RE: Mond fotografieren - immer unscharf

#16 von J-D , 13.06.2008 21:50

@ Klaus Hörberg, in Deutschland haben wir je nach Standort eine Geschwindigkeit von etwa 1000Km/h.

Am Äquator hat die Erde einen Umfang von etwa 40000km. Da sich die Erde in 24 Stunden einmal um die eigene Achse dreht, ergibt sich eine Geschwindigkeit von ca. 1666km/h (Am Äquator). Willst Du die Geschwindigkeit für einen anderen Ort auf der Erde berechnen, musst Du nur den Wert des Äquators mit dem Kosinus des Breitengrades des Ortes multiplizieren.

Daraus ergibt sich als Bsp. für Mainz (50 Breitengrad) eine Geschwindigkeit von 0,64278X1666Km/h=1070Km/h

Das nennst Du langsam?




Gruß J-D


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RE: Mond fotografieren - immer unscharf

#17 von clintup , 14.06.2008 16:19

ZITATDas nennst Du langsam?[/quote]

Die absolute Geschwindigkeit ist hier doch völlig egal; es kommt doch nur auf die Winkelgeschwindigkeit des Mondes relativ zur Erde an. Die weiß ich zwar nicht; aber mir scheint es auch, als ob man deutlich langsamer als die angesprochene 1/125 sein darf - abhängig natürlich auch von der Brennweite!

Bei der Mondfinsternis 2007 habe ich ein paar Photos mit einer A2 geschossen (leider nicht gerade perfekt): Die leichte Unschärfe ist bei Belichtungszeit von 6 sec. und 15 sec. ungefähr gleich. Wenn die Vermutung mit der 1/125 richtig wäre, müßte ich bei 15 sec. doch richtig lange Schweife haben!?

[EDIT: Zitat repariert durch Moderator.]


Gruß, clintup


 
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RE: Mond fotografieren - immer unscharf

#18 von J-D , 14.06.2008 20:20

@ clintup,

sicher hast Du recht wenn Du sagst das es um die Winkelgeschwindigkeit des Mondes relativ zur Erde geht.
Sicher hast Du auch recht, wenn Du sagst "Die weiß ich zwar nicht", kannst Du auch nicht, denn sie ist nicht konstant, da der Mond eine elyptische Bahn beschreibt. Eine gesicherte Aussage ist, das die Winkelgeschwindigkeit am größten ist, während die Perizentrumsdistanz am geringsten ist. Auserdem unterliegt die Winkelgeschwindigkeit auch Störungen durch die Sonne
(Evektion = 1,27° und Variation von max. 0,66°.

So, klugscheißerei zu ende :-)

Aber, in meiner ersten Erläuterung ging es lediglich um die Umfangsgeschwindigkeit der Erde und nicht um Winkelgeschwindigkeiten.

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RE: Mond fotografieren - immer unscharf

#19 von 01af , 14.06.2008 21:32

So, wie sie hier geführt wird, ist die Diskussion um die maximal zulässige Belichtungszeit des Mondes sinnlos. Denn ein entscheidender Faktor wurde von noch keinem berücksichtigt -- der Abbildungsmaßstab nämlich. Je kleiner der Mond auf dem Foto erscheint, desto länger darf belichtet werden, ohne daß Bewegungsunschärfen erscheinen. Und pro 100 mm Brennweite erscheint der Mond knapp 1 mm groß auf dem Bild (genau weiß ich's grad nicht; ca. 0,85 - 0,9 mm).

