RE: Geheimnisvolle Versuchung

#1 von mick , 06.01.2003 22:09

Geheimnisvolle Versuchung

... oder "ein Wort zur Vorsicht"

"Minolta Dynax 7 – fast neu! Keine Gebrauchsspuren! Leider hat die Kamera eine kleine Macke, die aber nur sporadisch auftritt. Hin und wieder: --- Fehlerbeschreibung ---.
Für einen geschickten Bastler bestimmt kein Problem! Leider habe ich zwei linke Hände, daher gebe ich die Kamera schweren Herzens zu einem sehr günstigen Preis ab..."

Ha! Bestimmt ist der Verkäufer einfach nur ein Depp! Hat gar nicht gemerkt, daß man das mit einem Luftpinsel und einem Läppchen wieder hinkriegt. Naja, zur Not müßten wir mal schnell zum Fotofritzen an der Ecke, der kriegt das mit zwei drei Handgriffen hinter der Theke wieder hin, während wir gelangweilt die aktuellen Fotozeitschriften durchblättern. Kriegt nen Zehner für die Kaffeekasse...

Weit gefehlt!

Bedrückenderweise lesen wir hier in letzter Zeit häufiger Anfragen von Fotografen, die günstig an eine Kamera mit "leichter Macke" gekommen sind. Leider gestaltet sich die Reparatur dann meistens doch erheblich aufwendiger als erwartet, und man ist erschlagen vom hohen Preis, den die Fachwerkstatt für eine Instandsetzung verlangt.

Um es vorweg zu nehmen, wir wollen natürlich jedem gerne helfen, etwaige Probleme zu lösen. Wir sind auch dankbar für Berichte und Erfahrungen, die die Leser mit Defekten und deren Reparaturen gemacht haben. Auch das ist der Sinn eines solchen Forums, es lebt davon!
Nur, leider lassen sich nicht alle Störungen per Ferndiagnose beseitigen.

Ich möchte niemandem den Spaß daran nehmen, beispielsweise per Internetauktionen Kameras und Objektive zu kaufen. Wer jedoch Probleme mit nicht funktionierenden Komponenten vermeiden will, sollte sich die Zeit nehmen, sich die Bewertungen des Anbieters anzuschauen. Einen seriösen Anbieter wird es auch nicht stören, wenn man sich bei ihm nach dem Zustand der Kamera und der Art der Nutzung (Weihnachtsfotos oder Urwaldeinsatz?) erkundigt.
Ist der Anbieter vielleicht ein Laie, der ein Erbstück verkauft? Könnte er selbst bei edelsten Absichten einen kleineren Mangel an der Kamera überhaupt erkennen?
Mit ein wenig Mühe läßt sich das Risiko einer Enttäuschung zumindest mildern.

Auch will ich niemandem einen gewissen Forscherdrang vergraulen. Wer sich beispielsweise eine alte defekte Minolta kauft, um sie einfach zu zerlegen, um zu sehen, was da so drin steckt, zu erkennen, wie die ganze Mechanik arbeitet, dem kann ich nur raten: Machen! Machen, wenn's doch Spaß macht...
Und wenn er dabei die Hoffnung hegt, mit technischem Sachverstand, Intuition und ein bisschen Glück die Kamera reparieren zu können – warum nicht, vielleicht gelingt es!

Doch ich möchte davor warnen, sich auf solche Glückstreffer zu verlassen. In der Regel wird der Preis für die defekte Kamera zuzüglich der Reparaturkosten höher, als der Preis, den man für eine Gebrauchte mit Garantie beim Händler bezahlt hätte.

Sicher, gerade für Schüler oder Azubis mit schlankem Geldbeutel sind solche Angebote wie das einleitende Beispiel eine große Versuchung, ein Griff nach den Sternen, die Kamera der Großen für den Preis eines Einsteigermodells. Leider resultiert dann oft bittere Enttäuschung – man hat eine Stange Geld für ein Nichts bezahlt; ach hätte man doch für den gleichen Preis lieber das nagelneue Basismodell genommen...

