RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#1 von horizons ( gelöscht ) , 20.02.2005 20:58

Hallo
Um Filme im sandigen Gelände möglichst ohne Kratzer zurückzuspulen wollte ich die Filme im Dunkelsack mit geöffneter Kamerarückwand zurückspulen.
Das ging aber nicht. Kennt sich da jemand aus? Gibt es da irgendeine Sperre? Habe Custom 2 auf manuell programmiert (in Pos. 1 gings auch nicht), den Deckel geöffnet und ber Knopfdruck rückspulen wollen. Ging nicht. Musste dann die Kamera wieder "austüten" und am Tageslicht bei geschlossener Rückwand manuell zurückspulen.
Eben, die Frage: sollte das gehen oder geht das bei der D9 (oder Minolta allg.) einfach nicht?
Gruss



horizons

RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#2 von ingobohn , 20.02.2005 21:21

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann wird bei geöffneter Rückwand ein Stift nicht mehr eingedrückt, so dass der Rückspulmechanismus nicht funktioniert. Schau Dir mal bei geöffneter Rückwand die Transportwalze an, wo unten die Zähnchen sind, die in die Perforation greifen. Direkt links daneben ist ein kleiner, schwarzer Knopf, der bei eingelegtem Film runtergedrückt wird.

Könnte das dieser Kontaktknopf sein? /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />



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RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#3 von anna_log , 20.02.2005 21:30

Ich habe das Zurückspulen von Filmen bei geöffneter Rückwand noch nicht ausprobiert. Ich weiss aber nicht, ob es Sinn macht, in staubgefährdeten Regionen es bei geöffneter Rückwand zu tun. Die D9 ist sehr gut abgedichtet, ich würde daher den Film nur bei geschlossener Rückwand zurückspulen. Ich muss ja zugeben, daß ich hier einen nicht unbekannten Konkurrenten der mit C beginnt, um deren Lösung beneide: Der unbelichtete Film wird in das Kameragehäuse eingezogen, die belichteten Bilder wandern Stück für Stück in die Patrone. Wer einmal die Kamera aus Versehen geöffnet hat, weiss, daß es die bessere Lösung ist.

Matthias



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RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#4 von ChrisA , 20.02.2005 22:07

Hallo,

ZITATDer unbelichtete Film wird in das Kameragehäuse eingezogen, die belichteten Bilder wandern Stück für Stück in die Patrone.[/quote]

geht das nicht auch bei Minolta? Ich habe die 800si noch nicht lange und ich kann es auch gerade nicht ausprobieren, aber in der Spezialfunktion 3 "Filmanfang" kann man zwischen "ganz in die Patrone gespult" und "nicht in die Patrone gespult" wählen. Oder ist damit etwas anderes gemeint? Wer kennt sich diesbezüglich mit der 800si aus?

Viele Grüße,
Chris



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RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#5 von horizons ( gelöscht ) , 20.02.2005 22:14

Hallo Ingo
Ja, einen solchen Knopf gibt es tatsächlich. Nur sehe ich natürlich nicht, was der tut, wenn das Gehäuse geschlossen ist... Aber möglicherweise wird das tatsächlich blockiert. Hmmm.

Hallo Matthias
Ja, die D9 wäre schon staubsicher, aber beim feinen Wüstensand dringt der Staub auch durch die Dichtungen der D9. Leider... War das letzte mal mit einer 600si in dieser Gegend und da sind die Filme innert kurzer Zeit zerkratzt (auch wenn immer schön ausgepustet wird). Die D9 ist da schon um einiges besser aber es reicht nicht. Die Kratzer auf dem Film entstehen v.a. beim Rückspulen (hat mir ein Experte geflüstert) und gab mir den Tipp, die Filme bei geöffneter Rückwand im Dunkelbeutel (logischerweise nicht am Tageslicht und daher auch nicht im Sand...) zurückzuspulen. Aber eben, geht nicht mit der D9. Mit der 600si hab ichs nicht auspobiert aber mit Leicas geht's.



horizons

RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#6 von matthiaspaul , 20.02.2005 22:15

Zitat von anna_log
Ich habe das Zurückspulen von Filmen bei geöffneter Rückwand noch nicht ausprobiert. Ich weiss aber nicht, ob es Sinn macht, in staubgefährdeten Regionen es bei geöffneter Rückwand zu tun. Die D9 ist sehr gut abgedichtet, ich würde daher den Film nur bei geschlossener Rückwand zurückspulen.


