RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#16 von fwiesenberg , 01.11.2006 21:38

ZITAt (Mark @ 2006-11-01, 21:01) ZITAt (fwiesenberg @ 2006-11-01, 16:00)
Wie gesagt:

- Es ist bei mir ein ziemliches "Puschen": Belichtung auf 200ASA statt 400 und deutliche Verlängerung der Entwicklungszeit (24min statt 20) trotz Temperaturerhöhung um 2°C (22 statt 20). Daß das deutlich sichtbares Korn ergibt, war mir klar. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />[/quote]
[Klugscheißer an]
Pushen ist anders rum, weniger Licht als nominal empfohlen. Mehr Licht nennt sicht pullen oder Hold.
[Klugscheißer aus]
[/quote]
Darüber können wir noch länger diskutieren. /pardon.gif" style="vertical-align:middle" emoid="ardon:" border="0" alt="pardon.gif" />

Normalerweise hättest Du Recht - aber das hier ist nicht mehr "normalerweise", denn duch die lange Lagerung ist die Entfindlichkeit des Films deutlich gesunken.
Aber von der ursprünglichen Empfindlichkeit (400ASA) her gesehen, ist die Belichtung auf 200ASA wohl eine "Pull-Belichtung" - von der tatsächlichen Empfindlichkeit her gesehen doch eher eine "Push-Belichtung", wie mir die deutlich längere nötige Entwicklungszeit zeigt. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />



 
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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#17 von Mark , 01.11.2006 21:53

ZITAt (fwiesenberg @ 2006-11-01, 21:38) Darüber können wir noch länger diskutieren. /pardon.gif" style="vertical-align:middle" emoid="ardon:" border="0" alt="pardon.gif" />[/quote]
nur zu
ZITATNormalerweise hättest Du Recht - aber das hier ist nicht mehr "normalerweise", denn duch die lange Lagerung ist die Entfindlichkeit des Films deutlich gesunken.[/quote]
Das sehe ich nicht ganz so
ZITATAber von der ursprünglichen Empfindlichkeit (400ASA) her gesehen, ist die Belichtung auf 200ASA wohl eine "Pull-Belichtung" - von der tatsächlichen Empfindlichkeit her gesehen doch eher eine "Push-Belichtung", wie mir die deutlich längere nötige Entwicklungszeit zeigt. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />[/quote]
Alleine von der längeren Belichtungszeit darauf zu schliessen das der Film unempfindlicher geworden ist, halte ich für nicht direkt richtig. Ich denke da spielen noch ein paar mehr Komponenten eine Rolle, schliesslich "arbeitet" die Emulsion an sich ja auch. Mit Sicherheit wird auch der Grundschleier höher, und der Film an sich "flacher", wogegen ja die längere Entwicklungszeit wirken soll.

Ich habe schon mit dem normalen HP5 gearbeitet und glaube mir ein Bild über das Korn machen zu können. Das hier liegt (IMHO) deutlich über dem Schnitt, für mich ein sicheres Indiz dafür das die Emulsion die lange Zeit doch nicht so ganz schadensfrei überlebt hat. Dazu kommt, das sich ein Hold1 sicher nicht so stark bemerkbar macht wie ein Push1. Filme wie HP5 oder TriX sind sowieso dankbarer für mehr Licht als für weniger.

Am Ende ist es eigentlich egal wie sich der Film verändert hat. Das Hold1 oder Push1 wird doch nach dem e.i. gerechnet und den musst du doch an den "normalen" Filmwerten festmachen.

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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#18 von fwiesenberg , 12.12.2006 15:07

Update:

Nach 6 Tests hat sich das Belichten auf 100ASA (oder im Zweifelsfalle sogar noch etwas weniger! und minimal längeres Entwickeln (die für den ID-11 heutzutage angegebenen Zeiten gelten für den aktuellen HP5+; der alte HP5 braucht sowieso etwas "Zugabe" - da gebe ich ihm 10%) bewährt.
Noch längeres Entwickeln bringt nur graueres Trägermaterial - also lieber etwas länger Belichten.



 
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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#19 von fwiesenberg , 12.12.2006 21:30

Der Versuch ist beendet:

Nachdem die Belichtung von "gut überlagertem" Filmmaterial ja geklappt hat, habe ich mich den 2 HP5 Kleinbildfilmen und dem HP5 120er Rollfilm angenommen, die ich irgendwann zwischen 1989 und 1991 belichtet haben mußte.

Was wir jetzt bereits wissen: Unbelichtetes s/w-Filmmaterial verliert bei Überlagerung gravierend Empfindlichkeit.

Aber:
Was passiert bei bereits belichtetem und dann mit etwa 15 Jahre gelagertem s/w-Filmmaterial?
Ist mit der Belichtung der chemische Prozeß der Sensitivität abgeschlossen?
Oder reagiert das belichtete Material nach?
Oder verliert es gar an Intensität?
Jetzt die Kernfrage: Wie ist also die Entwicklungszeit anzupassen?

Die Diskussion am verregneten (und viel zu warmen) Weihnachtsmarktglühweinstand mit zwei befreundeten Chemikern endete im Patt: Einer war für eine abgeschlossene Reaktion und einer für einen Intensitätsverlust durch die lange Lagerung.

