RE: Astrofotografie analog

#1 von TobiKM ( gelöscht ) , 31.01.2016 17:19

Hallo,

ich heiße Tobi, bin neu im Forum und auf der Suche nach etwas Hilfestellung.

Ein Freund von mir hat eine kleine SLR Sammlung, hauptsächlich Kameras von Minolta. Nach seinem Krankenhausaufhalt möchte er mir eine davon schenken,
evtl. die SR-T 303 , zusammen mit einem MD (oder Mc?) 50 1.7.
Vorab vielleicht noch - Erfahrungen mit Astrofotografie habe ich bereits gesammelt, jedoch nur digital.

Nun meine Fragen bitte:

- Hat jemand Erfahrung mit dem Fokussieren an hellen Sternen? Genügt der Sucher oder sollte man zusätzlich eine Lupe/Winkelsucher verwenden?
- Wie weit sollte ich das genannte Rokkor abblenden, f/4 oder geht es evtl. noch schneller? Vignette wäre nicht so schlimm; Asti, Koma und CA
hingegen müssen nicht zwingend sein
- Den Kodak E200 gibt es wohl nicht mehr, welcher rotempfindliche Film wäre eine Alternative? Ob Dia oder Negativ spielt vorerst keine große Rolle.
- Was sollte ich bei der SR-T mit Langzeitbelichtungen (30min und mehr) beachten, gibt es da Besonderheiten oder kleine Macken die man im
Vorfeld berücksichtigen darf?

Besten Dank im Vorraus und Grüße,

Tobi


TobiKM

RE: Astrofotografie analog

#2 von stevemark , 01.02.2016 00:37

Analoge Astro-Aufnahmen machen aus meiner Sicht nur in einem Bereich noch Sinn: Die schönen Bilder mit "drehenden" Sternspuren (eine bis mehrere Stunden belichtet) kommen analog weit besser als digital - dies aufgrund des Schwarzschild-Effektes, der dazu führt, dass der Himmel trotz stundenlanger Belichtung recht dunkel bleibt (und die Sternspuren sich schön abzeichnen). Digital ist sowas nur mit Klimmzügen zu erreichen, da der digitale Sensor auch das schwache Hintergrundlicht bestens aufzeichnet.

Ich habe solche Aufnahmen in den 1980er/1990er Jahren gelegentlich gemacht, und immer waren die Kodachrome-Dias weit "schöner" als entsprechende Fuji/Ektachrome-Bilder (angenehm blauvioletter Grundton beim Koda, giftig blau bis blaugrün bei den andern). Da der Koda aber engültig ins Jenseits entschwunden ist, musst Du wohl selbst ausprobieren ... Auch was die Blendenwerte angeht! Die alten Linsen sind in der Regel recht gut auf "unendlich" kalibriert, dh man kann auch bei Offenblende einfach an den Anschlag drehen. Für Sternspuren (bei denen man eh lange belichten muss) muss man je nach Stärke des Störlichtes/Restlichtes eh deutlich abblenden. Ich würde einfach mal nen Film opfern und verschiedene Kombinationen durchprobieren.

ACHTUNG: Aufgrund des oben genannten Schwarzschild-Effektes ergibt sich u. U. bei an sich "gleichwertigen" Zeit-/Blende-Kombinationen eine völlig unterschiedliche Bildwirkung. Anders ausgedrückt: 1 min bei f2 ergibt NICHT dasselbe Bild wie 16 min bei f8, obwohl bei beiden Belichtungen die gleiche Gesamtmenge an Licht auf den Film fällt!

Die SR-T eignet sich bestens für Langzeit-Belichtungen, da sie bei offenem Verschluss keinen Batteriestrom braucht, dh rein mechanisch arbeitet.

Alles andere würde ich unbedingt digital machen.

Gruß, Stephan


http://www.artaphot.ch


 
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