RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#1 von ingobohn , 08.05.2006 21:50



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RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#2 von co2 , 08.05.2006 22:09

ZITATDie Bilder werden absolut beliebig.[/quote]
ZITATKann ein analoger Photograph bei Wettbewerben noch mit digital photographierenden Kollegen konkurrieren? Ist der Vergleich fair?[/quote]
Kommt das jemandem bekannt vor? Für die folgende Diskussion werfe ich schon mal ein vorsorgliches /wacko.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wacko.gif" /> in die Runde



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RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#3 von Zardoz ( gelöscht ) , 08.05.2006 22:20

... oder
Die Stimme des einsamen Rufers in der Wüste"

den Argumenten des Norbert Rosing kann ich gut folgen.
Die Frage ist allerdings: "Was will die breite Masse" oder besser "Was glaubt Sie wollen zu müssen"
Digital ist In und Analog ist Kunst.
Kunst hat jedoch die wenigsten Künstler zu Lebzeiten reich gemacht...

Gruß Zardoz



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RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#4 von co2 , 08.05.2006 22:41

ZITATDigital ist In und Analog ist Kunst.[/quote]
Tut mir leid, das ist entweder so stark verkürzt, dass es falsch ist, oder es ist nicht verkürzt und trotzdem falsch.
Kunst ist das, was der Künstler aus einer Ausdrucksform macht, ob dies ein Stift und ein Papier, ein analoger Film oder eben ein digitaler Sensor ist spielt doch keine Rolle. Ein Schriftsteller, der seine Texte auf der Schreibmaschine schreibt ist doch immernoch ein Schriftsteller. Ein Fotograf bleibt ein Fotograf, ob er mit Film oder Sensor arbeitet spielt keine Rolle, Film fördert vielleicht eine sorgfältige und überlegte Arbeitsweise, was aber nicht heisst, dass diese mit einer Digitalkamera nicht möglich wäre. Es ist in erster Linie eine Frage der persönlichen Einstellung und in zweiter Linie eine Frage der benutzten Technik.

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RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#5 von Kwashiorkor ( gelöscht ) , 08.05.2006 22:44

Die Argumentation kann ich auch zum Teil nachvollziehen, denn so oder so ähnlich sehe ich das auch.

Erst dieses Wochenende (ja thobo, ich hab's wieder getan! war ich mal wieder Pferde knipsen und bei der Siegerehrung hat sich so ein Fotograf vor die verschiedenen Grüppchen gestellt, seine Kamera ans Gesicht gehalten (ne Canon 1er Serie, natürlich digital) und ist einfach auf dem Auslöser geblieben, bis er pro Grüppchen etwa 10 bis 15 Bilder hatte.

Ein anderer hat bei den Hindernissen, die die Pferde überwinden mussten, pro Hindernis an die 5 Bilder geschossen.

Bei solchen Gelegenheiten frage ich mich dann, ob das überhaupt noch Fotografie ist, oder schlichtes "Draufhalten, wird schon werden". Mir ist es ja relativ egal, sollen sie nur machen, mir reicht pro Hindernis ein Bild aus, aber wundern tut es mich trotzdem.

Was passiert mit der ganzen Bilderflut? Ach, stimmt ja, danach stellt man sich ja hin, surft durch die Serienaufnahmen und löscht 80% gleich wieder. Schöne neue Welt, kostet ja nix...



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RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#6 von tatatu , 08.05.2006 22:44

Ach du Scheiße!
Ich tippe auf 300 Beiträge...



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RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#7 von Lopi , 08.05.2006 23:04

ZITATWas passiert mit der ganzen Bilderflut? Ach, stimmt ja, danach stellt man sich ja hin, surft durch die Serienaufnahmen und löscht 80% gleich wieder. Schöne neue Welt, kostet ja nix...[/quote]

Nachdem meine D7 über ein Jahr Dynax 7D Geknippse wieder das Tageslicht erblicken darf, freue ich mich jedesmal wie ein kleines Kind, wenn ich beim Fotografen meine BW 400 SW-Portraitfotos abholen darf (auch wenn es finanziell ordentlich reinhaut). /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />



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RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#8 von Itscha , 08.05.2006 23:12

Wenn 300 mal ausreichen. Mein Senf zum Würstchen: Mir ist das völlig egal ob ich in der Sichtweise Anderer digital Kunst herstelle, oder nur Massenware. Ich habe endlich die Gelegenheit, vieles mal auszuprobieren, ohne mit schwitzigen Händen an die Folgekosten (Entwicklung etc.) zu denken. Außerdem hab ich zumindest ansatzweise die Möglichkeit, mit geringem Aufwand so ne Art Dunkelkammer zu betreiben.
Und eines ist mal sicher: Wer sich keine Gedanken über seine Bilder macht, der wird auch mit ner Digi kein besserer Fotograf. Vielleicht hat sie/er mehr Glückstreffer dabei.

Oder um es mit der Baustoffindustrie zu sagen:

Beton: Es kommt drauf an, was man draus macht.

Gruß,

Itscha



 
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RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#9 von hendriks , 08.05.2006 23:38

Ok, alles schon 100 mal gesagt, bitte den Thread gleich dicht machen, danke /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



 
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RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#10 von RudiWin ( gelöscht ) , 09.05.2006 03:21

ZITATIch sehe momentan noch den Vorteil in meiner Arbeitsweise, dass ich innerhalb von 24 Stunden eine beliebige Anzahl von Filmen fertig entwickelt, gerahmt und beschriftet auf dem Leuchtpult liegen habe, innerhalb einiger Stunden eine Auswahl treffen kann und - ganz wichtig - ich habe Originale![/quote]

Habe ich bei meinen RAW-Bildern innerhalb von 2 Stunden auch und - GANZ WICHTIG - ich habe auch die Originale! - Als RAW-File. Wo ist da sein Vorteil?

