Forum Übersicht - Vermischtes » Profifotografen mit Minolta? "Analog"-Profis?

Ein Hallo ins Forum!

Es mag vielleicht keine spezifische Einsteigerfrage sein - aber eine Frage (bzw. Fragen), mit der ich schon länger "schwanger" gehe:

Minolta hatte mehrere Profikameras im Programm - sowohl "richtige" Analogkameras (also Kameras, bei denen man noch alles selbst einstellen musste - nicht konnte; musste! als auch halb- und vollautomatische Analogkameras im Angebot. Die Frage ist - haben die Profis das genutzt?
Wenn man im Fernsehen (auch historische Aufnahmen) Pressekonferenzen sieht (sofern mal auf die andere Seite des Quertisches geschaut wird), dann dominieren die Marken Nikon und Canon mitunter deutlich. Leider sind solche TV-Kamera-Schwenks selten - und bisweilen sehr kurz. Ein vollständiges Bild über die anwesenden Photographen und ihrer Ausrüstung bekommt man hier eher nicht. ardon:

Aber viele Profis agieren ja auch eher im Verborgenen - einen Zeitungsreporter wird man selten mit seiner Ausrüstung auf dem TV-Bildschirm sehen. Zudem sind ja die Anforderungen gänzlich unterschiedlich; jemand, der sein Geld mit Hochzeitsphotos verdient, hat sicherlich erheblich andere Ansprüche als ein Kriegsberichterstatter.

Ich befürchte fast, daß der Anteil der Minolta-Nutzer sowohl unter den Hochzeitsphotographen oder den Kriegsberichterstattern eher gering ist - es bleibt aber die Frage nach dem "Warum?". Vielleicht bin ich der Falsche, um das zu beurteilen - aber ich halte die jeweiligen Minolta-Generationen an Photoapparaten bisweilen für absolute Spitzenklasse, die sich hinter der Konkurrenz nicht zu verstecken brauchte. Sicherlich werden nicht umsonst an exponierter Stelle Hohelieder auf Rokkore oder die "Generation Ofenrohr" gesungen.

Um es noch ein bißchen zu verschärfen:
Gibt es heute noch - gerade aus der Reporterzunft - eine nenneswerte Anzahl an Profis, die sich dem Digitaltrend verweigern? Sollte es die geben, wird man die wahrscheinlich auch mit der Lupe suchen dürfen - und mit dem Mikroskop diejenigen, die sich Minolta anvertrauen. Aber auch hier stellt sich (teilweise! die Frage nach dem "Warum?".
Wer für eine Tageszeitung arbeitet, wird die Segnungen des digitalen Zeitalters nicht missen mögen - was auch durchaus nachvollziehbar ist. Aber es gibt ja auch durchaus Zeitschriften und Magazine, die nicht täglich, sondern wöchentlich/monatlich usw. erscheinen. Hier wäre nicht zwingend eine derartige Eile geboten (meiner völlig unmaßgeblichen Meinung nach!!!.

Meine persönliche Ansicht der Dinge ist zwar bei den Fragen eher irrelevant - aber ich weiß aus eigener Anschauung, daß ich teilweise sehr sorglos mit meiner Ausrüstung umgegangen bin; Schäden nicht ausgeschlossen. ardon: Heute bin ich etwas vorsichtiger - aber ich konnte nie darüber klagen (bis auf eine Ausnahme), daß Produkte aus dem Hause Minolta sonderlich empfindlich sind oder schlechte Ergebnisse abliefern; ganz im Gegenteil. Dennoch kann ich mich dem Eindruck nicht erwehren, daß bei den Profis Minolta nicht erste Wahl war (auch hier wieder das berühmte "Warum?".

Neugierige Grüße aus München,

Klaus

Prominenter Berufs-Fotograf mit Minolta-Präferenz: Der Brite Ivor Matanle schwört auf die SR-T101.

