RE: Minolta AF Apo 4,5/400mm an Sony Alpha DSLR-A700?

#46 von matthiaspaul , 03.09.2014 00:08

ZITAT(KLICK700 @ 2014-09-02, 19:31) Für mich sehen die nicht korrigierten Fotos immer ein wenig zu hell aus, wobei dies bei Gehäuse 1 etwas ausgeprägter ist.[/quote]
Danke für das Einstellen der Testbilder!

Bei Gehäuse 1 finde ich die Aufnahmen ohne Korrekturfaktor sowohl mit Blende 6,3 als auch mit Blende 11 jeweils deutlich zu hell, und mit Deinem Korrekturfaktor von -1 triffst Du die "richtige" Belichtung schon recht gut. Interessant ist, daß beide Blende-11-Bilder jeweils heller sind als ihre Blende 6,3-Gegenstücke, was besonders bei den Bildern ohne Korrekturfaktor auffällt. Das spricht dafür, daß die Fehlbelichtung nicht konstant über den gesamten Blendenbereich bleibt, sondern mit kleineren Blendenöffnungen größer wird. Ob diese Zunahme linear zur EV-Differenz zwischen Offenblende und Arbeitsblende ist, müßte man nochmal genauer untersuchen.

Gehäuse 2 zeigt eine deutlich schwächere Überbelichtung (wenn überhaupt), mit der Konsequenz, daß Deine Korrektur die Bilder für meinen Geschmack schon etwas zu dunkel macht. Auch habe ich den Eindruck, daß die Zunahme der Fehlbelichtung von 6,3 auf 11 bei weitem nicht so stark ausfällt, wie bei Gehäuse 1, aber das mag täuschen.

Ein Zunahme des Fehlers mit Zunahme der Differenz zwischen Offenblende und Arbeitsblende würde immer noch zu einer verzögert schließenden Blende passen - allein die Tatsache, daß der Effekt Deinen Ausführungen zufolge auch mit dem Sigma-Objektiv auftritt, macht die Sache wieder unwahrscheinlich. Das würde dann eher auf einen schwächelnden Blendenantrieb in der Kamera hindeuten, der es zwar noch schafft, die Blende eines Solo-Objektivs zu steuern, nicht aber mehr in Verbindung mit einem Konverter. Dagegen würde jedoch wieder sprechen, daß der Effekt mit beiden Gehäusen auftritt. Aber ist das bei Gehäuse 2 wirklich der Fall oder liegt die Abweichung dort im Rahmen der Toleranzen?

Was meinen die anderen?

Kannst Du die Testreihe auch noch mal mit dem Sigma-Objektiv wiederholen?

Kannst Du Vergleichsaufnahmen (mindestens mit Gehäuse 1) mit Blende 11 (ohne Korrektur) mit und ohne Spiegelvorauslösung machen?

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Minolta AF Apo 4,5/400mm an Sony Alpha DSLR-A700?

#47 von KLICK700 ( gelöscht ) , 03.09.2014 22:31

Ja, werde ich machen, wenn ich dazu Zeit habe und wieder bedeckter Himmel ist, die nächsten Tage sollen ja eher wechselhaft bis leicht sommerlich werden. Ich wollte nur einmal diese Phänomen vorstellen - da ich darum weiss, kann ich es ja entsprechend berücksichtigen. Die Gehäuse werde ich deshalb nicht zur Reparatur geben.


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RE: Minolta AF Apo 4,5/400mm an Sony Alpha DSLR-A700?

#48 von KLICK700 ( gelöscht ) , 07.09.2014 10:58

Hier nochmal eine Reihe mit einem Stilleben, weil etwas windig und Bohnen und Blätter zu unruhig.. Alles mit Gehäuse 1, jeweils Blende 11, erst normale Auslösung, danach 2 Sec. Selbstauslöser. Zunächst jeweils ohne Korrektur, danach jeweils minus 1,0. Objektiv Sigma 4,0 100-300 mit Sigma TC 1,4x. Auch hier sind die beiden korrigierten Bilder für mich näher am Original, so wie ich es mit eigenen Augen sehen kann. Der Selbstauslöser (SVA) scheint mir keinen Einfluss zu haben im Vergleich mit normaler Auslösung.