Sind die derzeitigen Besitzer - und Anbieter – defekter Kameras tatsächlich verblödete Trottel, die nicht einmal wissen, daß man vor dem Fotografieren diese schwarze Kappe vom Objektiv nehmen muß? Wohl kaum! Hand auf's Herz, wer würde für einen kleinen Preis eine defekte Kamera verhökern, wenn die Reparatur eine Kleinigkeit wäre und sich die instandgesetzte Kamera dann zu einem wesentlich höheren Kurs verkaufen ließe?

Nun denn, auch wenn die Versuchung noch so groß ist, wer sich auf den Kauf einer defekten Kamera einläßt, sollte wissen was er tut. Wenn das Fehlerbild und die potentiellen Reparaturkosten bekannt und vertretbar sind – nun, warum nicht.
Wer beabsichtigt, ernsthafte Reparaturen selbst durchzuführen, sollte sich mit entsprechender Dokumentation eindecken (schwer zu bekommen und nicht gerade billig). Doch warum nicht, es ist ein hochinteressantes Hobby.

Doch wer auf ein von Anfang an zuverlässig arbeitendes (Gebraucht-)Produkt angewiesen ist, dem sei der Weg zum Fachhändler empfohlen, oder zumindest die Mühe, sich konsistente Informationen über das angestrebte Objekt der Begierde einzuholen.

Viel Erfolg und wenig Enttäuschungen wünscht

Mick



 
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RE: Geheimnisvolle Versuchung

#2 von kurt-oder-horst , 09.12.2004 22:08

Hätte ich den Beitrag nur letzte Woche gelesen... Ich bin seit letzter Woche Minolta-Benutzer. Habe mir eine 9xi gekauft, die aber kapput ist. Jetzt habe ich kein Geld mehr und kann nicht fotografieren. Eine verkratzte 9000 ist vielleicht gerade noch drin aber das Risiko umso größer!



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RE: Geheimnisvolle Versuchung

#3 von matthiaspaul , 09.12.2004 23:46

Zitat von kurt-oder-horst
Hätte ich den Beitrag nur letzte Woche gelesen... Ich bin seit letzter Woche Minolta-Benutzer. Habe mir eine 9xi gekauft, die aber kapput ist. Jetzt habe ich kein Geld mehr und kann nicht fotografieren. Eine verkratzte 9000 ist vielleicht gerade noch drin aber das Risiko umso größer!


Wurde die Kamera bei eBay als funktionstüchtig etc. angeboten?

Falls ja, dann hast Du das Recht, den Kauf rückabzuwickeln und kannst
binnen 10 (oder 14?) Tagen nach Erhalt der Ware Dein Geld inkl. des
Portos zurückfordern, selbst wenn der Verkäufer den Umtausch explizit
ausgeschlossen haben sollte. Solche Passagen im Auktionstext wären
*bei falscher* Auktionsbeschreibung schlicht und einfach nichtig, da der
Verkäufer dann nicht die Ware geliefert hätte, die Du gekauft hast.
Falls noch nicht geschehen, lies' mal die anderen Threads zum Thema

"Vorsicht - Defekte Minolta 9000 auf eBay!"
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=3834

"Vorsicht - Defekte X-700 auf eBay!"
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=4482

Wenn natürlich angegeben war, daß die Kamera defekt ist, hast Du
keine Umtauschmöglichkeit.

Viel Erfolg,

Matthias



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RE: Geheimnisvolle Versuchung

#4 von kurt-oder-horst , 29.12.2004 21:50

Danke für die Tipps!
Der Verkäufer rührt sich nicht, die Sache hat jetzt ein Rechtsanwalt übernommen.



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RE: Geheimnisvolle Versuchung

#5 von rsorgner , 29.12.2004 22:16

Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

@kurt-oder-horst

- send' mir bitte mal per PM vielleicht die eBay Auktions-No. ... vielleicht ist der Bruder schon bekannt.