Guido Mangold
ich hab zwar keine Ahnung, ob er Minolta nutzt, aber er fotografiert bis heute Analog (auch wenn er nicht mehr hauptberuflich Arbeitet)

Surkan

David Hamiltons romantische Mädchenfotos sind mit der SRT 101 entstanden.
Den Weichzeichnereffekt erreichte er durch Zerkratzen der Frontlinse des MC ROKKOR-PF 1,4/58.

Gruß, Dieter

Zwar nicht auf Minolta, sondern auf analog gezielt: Der Promi-Photograph Jim Rakete arbeitet hauptsächlich analog (Marke weiß ich nicht; ich tippe auf Hasselblad).

ZITAT(clintup @ 2010-03-22, 10:20) Zwar nicht auf Minolta, sondern auf analog gezielt: Der Promi-Photograph Jim Rakete arbeitet hauptsächlich analog (Marke weiß ich nicht; ich tippe auf Hasselblad).[/quote]
War mal: Seit neustem S2-Fotograft. Alles Raketen-Gelaber ("analog ist das einzig Wahre" ist mittlerweile im All verglüht.

ZITAT(minolDi @ 2010-03-22, 10:01) David Hamiltons romantische Mädchenfotos sind mit der SRT 101 entstanden.[/quote]
Wobei man heute für z.B. so etwas http://www.digigraphie.com/de/_client_cach...er-282/1122.jpg schon fast im Gefängnis landet.

Harald Mante , Otto R. Weisser und Matthias Stolt fallen mir mal so auf die schnelle ein.

Michael Martin hat auch jahrelang mit Minolta fotografiert.

ZITAT(klaga @ 2010-03-22, 11:25) Michael Martin hat auch jahrelang mit Minolta fotografiert.[/quote]
Aber nur bis zur Minolta 9000 AF, dann ist er ganz schnell auf Leica umgestiegen. Vom AF war er wohl nicht so begeistert.

Nachtrag zu Jim Rakete:
http://www.s.leica-camera.com/auslieferung...ca-s2-gestartet
Ab sofort wird die Tiefenschärfe nicht gesehen, sondern gefühlt, Zitat: "...man kann endlich wieder Tiefenschärfe in den Bildern fühlen".

Hallo,

was allgemeines ohne Minolta-Bezug dazu:
Bei uns ist ein kleines Wochenblatt von Digital wieder zu Analog umgestiegen, mit der Begründung, dass die Bilder dadurch wieder qualitativ besser werden.
Die Begründung lautete wie folgt: Digital werden unüberlegt 5-10 Fotos geschossen, dann eins rausgesucht und abgedruckt. Analog überlegt der Reporter zuerst, macht ein (maximal zwei) gutes Foto, welches dann abgedruckt wird. Eine Umfrage hat dann ergeben, dass die analogen Bilder in der Tat besser werden...

Viele Grüße
henchen2410

ZITAT(ingobohn @ 2010-03-22, 11:11) ZITAT(clintup @ 2010-03-22, 10:20) Zwar nicht auf Minolta, sondern auf analog gezielt: Der Promi-Photograph Jim Rakete arbeitet hauptsächlich analog (Marke weiß ich nicht; ich tippe auf Hasselblad).[/quote]
War mal: Seit neustem S2-Fotograft. Alles Raketen-Gelaber ("analog ist das einzig Wahre" ist mittlerweile im All verglüht.
[/quote]

Ja, herrlich...

26.11.2008
Jim Rakete: Digitalfotografie ist "unsexy"

oder auch "Perfektion langweilt mich"

und dann...

12.2009
Jim Rakete: "Die S2 ist eine Kamera, die mich aufgrund ihrer Werkzeughaftigkeit nicht bevormundet. Sie liegt wie gegossen in der Hand und macht keine überflüssigen Angebote.Für mich ist sie ein Superlativ in digitaler Qualität- man kann endlich wieder Tiefenschärfe in den Bildern fühlen".

