Forum Übersicht - Bastelecke » Verölte Blende reinigen

Auf Dyxum gibt es gerade einen Thread mit einigen Tipps zur Reinigung verölter Blenden:
http://www.dyxum.com/dforum/cleaning-oily-...3080_page1.html

Wer weitere Tipps, Erfahrungen oder Links zu dem Thema hat, möge sie bitte in diesem Thread im Mi-Fo kund tun. Ich beginne mit Links zu anderen Threads im Mi-Fo:
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=13504

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=12773

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=15844

Und eine Seite mit einigen Zerlegeanleitungen:
http://www.pbase.com/pganzel/stuff_im_working_on

http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=48120

Meine Erfahrungen mit dem Reinigen von verölten Blenden sind zwar beschränkt, trotzdem hier ein paar Anmerkungen:

1) Vor allem bei "neueren" Festbrennweiten (d. h. ab 1970er Jahre) kann man meist vorderen und hinteren Linsenkörper relativ einfach vom gesamten Blendenmechanismus trennen.

2) Ein Öffnen des Blendenmechanismus erübrigt sich in der Regel; man kann ihn mit gängigen Lösungsmitteln wie hochreinem Ethanol, Isopropanol oder Acenton (bessere Lösungkraft - Achtung: entfettet auch die Haut extrem) reinigen. Alternativ - aber das ist durchaus etwas heikel - kann man ein Glas abgekochtes Wasser (Kalk gut absetzen lassen! mit 2-3 Tropfen Haushaltreiniger versetzen und damit den Blendenkörper reinigen.

3) Konkretes Vorgehen: Blendenkörper in ein kleines Gefäss legen, mit Lösungsmittel bedecken, und Blendenmechanismus 10-20x betätigen. Danach Lösungsmittel abgiessen und Prozedur 2-3 Mal wiederholen; dabei Blendenmechanismus jedesmal etwas länger betätigen/spülen.

4) Trocknen: Blendenmechanismus so lange betätigen, bis keine Spuren von Lösungsmittel mehr zu sehen sind. Wenn möglich Blendenkörper dazu auf 40-50°C aufwärmen (v. a., falls man Wasser/Reinigungsmittel als Entfetter gebraucht hat).

5) Bei "Wasser-Reinigung": Blendenkörper einige Stunden auf 40-50°C halten, z. B. in die Sonne legen

Man mag sich fragen, wozu in aller Welt ein Chemiker für so etwas "Wasser" empfiehlt - nun ja, wenn man irgendwo am Ende der Welt ist und die Blende des AF 1.7/50mm verharzt, ist man u. U. froh, eine etwas weniger elegante, aber "machbare" Problemlösung zu haben. Es geht, ohne Folgeschäden notabene! - falls man einen Miniaturschraubezieher-Satz dabei hat. Und ein solcher ist bei mir eigentlich immer Fotorucksack, wenn eine grössere Fotoarbeit ansteht

Das komplette Zerlegen eines Blendenmechanismus kann recht kompliziert sein - das korrekte Zusammensetzen erst recht. Bei älteren Objektiven, oft ohne Springblende, kann so etwas zu einer regelrechten Geduldsprobe ausarten. Zudem sind die kleinen "Metallzapfen" an den einzelnen Blenden-Blättchen gelegentlich angerostet. Dann muss man sehr sorgfältig reinigen - und hoffen, dass der Rostbefall nicht allzu weit fortgeschritten ist. Falls dem so ist, fallen nämlich die Steuerzäpfchen heraus, und man kann das Objektiv abschreiben. Mir so geschehen bei einem eher seltenen Steinheil Culminar 2.8/85mm für die Schraubleica ...

Gruß

Stephan

Zwei weitere Links:
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=19608

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=32103

Ich habe heute ein Sony 1,4/50mm bekommen, das mein mehr als 20 Jahre altes Minolta 1,7/50 ersetzen soll. Bei der Prüfung des Objektivs fiel mir auf, dass die Blende im Vergleich zu meinem 1,7/50 sehr samtig ging, so dass ich einen Blick auf die Blendenlamellen geworfen habe. An einem Punkt gibt es eine dunkle Stelle, die sich im Wesentlichen auf eine Lamelle und ein kleines bisschen die darüberliegende Stelle beschränkt. Ist das Öl, oder könnte es auch eine harmlose Ursache haben? Das Objektiv funktioniert einwandrei und Fehlbelichtungen durch eine zu langsame Blende sind nicht festzustellen.

Ist der Fleck also harmlos, oder gibt es zumindest mittelfristig Anlass zur Sorge?

[attachment=12051:Blende_1...2_009akl.jpg]

So wie es aussieht scheint es Öl zu sein.

ZITAT(Reisefoto @ 2012-12-13, 2:29) Bei der Prüfung des Objektivs fiel mir auf, dass die Blende im Vergleich zu meinem 1,7/50 sehr samtig ging, so dass ich einen Blick auf die Blendenlamellen geworfen habe. An einem Punkt gibt es eine dunkle Stelle, die sich im Wesentlichen auf eine Lamelle und ein kleines bisschen die darüberliegende Stelle beschränkt. Ist das Öl, oder könnte es auch eine harmlose Ursache haben?[/quote]
Dem Foto nach zu urteilen ist das Öl. Selbstredend, mein SAL-50F14 zeigt nichts dergleichen, Öl hat ja an den Lamellen auch nichts zu suchen. Früher oder später wird Dir das die Blende verkleben, also würde ich es so schnell es geht umtauschen.

