RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#1 von ChrisA , 13.02.2005 02:41

Hallo,

da ich noch viele Dias von früher habe, die ich digitalisieren möchte, und außerdem die Qualität von preiswerten Foto-CDs einfach zu schlecht ist, plane ich auf längere Sicht die Anschaffung eines Film-Scanners. Genauer gesagt interessiert mich der Dual Scan IV. Für alternative Vorschläge innerhalb des gleichen preislichen Rahmens bin ich offen, doch meine Frage zielt auf etwas anderes ab: können sich die 14 Mio. Pixel eines Scans mit bester Auflösung hinsichtlich der Bildqualität mit einer aktuellen DSLR messen? Ich habe selbst noch nie eine gescannte Rohdatei gesehen. Natürlich hängt das auch vom Filmmaterial ab. DSLRs rauschen auch weniger bei hohen ISO-Werten. Aber was ergibt der Vergleich bei 200 ASA und beispielsweise einem Fuji Superia?

Gute Nacht,
Chris

PS.: Der letzte macht das Licht aus, und das bin heute ich! /cool.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="cool.gif" />



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RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#2 von stevemark , 13.02.2005 11:45

ZITATkönnen sich die 14 Mio. Pixel eines Scans mit bester Auflösung hinsichtlich der Bildqualität mit einer aktuellen DSLR messen?[/quote]
Das kommt drauf an /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Fall 1:
Analog, D9 + 2.8/200mm APO, Fuji Velvia, Fachentwicklung, professioneller Scan (mit 40'000-Euro-Maschine und entsprechendem Fachmann dran) => Der Scan wird in fast allen Belangen besser als z. B. die Daten einer Dynax 7D

Fall 2:
Analog, D7 + übliches Zoom, Sensia + Billigentwicklung, handelsüblicher Diascanner => Auflösung leicht besser als Dynax 7D, aber i. a. schlechtere Dynamik (d. h. Schatten- und Lichterzeichnung)

Fall 3:
Analog, available light, höchstempfindlicher Negativ-Film, => die Dynax 7D ist haushoch überlegen

... Nur mal so als Fallbeispiele ... man kann das natürlich beliebig weiter diskutieren, aber einen Anhaltspunkt hast Du nun /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />



 
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RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#3 von Gelöschtes Mitglied , 13.02.2005 11:53

Guten Morgen Chris

Hoffentlich bist du wieder wach. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Ich besitzen den Diascanner Dual Scan II mit der theoretischen Auflösung von 11 MP und dies schon einiger Zeit. Zeitlang hatte ich das Gefühl, ich müsse einen neuen Scanner beschaffen, weil ich mit der Auflösung nie zufrieden war. Heute weiss ich, dass der Autofokus des Scanner falsch reagiert, heute fokussiere jedes Dia manuell.
Von diesem Scanner habe ich der letzen Zeit Abzüge von 24x36 cm für eine Ausstellung machen lassen. Im Vergleich zu den anderen Vergösserungen in dieser Ausstellung musste ich feststellen, dass meine Bilder die schärfsten waren, obwohl ich nicht direkt ab Dia den Abzug machen lassen habe.

Die aktuelle DSLR hat ja einen Auflösung von 6 MP und die Bilder haben 2000 x 3000 Pixel. Daraus gebe es theoretischen Bildgrösse von 20 x 30 cm (bei 100 Pixel/cm oder ~250 Pixel/Inch Auflösung). Das ist eine Auflösung, welche man in der Nähe betrachtet noch keinen Digitaliserungseffekte sieht.

So viel zu "Theoretischen Grundlage".

In meiner Auge ersetzt einen DSLR den Diascanner nicht. Denn ich werde mein Diaarchiv nie alles in vernünftigen Zeit scannen können. Für nur 4 Dia scannen brauche ungefähr 1/4 Stunde, dann habe gute RoHScan. Guter RoHScan bedeutet für mich:
- Rohbild ist fast staubfrei
- Habe die maximale Schärfe rausgekriegt
- Das Histogramm des RoHScan ist einigermasse verteilt.

