Forum Übersicht - X-700 » Minolta X-700 Bajonett-Transplantation

Hallo liebe Minoltafreunde,

ich bin seit kürzestem Besitzer einer X-700 mit Vollmattscheibe, nur leider hat das gute Stück ein völlig ausgelatschtes Bajonett, die Objektive lassen sich bis ca. 1mm vom Bajonett ohne Kraftaufwand wegbewegen. Ich dachte nun daran der Kamera, die ich wegen der Vollmattscheibe unbedingt am Leben erhalten will, das Bajonett einer kaputten X-700, 300 oder was auch immer zu transplantieren, habe allerdings keine wirkliche Ahnung davon. Meine Fragen wäre nun:

-Gibt es beim Ab- und Anmontieren des Bajonetts irgendetwas besonderes zu beachten, kann ich dabei etwas kaputt machen?

- Ist es egal von welcher Minolta (MF natürlich) ich das Spenderbajonett abmontiere, oder sollte ich wegen Schraubenlängen oder sonst etwas lieber eine X-700 (X-300?) nehmen?

Vielen Dank für Antworten,

Paul

Hallo Paul,

ein Tausch des Bajonetts sollte keine Probleme bereiten. Wenn Du bei der Demontage (es sind nur die vier sichbaren Schrauben zu lösen, PHILLIPS Schraubendreher 0 x 60 geht am besten) die Kamera auf den Rücken legst, kannst Du am besten arbeiten. Es gibt soweit keine beweglichen Teile, die bei einem vorsichtigen Hantieren herausfallen oder dejustiert werden könnten.

Ob es Unterschiede in der Größe des Bajonetts in der X-Serie gibt, weiß ich nicht genau. Der Anschluß an sich wird innen immer die gleichen Abmessungen haben (müssen) - die äußeren Abmessungen oder die Lage der Bohrungen können rein theoretisch im Bereich von Zehntelmillimetern abweichen. Mir fehlen leider die Werkzeuge zum exakten Ausmessen.

Willst Du auf der sicheren Seite sein, suche in der Bucht eine defekte X-700 und frage den Verkäufer vorher, ob die Objektive stramm auf dem Bajonett sitzen. Der Tausch des Bajonetts dauert keine 5 Minuten.

Gruß, bigbird

@Paul Neubert

... die Kreuzschlitzschrauben lassen sich üblicherweise nicht besonders leicht lösen, besonders dann nicht, wenn sie noch im Originalzustand sind. Mein Tip zu diesem Punkt wäre, die Kamera plan auf Unterlage zu lege (ev. gefaltetes Geschirrtuch dazwischen), dann den passenden Kreuzschraubendreher anzusetzen und mittels eines (gefühlvollen) Hammerschlages (bitte kleinen Modellbauhammer) und der daraus resultierenden Erschütterung zu lösen - 1-mal draufschlagen reicht!

Die nächste etwas trickreiche Situation wäre dann erreicht, wenn die lange Feder des Blendenmitnehmers (MC-Kupplung), versucht ... abzuhauen. Bitte wenn geht, MC-Mitnehmerring entspannen lassen - unf Feder vorsichtig aushängen!

Bei diese Gelegenheit (dem Wechsel des Bajonets) auch gleich den gewellten Ring unter dem Bajonett wechseln ... Oftmals ist der nämlich an allem Schuld ...

Aber mal 'ne andere Frage: Wenn Du Dir schon zutraust, das Bajonett komplett zu wechseln (denn der obere Teil allein wird nicht reichen, wenn das schon so lottert), wieso wechselst Du dann nicht statt dessen einfach die Mattscheibe? Die ist schliesslich für den Wechsel vorgesehen - zwar durch den Service, aber das dürfte sicher weniger kompliziert sein, als das komplette Bajonett zu wechseln. Darfst sie nur nicht zerkratzen /shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" /> . aber beim Bajonett bist Du auch schon sehr nahe dran...

Gruss,
Paule.

Die Mattscheibe hat man ganz schnell rausgenommen. Hab ich mal im jugendlichen Leichtsinn gemacht, bevor ich hier hier gelesen habe, dass man das "nicht darf". Ist aber ganz einfach. Du brauchst "nur noch" eine gut erhaltene X-700.

Christian

@Paul,

Fuer 15 Euro schicke ich dir eine saubere Bajonett mit einer CD mit den Bildern fuers Welcheln. Falls Interesse bestht, schreib mir eine PM.

