RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#1 von fwiesenberg , 30.10.2006 19:59

Nach guten 17 oder 18 Jahren plagte mich doch mein schlechtes Gewissen - oder soll ich besser sagen: Es hat wieder "gejuckt"?

Im Keller lag ja seit den 17 oder 18 Jahren eine mindestens halbvolle Watson Bulk Film Loader "Spulmaschine" mit Ilford HP-5 (noch ohne "Plus".
Daß die angesetzte Chemie aus der gleichen Zeit ein Fall für die Entsorgung war, versteht sich von selbst. Nur das Netzmittel scheint mir noch brauchbar.
Die Lagerbedingungen waren nur bedingt optimal: Zwar dunkel (das Lademaschinchen noch in eine Fotopapiertüte eingewickelt und verklebt), aber eben eher kühl als kalt (ca. 15-20°C je nach Jahreszeit).

Für das Brohltalbahn-Usertreffen habe ich mal testweise ein paar Filme aufgespult und statt den ursprünglichen 400 ASA mit 200 ASA belichtet.
Seinerzeit habe ich den HP-5 immer mit Ilford ID-11 entwickelt - warum also nicht jetzt auch?
Also Chemie gekauft und angesetzt --- alles funktioniert und stinkt wie früher! /cool.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="cool.gif" />
Leider habe ich kein Datenblatt gefunden, wo Entwicklungszeiten vom alten HP-5 in ID-11 drin stehen - nur vom neuen HP-5+. Der ist bei unverdünntem ID-11-Ansatz mit 7,5 min bei 20°C angegeben. Ich meine noch irgendwas von 8 min für den alten HP-5 im Hinterkopf zu haben ... auf jeden Fall war da was mit etwas kürzerer Entwicklungszeit für den HP-5+.

Der erste Testfilm war dann bei 1:3-Verdünnung des ID-11 und 22°C glatte 20 min (statt den für den Plus angegebenen 17 min) "im Bad" - was sich anhand des flauen Ergebnisses als zu wenig herausstellen sollte.
Der zweite Versuch war dann "todesmutig" der mit der Exakta VX beim Brohltalbahn-Usertreffen auf 200 ASA belichtete Film. Diesmal 24 min bei 22°C. >>> VOLLTREFFEr!!! /yahoo.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="yahoo.gif" />

Der Film hängt zwar jetzt gerade noch zum Trocknen, aber die Negative sehen kontrastmäßig den Ergebnissen verblüffend ähnlich, die ich vor 17-18 Jahren mit dem selben Material schon gemacht habe! /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
Über Körnigkeit und Schärfe kann und werde ich hier später etwas sagen.

Bis jetzt sieht es so aus, als wäre das seit Kaufdatum nunmehr fast ZWANZIG Jahre alte Material noch durchaus verwendbar!!! /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
Ein oder zwei Bilder werde ich wohl bei Gelegenheit in die Galerie stellen. /pardon.gif" style="vertical-align:middle" emoid="ardon:" border="0" alt="pardon.gif" />


PS: Ich denke, daß ich bei Gelegenheit auch die zwei seit etwa 1990 belichteten HP-5-Filme entwickeln werde... /cool.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="cool.gif" />



 
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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#2 von ingobohn , 30.10.2006 21:55

Jössas - 24 min Entwicklungszeit? Da schüttel' ich mir ja den Wolf. Geht das nicht etwas kürzer? /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
Aber gut zu wissen/hören - jetzt fehlt nur noch ein gescanntes Beispielfoto.



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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#3 von fwiesenberg , 30.10.2006 22:04

ZITAt (ingobohn @ 2006-10-30, 21:55) Jössas - 24 min Entwicklungszeit? Da schüttel' ich mir ja den Wolf. Geht das nicht etwas kürzer? /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
Aber gut zu wissen/hören - jetzt fehlt nur noch ein gescanntes Beispielfoto.[/quote]

Ist ja Einwegkram dank Verdünnung 1:3. Dann verlängert sich die Entwicklungzeit eben von 7,5 min auf 20 min (Angaben für HP-5+ und 20°C). Das ist mir aber auch ganz lieb, denn so komme ich eher auf reproduzierbare Ergebnisse.
(Eigentlich bin ich davon ausgegangen, daß ich etwas mehr "Trial-and-Error" brauche um ans Ziel zu kommen - aber der erste Versuch sah ja schon recht vielversprechend aus... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> )



 
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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#4 von Mark , 30.10.2006 22:12

Da lob ich mir die CPA, da sind die 20 Minuten nicht ganz so lang. Jetzt bin ich aber auch auf die Ergebnisse gespannt.

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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#5 von fwiesenberg , 31.10.2006 00:12

ZITAt (Mark @ 2006-10-30, 22:12) Jetzt bin ich aber auch auf die Ergebnisse gespannt.

Mark[/quote]

Sicherlich kein Kunstwerk, aber immerhin: BBn4vt 11sm der Brohltalbahn in der Galerie



 
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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#6 von ingobohn , 31.10.2006 07:35

/good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />



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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#7 von Dennis , 31.10.2006 11:38

Cool /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />
Ich weiß nicht, ob ich mir das nur einbilde, aber irgendwie hat das Bild so von den Tonwerten und Kontrast irgendwas antikes...