DSLR hat einen riesigen Vorteil. Die Bilder sind zu Hause sind sofort verfügbar, musst nicht warten, bis die Bilder entwickelt sind. Zudem kannst du beim Fotografieren sofort die Bilder kontrollieren und eventuell die Fehler vor Ort schon ausmerzen.

Bei mir werden beide System ergänzen, darum wird es bei mir nie einen "entweder oder geben".

Gruss
Peter




RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#4 von ChrisA , 13.02.2005 12:15

Hallo,

ZITATHoffentlich bist du wieder wach.[/quote]
Keine Sorge, ich schlafe meist nicht länger als sechs Stunden und heute waren es nur vier. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

ZITATFall 2:
Analog, D7 + übliches Zoom, Sensia + Billigentwicklung, handelsüblicher Diascanner => Auflösung leicht besser als Dynax 7D[/quote]
Das wird dann wohl im Wesentlichen auf mich zutreffen. Wenn ich bei normal empfindlichen Filmen die Bildqualität der 7D erreiche oder diese sogar unter Umständen übertreffe, reicht mir das vollkommen. Eine DSLR kostet dann doch eine Ecke mehr, und ich bräuchte noch ein Weitwinkel-Zoom.

ZITATIn meiner Auge ersetzt einen DSLR den Diascanner nicht. Denn ich werde mein Diaarchiv nie alles in vernünftigen Zeit scannen können. Für nur 4 Dia scannen brauche ungefähr 1/4 Stunde, dann habe gute RoHScan. Guter RoHScan bedeutet für mich:
- Rohbild ist fast staubfrei
- Habe die maximale Schärfe rausgekriegt
- Das Histogramm des RoHScan ist einigermasse verteilt.[/quote]
Oje, das Scannen scheint ja eine Wissenschaft für sich zu sein! Staub, Schärfe, Histogramm... Kann man von einem neueren Modell wie dem Dual Scan IV nicht erwarten, dass der Autofocus zuverlässig arbeitet? Ich habe mir das ehrlich gesagt folgendermaßen vorgestellt: Negativstreifen rein - Knopf drücken - Dateien auf der Platte. Das war wohl etwas blauäugig. /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />

Viele Grüße,
Chris



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RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#5 von Zirkon , 13.02.2005 12:22

Um bei einem Scan eine wirklich hohe Auflösung zu erzielen, benötigst Du auch einen hochwertigen Film als Ausgangsmaterial. Der Sensia 200 ist da schon zu grob, sehr viel besser sind hier Velvia 50, Velvia 100F oder Provia 100F. Damit lassen sich dann aber leicht Auflösungen > 6 MP erzielen, ich behaupte mal, ein Objektiv, das 6 MP an einer Dynax 7D auflöst, löst mindestens 12 MP auf einem der genannten Filme auf (die "Sensorfläche" ist doppelt so groß. Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung, daß beim Runterskalieren eines Scans auf 6 MP bereits Details verloren gehen. Ohne Nachschärfen in Originalgröße wirken Scans allerdings meistens ziemlich soft.

Anbei ein Testbild, (Freihand mit dem 28-135 auf Velvia 100F). Links der unbearbeitete Scan mit 4000 dpi, rechts nachgeschärft. Darunter das ganze auf 6 MP heruntergerechnet. Die Schrift, die im Original gerade so noch so lesbar war, ist nicht mehr aufgelöst.


Angefügte Bilder:
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RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#6 von Kwashiorkor ( gelöscht ) , 13.02.2005 12:52

Obwohl ich mittlerweile auch eine Dynax 7D habe, werde ich wohl in nächster Zukunft (möglicherweise auch in nicht mehr ganz so naher Zukunft) nicht auf Dias verzichten. Das liegt aber weniger an der Digitalisierung als an der Tatsache, daß ich Dias hinsichtlich der Langzeitkompatibilität mehr vertraue als digitalen Bildern. So kommt alles wichtige (Urlaub, seltene Flugzeuge /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" /> usw.) auf Dia.