Sehe ich - aus dem Bauch heraus - auch so, allerdings habe ich keinerlei eigene
Erfahrungen in Sachen Wüstenfotografie...
ZITATIch muss ja zugeben, daß ich hier einen nicht unbekannten Konkurrenten der mit C beginnt, um deren Lösung beneide: Der unbelichtete Film wird in das Kameragehäuse eingezogen, die belichteten Bilder wandern Stück für Stück in die Patrone. Wer einmal die Kamera aus Versehen geöffnet hat, weiss, daß es die bessere Lösung ist.[/quote]
Klasse Idee, überzeugt mich sofort! Ich muß zugeben, ich höre zum ersten
Mal davon. Das sollte es von KoMi auch geben (bei der "Dynax 9 Mk II",
http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...=40&#entry67125 ;-)
So viel komplizierter sollte das gar nicht mal zu realisieren sein...

Viele Grüße,

Matthias

EDIT: Inzwischen habe ich erfahren, daß auch die Hasselblad XPan und die Samsung Kenox GX-1 das gleiche Prinzip des inversen Filmtransports ("pre-wind" anwendet.



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RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#7 von charder ( gelöscht ) , 20.02.2005 22:28

@Helios

mit dieser Custom Funktion stellt man nur ein, ob der Filmanfang in die Patrone gespult wird oder draußen bleibt, wenn man beispielsweise den Film erneut einlegen will. Das hat aber mit dem Rückspulen (bis auf das Ende) und der Rückwand nichts zu tun.
Grüße



charder

RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#8 von matthiaspaul , 20.02.2005 22:33

Zitat von horizons
Ja, die D9 wäre schon staubsicher, aber beim feinen Wüstensand dringt der Staub auch durch die Dichtungen der D9. Leider... War das letzte mal mit einer 600si in dieser Gegend und da sind die Filme innert kurzer Zeit zerkratzt (auch wenn immer schön ausgepustet wird). Die D9 ist da schon um einiges besser aber es reicht nicht. Die Kratzer auf dem Film entstehen v.a. beim Rückspulen (hat mir ein Experte geflüstert) und gab mir den Tipp, die Filme bei geöffneter Rückwand im Dunkelbeutel (logischerweise nicht am Tageslicht und daher auch nicht im Sand...) zurückzuspulen. Aber eben, geht nicht mit der D9. Mit der 600si hab ichs nicht auspobiert aber mit Leicas geht's.


Da hat sich mal wieder was überschnitten... ;-)

Es gibt also, wie Dein Fall zeigt, eine echte Anwendung dafür und die
moderne Steuerung der Kamera verbaut Dir diese Anwendung. Für solche
Fälle sollte es meiner Meinung nach in einer hypothetischen Revision der
Dynax 9 auch eine spezielle Custom-Funktion geben, mit der man dies
freischalten können sollte, ähnlich wie man andere "Bevormundungen"
(die ja normalerweise sinnvoll sind) auch umgehen kann. Schon wieder eine
einfach in Software realisierbare Sonderfunktion mehr auf meiner Liste
(http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...=40&#entry67125)... ;-)

Übrigens: Wie wär's mit 'ner Minolta 9000 AF? Die kannst Du manuell
zurückspulen - das geht immer... Besonders sanddicht dürfte die
allerdings nicht sein, denn sie hat keine abgedichteten Bedienelemente...

Viele Grüße,

Matthias



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RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#9 von horizons ( gelöscht ) , 20.02.2005 23:05

als "Bevormundung" oder Sicherung macht dies ja auch nicht wirklich Sinn, denn wenn man die Kamera aus Versehen bei noch eingelegtem Film geöffnet hat, ist es letztlich wurscht, ob man dann auch noch bei geöffneter Rückwand zurückspulen kann. oder? wenn schon, müsste die Sicherung vorher greifen, dass man nämlich die Dose erst gar nicht aufklappen kann.
Was wäre denn der Sinn einer Sicherung gegen das Zurückspulen bei geöffneter Rückwand? Dass wenigstens noch ein Teil der bereits belichteten Bilder "gerettet" werden könnte?