ZITAT(damn ed @ 2010-03-22, 14:32) ZITAT(ingobohn @ 2010-03-22, 11:11) ZITAT(clintup @ 2010-03-22, 10:20) Zwar nicht auf Minolta, sondern auf analog gezielt: Der Promi-Photograph Jim Rakete arbeitet hauptsächlich analog (Marke weiß ich nicht; ich tippe auf Hasselblad).[/quote]
War mal: Seit neustem S2-Fotograft. Alles Raketen-Gelaber ("analog ist das einzig Wahre" ist mittlerweile im All verglüht.
[/quote]

Ja, herrlich...

26.11.2008
Jim Rakete: Digitalfotografie ist "unsexy"

oder auch "Perfektion langweilt mich"

und dann...

12.2009
Jim Rakete: "Die S2 ist eine Kamera, die mich aufgrund ihrer Werkzeughaftigkeit nicht bevormundet. Sie liegt wie gegossen in der Hand und macht keine überflüssigen Angebote.Für mich ist sie ein Superlativ in digitaler Qualität- man kann endlich wieder Tiefenschärfe in den Bildern fühlen".
[/quote]



Dieser Sinneswandel ist wohl der Preis, den man in diesen Kreisen für eine kostenlose Leica-S2 zahlt...

ZITAT(opelgt @ 2010-03-22, 17:04) Dieser Sinneswandel ist wohl der Preis, den man in diesen Kreisen für eine kostenlose Leica-S2 zahlt...[/quote]

Ja sieht so aus, was für "Kreise" auch immer das sein mögen.
Nicht überraschend aber dennoch irgendwie erschütternd wenn die eigenen, angeblich doch so manifesten Überzeugungen weniger wert sind als eine Kamera.
Aber in wenigen Jahren sind Kamera und Überzeugungen ja wieder vereint. Beides Alteisen und von gestern.

Ein neuerliches Hallo ins Forum!

Vielen Dank für die vielen und schnellen Rückmeldungen - es gibt und gab ja doch ein paar Profis, die sich auf Minolta eingelassen haben. Die Aufzählung war interessant; es gab ein paar Namen, die mir spontan etwas sagten - andere musste ich durch eine berühmt-berüchtigte Meta-Suchmaschine jagen.

Wenn mein Eindruck mich nicht täuscht, handelt es sich - mit einer Ausnahme (Michael Martin) - um Studiophotographen. Hier hatte ich gefühlsmäßig auch den höchsten Noch-Analog-Anteil vermutet. Bei meiner eigenen Hochzeit hat mich seinerzeit fast der Blitz getroffen, als die Photographin mit einer Digitalkamera aufgetaucht ist; bis zu diesem Zeitpunkt (2007) war ich gerade in dem Bereich der festen Ansicht, daß hier eigentlich Analog-Kameras noch die Lufthoheit haben - ein Irrtum...

Kann jemand grob sagen, wann es mit der klassischen Technik im Reporterbereich (also Bildreporter - NICHT "1414" - im Sinne von SPIEGEL u. ä.) dahinging? Rein theoretisch gesprochen hätte man ja mit dem berühmt-berüchtigten Rückteil für die 9000 AF bereits Digitalbilder abliefern können (Nebenbei - gibt es irgendwo im Netz- und Forenorbit jemanden, der ein Digitalbild von dieser Rückwand hat? Also nicht von der Rückwand, sondern ein Bild, das auf diese Art und Weise entstanden ist!. Nur da dürfte das Interesse auf Profiseite ja eher marginal gewesen sein - die Rückwand für die 9000 ist ja nicht unbedingt Massenware...

Man müsste die Photographen vielleicht selbst fragen - aber warum (z. B. im Falle von Michael Martin) erfolgte von Minolta weg ein Systemwechsel? Ganz billig ist der Spaß ja auch nicht - und grundlos wirft man "treue Begleiter" ohne Not ja auch nicht zum Alteisen.

Ich finde das Thema hochspannend!

Klaus