Gruss,
J.Jan

Hallo Paul,
mich würde nach der Aktion interessieren, ob Deine Bilder immer noch an jeder Stelle so gut aussehen wie vorher.
Da es ja eine sehr wichtige Aufgabe des Bajonetts ist die Lage der optischen Achse des Objektives zum Film festzulegen bin ich mir nicht sicher, ob man einfach ein Bajonett gegen ein anderes tauschen kann. Ich denke hier geht es nicht nur um zehntel Millimeter, sondern um hundertstel. Schon in den Siebzigern hat Minolta - und andere Hersteller - begonen, die Filmführung bei "fertiger" Kamera zu fräsen. Dabei wurde die Kamera über das Bajonett fixiert.

Man hat ja schon vom Leid der "schiefen" Chips in Digitalkameras gehört ... B)


Gruß
Jörg

Zitat von Polylux

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Hallo Paul,
mich würde nach der Aktion interessieren, ob Deine Bilder immer noch an jeder Stelle so gut aussehen wie vorher.
Da es ja eine sehr wichtige Aufgabe des Bajonetts ist die Lage der optischen Achse des Objektives zum Film festzulegen bin ich mir nicht sicher, ob man einfach ein Bajonett gegen ein anderes tauschen kann. Ich denke hier geht es nicht nur um zehntel Millimeter, sondern um hundertstel. Schon in den Siebzigern hat Minolta - und andere Hersteller - begonen, die Filmführung bei "fertiger" Kamera zu fräsen. Dabei wurde die Kamera über das Bajonett fixiert.

Man hat ja schon vom Leid der "schiefen" Chips in Digitalkameras gehört ... B)


Gruß
Jörg

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Genau das war auch mein Gedanke, ich bin in der Edelsteinbranche tätig, da kommt es auch auf 1/10 mm an, ich denke bei KB Kameras sind es wirklich 1/1000 mm. Ich würde das lieber machen lassen von einem Fachbetrieb, oder wenn do it yourself, dann die Mattscheibe wechseln. Aber die ist sehr sehr kratzempfindlich, äußerste Vorsicht! Ich habe es schon gemacht und die alte beim Ausbau verkratzt (nicht schlimm)!

Hmm, das heisst aber, dass ich auch beim Abnehmen und wieder Aufschrauben der Bajonettauflage ein und desselben Bajonetts mir die ganze justage ruinieren kann, wenn ich die Schrauben nicht wieder pickelhart wieder anziehe, oder (den 1/1000 mm hat man schnell "verletzt"? /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" />
Das hab ich nämlich zwecks Reinigung schon öfters gemacht, allerdings sitzt der Fokus im Sucher immer noch auf unendlich (Schnittbild perfekt). Oder sieht man diese Nuancen überhaupt nicht im Sucher? Das würde dann aber auch bedeuten, dass man gar nicht so genau fokussieren kann, um innerhalb der Bajonetttoleranz zu bleiben, oder?

Ich weiß es nicht, aber bei diesen Maßen kommt es schon genau darauf an, allerdings wenn du das gleiche wieder montierst wird das Maß sicher stimmen. 1/1000 war nur so eine Zahl, wahrscheinlich liegt es eher im Bereich zwischen 1/500 - 1/1000, ich weiß es nicht.
Aber wenn du kein Staub, Dreck oder irgendwas dazwischen hast stimmt es wieder.

Leute lynscht mich nicht wenn es jetzt nur 1/50 ist!

Eine Überlegung:

Bei der Längenänderung, die Objektive mit Metalltubus temperaturbedingt machen (alleine von 0 bis 40 Grad wären das für Aluminium zB. 0,0952%, bezogen auf ein 200mm Objektiv immerhin 0,1904mm! /shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" /> ) würde ich mir da keine so großen Gedanken machen. Da fallen 1/100mm überhaupt nicht ins Gewicht... /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Immerhin beruhigt ein Test mit Micrometerschraube das Gewissen (nicht, daß die bei Minolta in mehreren Baulosen mit unterschiedlichen Maßen gefertigt haben...). /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

Ich würde die Transplantation schon wagen!

wenn ich es mir so überlege würde ich auch machen, getreu meinem Leitsatz: no risk, no fun. Aber trotzdem würde ich dann lieber die Mattscheibe wechseln.

Es kann doch nichts passieren. Im schlimmsten Fall passt wirklich das Auflagemaß nicht mehr (das existiert ja jetzt schon nicht mehr bei Deiner Kamera). Nimm Deine längste Brennweite und überprüfe die Unendlicheinstellung, am Besten mit Sucherlupe. Oder mach ein Probebild mit feinkörnigem Film. Wenn Im Bild Unendlich scharf ist, kann es Dir ja egal sein, ob und um wieviel das Auflagemaß nicht stimmt.

Ich glaube auch nicht, dass das Auflagemaß ein Problem werden könnte, sondern eher ein "Kippen" des Bajonetts.

Gruß
Jörg