Forum Übersicht - X-700 » Passender Kondensator für Minolta X-700 gesucht

Hallo Forum!

Ich habe eine X-700 mit wahrscheinlichem Kondensator-Ausfall. LEDs leuchten, bei gespanntem Verschluß lässt die
X-700 sich aber nicht auslösen. Mein Problem liegt nun bei der Beschaffung eines passenden Elkos. Ich habe (hier im Forum?) gelesen, dass die Volt-Angabe auf dem Elko die Spannungsfestigkeit bestimmt. Eine zweite Information ist, dass bei Conrad unter Bestellnr. 460710 - LN, der
MINI EL KONDENSATOR 220µF 10V -40/105 GR passend sei.
Bei Reichelt habe ich gar keinen passenden Kondensator gefunden, aber ich muß auch gestehen, dass ich von Elektronik nur einen sehr blassen Schimmmer habe.

Nun meine Frage: Ist der o.g. Kondensator von Conrad in Größe und Spannungsfestigkeit für die X-700 der richtige? Wenn Ihr über die Größe nichts aussagen könnt, würde mir sehr helfen, ob die 10-40V o.k. sind oder ob die Spannungsfestigkeit doch niedriger liegen muß.

Ggf. wäre dann auch ein Tipp hilfreich, wo es den passenden Elko gibt.

the_raven

Hallo the_raven,

was die Spannungsfestigkeit des Kondensators betrifft, sind nach oben "keine Grenzen" gesetzt.
Je höher die Spannungsfestigkeit ist, desto größer ist jedoch die Bauform des Kondensators.
Du musst also zusehen, das der Kondensator mechanisch passt.

Beste Grüße

Mick

ZITAt (the_raven @ 2008-02-28, 16:38) Hallo Forum!

Ich habe eine X-700 mit wahrscheinlichem Kondensator-Ausfall. [...]

Nun meine Frage: Ist der o.g. Kondensator von Conrad in Größe und Spannungsfestigkeit für die X-700 der richtige? Wenn Ihr über die Größe nichts aussagen könnt, würde mir sehr helfen, ob die 10-40V o.k. sind oder ob die Spannungsfestigkeit doch niedriger liegen muß.

Ggf. wäre dann auch ein Tipp hilfreich, wo es den passenden Elko gibt.

the_raven[/quote]
Anbei der Link zur Reparatur der X-700 (http://www.twid.de/x700/#fixc)

Wie bereits im anderen Posting erwähnt, ist lediglich die untere Spannung festgelegt. Höherfeste Spannungen (10V, 16 V oder mehr) funktionieren auch, Du mußt sie aber im knappen Raum unterbringen. Die passenden ELKOS bei Reichelt lauten:RAD 220/16 (8mm Durchmesser, 11 mm lang) undRAD 105 220/16 (6,3mm Durchmesser, 11 mm lang)
Letzterer ist etwas kleiner, also der Einbau entsprechend leichter.
Bitte beim Umbau unbedingt auf die Polung achten, sonst wird der Elko beim Einschalten gleich zerstört. Anders als im Link würde ich auch vorher das Objektiv abnehmen.

Michaelhu

Hallo Forum, hallo Mick und Michaelhz!

Vielen Dank für Eure Antworten! Oha, wenn man nicht nach der Übereinstimmung beider Angaben für den Elko sucht, findet man tatsächlich auch bei Reichelt welche. Ich habe jetzt dort die Elkos bestellt und bin sehr gespannt, wie ich das hinbekomme. Übrigens ist der Raum für den unteren Elko in meiner X-700 7x11x7mm (BxHxT). Ist bei dem Kondensator oben wenigstens genauso viel Platz? Sieht doch alles sehr eng aus auf den Fotos unter dem link.
Muß ich nach dem Löten sämtliches Lötfett entfernen? Und vor allem: Wie mache ich das bei den Mini-Dimensionen in der X-700?

Gruß von
the_raven

Kein Lötfett oder sowas und nen feinen Lötkolben und dünnes Lötzinn (aus vor RoHS-Zeiten --> niedrigerer Löttemperatur) nehmen. Aber vorsicht, der Flexleiter ist recht empfindlich. Wenn du da keine Erfahrung im Löten hast, ist es vielleicht besser jemanden zu suchen, der sowas öfter macht.

Hallo Rcc,

meinst Du mit "Flexleiter" das, was auch als Folienkabel bezeichnet wird? Sorry, vielleicht eine blöde Nachfrage, aber ich bin, wie gesagt, nicht vom Fach. In meiner X-700 sind offenbar Platinen verbaut, zumindest unten.
Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass die späten China-built der X-700 Folienkabel haben. Meine defekte X-700 ist eine japanische mit 2241xxx Seriennummer. Meiner Erfahrung nach also eine X-700 aus der für die Kondensator-Ausfälle anfälligen zweiten Baureihe. Meine erste X700 hat eine 1262xxx Seriennummer und ich hatte bei dieser noch nie ein elektronisches Problem.

Anbei, was meinst Du mit RoHS-Zeiten? Hängt das mit der EU-Richtlinie zusammen, die bestimmte Mischungen des Lötzinns vorschreibt? Liegt der Schmelzpunkt bei dem jetzt handelsüblichen Lötzinn denn deutlich höher?

