RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#1 von Tetrapak ( gelöscht ) , 14.12.2007 13:29

Hallo!

Mal wieder eine Frage an die versierten Techniker unter euch. Ich habe vor, demnächst eine Serie von Stimmungsbildern bei Nacht zu machen. Ich hatte vor, dafür meine XD7 mit Tmax 100 und Stativ einzusetzen.
Ich habe bereits gelesen, dass man bei Punktlichtquellen die Belichtungskorrektur auf +1 stellen sollte, um Unterbelichtung vorzubeugen. Die Frage ist nun, welche Zeit die Automatik der XD7 überhaupt maximal steuern kann, bzw. bis zu welchen Lichtverhältnissen der Belichtungsmesser noch zuverlässig arbeitet. Solle ich eventuell mit dem lichtstärksten vorhandenen Objektiv oder auf eine weiße Fläche messen und dann umrechnen? Ist es bei Zeiten von über einer Sekunde nötig, manuell (mit feststellbarem Drahtauslöser) zu belichten? Und, da ich beim Googlen dazu nichts gefunden habe, wie sieht es mit dem Schwarzschildverhalten bei Tmax aus?

Gruß Tetra


Tetrapak

RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#2 von opelgt , 14.12.2007 13:52

ZITATDie Frage ist nun, welche Zeit die Automatik der XD7 überhaupt maximal steuern kann, bzw. bis zu welchen Lichtverhältnissen der Belichtungsmesser noch zuverlässig arbeitet.[/quote]

Minolta hat für die XD-7 folgende Bereiche angegeben:

EV1 - EV18 oder von 1 Sekunde bei Blende 1,4 bis 1/1000 Sekunde bei Blende 16 (100ASA)

Eine allgemein gültige Einstellung der Belichtungskorrektur kann dir wohl niemand empfehlen, da das sehr motivabhängig ist.
Das sicherste wird eine kleine Belichtungsreihe von ca. 3 Bildern sein. Nach meinen Erfahrungen ist die Belichtungsmessung der XD-7
auch bei Nachtaufnahmen sehr gut und liefert oft ohne Korrektur gute Ergebnisse. Die Filmwahl ist hierbei natürlich
auch ein wichtiger Faktor. Der Messbereich der XD-7 geht in der Praxis sogar über die genannten Werte hinaus.


 
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RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#3 von Tetrapak ( gelöscht ) , 14.12.2007 15:18

Verstehe ich es also richtig, dass die Automatik auch dann noch richtig arbeitet, wenn ich z.B. bei Blende 5,6 nur noch den blinkenden Pfeil nach unten im Sucher sehe?


Tetrapak

RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#4 von J.L. , 14.12.2007 15:28

Hallo Tetra,

arbeite mit Drahtauslöser. Ist sicherer.
Die Zeiten, wo die Automatik arbeitet, kannst Du ja mal testen: Mach einen Deckel vors Objektiv, halte das Okular zu und drücke im "A"-Modus den Auslöser. Welche Verschlußzeit macht die Kamera? Vier Sekunden? Warum?

Die Kontraste bei Nachtaufnahmen sind oft so hoch, daß sie sowieso nicht auf den Film passen. Du wirst damit rechnen müssen, daß die Schatten total absaufen und Lichter total überbelichten. Da brauchst Du auch nicht zu erwarten, daß der Belichtungsmesser etwas zuverlässiges anzeigt.
Beschränke Dich bei der Belichtungsmessung auf Dein Hauptmotiv. Ohne daß dabei Autoscheinwerfer oder Straßenlaternen ins Objektiv leuchten. Ausgehend von dieser Zeit kannst Du dann eine Belichtungsreihe machen, also z.B. die gemessene Zeit benutzen, die doppelte Zeit, die 4-fache Zeit.

Gruß,
Jochen


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RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#5 von opelgt , 14.12.2007 17:46

Ich habe vor einigen Wochen mit der XD-5 einige Nachtaufnahmen in Rotterdam gemacht.
(keine Belichtungskorrektur, Blende 5.6, MC Tele Rokkor-PF 2,5/100, Stativ, Selbstauslöser)


Hier ein Beispiel, wie die Zeitautomatik gearbeitet hat und ein 100% Crop, auf dem man
oben rechts noch einen Mann sieht, der vor seinem PC Überstunden macht /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> :

Angefügte Bilder:
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RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#6 von tschicken , 14.12.2007 19:24

ZITAt (Guthorst @ 2007-12-14, 15:28) Die Zeiten, wo die Automatik arbeitet, kannst Du ja mal testen: Mach einen Deckel vors Objektiv, halte das Okular zu und drücke im "A"-Modus den Auslöser. Welche Verschlußzeit macht die Kamera?[/quote]
Ist ohnehin anzuraten, das bei seiner XD auszuprobieren, da die Kamera im Verlauf der Produktion unterschiedliche maximale Belichtungszeiten im A-Modus hatte. Wenn ich mich recht entsinne schaffen die früheren Modelle längere Zeiten, kann mich aber auch irren. Es gibt dazu einen Link, den ich leider gerade nicht finde.