Also bin ich einfach meinem Gefühl gefolgt und habe die Entwicklungszeit "aus dem Bauch heraus" um 15% verlängert, also +1% für jedes Jahr Lagerung. /happy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="happy.gif" />
Paßt! /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />
Der Negativträger ist noch recht klar - und die Negative scheinen genügend Konstrast zu haben. /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

Während die lange Lagerung den Kleinbildfilmen scheinbar nichts anhaben konnte, zeigt der 120er Rollfilm leider merkwürdige "Flecken"/"Wolken" über den gesamten Film; also auf den belichteten sowie unbelichteten Partien. Reaktion mit dem beschichteten Papier? /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />
Na ja ... irgendwas mußte ja nicht optimal laufen... /dry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dry.gif" />



PS: Allerdings weiß ich jetzt auch, warum ich die zwei Kleinbildfilme nicht mehr entwickelt habe: Da waren noch Fotos von mir und meiner Ex drauf, mit der 1990 Schluß war. /tongue.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="tongue.gif" />



 
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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#20 von ingobohn , 13.12.2006 08:18

Eine Kleinbildpatrone ist im Vergleich zu einer 120er Rolle deutlich lichtdichter. Bei einer 120er Rolle genügt es schon manchmal, mit den Fingern außen etwas auf das Papier zu drücken und Du hast Lichtflecken auf dem Film. Durch das Drücken verbiegen sich minimal die Papierwicklungen und die Lichtdichtigkeit ist (v.a. an den Rändern) nicht mehr gegeben.



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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#21 von fwiesenberg , 13.12.2006 15:00

ZITAt (ingobohn @ 2006-12-13, 8:18) Eine Kleinbildpatrone ist im Vergleich zu einer 120er Rolle deutlich lichtdichter. Bei einer 120er Rolle genügt es schon manchmal, mit den Fingern außen etwas auf das Papier zu drücken und Du hast Lichtflecken auf dem Film. Durch das Drücken verbiegen sich minimal die Papierwicklungen und die Lichtdichtigkeit ist (v.a. an den Rändern) nicht mehr gegeben.[/quote]

Ja, aber:

1. Der belichtete 120er war zugeklebt...
2. ...in der geschossenen Kamera drin...
3. ...die ihrerseits in der Kameratasche...
4. ...im geschlossenen Fotoschrank war.
/blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />

Die "Wolken" sind ziemlich homogen über den gesamten Film verteilt: Sowohl in belichteten als auch unbelichteten Bereichen, sowohl am Rand als auch im Bild, sowohl vorne als auch hinten im Film. /dry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dry.gif" />



 
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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#22 von ingobohn , 13.12.2006 15:39

Okay, lichdichter geht's eigentlich kaum mehr. /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> Hm, da bin ich auch ratlos... /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" /> "Wolken" sagst Du... Hast Du das Gefühl, daß bei den Wolken die Filmemulsion vielleicht angelöst/angekratzt/zerstört etc. ist?
Hast Du die 120er Rollfilme mit demselben Entwickler und demselben Fixierer bearbeitet (d.h. der Entwickler/Fixierer entstammte derselben Ur-Stammlösung/Flasche)?

Im dümmsten Falle könnte es natürlich auch so sein, daß die Wolken durch unsachgemäße Lagerung vor der Belichtung entstanden sind. Du hast oben bei 1-4 nur die Lagerung nach der Belichtung beschrieben...



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RE: Erfahrungsbericht: Überlagerte Filme

#23 von fwiesenberg , 13.12.2006 15:46

ZITAt (ingobohn @ 2006-12-13, 15:39) Okay, lichdichter geht's eigentlich kaum mehr. /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> Hm, da bin ich auch ratlos... /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" /> "Wolken" sagst Du... Hast Du das Gefühl, daß bei den Wolken die Filmemulsion vielleicht angelöst/angekratzt/zerstört etc. ist?[/quote]
Gute Frage. Mein Gefühl läßt mich da etwas im Stich. /dry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dry.gif" />
Vielleicht komme ich noch vor Weihnachten an ein Mikroskop ran, dann kann ich vielleicht mehr diesbezüglich sagen.

ZITATHast Du die 120er Rollfilme mit demselben Entwickler und demselben Fixierer bearbeitet (d.h. der Entwickler/Fixierer entstammte derselben Ur-Stammlösung/Flasche)?[/quote]
Jepp.
ID-11 (1:3 verdünnt - also Einmalentwickler - und auch als solchen verwendet) und Tetenal Superfix (1:6 Einmal)

ZITATIm dümmsten Falle könnte es natürlich auch so sein, daß die Wolken durch unsachgemäße Lagerung vor der Belichtung entstanden sind. Du hast oben bei 1-4 nur die Lagerung nach der Belichtung beschrieben...[/quote]
Na ja - vor dem Einlegen des Films war der im Geschäft. Dort (Foto Gregor in Köln) habe ich ihn seinerzeit eingelegt... /cool.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="cool.gif" />



 
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