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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#8 von Mark , 31.10.2006 11:45

Also erstmal ist es doch für einen HP5 ganz schön verrauscht. Gemessen daran das der Film, sagen wir mal, nicht ganz sachgerecht gelagert war, doch sehr gut geworden ist. Überraschend zu sehen. Ich dachte es würde schlimmer werden.
Wirklich gut /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#9 von fwiesenberg , 31.10.2006 15:41

ZITAt (Mark @ 2006-10-31, 11:45) Also erstmal ist es doch für einen HP5 ganz schön verrauscht. Gemessen daran das der Film, sagen wir mal, nicht ganz sachgerecht gelagert war, doch sehr gut geworden ist. Überraschend zu sehen. Ich dachte es würde schlimmer werden.
Wirklich gut /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Mark[/quote]

Da bin ich aber froh, daß ich aus lauter Begeisterung/Betriebsblindheit keiner krassen Fehleinschätzung unterlegen bin.
Ich sehe das nämlich genauso.
Die Ergebnisse sind um Klassen besser als ich mir das erträumt hätte - ich hatte wirklich graumatschige und total kontrastlose Bilder erwartet.
Zudem ist die Exakta samt dem 50er Jahre Meyer Primoplan vielleicht nicht das optimale "Referenzequipment". /pardon.gif" style="vertical-align:middle" emoid="ardon:" border="0" alt="pardon.gif" />

PS: Schon toll, wie man solches Material "vergewaltigen" kann. /cool.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="cool.gif" />



 
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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#10 von ingobohn , 31.10.2006 19:07

Mein Scanner (Minolta Scan Dual IV) hat übrigens mit dem Korn des HP5+ auch Probleme. Der Film kommt beim Scannen körniger rüber, als er wirklich ist. Die Abtastfrequenz des Scanners und die Kornstruktur führen wohl zu irgendwelchen ungünstigen "Interferenzen". Geprintet sind die Negative dann deutlich kornärmer.



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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#11 von Mark , 31.10.2006 19:44

Ich kenne das und hatte das eigentlich schon "mitkalkuliert". Selbst dafür ist er immer noch ganz schön körnig. Sagen wir mal so, ich würde den Film nicht unbedingt für wichtige Sachen verwenden. Aber warum nicht, ich bneutze für Probeaufnahmen und Aufnahmen "mit nostalgischem Flair" ja auch noch NP20 und NP22.

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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#12 von ingobohn , 31.10.2006 22:18

So - endlich bin ich mal dazu gekommen, meine 4 Filme zu entwickeln. Anbei der Link zu einem Bild, aufgenommen mit einem taufrischen HP5+ gepusht auf 800 ASA und entwickelt in Rodinal 1+25.
http://www.mi-fo.de/forum/4homepag?image_id=14291

Da sieht das ganze - trotz des Pushens und des im Vergleich zum ID-11 nicht ganz so optimalen Entwicklers - schon besser aus.



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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#13 von Mark , 31.10.2006 22:26

Das will ich wohl meinen /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Mark



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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#14 von fwiesenberg , 01.11.2006 16:00

Wie gesagt:

- Es ist bei mir ein ziemliches "Puschen": Belichtung auf 200ASA statt 400 und deutliche Verlängerung der Entwicklungszeit (24min statt 20) trotz Temperaturerhöhung um 2°C (22 statt 20). Daß das deutlich sichtbares Korn ergibt, war mir klar. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
- Zudem sollte man nicht vergessen, daß der HP5+ (zumindest laut Ilford...) ein deutlich feineres Korn als der alte HP5 hat.

Aber für Testfilme und für "Special-Effects" reichts mir.
Ich schätze, es wird demnächst eine kleine stimmungsvolle "Grobkorn-Serie" geben.
(Eigentlich schade, daß ich nicht in nächster Zeit nach Irland muß... /cool.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="cool.gif" /> )



 
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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#15 von Mark , 01.11.2006 21:01

ZITAt (fwiesenberg @ 2006-11-01, 16:00) Wie gesagt:

- Es ist bei mir ein ziemliches "Puschen": Belichtung auf 200ASA statt 400 und deutliche Verlängerung der Entwicklungszeit (24min statt 20) trotz Temperaturerhöhung um 2°C (22 statt 20). Daß das deutlich sichtbares Korn ergibt, war mir klar. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />[/quote]
[Klugscheißer an]
Pushen ist anders rum, weniger Licht als nominal empfohlen. Mehr Licht nennt sicht pullen oder Hold.
[Klugscheißer aus]
ZITAt (fwiesenberg @ 2006-11-01, 16:00) - Zudem sollte man nicht vergessen, daß der HP5+ (zumindest laut Ilford...) ein deutlich feineres Korn als der alte HP5 hat.[/quote]
Zumindest schreibt Ilford das und theoretisch ist das auch so. Praktisch ist da ein Unterschied, aber der ist nun nicht gerade revolutionär, allerhöchstens evolutionär.
ZITATAber für Testfilme und für "Special-Effects" reichts mir.
Ich schätze, es wird demnächst eine kleine stimmungsvolle "Grobkorn-Serie" geben.
(Eigentlich schade, daß ich nicht in nächster Zeit nach Irland muß... /cool.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="cool.gif" /> )[/quote]
Ja, für Irland lohnt es sich, an der einen oder anderen Stelle. Ich setze da aber lieber auf die efke Dickschichtfraktion. Wenig Korn, aber viel Kontrast und weiche Übergänge.

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