RE: Ente: Kuwait verbietet DSLRs in der Öffentlichkeit

#16 von harubang , 29.11.2010 13:29

ZITAT(ChriHuc @ 2010-11-29, 11:28) Ausserdem finde ich man kann Migranten und Touristen in einen Topf werfen. Wenn ich als Tourist irgendwo unterwegs bin, masse ich mir nicht mehr oder weniger Rechten und Pflichten an, als wenn ich in diesem Land leben würde.[/quote]
Also da sehe ich durchaus Unterschiede: Von einem Touristen erwarte ich weder Kenntnisse der örtlichen Sitten und Gebräuche noch der Landessprache, von einem Migranten dagegen schon!

Gruß
Rolf


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RE: Ente: Kuwait verbietet DSLRs in der Öffentlichkeit

#17 von ChriHuc , 29.11.2010 15:14

Kenntnisse der Sitten und Gebräuche erwarte ich auch von einem Touristen. Ich möchte keinem zu Nahe treten, aber Touristen die nichtmal die wichtigsten Sitten kennen, hinterlassen sehr schnell einen üblen Beigeschmack.
Schon mal in einem Buddhistischen Tempel gewesen? Manche kommen da auch ohne lange Beinkleider oder mit Schuhen rein und oft sind die Thais oder wer auch immer zu höfflich einen darauf hinzuweisen, obwohl es eine der grössten Frechheiten für sie darstellt.
Sprachmässig erwarte ich keine Wunder aber, wenigsten "Guten Tag" und "Danke" sagen zu können, erwarte ich auch von Touristen.


Gruß Chris.

Ich hoffe auf nichts,
ich fürchte nichts,
ich bin frei

Nikos Kazantzakis


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RE: Ente: Kuwait verbietet DSLRs in der Öffentlichkeit

#18 von Neki , 29.11.2010 16:43

ZITAT(harubang @ 2010-11-29, 0:29) Anmerken möchte ich hier, dass ich in den letzten Jahren immer öfter feststellen musste, dass wir im Ausland wesentlich mehr Respekt zollen, als uns von Ausländern im Inland zuteil wird![/quote]
Wer ist denn "wir"? Der "Freundeskreis Thilo Sarrazin"? Die "Ausschaffungsfreunde Schweiz"? Diejenigen, die meinen, sie hätten mehr Rechte als andere, weil ihren Vorfahren von "den Deutschen" ein Ariernachweis ausgestellt wurde? Die immer einen "Anderen" als Sündenbock brauchen? Ich möchte als deutscher Staatsbürger jedenfalls nicht mit denen in einen Topf geworfen werden. Und welche "Ausländer" verweigern "uns" Respekt? Die Kindeskinder von denen, die wir angeworben haben, um unsere Drecksarbeit zu machen? Die mit ansehen müssen, wie ihre Eltern, die hart arbeiten und Steuern zahlen, respektlos behandelt werden? Die in der Schule und auf dem Arbeitsmarkt schlechtere Chancen haben, weil sie den falschen Nachnamen haben? Die "wir" nicht bei "uns" mitmachen lassen und die ihr Selbstbewußtsein deshalb nur in einem "anderen wir" finden können?

Wenn du, harubang, meinen solltest, mit deiner kruden "wir" und "Ausländer" Einteilung, mit deiner abschätzigen Meinung über Kuweit, deinen "Erwartungen" gegenüber Migranten für eine Mehrheit der Inländer zu sprechen, sei vorsichtig! "Wir" haben auch ganz andere Erfahrungen! "Wir" mussten in den letzten Jahren immer öfter feststellen, dass wir uns im Ausland aufführen, als könnten wir uns dank unseres Euro alles erlauben, dass wir ins Ausland reisen, um dort Frauen, Männer, Kinder zu vergewaltigen und dass wir im Inland rechtsradikal motivierte Gewalt als Streit unter Betrunkenen decken, Flüchtlinge in Abschiebeknästen verrecken lassen, junge Frauen, die sich ein Tuch über den Kopf ziehen, weil sie keine Lust auf die Sexualisierung gemäß unserer Leitkultur haben, als "Kopftuchmädchen" denunzieren und jeden, der auch nur aussieht, als sei er nicht hier geboren, wie einen Kriminellen behandeln. Über Respektlosigkeiten von Seiten irgendwelcher Ausländer können "wir" uns jedenfalls nicht beklagen.

Sorry, musste raus,
Neki


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RE: Ente: Kuwait verbietet DSLRs in der Öffentlichkeit

#19 von harubang , 29.11.2010 19:02

Eine detaillierte Antwort auf dieses Gesudel, Neki, müsste und würde sehr unhöflich ausfallen; weil mir letzteres nun stets widerstrebt, sage ich nichts dazu.

Rolf


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RE: Ente: Kuwait verbietet DSLRs in der Öffentlichkeit

#20 von Mark , 29.11.2010 20:36

ZITAT(harubang @ 2010-11-29, 19:02) Eine detaillierte Antwort auf dieses Gesudel, Neki, müsste und würde sehr unhöflich ausfallen; weil mir letzteres nun stets widerstrebt, sage ich nichts dazu.[/quote]
Ich hätte dieses nicht so geschrieben, aber im Kern der Aussage stimme ich dir zu. Wie ich schon schrieb, habe ich nichts von dem was ich geschrieben habe mit dir persönlich verbunden. Es war eine Aussage in die Allgemeinheit.

Neki, ich meine dies war so in dieser Form nicht notwendig…

Mark


Der Optimist ist meist genauso im Irrtum wie der Pessimist, aber er ist glücklicher dabei.

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RE: Ente: Kuwait verbietet DSLRs in der Öffentlichkeit

#21 von Giovanni , 29.11.2010 21:00

QUOTE (Neki @ 2010-11-29, 17:43) Über Respektlosigkeiten von Seiten irgendwelcher Ausländer können "wir" uns jedenfalls nicht beklagen.[/quote]
Hm. Gut, dass du "wir" in Gänsefüßchen gesetzt hast. Denn wenn man sich nicht in dem von dir beschriebenen Schema findet, sondern allen Menschen unabhängig von deren Herkunft mit gleichem Respekt und mit gleicher Wertschätzung begegnet, darf man dies auch von anderen erwarten. Aus dieser Warte kann man im begründeten Fall tatsächlich auch das Kind beim Namen nennen. Allgemeine Aufrufe zum Gruppenschämen und Klappehalten sind sinnfrei - zumal sie nicht nur bei denen nicht greifen, die keinen Anlass zum Schämen haben, sondern auch bei denen, die sowieso alles kalt lässt oder die entsprechend abgebrüht sind. Ich finde, es täte uns allen gut, wieder auf einen gesunden Mittelweg zurückzukehren zwischen "wir haben alle Gastarbeiter unterdrückt und sind selbst schuld" und den bekannten gegenteiligen Stammtischparolen. Wer diese nicht nachblökt, muss noch lange nicht vor ernstzunehmenden Fehlentwicklungen die Augen verschließen.

Zurück zum Thema. Könnte es sein, dass es dieses Dekret in Kuwait wirklich gegeben hat, aber dass es wegen der Presseberichte eilig wieder in die Schublade gesteckt und die staatlich kontrollierte Zeitung zu einer Gegendarstellung aufgefordert wurde? Würden wir das jemals erfahren? Andererseits ist es (für uns, nicht für die Kuwait Times) egal - Hauptsache, es ist nicht in Kraft. Einen Denkanstoß über den Umgang mit Fotografie in anderen Kulturkreisen ebenso wie über den Wert der Kunst- und Pressefreiheit bot das Thema jedenfalls.


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