Als Weiteres würde ich ihm über eBay Druck machen - und mit eBay kontakt aufnehmen ... ist zwar lähmend umständlich, aber manch Verkäufer bekommt damit gehörig Fracksausen

... und ja nicht locker lassen



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RE: Geheimnisvolle Versuchung

#6 von Marcus , 30.12.2004 10:33

Sehr schön geschriebene Warnung, Mick! /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />



 
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RE: Geheimnisvolle Versuchung

#7 von mick , 30.12.2004 17:44

Dankeschön Marcus ... /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Mensch, ich war selbst überrascht - es ist mittlerweile ziemlich genau zwei Jahre her, daß ich das geschrieben habe.

Damals war mir hier im Forum jemand aufgefallen (lange nichts mehr von ihm gehört), der in der Bucht jede Menge defekte Minolta-Kameras kaufte und dann versuchte, mithilfe von hier gesammelten Tips diese Kameras zu reparieren.
Ein "gefährliches" Unterfangen, wenn es einem an substantiellen Grundkenntnissen zu dieser Thematik fehlt.

Aber wie man sieht, ist dieses Thema immer noch hochaktuell.

Besonders ärgerlich ist es, wenn ein Artikel, wie in den zitierten Beispielen, als intakt verkauft wird. Schwierig sieht es gerade dann aus, wenn der Verkäufer selbst ein Laie ist und einen Mangel nicht auf Anhieb erkennen kann.

Letztlich kann jedem nur geraten weden, sich eines gewissen "Restrisikos" bewußt zu sein, wenn man über die Bucht kauft. Wie hoch man letztlich pokert, muß jeder freilichlich für sich selbst entscheiden.

Ach ja, den einleitenden Artikel habe ich geschrieben, kurz bevor ich mir damals meine Dynax 7 gekauft hatte. Sie war gebraucht (! - allerdings ein Vorführgerät eines seriösen Händlers in Düsseldorf.
Und was passierte? Nach ein paar Monaten trat eine Macke im Filmtransport auf. Mit der Garantie war die Abwicklung jedoch eine Kleinigkeit, ja geradezu eine angenehme Erfahrung mit dem Minolta-Service (siehe hier).

Kurt-oder-horst kann man nur wünschen, daß sich die Sache noch zum Guten wendet.

Viele Grüße

Mick



 
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RE: Geheimnisvolle Versuchung

#8 von Stewy ( gelöscht ) , 01.01.2005 14:28

Hi einmal im neuen Jahr,

Achtung bei Ebay gibts fiese Tricks!
Da ich das selber schonmal miterleben durfte und auch schon in diversen
PC-Zeitschriften gelesen habe möchte ich euch warnen, die Vorfälle sind
zwar schon nen paar Monate her aber es gibt angeblich neue Tricks.

Der Anbieter bindet Daten über die Beschreibung und Funktionstüchtigkeit des Objekts
in nen externes Template und kann sie zu jedem Zeitpunkt von aussen abändern!
Dem wurde, laut "Ebay" nen Riegel vorgeschoben!?
Sprich so kann/konnte man mit dem Trick, externe Programmteile bei "Ebay"auktionen
einzubinden zu können, die Beschreibung nach dem Ende der Autktion manipulieren.

TIPP: Macht nen Bildschirmfoto von der Autkion dann habt ihr wenigstens Etwas in der
Hand wenn ihr Probleme mit dem Verkäufer bei Ebay aufzeigen wollt.
Und vorallem solche Leute gleich bei "Ebay" selbst melden!

mfG Stewy

PS.: Das ist nur einer der Gemeinheiten bei "Ebay" auf die man achten sollte!



Stewy

RE: Geheimnisvolle Versuchung

#9 von mick , 01.01.2005 14:53

... ach und noch etwas:

Nicht immer ist es in der Bucht besonders billig - machmal treibt die reine Euphorie die Preise in die Höhe.

Ich habe mir dieser Tage bei Foto Leistenschneider in Düsseldorf (siehe oben) einen "gebrauchten" Winkelsucher Vn gekauft, das gute Stück ist praktisch neuwertig, selbst das Ledertäschchen riecht noch neu. Das Ganze im persönlichen Kundenkontakt, ein nettes Gespräch mit Herrn R. => Preis: 60,- €

In der Bucht beobachte ich spaßhalber gerade einen solchen Winkelsucher - steht schon auf deutlich über 70,- € zzgl. Versandkosten...