Hinsichtlich der endgültigen Bildqualität am Computer muß ich sagen, daß man mit ein wenig Arbeit fast die Anmutung einer DSLR bekommt. Bilder einer DSLR sind aber in der Regel weicher, sie wirken irgendwie... hmm, natürlicher? Gescannte Dias haben irgendwie die Eigenart, manchmal leicht unnatürlich hart auszusehen. Und das obwohl mein Scanner aus den Lichtern und Schatten echt alles herausholt (oft mehr, als man mit bloßem Auge sieht). Der Scanner ist übrigens ein Dimage Scan Elite II.

Mit der Schärfe war ich immer zufrieden, obwohl ich Autofokus verwende. Für mich rechtfertigt sich einfach der Aufwand für ein Quäntchen mehr Schärfe nicht.

Zum Thema ausbelichten: An meiner Wand hängen einige Fotos von Flugzeugen auf DIN A4, das letzte mit meiner Dynax 7D aufgenommen und wahrscheinlich würde kein Normalsterblicher jemals den Unterschied finden. Die Dias habe ich alle eingescannt und entweder ausgedruckt oder ausbelichten lassen und das digitale Foto habe ich ausgedruckt. Eine korrekte Farbe nach dem Diascan hinzubekommen ist allerdings bei weitem schwieriger als bei einer DSLR. Bei WEITEM!

Alles in allem hat eine DSLR natürlich den Riesenvorteil, daß die Bildverarbeitung viel schneller erfolgen kann als mit einem Scan. Für das Einscannen und Bearbeiten von 100 Urlaubsdias saß ich in etwa zwei Tage, bei 100 Digitalbildern einen halben Tag oder weniger, je nach Korrekturbedürfnis.

Ach ja: ich verwende mittlerweile fast ausschließlich Fuji Provia 100F, Provia 400F und gelegentlich den Velvia 50. Der Aufpreis lohnt sich!



Kwashiorkor

RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#7 von Kurt G. ( gelöscht ) , 13.02.2005 14:05

Genügt die dem Scanner beigelegte Software oder braucht man unbedingt SilverFast?



Kurt G.

RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#8 von ChrisA , 13.02.2005 15:02

Hallo,

es wird immer nur von Dia-Filmen gesprochen. Ist die Qualität eines gescannten Negativs schlechter? (Abgesehen von den schlechteren Farben in den Schatten.)
Ich habe noch keine Dia-Filme ausprobiert. Laut National Geographic Photo Guide liefern Negativ-Filme bis 400 ASA eine "vorzügliche Qualität", Dia-Filme dagegen nur bis 100 ASA. Ist diese Aussage mittlerweile überholt?

Viele Grüße,
Chris



ChrisA  
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RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#9 von Gelöschtes Mitglied , 13.02.2005 17:32

Zitat von Helios
Hallo,

es wird immer nur von Dia-Filmen gesprochen. Ist die Qualität eines gescannten Negativs schlechter? (Abgesehen von den schlechteren Farben in den Schatten.)
Ich habe noch keine Dia-Filme ausprobiert. Laut National Geographic Photo Guide liefern Negativ-Filme bis 400 ASA eine "vorzügliche Qualität", Dia-Filme dagegen nur bis 100 ASA. Ist diese Aussage mittlerweile überholt?

Viele Grüße,
Chris


Negativfilme kann man sicher auch scannen. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> Nur habe ich fast keine Erfahrungen. Die Versuche, welche ich mal machten, haben allen einen Farbstich. Der Staub viel mir unangenehm als weisse Punkte auf.

Wahrscheinlich ist die Scansoftware von Konica Minolta auf die Diafilme optimiert. Bei Dias musste ich selten an den Farben schrauben.