[attachment=14244SC00018...11___0_0.JPG] Blende 11, keine Korrektur, ohne SVA
[attachment=14245SC00019...__0_0_2s.JPG] Blende 11, keine Korrektur, mit SVA
[attachment=14246SC00020...11___1_0.JPG] Blende 11, Korrektur -1.0 EV, ohne SVA
[attachment=14247SC00021..._1_0__2s.JPG] Blende 11, Korrektur -1.0 EV, mit SVA

Bei dieser Gelegenheit noch eine Anmerkung. Bevor ich mir das Minolta-Tele und das Sigma-Zoom und die TCs zugelegt habe, fotografierte ich mit einem 5,6 400mm SD von Tokina und dem Minolta Konverter M/A 300 L. Auch hier musste ich an der Alpha die Belichtung in Richtung Minus korrigieren, was mir aber nicht völlig unlogisch vorkam, weil ja kein Datenaustausch zwischen Objektiv und Kamera stattfinden kann. Von daher auch mein Erstaunen bei den beiden anderen Linsen. Das Karnickel habe ich Mit dem Minolta-Tele mit TC aufgenommen. Schönen Sonntag allen.

[attachment=14248SC02132...ert__50_.JPG]

Angefügte Bilder:
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 f39t27886p306215n1.jpg   f39t27886p306215n2.jpg   f39t27886p306215n3.jpg   f39t27886p306215n4.jpg   f39t27886p306215n5.jpg 

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RE: Minolta AF Apo 4,5/400mm an Sony Alpha DSLR-A700?

#49 von matthiaspaul , 07.09.2014 12:27

ZITAT(KLICK700 @ 2014-09-07, 10:58) Alles mit Gehäuse 1, jeweils Blende 11, erst normale Auslösung, danach 2 Sec. Selbstauslöser. Zunächst jeweils ohne Korrektur, danach jeweils minus 1,0. Objektiv Sigma 4,0 100-300 mit Sigma TC 1,4x.[/quote]
Ich bin mal so frei gewesen und habe den Bildern jeweils eine kleine Legende verpaßt, da die Dateinamen für eingeloggte Mitglieder nicht zu sehen sind (und die Dateiinhalte nur für eingeloggte Mitglieder), so daß die Zuordnung leichter fällt. Bitte einfach wieder löschen, falls nicht genehm.

Nochmal nachgefragt: Alle vier Bilder sind jetzt mit Blende 11, keine mehr mit Blende 6.3, nicht wahr? Damit ist jetzt natürlich keine Vergleichbarkeit gegeben...

ZITATAuch hier sind die beiden korrigierten Bilder für mich näher am Original, so wie ich es mit eigenen Augen sehen kann. Der Selbstauslöser (SVA) scheint mir keinen Einfluss zu haben im Vergleich mit normaler Auslösung.[/quote]
Ja, ich sehe auch keinen Einfluß der Spiegelvorauslösung. Besonders interessant wäre der Vergleich mit/ohne Spiegelvorauslösung allerdings bei der Kombination mit dem Minolta 400er gewesen.

ZITATBevor ich mir das Minolta-Tele und das Sigma-Zoom und die TCs zugelegt habe, fotografierte ich mit einem 5,6 400mm SD von Tokina und dem Minolta Konverter M/A 300 L. Auch hier musste ich an der Alpha die Belichtung in Richtung Minus korrigieren, was mir aber nicht völlig unlogisch vorkam, weil ja kein Datenaustausch zwischen Objektiv und Kamera stattfinden kann.[/quote]
Wie oben ausgeführt, ist das "eigentlich" schon unlogisch, da die Dauerlichtbelichtungsmessung der Kamera sich gar nicht für die Blende interessiert und ein wie auch immer gearteter Lichtverlust durch den Konverter automatisch aufgefangen wird, indem eben entsprechend weniger Licht gemessen wird.