Ansonsten ist bei eher dunklen Motiven mit einigen wenigen Lichtquellen eine +1-Korrektur sicher eine gute Faustregel. Ich habe so auch schon viele Nachtbilder gemacht. Allerdings hast Du mit einem S/W-Film ohnehin etwas mehr Spielraum.

Solltest Du Dich übrigens entscheiden, richtig lange Bleichtungszeiten im M-Modus zu benutzen (mehrere Minuten), empfiehlt es sich, die Batterien aus der Kamera zu nehmen. Die Sucheranzeigen leuchten nämlich weiter, während der Verschluss offen ist. Der Spiegel wiederum schliesst den Sucher nicht 100% ab, und Du kriegst so eine hässlichen roten Farbsaum am Bildrand.

Gruss,
Paule.


Bilder.


 
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RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#7 von ChristophPeterS , 14.12.2007 19:50

ZITAt (opelgt @ 2007-12-14, 17:46) Ich habe vor einigen Wochen mit der XD-5 einige Nachtaufnahmen in Rotterdam gemacht.
(keine Belichtungskorrektur, Blende 5.6, MC Tele Rokkor-PF 2,5/100, Stativ, Selbstauslöser)[/quote]

Hallo, du hast Glück gehabt: die Lichter waren nicht so hell, daß es die Automatik verleitet hätte
zu wenig zu belichten. Das geht nach meiner Erfahrung gut, wenn die schwach beleuteten Flächen
relativ groß sind. Von daher war deine Szene vom Kontrast her noch nicht so schlimm.

ZITATHier ein Beispiel, wie die Zeitautomatik gearbeitet hat und ein 100% Crop, auf dem man
oben rechts noch einen Mann sieht, der vor seinem PC Überstunden macht /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> :[/quote]

Ich bin von dem 100er immer wieder begeistert. Es bringt irgendwie das Kunststück fertig,
hervorragende Auflösung zu zaubern und gleichzeitig sind die Bilder frei von störender
Härte. Es wirkt auf mich fast wie das 1.2/58 - es erscheint mir als eine oft übersehene Perle.

Was halt noch interessant wäre, ist der Film. Vom Crop her würde ich auf ISO 100 Material
tippen.

MfG
Peter


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RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#8 von ChristophPeterS , 14.12.2007 19:57

PS: Wenn es ganz dunkel ist, sollte man die Batterien aus der XD-7 nehmen, und mit
einem Drahtauslöser belichten. Die roten LEDs im Sucher strahlen ganz schwach auf
den Film. Das ist auf der einen Seite ärgerlich. Auf der anderen Seite _kann_ man
immerhin ohne Batterien fotographieren.
P


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RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#9 von opelgt , 14.12.2007 20:15

ZITATHier ein Beispiel, wie die Zeitautomatik gearbeitet hat und ein 100% Crop, auf dem man
oben rechts noch einen Mann sieht, der vor seinem PC Überstunden macht /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> :[/quote]

ZITATIch bin von dem 100er immer wieder begeistert. Es bringt irgendwie das Kunststück fertig,
hervorragende Auflösung zu zaubern und gleichzeitig sind die Bilder frei von störender
Härte. Es wirkt auf mich fast wie das 1.2/58 - es erscheint mir als eine oft übersehene Perle.

Was halt noch interessant wäre, ist der Film. Vom Crop her würde ich auf ISO 100 Material
tippen.

MfG
Peter[/quote]

Fast richtig, es war ein Fujichrome Sensia 200 /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Ja, das 100er MC ist schon ein Sahneteil /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />


 
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RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#10 von Tetrapak ( gelöscht ) , 15.12.2007 09:37

Danke schonmal für die Antworten. Ich sehe schon, ich werde ein wenig herumprobieren müssen. Ich denke, ich werde tatsächlich einige Belichtungsreihen machen und mal sehen, was dabi herauskommt.

Gruß Tetra


Tetrapak

RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#11 von J.L. , 15.12.2007 22:00

LEDs im Sucher strahlen auf den Film?

Gut zu erfahren, was die XD-7 doch für eine schlechte Kamera ist.
Da gelobe ich mir doch meine XE-1. Da brauche ich im dunkeln nicht die Batterien rauszunehmen. Funktioniert dort sowieso rein mechanisch. Und der Zeiger vom Belichtungsmesser wird nicht auf dem Film abgebildet.
Und diese hat im Gegensatz zur XD dazu noch einen AUS-Schalter. Der schaltet nicht nur den Belichtungsmesser aus, sondern blockiert auch den Auslöser, so daß man beim Festschrauben vom Drahtauslöser nicht schon aus Versehen ein Bild macht.