Also, nicht immer ist der Weg über die Bucht der günstigere!

Viele Grüße

Mick



 
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RE: Geheimnisvolle Versuchung

#10 von mick , 02.01.2005 19:18

So, die Auktion des Winkelsuchers ist beendet!

Der besagte Artikel hat für 92,- € zuzüglich 7,- € Versandkosten den Besitzer gewechselt.

Ich möchte damit keinesfalls andeuten, der Verkäufer habe irgendwie überzogen, noch will ich den Käufer als Deppen hinstellen (daher verlinke ich auch nicht auf die gelaufene Auktion)!

Ich möchte dieses einfach nur als eines von vielen Beispielen herausstellen, die zeigen, daß der Weg über die Bay nicht immer der preisgünstigste ist, vor allem dann nicht, wenn es zu einer gewissen Bieteuphorie kommt.

Viele Grüße - bleibt besonnen

Mick



 
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RE: Geheimnisvolle Versuchung

#11 von hahe , 02.01.2005 19:35

Ich muss gestehen, ich bin grundsätzlich gegen dieses ebay-Gezocke.
Mir ist das nicht geheuer, vor allem was Gebrauchtstauglichkeit beim Kauf von Privatverkäufern angeht.
Und bei Profis - da brauch ich kein Internet, da geh ich lieber zu einem Händler meines Vertrauens, wo ich das Teil auch selbst anschauen kann.

Aber das kommt davon, von dieser Geiz-Geil-Arsch-Mentalität.
Nix für mich!



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RE: Geheimnisvolle Versuchung

#12 von JayBee , 02.01.2005 19:36

Ja, manchmal gerät man schon in eine Art Euphorie...
Dazu kann ich auch etwas beitragen:
Mein Zweites Hobby ist auch sehr kostenintensiv (ein Chassis guter Qualität kostet leicht >80 EUR, wobei nach oben sehr viel Luft ist), und da ist es schon von Vorteil, wenn man die offiziellen Preise sowie die Preise, welche in online- Shops zu erreichen sind, kennt...
Allerdings versuchen es Verkäufer auch immer wieder, angeblich nagelneue Chassis zu horrenden Preisen zu verkloppen, wobei man schon am Typenaufkleber erkennt, daß die Chassis >10 Jahre auf'm Puckel haben...
Wenn man dann noch weiß, daß die Sicken einiger Lautsprecher aus Schaumstoff hergestellt sind (welche sich im Laufe der Jahre zersetzen), sollte man schon stutzig werden...

Kleines Beispiel:
Ich hoffe auf ein gutes Angebot von 10cm - Breitbandchassis, welche neu im Laden ca. 165 EUR das Stück kosten...
Die letzten erreichten fast den Ladenpreis, obwohl sie schon deutliche Gebrauchsspuren aufwiesen...
Mein Höchstgebot lag zum Schluß bei 70% des Neupreises...



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RE: Geheimnisvolle Versuchung

#13 von kurt-oder-horst , 06.01.2005 10:25

Zitat von hahe
Aber das kommt davon, von dieser Geiz-Geil-Arsch-Mentalität.
Nix für mich!


@hahe: Immer wieder höre ich "Händler deines Vertrauens". Erstens gibt es immer weniger Händler, denen man beim Kauf persönlich in die Augen schauen kann (wg. zunehmendem Internet-Handel), zweitens richten die verbleibenden ihr Sortiment weitgehend auf den Massenmarkt aus, wo eine Dynax 5 oder Nikon F80 das Höchste der Gefühle sind. Wenn dann noch vereinzelt vertrauenswürdige (ist auch erst zu testen! Händler mit gutem Sortiment übrigbleiben, dann sind deren Preise fast durchgängig sehr hoch. Wie du richtig schreibst- nur was für Profis oder Hobbyfotografen mit dicker Geldbörse. Einen geringen Preisunterschied mit erhöhter Käufersicherheit und besserem Service zu rechtfertigen, ist auch für mich OK. Leider verhält es sich anders. Entweder du bekommst das, was du dir erhoffst oder du musst hoffen, dass du das bekommst, was du erwartest. Ersteres ist Luxus und bedeutet oftmals, sich für ein kleineres Modell bei gleichem Preis zu entscheiden.

