RE: Rokkor PG 58 / 1.2 - Frage zum "Sonnenbad"

#1 von henniero ( gelöscht ) , 01.06.2016 10:47

Hallo zusammen.

Dank Youtubehilfe (Matt Bierner) ist der geniale Glasklotz PG 58 / 1.2 meines alten Herren wieder gangbar.
Ich habe nun diesen berühmt/berüchtigten Gelbstich festgestellt. Wenn ich von vorne bzw. hinten auf die geschlossene Blende im Objektiv schaue, lässt sich feststellen, dass die hintere Linsengruppe vom Gelbstich befallen ist.
Hier im Forum taucht das Stichwort "Sonnenbaden" auf...leider ohne Details.
Meine Frage an die Experten...wie lange..und wie genau?
Also da der Gelbstich hinten ist, würde ich das Objektiv jetzt mit der Rückseite gen Sonne richten. Nach wie lange "Sonnenbaden" kann man denn mit Verbesserung rechnen? Ein Tag, eine Woche oder sogar Monate?
Muss ich evtl. die hintere Linsengruppe wieder ausbauen und die Gläser einzeln in die Sonne legen?

Ich wäre für Ratschläge dankbar...

Gruß
Hendrik


henniero

RE: Rokkor PG 58 / 1.2 - Frage zum "Sonnenbad"

#2 von Mentat , 01.06.2016 13:52

Hallo Hendrik,

vorab, ich bin kein Experte dafür. Zum "Sonnenbaden" kann man übergreifend wahrscheinlich keine belastbaren Mindestzeiträume o.ä. nennen.
Meine Erfahrung ist, dass starker Gilb (Farbton ähnlich Raucherzähnen ) nach ca. 2 Wochen intensivem Sonnenbaden fast verschwindet. Dazu habe ich folgendes gemacht:
- Objektiv komplett gelassen (lass die Sammellinsen Licht sammeln)
- direkt hinterm Fenster aufgestellt
- ca. senkrecht zum Sonnenstand zur Mittagszeit ausgerichtet
- Rückdeckel als Hilfe fürs Schrägaufstellen verwendet
- täglich Deckel auf Hitzeschäden kontrolliert

Wenn man bedenkt, dass hinter normal doppelverglasten Fenstern nur 80% der Freilandstrahlung und resp. noch weniger UV-Strahlung ankommt, geht es vermutlich im Freien schneller. Sollte man deswegen dem 58er im Freiland ein kleines Häuschen zur Genesung basteln? Es könnte sich lohnen

Das Ergebnis kannst Du am besten optisch verifizieren, einfach durchs Objektiv schauen und ein weißes Blatt Papier dahinter halten. Oder Du machst ein paar Testschüsse mit der Digitalen, falls Du eine solche und einen passenden Adapter zur Hand hast (dann auf den korrekten Weißabgleich achten).


Grüße!

Jan


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RE: Rokkor PG 58 / 1.2 - Frage zum "Sonnenbad"

#3 von bg_vlr , 01.06.2016 14:03

ZITAT(JanW @ 2016-06-01, 13:52) Hallo Hendrik,

vorab, ich bin kein Experte dafür. Zum "Sonnenbaden" kann man übergreifend wahrscheinlich keine belastbaren Mindestzeiträume o.ä. nennen.
Meine Erfahrung ist, dass starker Gilb (Farbton ähnlich Raucherzähnen ) nach ca. 2 Wochen intensivem Sonnenbaden fast verschwindet. Dazu habe ich folgendes gemacht:
...[/quote]

Würde ich so bestätigen. Mein MC 28 mm f/2,5 hat auch etwa zwei Wochen hinter Fensterglas in der Sonne verbracht, bis der Gilb weitgehend verschwunden war. Habe zusätzlich hinter den Objektvideckel (welcher auf der Fensterbank auflag) Alufolie gelegt, sodass das Licht durch das Objektiv zurück reflektiert wurde. Zudem habe ich das Gehäuse bestmöglich mit Alufolie vor der Sonne geschützt, damit es nicht heißer wurde als nötig. Das kann schon unangenehm werden, im Sommer - vor allem für die verwendeten Fette.


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RE: Rokkor PG 58 / 1.2 - Frage zum "Sonnenbad"

#4 von henniero ( gelöscht ) , 01.06.2016 14:52

Danke für die Infos ihr beiden.
Ich werde meiner Optik dann mal einen Platz am Fenster reservieren.

Zwecks Test muss erstmal das Blatt Papier dienen, meine Rokkore verrichten ihre Dienste noch rein analog an SR-T 101 und X300.
Eine gebrauchte NEX5 und Adapterring sind aber schon als Geburtstagswunsch bei meiner besseren Hälfte vermerkt...;-)

Gruß
Hendrik


henniero

RE: Rokkor PG 58 / 1.2 - Frage zum "Sonnenbad"

#5 von bg_vlr , 01.06.2016 17:16

ZITAT(henniero @ 2016-06-01, 14:52) Danke für die Infos ihr beiden.
Ich werde meiner Optik dann mal einen Platz am Fenster reservieren.

