Forum Übersicht - XE-1 » Minolta XE-1 worauf achten?

Mein erster Post hier im Forum, darum stelle ich mich erstmal vor:
Ich bin Jahrgang 1979 und mein Vater hat mir in den 80er das Fotografieren
mit seiner XE-1 beigebracht. Mittlerweile habe ich das Fotografieren für
mich als Hobby entdeckt. Da in meinem Umfeld viele Canon-Kameras
zu finden sind, habe ich seit 2 Jahren eine Canon DSLR.

Nun hege ich allerdings schon seit geraumer Zeit den Wunsch
neben der digitalen Welt auch zu meinen persönlichen Wurzeln zurückzukehren.
Dazu hätte ich langfristig gerne ein Set aus:
XE-1 mit 35er, 58er und 85er (135er);

Darum meine Frage hier im Forum an die Experten:
Worauf sollte man beim Kauf unbedingt achten?
Was sind gute Anlaufstellen für den Kauf?
Was muss man für ein Budget vorsehen?
Ist das Vorhaben überhaupt sinnvoll?

Ganz vergessen:
Vielen Dank schon mal an alle die mir helfen können.

Die XE-1 ist eine tolle Kamera. Die Verarbeitung, die Haptik und der
butterweich ablaufende Leitz/Copal Verschluss machen von der ersten Minute an Spaß.

Spontan fallen mir folgende Punkte ein, die man bei der XE beachten sollte:

- Selbsauslöserhebel aus Plastik neigt zum Abbrechen

- ein "springender" Zeiger der Belichtungsanzeige ist meist auf

Oxidation der Potentiometer (z.B. Schleifkontakt unter dem DIN/ASA-Einstellrad) zurückzuführen

- schwergängiger Blendenmitnehmerring (meist durch Verschmutzung)

Auf die Schnelle fällt mir noch ergänzend ein, daß die Lichtdichtungen manchmal hinüber sein könnten. Das ist aber ein generelles Problemchen bei den Überdreißigjährigen b: und mit etwas Geschick und minimalem finanziellen Aufwand locker zu beheben.

Ansonsten kann ich nur sagen - tu es

ZITATIst das Vorhaben überhaupt sinnvoll?[/quote]

Klar ist das sinnvoll, eine super Kamera. Evtl. kannst du auch erstmal mit einer XE-5 beginnen, die ist manchmal etwas preisgünstiger zu haben. Ausserdem würde ich mir überlegen, ob es ein 58er sein muß. Ein "normales" 50er MC Rokkor bekommt man in sehr gutem Zustand oft schon für wenige Euro.

Also die XE-1 sollte es schon sein. Mein Vater hat seine natürlich auch noch.
Sie wird aber nur noch selten genutzt. Aber er hat schon klar gemacht,
dass er seine nur leihweise abgibt. Ich nehme sie immer gerne in die Hand.
Fühlt sich so schön hochwertig an.

Und es ist für mich, wie gesagt eher ein langfristiges Projekt. Also keine Eile.
Von daher werde ich mal den Markt beobachten. Nur wenn man sich auf dem
Gebrauchtmarkt nicht auskennt, dann kann man bei so alten Schätzchen auch
schnell mal eine Niete in schönem Gewand zu überhöhten Preisen ziehen.
Könnte ich mir zumindest vorstellen.
Darum meine Frage nach üblichen Preisen und so weiter.
Für den Einstieg könnte ich mir auch eine Kombination mit einem 50er 1:1,4 vorstellen.

Kann man bei der XE-1 mit ein wenig Geschick kleinere Reparaturen
auch selbst ausführen? Oder braucht es da schon einen speziellen Kameraservice?

Finde den regen Zuspruch hier auf jeden Fall schon mal sehr aufmunternd.
Vielen Dank dafür.

Für manche Dinge braucht es keinen Kameraservice. Lichtdichtungen und Spiegelanschlagdämpfer tauschen ist mit geringem Geschick ohne weiteres möglich.

Dann gibt es hier ein paar begnadete Kamerabastler, die sehr gut dokumentierte Reparaturberichte veröffentlichen, einfach mal durch die Threads klicken. Für die, die feinmechanisch tiefer einsteigen wollen.

Wenn Du sicher erstmal eine funktionierende Kamera haben möchtest, empfehle ich Dir die einschlägigen Gebrauchthändler mal anzusehen. Vorteil: Einige davon machen die Kameras vorher topfit, alle gewähren im Onlinehandel ein Jahr Gebrauchtgerätegewährleistung. Man zahlt mehr als bei den günstigen ebay-Schnäppchen, aber ist sicherer aufgehoben.

Die möglichen und bisher aufgetauchten Macken, die eine XE-1 haben kann, wurden ja schon genannt.

Da fällt mir noch ein:

Bei den XE's bleibt schon mal der Spannhebel in der hinteren Endstellung hängen.

Meine XE 5 hat das auch. Wenn ich die Kamera mit dem Objektiv nach unten halte, hakt der Spannhebel nicht mehr. Es scheint ein lageabhängiges Problem zu sein.

Angeblich kann man dieses Problem lösen, in dem man die Oberkappe abnimmt und den Spannmechanismus im Bereich der Aufzugwelle justiert. Ich habe das allerdings noch nicht gemacht.

Bei einer Neuanschaffung würde ich den Besitzer fragen, ob der Hebel in allen Lagen freigängig ist.

Gruß
Herbert

35mm, 58mm und 85mm ist eine feine Abstufung. Wenn das 85er ein Portrait-Objektiv sein soll, da eignet sich evtl. das Jupiter-9, das allerdings keine Blendenauslösung für Minolta hat. Ich habe einmal ein Sigma 90mm 2.8 für günstige 50 Euro ergattert. Das hat Minolta Blendenauslösung, und ist sogar für XD und X-700 geeignet. Ich hab es auch schon für 200 Euro gesehen, das wäre aber zu teuer.

ZITAT(u. kulick @ 2011-02-08, 17:38) 35mm, 58mm und 85mm ist eine feine Abstufung. Wenn das 85er ein Portrait-Objektiv sein soll, da eignet sich evtl. das Jupiter-9, das allerdings keine Blendenauslösung für Minolta hat. Ich habe einmal ein Sigma 90mm 2.8 für günstige 50 Euro ergattert. Das hat Minolta Blendenauslösung, und ist sogar für XD und X-700 geeignet. Ich hab es auch schon für 200 Euro gesehen, das wäre aber zu teuer.[/quote]

Sowohl das Sigma 90/2,8 als auch das Jupiter habe ich - und brauche beide nie. Das Sigma ist im Gegensatz zum Jupiter scharf, hat aber ein grauliges Bokeh, was ich bei der Brennweite (und eigentlich auch allgemein...) überhaupt nicht schätze. Das Jupiter ist nur in der Mitte einigermaßen scharf - aber auch wirklich nur ab F8 zu gebrauchen.

Das Geld kann man sich sparen. Wenn es etwas für Portrait sein soll, dann eins der 85/1,7 Rokkore von Minolta. Oder vielleicht ein älteres (meist günstig zu bekommendes) Minolta 100mm MC Tele Rokkor 1:3,5.