine PM.
Im Fotoclub haben wir den Wechsel auf digital weitgehend vollzogen - wir schaffen uns zur Zeit gerade einen Panasonic Beamer für ca. 1400 EUR an. Analog sind wir nur noch zu zweit, allerdings haben wir beide einen ganz guten Scanner.

Grüße
Erhard[/quote]

Nein, weiß leider auch keinen. Habe vor kurzem meinem Händler zwei CA2500 abgekauft. Bei ebay wirst Du sicher selbst schon geschaut haben, I'm sorry.

Gruß, Dirk



Dirk

RE: Analog vs. Digital vs. Analog + Digital

#70 von Dirk ( gelöscht ) , 03.08.2006 18:36

So, ich hab' mal durchgezählt (in der Hoffnung, keinen doppelt drin zuhaben, einige haben mehrere Beiträge geliefert):

Rein alalog: 12
Rein digital: 10
analog und digital (mit unterschiedlichen Schwerpunkten): 16


Ohne Gewähr.

Dirk



Dirk

RE: Analog vs. Digital vs. Analog + Digital

#71 von steffens , 04.08.2006 09:13

Wow, haette nicht gedacht dass noch soviele nur analog fotografieren. Aber echt gut, zumal diese eh nur mit Dia und S/W fotografieren. Das waren auch meine bevorzugten Filme.

Da ich wegen Umzugs keinen Zugriff mehr auf ein Labor habe fuer SW Abzuege, fotografiere ich seit einem halben Jahr nur noch digital. Platz fuer Diaprojektor schon gar nicht.
Meine Filme sind eingefroren, mal schauen wann ich sie wieder raushole /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />. Wohl spaetestens dann wenn ich einen Filmscanner habe *g*. Und wenn ich soweit besser geworden bin, dass ich das Ergebnis vorher abschaetzen kann.



 
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RE: Analog vs. Digital vs. Analog + Digital

#72 von PeterS ( gelöscht ) , 04.08.2006 19:10

Hallo,

noch einer mehr dessen Herz dem analogen Medium gehört. Zwar nutze ich auch digital eine Dynax 7D aber lieber
nehme ich dann doch eine Analoge zur Hand.
Warum? das frage ich mich selbst oft.
Für mich ist die ganze Fotograpfiegeschichte ein Prozess der beim einlegen des Films beginnt u. beim fertigen Bild an der Wand endet. Ich möchte dabei möglichst vieles selbst machen. Selbst die Passepartoutes u. die Rahmen werden selber gefertigt.
Zum einen nehme ich die analogen Apperate einfach lieber in die Hand weil sie sich für mich einfach wertiger anfühlen u. mir damit mehr Freude bei der Benutzung bereiten. Zum anderen macht es mir einfach Spaß die FIlme dann selbst zu entwickeln u. die Bilder auszubelichten. Es ist schon ein eigenes Erlebniss einem SW Barytabzug im Lithentwickler in der Schale zu beobachten, ihn im richtigen Moment dann aus der Suppe zu ziehen und sich dann über die Farbigkeit, die Schärfe u. die Kontraste zu freuen.
So etwas ist meiner Meinung nach nicht mit Digitaltechnik möglich.
Wenn ich das ganze berufsmäßig machen würde, würde ich mich nicht Fotoraf nennen sondern Bildermacher.

Ein Vergleich der vielleicht etwas OT ist aber mein Gefühl vielleicht etwas verständlicher macht. Ich habe den Beruf Tischler (Schreiner) erlernt. Oft wurde ich in der Zeit als ich diesen Beruf noch ausübte von Kunden gefragt "Ist das handgemacht?" und ich habe vieles sofern bezahlbar aus liebe handgemacht. Trotzdem stellte ich mir oft die Frage ob es nicht egal sei wenn das Ergebnis gleich oder maschinell gefertig oft sogar von besserer Qualität ist. Heute hat ja auch in der Tischlerei CNC Technologie einzug gefunden. Die Pläne entstehen zumindest in modernen Betrieben schon lange digital (CAD). Trotzdem haben handgefertigte Möbel eine eigene Ausstrahlung und sind von Maschinell gefertigten zu unterscheiden.

Die Arbeit und Liebe die ein guter Handwerker in sein Produkt steckt sind meinem Empfinden nach irgendwie fühlbar. Solche Produkte haben eben irgenwie eine Seele. Auch in ein digital entstandenes Bild kann mann viel arbeit u. liebe stecken ebenso wie beim Möbelstück. Trotzdem strahlen sie ein anderes Gefühl aus.

Nach diesem "Gefühl" entscheide ich dann welche Ausrüstung gewählt wird. Eine reine Wirtschaftsküche würde ich möglichst rationell mit allen mir zur Verfügung stehenden Maschinen möglichst kostengünstig fertigen. Mein Wohnzimmerschrank darf dann dafür schon in bester Handwerkskunst gefertigt sein.

Bräuchte ich ein Foto für eine Tageszeitung würde ich nie auf den Gedanken kommen dies analog zu erstellen. Für den 60X50 Print fürs Wohnzimmer genausowenig meine Digitale.


Das war jetzt ein bisschen lang, aber ich glaube mit wenigen Worten läßt sich meine Intention analog zu fotographieren nicht ausdrücken. Ich bin auch sicher nicht Jeder wird es verstehen. Aber vielen spreche ich vielleicht aus der Seele.

Gruß Peter



PeterS

   


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