Der zweite Aspekt ist der der Verfügbarkeit bestimmter "alter Schätzchen". Da kannst du beim Händler deines Vertrauens manchmal warten bis du schwarz wirst, während man in der Bucht doch noch ein Angebot findet.

Ich werde aufgrund meiner Erfahrungen zukünftig weniger bei ebay kaufen. Mit der mir inzwischen angeeigneten juristischen Kenntnis weiß ich jetzt aber, wie ich die Sache zukünftig angehen kann.

Mein Lieblingsbeispiel für juristischen Quatsch: (Zitat "Ich garantiere die Funktionfähigkeit" und weiter unten in der selben Offerte: "keinerlei Garantie und keine Rücknahme nach neuem EU-Recht, Kauf auf Risiko des Käufers": /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" /> Hier würde ich niemals (mehr) ein Gebot abgeben.

Kein Gebot mehr ohne vorherige persönliche Kontaktaufnahme und Klarstellung (Rückgaberecht bei berechtigten Beanstandungen) der rechtlichen Situation.

Gruß,
Andreas



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RE: Geheimnisvolle Versuchung

#14 von QuantumWire ( gelöscht ) , 06.01.2005 13:49

Naja, was heisst schon GEIZ-IST-GEIL-Mentalitaet? Prinzipiell kann man das Argument sicherlich bei Internet-Haendlern und grossen Ketten anwenden und kritisieren, dass durch schlechtes Bezahlen der Angestellten und mieses/nicht vorhandenes Beratungs-und Service-Angebot die Preise gedrueckt werden, womit man andere Anbieter dann aus dem Geschaeft draengt.
NUR: Prinzipiell ist ebay (zumindest bei den gebraucht-Artikeln) nen vollkommen anderer Markt!
Von der Idee her verkaufen hier Leute, die einen Gegenstand nicht mehr benoetigen, diesen an jemanden, der es tut. Absolut sinnvoll, wenn man Muellberge und Endlichkeit von Rohstoffen in Betracht zieht.
Diese Art des Handels (vor allem einigermassen anonym im Internet und mit praktisch nicht vorhandener Moeglichkeit, das Produkt vorher zu testen/anzusehen) bringt aber dann leider mit sich, dass man (z.B. durch Betrueger) am Ende ein Produkt erhaelt, dass nicht die gewuenschte Funktion bietet, bzw. teure Reparaturen erforderlich macht.

Also noch einmal: Ich bin zwar vorsichtig beim Kaufen, aber an sich finde ich die Idee, gebrauchte Sachen zu verkaufen, statt sie in der Ecke liegen zu lassen/wegzuwerfen absolut spitze.

Viele Gruesse,
Sven

P.S.: Gilt vor allem fuer kleineres/nicht-technisches Zeug. Man koennte sich sicherlich darueber streiten, ob es bei Kameras (um mal ein beliebiges Beispiel herauszugreifen...) nicht sinnvoller waere, den Gebrauchthandel ueber einen Fach-Haendler laufen zu lassen. Das verteuert die ganze Sache zwar, man kann aber einigermassen sicher sein, dass das Produkt in Ordnung ist.



QuantumWire

RE: Geheimnisvolle Versuchung

#15 von ingobohn , 06.01.2005 16:47

Die Idee, Müllberge durch den Gebrauchtverkauf klein zu halten, sehe ich auch so, wobei aber mittlerweile bei ebay auch unheimlich viel Neuware verkloppt wird bzw. ebay von diversen Händlern als Ersatz für eine eigene, nicht-vorahndene Internetplattform benutzt wird. (Ob man das nun als Segen oder Fluch ansieht, sei mal dahingestellt.)



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