Zwecks Test muss erstmal das Blatt Papier dienen, meine Rokkore verrichten ihre Dienste noch rein analog an SR-T 101 und X300.
Eine gebrauchte NEX5 und Adapterring sind aber schon als Geburtstagswunsch bei meiner besseren Hälfte vermerkt...;-)

Gruß
Hendrik[/quote]

Habe ich genauso gemacht (mit der NEX) und würde es zum Testen auch jedem empfehlen. Vielleicht sind statt der original NEX-5 allerdings die NEX-5R oder 5T die bessere Wahl, da beide ein wesentlich übersichtlicheres Menü-System und einen etwas besseren Sensor haben. Zudem beherrschen sie den schnelleren Phase-Detect AF, falls doch mal E-Mount Optiken dazu kommen. Sollte das egal sein, tut es auch die 5N, die bis auf Phase-Detect AF die gleiche Leistung bringt wie die 5R/5T.


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RE: Rokkor PG 58 / 1.2 - Frage zum "Sonnenbad"

#6 von rschroed , 01.06.2016 18:54

Vielleicht ist dieser Thread im "Adapted Lens Talk" bei dpreview ja noch von Interesse?

Sollte ich nochmal ein "vergilbtes" Objektiv haben, werde ich das wohl auch erst mal mit so einer Lampe probieren.

Schöne Grüße
Robert


 
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RE: Rokkor PG 58 / 1.2 - Frage zum "Sonnenbad"

#7 von Mentat , 02.06.2016 11:04

ZITAT(Rob. S. @ 2016-06-01, 18:54) Sollte ich nochmal ein "vergilbtes" Objektiv haben, werde ich das wohl auch erst mal mit so einer Lampe probieren.[/quote]

Sehr schöner Thread. Bei meinen 28ern und 58ern habe ich es mit UV Lampe und "Schwarzlicht" probiert, beides ohne Erfolg nach mehreren Tagen. Möglicherweise waren meine Strahler zu schwach, hier schaffte nur die Sonne Abhilfe.


Grüße!

Jan


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RE: Rokkor PG 58 / 1.2 - Frage zum "Sonnenbad"

#8 von Dennis , 02.06.2016 20:01

Stört Dich der Gelbstich so?


Viele Grüße,
Dennis.
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RE: Rokkor PG 58 / 1.2 - Frage zum "Sonnenbad"

#9 von stevemark , 03.06.2016 03:03

ZITAT(henniero @ 2016-06-01, 10:47) Hallo zusammen.

Dank Youtubehilfe (Matt Bierner) ist der geniale Glasklotz PG 58 / 1.2 meines alten Herren wieder gangbar.
Ich habe nun diesen berühmt/berüchtigten Gelbstich festgestellt. Wenn ich von vorne bzw. hinten auf die geschlossene Blende im Objektiv schaue, lässt sich feststellen, dass die hintere Linsengruppe vom Gelbstich befallen ist.[... Also da der Gelbstich hinten ist, würde ich das Objektiv jetzt mit der Rückseite gen Sonne richten. Nach wie lange "Sonnenbaden" kann man denn mit Verbesserung rechnen? Ein Tag, eine Woche oder sogar Monate?[/quote]
Zahlreiche Leute haben schon Ihr(e) MC 1.2/58er gemessen, und keines ist über das übliche Mass hinaus radioaktiv. Der sichtbare Gelbstich kommt von höchstbrechenden Gläsern, die am kurzen Ende des Spektrums eine reduzierte Durchlässigkeit zeigen (gilt zB auch für Noctilux 1:1/50mm, das ebenfalls NICHT radioaktiv ist).
Kurz und gut: eine Besserung durch Sonnenbaden ist NICHT zu erwarten. Spätere MC 1.2/58mm haben offenbar ein anderes Glas, das diesen Gelbstich nicht mehr zeigt.
Interessanter Nebeneffekt: Mein grosses und schweres frühes MC-II 1.2/58mm lässt insgesamt nicht mehr Licht durch als mein winziges Carl Zeiss Jena Sonnar 1:1.5/50mm ...


ZITAT(henniero @ 2016-06-01, 10:47) Muss ich evtl. die hintere Linsengruppe wieder ausbauen und die Gläser einzeln in die Sonne legen?

Ich wäre für Ratschläge dankbar...[/quote]
Beim Minolta MC 2.5/28mm, das in allen seinen Versionen tatsächlich radioaktiv ist, ist das NICHT nötig. Ich habe eines meiner drei Exemplare mal ca 2 Wochen in die Sonne gelegt (Rückseite zur Sonne; Objektiv mit einer gelochten Alufolie gegen direkte Sonneneinstrahlung geschützt, so dass einzig die Linse belichtet wurde => Objektiv erhitzt sich nicht übermässig und Blenden verölen nicht!. Danach war der Gelbstich praktisch verschwunden; der automatische Weissabgleich liegt nur noch 100-200 K anders als bei den andern Minolta Linsen; zuvor war der Unterschied ca. 1000 K gewesen!

Stephan


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