Die Bilder von meinen Dual Scan II haben ähnliche Eigenschaft wie die von der DSLR. Sind leicht softig. Beim Schärfen muss man aufpassen, dass man das Korn nicht mitschärft. Das Testbild von Zirkon ist dies passiert. Er hat das Korn mitgeschärft.

Gruss
Peter




RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#10 von Gelöschtes Mitglied , 13.02.2005 17:35

Zitat von Kurt G.
Genügt die dem Scanner beigelegte Software oder braucht man unbedingt SilverFast?


Wenn du mit Dias arbeitest, kommst du mit der mitgelieferte Scansoftware aus. Bei Negativefilme hat SilverFast seine Stärke.
Aber Achtung! SilverFast geht nur an die neueren Modelle. Für mein Modell gibt keine SF-Version.

Gruss
Peter




RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#11 von ingobohn , 13.02.2005 18:41

Zitat von Peter Lehner
Aber Achtung! SilverFast geht nur an die neueren Modelle. Für mein Modell gibt keine SF-Version.


...und ist leider auch sehr teuer. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> Ich scanne hauptsächlich SW-Negative. Ein kurzer Test der SilverFast Try Out hat mich nicht überzeugt. Ich verwende immer noch die Dual Scan Utility Software von Minolta.



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RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#12 von Kwashiorkor ( gelöscht ) , 13.02.2005 19:12

Negativfilme zu scannen ist eine Sache für sich. Du solltest in der Minoltasoftware unbedingt "automatische Heligkeitskorrektur für Negativfilme" einstellen, sonst kriegst Du die schönsten (nur nicht richtigen) Farben.

Ich weiß auch nicht, ich finde, Diafilme scannen sich viel besser als Negativfilme. Und ich verwende auch nur die Minoltasoftware.



Kwashiorkor

RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#13 von ingobohn , 13.02.2005 19:17

Zitat von Kwashiorkor
Du solltest in der Minoltasoftware unbedingt "automatische Heligkeitskorrektur für Negativfilme" einstellen,


...hab ich...

ZITATsonst kriegst Du die schönsten (nur nicht richtigen) Farben.[/quote]
...ist bei SW-Negativen (s.o.) nicht ganz so schlimm. /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />



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RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#14 von chilperich , 13.02.2005 22:28

Ich habe auch den Dual IV und scanne sowohl Negativ als auch Dia (Sensia 100). Seltsamerweise kommen bei mir die Farben beim Sensia immer unkorrekt rüber. Die meisten Negativscans sind da problemloser.
Auf jeden Fall brauche ich für ein Foto durchschnittlich für die Farb- und Tonwertkorrektur im Scannprogramm 4 Minuten, für den kompletten Scan insgesamt 10 Minuten. Dann brauche ich noch mal zum Wegstempeln allen Staubs ca. 5 Minuten. Insgesamt komme ich mit allem Drum und Dran (Säubern des Dias bis Abspeichern von Druck und Bildschirmversion) auf ca. 20 Minuten! Wobei ich dabei natürlich den Ehrgeiz habe, dass das Foto dann auch gut aussieht. Zumindest habe ich das vor.
Die Farben sind fast nie ganz realistisch. Eine DSLR würde ich persönlich da vorziehen.
Peter



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RE: SLR und Scanner vs. DSLR

#15 von ingobohn , 13.02.2005 22:39

Zitat von chilperich
Ich habe auch den Dual IV und scanne sowohl Negativ als auch Dia (Sensia 100). Seltsamerweise kommen bei mir die Farben beim Sensia immer unkorrekt rüber. Die meisten Negativscans sind da problemloser.


Der Sensia 100 lässt sich mit dem SDIV in der Tat nur mehr schlecht als recht scannen. Diese Erfahrung musste ich leider auch machen. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> Die Farben kommen nicht korrekt rüber und in dunkleren Bereichen ist ein Farbrauschen erkennbar.

Probier mal den Astia 100F oder Provia 100F stattdessen. Die sind zwar in der Projektion farblich etwas zurückhaltender als Sensia oder gar Velvia, aber beim Scannen deutlich besser.



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