Der Mond legt in etwa zwei Minuten am Himmel eine Distanz zurück, die seinem eigenen Durchmesser entspricht. Daraus und aus dem ewünschten Abbildungsmaßstab kann sich jeder selber ausrechnen, wie lang man belichten darf. Bei einer formatfüllenden Abbildung (Brennweite bei APS-C: ca. 1.600 mm; bei Kleinbild: ca. 2.400 mm) ist sollte man maximal etwa 1/30 s belichten, besser 1/60 s oder 1/125 s. Je kürzer die Brennweite und je kleiner somit der Abbildungsmaßstab, desto länger darf belichtet werden. Und zwar grad umgekehrt proportional zur Brennweite -- also halbe Brennweite = doppelte Belichtungszeit. Das gilt allerdings nicht, wenn man zwar mit kürzerer Brennweite belichtet, anschließend aber eine Ausschnittvergrößerung macht. Dann muß man wiederum kürzer belichten, weil wegen der stärkeren Vergrößerung die Schärfeansprüche wieder ansteigen.

-- Olaf


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RE: Mond fotografieren - immer unscharf

#20 von Eugene ( gelöscht ) , 14.06.2008 22:20

Wenn man den Mond fotografiert, kommt es dem Fotografen in der Regel darauf an, dass genau der Mond richtig belichtet ist. Dessen Umgebung, der dunkle Himmel ist unwichtig. Da der Teil des Mondes, der nicht im Erdschatten liegt, immer gleich hell scheint, muss nicht jedesmal die Belichtung gemessen werden.
Also einfach leicht abblenden, z.B. 5,6, damit das Objektiv schön scharf aufzeichnet und die zugehörige Zeit einstellen.
Ich habe die typische Zeit-Blendenkombination für den Mond gerade nicht im Kopf, notfalls ergoogeln oder einfach mal bei einer bestimmten Blende eine Zeitenreihe fotografieren. Den richtigen Wert merken und einfach immer anwenden, um die Mondoberfläche richtig zu belichten.


Eugene

RE: Mond fotografieren - immer unscharf

#21 von thomasD , 14.06.2008 23:07

ZITAt (Eugene @ 2008-06-14, 21:20) ... Da der Teil des Mondes, der nicht im Erdschatten liegt, ...[/quote]
Ich denke du meinst die Schattenseite, Erdschatten gibt's nur bei einer Mondfinsternis.
Meine Mondbilder haben durchweg so etwa 1/90 sec. Sie sind vergleichbar mit denen von Reisefoto, 4,5/400 + 1,4fachTK bei Blende 9 oder so:
http://www.duenzkofer.eu/Thomas/Deutsch/Ga...pression03.html
ISO bei 400 glaube ich, kann grad nicht nachsehen.
Ich denke auch, dafür sollten es 1/60 sec oder besser etwas kürzer sein.


Gruß, Thomas

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Sorry, ich übe noch!


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RE: Mond fotografieren - immer unscharf

#22 von clintup , 15.06.2008 09:47

ZITAt (01af @ 2008-06-14, 21:32) So, wie sie hier geführt wird, ist die Diskussion um die maximal zulässige Belichtungszeit des Mondes sinnlos. Denn ein entscheidender Faktor wurde von noch keinem berücksichtigt -- der Abbildungsmaßstab nämlich. Je kleiner der Mond auf dem Foto erscheint, desto länger darf belichtet werden, ohne daß Bewegungsunschärfen erscheinen. Und pro 100 mm Brennweite erscheint der Mond knapp 1 mm groß auf dem Bild (genau weiß ich's grad nicht; ca. 0,85 - 0,9 mm).[/quote]

ZITAt (clintup @ 2008-06-14, 16:19) aber mir scheint es auch, als ob man deutlich langsamer als die angesprochene 1/125 sein darf - abhängig natürlich auch von der Brennweite![/quote]

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Gruß, clintup


 
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RE: Mond fotografieren - immer unscharf

#23 von Reisefoto , 25.06.2008 15:14

ZITAt (Eugene @ 2008-06-14, 21:20) Den richtigen Wert merken und einfach immer anwenden, um die Mondoberfläche richtig zu belichten.[/quote]

Den Eindruck habe ich nicht. Das wäre auch unwahrscheinlich, denn je nach Stand fällt das Licht ganz unterschiedlich auf dem Mond ein.


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