Diese Kombination ist aber insofern interessant, weil in diesem Fall überhaupt keine Elektronik vorhanden ist und die Kamera im Gegensatz zu den Fällen mit dem Minolta Apo- und Sigma-Konverter nicht mehr in Offenblendmessung, sondern in Arbeitsblendenmessung arbeitet. Anders als zuvor kann hier also gar keine Diskrepanz zwischen der Differenz Offenblende zu Arbeitsblende und der tatsächlich eingestellten Blende entstehen. Eine Abweichung in der Belichtung muß hier also systematischen Charakter haben.

Eine falsche Kalibrierung des Belichtungsmessers von Gehäuse 1 wäre also denkbar - und würde sich auch mit den anderen Vergleichsbildern decken.

Es gibt aber noch einen anderen möglichen Effekt, den wir bisher außer Acht gelassen haben, da die anderen Beispiele ja mit Offenblendmessung statt Arbeitsblendenmessung gemacht wurden:

Ohne Objektiv-Chip (wie in Verbindung mit Deinem Minolta 2x M/A Converter-L (2584-107)) fehlen der Kamera ja sämtliche Informationen zum Objektiv. Es ist jedoch so, daß die Lichtmeßzellen eine gewisse Richtungsabhängigkeit besitzen, die scheinbar umso ausgeprägter ist, umso mehr Meßzellen verbaut wurden, sprich, die Meßzellen am Rand messen einen kleineren Wert als die im Zentrum. Normalerweise berücksichtigt die Kamera das im Rahmen der Wichtung der Meßzellen, so daß effektiv eine Wichtung gemäß der gewünschten mittenbetonter Integralmessung oder eben auch eine dynamische Wichtung entsprechend der Mehrfeldmessung vorgenommen wird. Dafür benötigt die Kamera jedoch Informationen aus dem Objektiv-Chip.
Ich kenne diesen Effekt in Verbindung mit Shift-Objektiven, die ja ebenfalls über keinen Chip verfügen. An der Minolta 9000 AF brauchen die selbst komplett ausgelenkt keine Belichtungskorrektur, an der Dynax 9 und DSLR-A900 hingegen je nach Objektiv und Auslenkung bis zu -2,5 EV Korrektur. Ein solcher Effekt könnte auch bei Dir auftreten.
Der Punkt, warum ich das bisher nicht erwähnt habe, ist aber, daß die Kamera diese Informationen in Verbindung mit dem Minolta Apo- und dem Sigma-Konverter ja bekommt und in Offenblendmessung arbeitet, und zumindest mit dem Minolta Apo-Konverter sollten diese Informationen auch stimmen.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Minolta AF Apo 4,5/400mm an Sony Alpha DSLR-A700?

#50 von KLICK700 ( gelöscht ) , 07.09.2014 14:05

Alle 4 Bilder wurden mit gleicher Blende (11) gemacht, sodass nur die Parameter Bel.-Korrektur ja-nein und die SVA ja-nein geändert wurden, um deren Beeinflussung auf das Bild beurteilen zu können. Habe mir die Aufnahmen mit Gehäuse 2 diesmal erspart, weil es mein Erstgehäuse ist und die Ergebnisse wohl in die gleiche Richtung gehen. Also komischer Effekt zu beobachten, ohne wirklich schlüssige Erklärung. Da dieses Thema aber in Form eines Dialogs stattfindet, scheint es niemand anderen zu geben, der ähnliches einmal festgestellt hat, was dann auch irgendwie komisch ist. Das Gute an Digital ist wenigstens, man kann den Effekt frühzeitig sehen und gegensteuern.


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Samyang 2,8/12mm ED AS NCS Vollformat-Fisheye
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