horizons

RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#10 von richard ( gelöscht ) , 21.02.2005 00:52

Wenn du den Film belichtet hast und dann bei der Dynax 9 die Rückwand öffnest, lässt sich der belichtete Film ganz leicht von der Aufwickelspule ziehen indem du den Film herausnimmst und dann den belichteten Teil herausziehst. Dann kannst du den Film in die Spule rollen. So sollte es funktionieren. Ich würde aber sicherheitshalber bei KoMi anfragen, ob da eh nichts in der Kamera zu Schaden kommen kann.



richard

RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#11 von matthiaspaul , 21.02.2005 01:20

Zitat von horizons
als "Bevormundung" oder Sicherung macht dies ja auch nicht wirklich Sinn, denn wenn man die Kamera aus Versehen bei noch eingelegtem Film geöffnet hat, ist es letztlich wurscht, ob man dann auch noch bei geöffneter Rückwand zurückspulen kann. oder? wenn schon, müsste die Sicherung vorher greifen, dass man nämlich die Dose erst gar nicht aufklappen kann.
Was wäre denn der Sinn einer Sicherung gegen das Zurückspulen bei geöffneter Rückwand? Dass wenigstens noch ein Teil der bereits belichteten Bilder "gerettet" werden könnte?


Da gebe ich Dir Recht. Eigentlich macht es keinen Sinn, das zu verbieten, denn
zum manuellen Rückspulen in dieser Situation müßte man ja bei bereits geöffneter
Rückwand den Rückspulknopf unter der seitlichen Klappe drücken - ich denke,
man kann wohl ausschließen, daß sowas durch "Irrtum" passiert. Allerdings sind
nicht grundsätzlich alle Fotos verdorben, wenn man die Rückwand (z.B. in der
Dämmerung) versehentlich öffnet und relativ schnell wieder schließt - insofern
macht es für andere Leute vielleicht doch wieder Sinn, daß hier einer
möglicherweise noch fataleren Fehlbedienung vorgebeugt wird?!?
Aber im Grunde gebe ich Dir Recht, für *mich* macht es auch keinen Sinn.

Vergleich: Aus meiner Sicht macht es ebenfalls keinen Sinn, daß man die
Kamera ohne Umkonfiguration nicht auslösen kann, solange kein Objektiv
(oder nur ein systemfremdes Objektiv) montiert ist - andere hingegen schützt
diese Sicherheitsmaßnahme aber möglicherweise vor unnötigen Fehlbelichtungen
beim Handling der Kamera oder Beschädigungen am Spiegel, wenn man diesen
berührt, während er sich bewegt.
Interessant ist, daß die ggfs. gesetzte Sperre nur gilt, solange die Rückwand
geschlossen ist (d.h. potentiell ein Film eingelegt ist); bei offener Rückwand
ist das Blindauslösen plötzlich wieder erlaubt. Macht das Sinn?
Zur einfacheren Überprüfung der Funktion des Verschlusses vielleicht?
Damit man mit einer (hypothetischen) nicht-systemkonformen Rückwand
(Digital-Back? ;-) überhaupt auslösen kann? (Gegenbeispiel: Die NPC Forscher
ProBack II besteht aus dem umgebauten unteren Gehäuseteil einer Original-
Polaroid-Sofortbildkamera und einer Original-Minolta-Rückwand für die jeweilige
Kamera - insofern wäre und ist eine solche Maßnahme für diese Art von
Rückwand nicht nötig). Hm, vielleicht damit man den Spiegelkasten im BULB-
Mode besser mit Druckluft reinigen kann? Keine Ahnung.
Irgendwas hat sich Minolta sicherlich dabei gedacht, diese Spezialfälle so zu
programmieren, also gehe ich mal davon aus, daß das Verhalten der Kamera
für /irgendwen/ sicherlich sinnvoll ist genau so wie es ist. Und andere stört
es wohl in der Regel nicht. Und für die Sonderfälle, wo es dann doch wieder
irgendwen stört, gibt es die Custom-Funktion, mit der man das Auslösen der
Kamera in jeder Situation erzwingen kann.

Deshalb meine Idee mit der zusätzlichen Custom-Funktion auch für Deinen
Anwendungsfall mit dem Rückspulen bei geöffneter Rückwand...