ZITATPhotographieren bereitet mir noch immer große Freude und ich bin auch nach wie vor bereit, für ein gutes Bild größte Mühen auf mich zu nehmen. Ob ich diese Befriedigung auch noch mit der digitalen Massenware erleben würde oder vielleicht in Zukunft werde? Die Zukunft wird es zeigen.[/quote]

Das ist doch wohl nur eine Frage der Characterstärke, ob er Massenware produziert oder Bilder nach seiner Definition. Wer so penibel bei analoger Fotografie ist hat sicher auch die "Größe" in gleicher Manier digital zu fotografieren.

Es soll ja inzwischen auch Leute geben, die wieder mit Holzvergasern fahren. Nicht weil sie sich den teuren Sprit nicht leisten könnten (die Holzvergaseranlage kostet so viel, dass man dafür beruhigt noch ein paar jahre Super tanken könnte), nein aus rein nostalgischen Gründen und dem Trotz, der übrigen Welt zeigen zu wollen, dass auch uralte Methoden aus Notzeiten heute noch funktionieren können, wenn das Auto keine elektronische Kraftstoffeinspritzsteuerung hat.

Bei Hobbyfotografen mag ich seine Überlegungen noch gelten lassen, aber bei einem Profi, der mit seinem Können und seinem Equipment Geld verdienen muss grenzt das schon an Masochismus.

Gruß,

Rudi.



RudiWin

RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#11 von Frank H. , 09.05.2006 06:40

Guten Morgen,

Jeder sucht sich seine Gründe für "Digital" oder "Analog",
es schläft sich einfach besser... /rofl.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rofl.gif" />

ZITATAuch die Druckqualität in den Medien sinkt rapide. Die deutschen Magazin-Flaggschiffe veröffentlichen manchmal Bildgeschichten, die uns qualitativ früher um die Ohren gehauen worden wären.[/quote]

Das allerdings, das fällt mir auch auf.
Aktuelles Beispiel: Stern View 05/05
Kaum ein größerformatiges Bild, daß nicht grob-pixelig wiedergeben ist.
War in den vorherigen Ausgaben auch schon sehr häufig zu beobachten.
In den anderen bekannten Magazinen a la SPIEGEL oder FOCUS teilweise auch zu sehen.
Wer schraubt da das Niveau runter? Ich habe da weniger die Fotografen und deren Ausrüstung in Verdacht...

Gruß Frank



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RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#12 von Dynax 79 , 09.05.2006 07:58

ZITATDas ist doch wohl nur eine Frage der Characterstärke, ob er Massenware produziert oder Bilder nach seiner Definition. Wer so penibel bei analoger Fotografie ist hat sicher auch die "Größe" in gleicher Manier digital zu fotografieren.[/quote]

Genauso sehe ich das auch. Wer bis jetzt geknippst hat tut das auch weiter, wer sich bis jetzt Gedanken um die Bildgestalltung und um die Aufnahme gemacht hat wirds auch weiter tun. Das Medium spielt hier eine untergeordnete Rolle.
Jeder soll doch auf seine Art glücklich werden. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



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RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#13 von WinSoft , 09.05.2006 08:15



 
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RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#14 von SnapshotMö ( gelöscht ) , 09.05.2006 08:46

Hallo!

Nur um ein Gegenbeispiel zu nennen:

Ich habe mal in einer Redaktion gesessen, die sich noch ein eigenes Studio mit drei Fotografen geleistet haben. Fotografiert wurde mit einer 6x6 Mittelformatkamera. Wenn nun Modeaufnahmen gemacht wurden, hatten die Fotografen (! die Dreistigkeit besessen, von jedem Shooting ungefähr 600 Dias abzugeben. Nette Arbeit für die Bildredaktion und den Redakteur: allein zur Sichtung haben wir einen Nachmittag gebraucht. Später wurde dann auf Phase-One umgestellt und die Bilder liefen gleich in einen Mac, der eigens dafür in der Redaktion stand, auf. Waren die passenden Bilder dabei, wurde kurz im Studio angerufen und "Stop" mitgeteilt. Seit 2002 hat die Redaktion kein Studio und keine Fotografen mehr. Alle Aufträge wandern zu Otto (dem Versandhaus) und danach zu den entsprechenden Lithografen. Die basteln dann daran so herum, dass man sich auch den teuren Trip nach Florida oder Südafrika aufgrund des besseren Lichts schenken kann.

Oh, und mein alter Diesel fährt mittlerweile auch mit Pflanzenöl ...



SnapshotMö

RE: Lautes Pfeifen im dunklen Wald...

#15 von anna_log , 09.05.2006 09:23

ZITAt (RudiWin @ 9.05.2006 - 3:21) Habe ich bei meinen RAW-Bildern innerhalb von 2 Stunden auch und - GANZ WICHTIG - ich habe auch die Originale! - Als RAW-File. Wo ist da sein Vorteil?
[...][/quote]


Der Author versteht unter Originalität in seinem eigentlichen Sinne (lat. Urschrift, Urbild). Nach dem Motto es kann nur Einen geben. Denn nachträglich ändern läßt sich das Dia nicht mehr. Das ist nach seiner Auffassung 'der' Unterschied zu beliebig oft kopierbaren Daten, die sich wie ein Abzug vom Negativ, manipulieren lassen. Das Negativ ist wiederum das Original.



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