Gruß
the_raven

ZITAt (the_raven @ 2008-03-03, 15:05) Anbei, was meinst Du mit RoHS-Zeiten? Hängt das mit der EU-Richtlinie zusammen, die bestimmte Mischungen des Lötzinns vorschreibt?[/quote]
Die RoHS-Richtlinie schreibt keine Mischung vor sondert verbietet u.a. die Verwendung von Blei. Lötzinn vor dem RoHS-Zeitalter bestand zu knapp 60% Zinn und knapp 40% Blei und ein paar Prozent anderer Stoffe.
ZITATLiegt der Schmelzpunkt bei dem jetzt handelsüblichen Lötzinn denn deutlich höher?[/quote]
Um ca. 20 Grad. Ich denke nicht, dass das ein Problem darstellt. Vielmehr führt die Verwendung von bleifreiem Lot und bleihaltigen Bauelementen zu unzuverlässigen Lötstellen.

ZITAt (the_raven @ 2008-03-03, 15:05) meinst Du mit "Flexleiter" das, was auch als Folienkabel bezeichnet wird?[/quote]
Ich bin zwar nicht "Rcc", antworte aber trotzdem: Ja, oder als Flexiboard.
ZITATAnbei, was meinst Du mit RoHS-Zeiten? Hängt das mit der EU-Richtlinie zusammen, die bestimmte Mischungen des Lötzinns vorschreibt? Liegt der Schmelzpunkt bei dem jetzt handelsüblichen Lötzinn denn deutlich höher?[/quote]
Ja, um einige Dutzend Grad. Bauteile, die dafür nicht ausgelegt sind, gehen dabei schnell kaputt. Gerade so ein Flexiboard ist da sehr empfindlich.

Bei der Fertigung elektronischer Baugruppen darf seit einiger Zeit u.a. kein Blei mehr verarbeitet werden (es gibt ein paar Ausnahmen), die Einzelheiten sind in der "RoHS" EU-Direktive bzw. deren Anhängen geregelt. Das bedeutet, daß auch kein bleihaltiges Lot mehr verwendet werden darf und dementsprechend die Fertigungsprozesse umgestellt werden mußten, was z.T. zu erheblichen Schwierigkeiten geführt hat.

Für den Privatmensch ist das aber unerheblich. Es gibt nach wie vor bleihaltiges Lötzinn zu kaufen, und auch ich kann Dir nur empfehlen, ein halogenfreies, aber bleihaltiges Lötzinn mit Flußmittelseele (z.B. Kolophonium) für die Reparatur der Kamera zu verwenden. Gerade, wenn Du im Löten nicht so geübt bist, wirst Du mit bleihaltigem Lötzinn auch deutlich bessere Ergebnisse (d.h. saubere, dauerhaltbare Lötstellen) bekommen.

Idealer Durchmesser des Lötzinns für diese Art Arbeiten ca. 0,8mm. Lötdämpfe nach Möglichkeit nicht einatmen, während des Lötens die Finger nicht in den Mund stecken bzw. Nahrung zu Dir nehmen und nach dem Löten die Hände waschen. Lötfett solltest Du keinesfalls verwenden; das ist was für grobe Arbeiten, nichts für Weichlöten im Bereich der Mikroelektronik.

Viele Grüße,

Matthias

Hallo Forum!

Erst mal vielen Dank an Rcc und Matthias für die Tipps zum Löten! Meine letzten Lötmaterialien habe ich tatsächlich wohl in Vor-RoHS-Zeiten gekauft.
Über die Löt-Dämpfe habe ich auch schon nachgedacht, aber wenn man keinen Abzug hat, bleibt ja nur eine Atemschutzmaske mit Einsatz zum Filtern anorganischer Dämpfe oder mit einem Kombinationsfilter für organisch/anorganische Stoffgruppen. Wie setzt sich denn das Flußmittel zusammen? Und ist halogenhaltiges Lötzinn als solches zwingend gekennzeichnet? Klar, bromierte, fluorierte und chlorierte Dämpfe sind im Zweifelsfall auch giftig, aber sind sie auch für die elektronische Umgebung schädlich?

Ich werde mal am Wochenende 'nen Versuch unternehmen. Irgendwie sieht mir der Kondensator von Reichelt einen Millimeter zu lang aus.
Und meine Freundin wird mich wahrscheinlich einweisen lassen, wenn ich mit Atemschutzmaske auflaufe, um zwei Lötstellen zu machen. Wenn Ihr also nichts mehr von mir hört...

Gruß von
the_raven

... na dann alles Gute und viel Erfolg.

Michaelhz

Hallo "the_raven",

wegen der Lötdämpfe musst Du dir keine Gedanken machen. Ich bin Fernsehtechnikermeister und löte seit dreißig Jahren und habe davon bisher keinen gesundheitlichen Schaden erlitten.

Der Austausch des oberen Kondensators ist eher ein feinmechanisches Problem: Es ist eng, sehr gute Kenntnisse im Umgang mit dem geeigneten (! Lötwerkzeug sind erforderlich.

Wenn die bereits gelieferten Kondensatoren nicht passen, hilft ein Besuch auf dem Recycling-Hof (wie wird das geschrieben?): Platinen von jüngeren LG-Videorekordern und DVD-Player haben je etwa 20 Kondensatoren der benötigten Bauart und -größe.

Was mich schon länger wundert ist, das offensichtlich keiner hier diesen gut sortierten Shop kennt!

http://www.micro-tools.com/Merchant2/merch...;Store_Code=MTE

mfg, jolini

Gut sortiert schon, aber auch teuer... 6,50 Euro für so einen läppschen Elko muß man eigentlich als Wucher bezeichnen, so ein Teil kostet im Elektronikladen um die Ecke maximal 50 Cent, in Mengen eher deutlich weniger.

Viele Grüße,

Matthias

bitte genau lesen: 10er Pack

ZITAt (jolini @ 2008-03-31, 17:26) bitte genau lesen: 10er Pack[/quote]
Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.

Das ist wirklich gut versteckt... ;-)

Danke für die Aufklärung & viele Grüße,

Matthias