Viele Grüße,

Matthias

Ich habe schon ein paar verölte Blenden von AF 50/1.4 oder AF 50/1.7 gereinigt, einfach die einzelnen Lamellen mit Spüli und warmen Wasser vom Öl befreit, vorsichtig abgetrocknet, komplett trocknen gelassen und wieder zusammengesetzt, wer das Objektiv soweit zerlegt bekommt, der sollte auch die Blende wieder korrekt zusammensetzen können.

Viele Grüße,
Kristof

ZITAT(matthiaspaul @ 2012-12-13, 13:08) Dem Foto nach zu urteilen ist das Öl. ... Früher oder später wird Dir das die Blende verkleben, also würde ich es so schnell es geht umtauschen.[/quote]
Danke für Dein Antwort, auch wenn das nicht das war, was ich zu hören hoffte. Das Objektiv ist ja sonst prima und günstig war es auch. Sehr schade.

@ matthiaspaul:

Hast Du eine Schätzung, wie lange es dauern könnte, bis tatsächlich Probleme auftreten?

ZITAT(Reisefoto @ 2012-12-13, 15:21) Hast Du eine Schätzung, wie lange es dauern könnte, bis tatsächlich Probleme auftreten?[/quote]
Das ist schwer zu sagen, es hängt sicherlich vom Grad der Verölung, der Konstruktion des Blendenapparats, dem verwendeten Fett und den Lagerbedingungen ab. Ich denke, von einem halben Jahr bis hin zu ein paar Jahren ist alles drin.

Viele Grüße,

Matthias

ZITAT(marvinet @ 2012-12-13, 15:14) Ich habe schon ein paar verölte Blenden von AF 50/1.4 oder AF 50/1.7 gereinigt, einfach die einzelnen Lamellen mit Spüli und warmen Wasser vom Öl befreit, vorsichtig abgetrocknet, komplett trocknen gelassen und wieder zusammengesetzt, wer das Objektiv soweit zerlegt bekommt, der sollte auch die Blende wieder korrekt zusammensetzen können.[/quote]
Bei einem frisch gekauften, nicht als defekt deklarierten Objektiv? Warum sollte man sich damit herumärgern und Zeit investieren? Sowas geht zumindest bei mir schnurstracks wieder zurück an den Verkäufer. Dessen Aufgabe ist es schließlich, ewaige Mängel der Ware wahrheitsgemäß zu beschreiben.

Viele Grüße,

Matthias

ZITAT(matthiaspaul @ 2012-12-13, 23:36) Bei einem frisch gekauften, nicht als defekt deklarierten Objektiv? Warum sollte man sich damit herumärgern und Zeit investieren? Sowas geht zumindest bei mir schnurstracks wieder zurück an den Verkäufer. Dessen Aufgabe ist es schließlich, ewaige Mängel der Ware wahrheitsgemäß zu beschreiben.[/quote]
Er hatte das nicht bemerkt und hat auch schon angeboten, das Objektiv zurückzunehmen. Er hat es mir ohnehin ohne Vorauszahlung zugeschickt. Es war wirklich sehr günstig, ansonsten hätte ich mich sofort für die Rückgabe entschieden. Mir fehlt im Moment aber die Zeit zum Basteln und insofern müsste ich es reparieren lassen. Meine Schätzung war, dass ich dafür ca. 200 Euro zahlen müsste, das würde sich dann nicht mehr lohnen. Gibt es dafür Erfahrungswerte? Aber es müsste schon ziemlich günstig sein, damit es sich lohnt.

ZITAT(Reisefoto @ 2012-12-14, 1:06) ...
Meine Schätzung war, dass ich dafür ca. 200 Euro zahlen müsste, das würde sich dann nicht mehr lohnen. Gibt es dafür Erfahrungswerte? Aber es müsste schon ziemlich günstig sein, damit es sich lohnt.[/quote]
Ich habe im Oktober für die "Entölung" der Blende eines Minolta 1,4/50 mm bei PEGO 85,68 € bezahlt.

Gruß Horst

Ich habe das Sony 1,4/50 nun bei Pego reparieren lassen. Pego hat dafür inkl. Versand 79,73 Euro genommen. Hinzu kommt noch das Hinporto von 4 Euro. Das konnte ich alles von Kaufpreis abziehen, so dass ich nun ein günstiges 1,4/50 habe, das hoffentlich für etliche Jahre vor dem Verölen gefeit ist. Bedenkt man, dass das Objektiv ja frühestens 2006 gekauft worden sein kann, kann man nur hoffen, dass es nicht wieder so schnell verölt.

Der weiter oben genannten Preis von 200 Euro (+ Steuer + Porto) hatte man mir 2011 für die Entölung eines Sigma 4,5/500 APO genannt.