Die Dynax 7 hat z.B. eine Sperre, die die Rückwand verriegelt, solange der Film
nicht zurückgespult ist. Versehentliches Öffnen der Rückwand bei teilbelichtetem
Film ist hier also grundsätzlich nicht möglich. Diese für die normale Fotopraxis
sicherlich sehr sinnvolle Funktion wäre für Deine Zwecke absolut kontraproduktiv,
insofern wäre es eigentlich sinnvoll, wenn auch die Dynax 9 Mk II so eine Sperre
hätte - und zusätzlich eine Custom-Funktion, mit der man die Sperre außer Kraft
setzen kann und dann sollte auch gleich manuelles Rückspulen bei geöffneter
Rückwand möglich sein. Best of both worlds...

All' diese Überlegungen machen aber sowieso nur Sinn, solltest Du durch
Rückspulen des Films bei geöffneter Rückwand überhaupt die Schlierenbildung
auf dem Film vermeiden können. Für meine Begriffe ist das Kind schon längst
in den Brunnen gefallen, wenn überhaupt Sand/Staub in die Filmkammer
gekommen ist. Ist nicht auch die restliche Kameramechanik in höchstem Maße
gefährdet, wenn dort feiner Sand eindringt? Benutzt man nicht gerade dafür
auch gerne die "Unterwasserhüllen" von EWA-MARINE? Und: Warum sollten die
Schlieren beim Vorwärtstransport des Films nicht genauso auftreten? Dann ist
es doch sowieso schon zu spät...

Viele Grüße,

Matthias



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RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#12 von richard ( gelöscht ) , 21.02.2005 01:32

Hallo Horizons
Ich hoffe, du übersiehst meinen kleinen Beitrag in diesem Thread nicht!



richard

RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#13 von railbeam , 21.02.2005 04:51

Also ich verstehe das Problem nicht ganz...

Wenn Sand im Gehäuse ist, ist meiner Meinung egal ob der Film zuerst
eingespult wird oder erst nach dem Belichten. Der Film ist zerkrazt
so oder so.

Die Lösung mit geöffneter Rückwand und einem Dunkelbeutel finde ich
nicht wirklich eine bessere Lösung, den der Staub und Sand dringt doch
so noch einfacher ins Gehäuse als sonst /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />

Die einzige praktikable Lösung sehe ich mit dem hier schon angesprochenen
EWA-Marine Beutel und Filmwechsel im Fahrzeug/Zelt/Gebäude.

Gruss

Marco



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RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#14 von .Markus , 21.02.2005 08:24

Hallo horizons,
der Experte der dir den Tipp mit dem Rückspulen geflüstert hat war wohl Michael Martin:
"Kratzer (sogenannte Telegraphendrähte) vermeide ich weitgehend, wenn ich die Filme im Dunkelsack bei geöffneter Kamerarückwand manuell zurückspule. Die meisten Kratzer entstehen nämlich beim Rückspulen des Films. "(Zitat von seiner Homepage"



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RE: Minolta Dynax 9 im Wüstensand

#15 von horizons ( gelöscht ) , 21.02.2005 09:15

Holla! Da sind ja schon viele Tipps und Meinungen! Vielen Dank!

Markus: Du hast wohl recht, denn der Tipp vom Rückspulen stammt von einem Kollegen, der einen Kurs bei Michael Martin gemacht hat :-)

MAtthias&Railbeam: Ich habe die Kamera jeweils in einem Rollsteckbeutel (?) von Exped, auch so ein wasserdichtes Teil. Aber reicht nur, wenn man die Kamera nicht rausnimmt. Ich muss vielleicht noch anfügen, dass der Staub bei normaler Wüstenwitterung vermutlich nicht in die D9 dringen kann, ich war aber während einiger Tage gröber im Sandsturm gefangen und das war dann zuviel für das Teil.

Nach den letzten Reisen mit der 600si musste diese jeweils danach in die Revision, d.h. von KoMi auseinander genommen und Totalgereinigt werden... Die Mechanik ist bis jetzt noch nicht zu grösserem Schaden gekommen.

Richard: Film von Hand rausziehen wäre vielleicht eine Option. Mal bei KoMi nachfragen.



horizons

   

Belichtungsproblem Minolta Dynax 9
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