Gruß,
Jochen


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RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#12 von torfdin , 15.12.2007 22:24

ZITAt (Guthorst @ 2007-12-15, 22:00) LEDs im Sucher strahlen auf den Film?

Gut zu erfahren, was die XD-7 doch für eine schlechte Kamera ist.
Da gelobe ich mir doch meine XE-1. Da brauche ich im dunkeln nicht die Batterien rauszunehmen. Funktioniert dort sowieso rein mechanisch. Und der Zeiger vom Belichtungsmesser wird nicht auf dem Film abgebildet.
Und diese hat im Gegensatz zur XD dazu noch einen AUS-Schalter. Der schaltet nicht nur den Belichtungsmesser aus, sondern blockiert auch den Auslöser, so daß man beim Festschrauben vom Drahtauslöser nicht schon aus Versehen ein Bild macht.

Gruß,
Jochen[/quote]

Bei diversen "Langzeit-Belichtungs-Sessions" mit Belichtungszeiten bis zu 4 Minuten, war bei mir auf den Ergebnissen noch nie Licht von den Anzeige-LEDs zu sehen. Zudem müßten die so stark strahlen, dass sie durch den winzigen Spalt um den während der Aufnahme hochgeklappten Spiegel durchstrahlen ...
Hm.

Grüße
torfdin


Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. - Henry Louis Mencken


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RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#13 von matthiaspaul , 15.12.2007 22:51

ZITAt (torfdin @ 2007-12-15, 22:24) Bei diversen "Langzeit-Belichtungs-Sessions" mit Belichtungszeiten bis zu 4 Minuten, war bei mir auf den Ergebnissen noch nie Licht von den Anzeige-LEDs zu sehen. Zudem müßten die so stark strahlen, dass sie durch den winzigen Spalt um den während der Aufnahme hochgeklappten Spiegel durchstrahlen ...
Hm.[/quote]
Es gibt im Netz aber in der Tat Berichte, daß das passieren kann. Ob die Minolta XD-7 deswegen direkt eine "schlechte Kamera" ist, sei mal dahingestellt...

Viele Grüße,

Matthias


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=13448 (Minolta Forum Thread Index)


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RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#14 von torfdin , 15.12.2007 23:12

Hat da wer eine Quelle? gibt es da eine Belichtungsdauer, ab der das Phänomen auftritt?
Bei 100ASA Kodachrome-Filmen war, wie gesagt, davon nichts zu sehen.
Sind da SW-Filme in dem Bereich des Spektrums evtl empfindlicher?


Grüße
torfdin


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RE: Nachtaufnahmen mit Minolta XD-7

#15 von ChristophPeterS , 16.12.2007 00:22

Ich hab das, denke ich, hier irgendwo im Forum gelesen. Es ging um eine Nachtaufnahme des
Matterhorns - ich weiß nicht mehr, ob es um eine halbe oder eine ganze Stunde Belichtung ging.
Es war aber anscheinend zappeduster. Und da war auf einer Seite des Bildes ein roter Schleier -
es hat eine Weile gedauert, bis die LEDs als Übeltäter identifiziert waren. Ein klassischer
Fehler in der Konzeption - man hätte die LEDs dann, wenn der Spiegel oben ist, doch auch
sicher einfach ausschalten können (die LEDs werden doch eh von einer Integrierten Schaltung
gesteuert).

Ich würde meinen, daß man sich unterhalb einer Minute keine Sorgen machen muß.
Vielleicht gehn auch 10 Minuten. Wenn's länger dauert, ist es ohne Batterie vielleicht eh
besser.

Sicher muß das Licht von den LEDs über den Sucher am Spiegel vorbei auf den Film.
Aber das eine oder andere Photon wirds schon schaffen. Schließlich hat der Spiegel oben
keine Lichtdichtungen.

Ich kann mir daher gut vorstellen, daß alle Kameras, die während der Belichtung im Sucher
irgendwelche LEDs leuchten lassen, von dem Phänomen mehr oder weniger betroffen sind.
Ich entsinne mich, daß damals jemand gesagt hat, daß die X-700 die LEDs während der
Belichtung abschaltet. Sie saugt aber die Batterie lehr - und ist daher auch nicht so ideal.

Für den Rucksack wäre mir eine XD-7 trotzdem lieber als eine XE-1... wenn noch
die Ausrüstung für eine Übernachtung mit dabei ist.

Viele Grüße
Peter

Edit: es handelte sich um eine Farbaufnahme - es ging ja auch um einen roten
Schleier. Ohne diese Information wäre das Problem wohl kaum gelöst worden.


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