RE: Blitztechnik in Langzeitsynchronisation (AEL)

#1 von Torsten Sch. ( gelöscht ) , 05.08.2005 23:01

Hallo zusammen!

Da mir ein Einsatz in der Kirche (Hochzeit) bevor steht, wobei ich als zweiter Mann unterwegs bin /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />, habe ich eine Frage zum Blitzeinsatz mit Langzeitsynchronisation (AEL).

Da die Verschlusszeit ja entsprechend lange bleibt, aber durch den Blitz das Bild "festgefroren" wird. wollte ich Euch fragen, welche Verschlusszeiten erfahrungsgemäß noch "haltbar" sind und nicht verwackeln, bzw. ab wann ich davon absehen sollte.

Als Beispiele würde ich folgende Brennweiten vorschlagen:
28mm (für das Publikum)

50mm (für die "Hauptdarsteller"

100mm (für die "Hauptdarsteller"

150mm (Szenen im Publikum)

Als Blitz steht der 5400HS zur Verfügung. Dazu würde ich ein Normalzoom mit Anfangslichtstärke ab 3.5 sowie das 4/70-210 verwenden, jeweils mit ASA 200.
Eine zweite Kamera nehme ich zur Sicherheit mit zusammen mit dem 1.7/50mm und einem 400 ASA (bei Messungen vor Ort ergab sich damit z.B. bei 2.8 1/60sek, also nicht allzu hell).

Viele Dank für Eure Tips!
Gruß Torsten



Torsten Sch.

RE: Blitztechnik in Langzeitsynchronisation (AEL)

#2 von Michael H , 05.08.2005 23:50

Bei Langzeitsynchronisation mußt du im Prinzip so fotografieren, als hättest du keinen Blitz. Die Faustformel "1/f" ist also durchaus angebracht.



Michael H  
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RE: Blitztechnik in Langzeitsynchronisation (AEL)

#3 von aprilioni ( gelöscht ) , 06.08.2005 00:00

Hallo Torsten,
mir erschliesst sich nicht so ganz,warum du mit der Langzeitsynchronisation dabei blitzen möchtest.Du hast doch dann so 'nen Bewegungswisch auf dem Bild.Ist das deine Absicht?

Fragt sich der
Frank



aprilioni

RE: Blitztechnik in Langzeitsynchronisation (AEL)

#4 von Raymond , 06.08.2005 01:58

Michael hat schon recht, im Grunde ist es wie fotografie ohne Blitz, nur kann man sich sozusagen den Luxus leisten ein bißchen unterzubelichten.

Wenn also die Messung ohne Blitz eine 15tel ergeben sollte (nur mal so als Beispiel) dann möchte man die ja eher nicht einstellen (deshalb blitzt man ja) -- die 125tel die die Kamera normalerweise verwenden würde aber auch nicht (sieht ja dann alles so totgeblitzt aus). Hier weiche ich dann in der Regel davon ab "so zu fotografieren wie ohne Blitz" (obwohl das im Prinzip korrekt ist) sondern gehe in den M-Modus und nehm beispielsweise 'ne 30zigstel oder 45zigstel Sekunde -- irgendwas das ich mir (natürlich Brennweitenabhängig) noch zutraue einigermaßen ruhig zu halten.
Durch den Blitz wird dein Hauptobjekt auf jeden Fall scharf und richtig belichtet sein, nur bei zu großen Zeiten in Langzeitsynchro bekommst du solche Coronas um die Personen und der Hintergrund wischt Dir in die Leute rein beim verwackeln, das ist nicht schön.
Auch wenn diese Methode vielleicht keine echte Langzeitsynchro mehr ist, so sind die Ergebnisse doch deutlich besser als beim normalen Automatikblitzen.. ich finde es zählt für die Hintergrundbelichtung jede halbe Blende die man kriegen kann - also ran an die Freihandgrenze soweit es geht -- soweit meine Devise.

@aprilioni: Wenn man mit der Synchro in Zeitbereiche kommt die wirklich nicht mehr festzuhalten sind, dann stimmt das, aber sonst ist Langzeitsynchro eigentlich immer 'ne prima Idee.

ciao,
Ray



 
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RE: Blitztechnik in Langzeitsynchronisation (AEL)

#5 von ChrisA , 06.08.2005 09:46

Hey Michael,

Zitat von Michael H
Bei Langzeitsynchronisation mußt du im Prinzip so fotografieren, als hättest du keinen Blitz. Die Faustformel "1/f" ist also durchaus angebracht.


das verstehe ich nicht ganz. Wenn man unterhalb der Verwacklungsgrenze den Blitz zuschaltet, wählt die Kamera in der Zeitautomatik doch automatisch eine Verschlusszeit, die weitestgehend der 1/f-Regel entspricht. (Eine Ausnahme sind bei der 800si Brennweiten über 125mm. Hier wählt die Kamera 1/125.) Wenn man nun aber die Verschlusszeit nicht verkürzen möchte, wählt man die Langzeitblitzsynchronisation, bei der das Umgebungslicht genauso einbezogen wird, wie ohne Blitz.

Der Minolta-Kenner Thomas Maschke schreibt:

ZITATNormalerweise steuert die 800si [wie wohl jede andere Dynax] bei Blitzbetrieb relativ kurze Verschlußzeiten ein. Außer beim Aufhellblitzen bedeutet das, daß der nicht unmittelbar vom Blitz ausgeleuchtete Bereich sehr dunkel wiedergegeben wird. Um dies zu verhindern, kann die Langzeit-Blitzsynchronisation benutzt werden, mit der auch das Umgebungslicht noch mit in die Bildgestaltung einbezogen werden kann. Dazu wird aber dann oft auch ein Stativ notwendig werden; außer es macht Ihnen nichts aus, daß der Hintergrund verwackelt wird: das kann sogar zu interessanten Effekten führen, denn das schnelle Blitzlicht wird das Hauptmotiv in jedem Fall scharf abbilden, demgegenüber ist dann die Umgebung unscharf.[/quote]
In der englischen Bedienungsanleitung der 800si steht:

ZITATDie Langzeitsynchronisation fügt der Aufnahme Dramatik hinzu, indem sie Zeichnung in den Hintergrund bringt, während das Hauptmotiv vom Blitz ausgeleuchtet wird.[/quote]
Es ist also Sinn und Zweck, dass die Verschlusszeit so lang wird, dass man ohne Blitz verwackeln würde. Der Vordergrund wird in jedem Fall scharf; möchte man auch den Hintergrund scharf abbilden, braucht man ein Stativ.

Chris



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RE: Blitztechnik in Langzeitsynchronisation (AEL)

#6 von aprilioni ( gelöscht ) , 06.08.2005 10:02

@Ray:
Aha,soweit verstanden - habe ich mir schon so gedacht...
Nur als Aufhellblitz eingestellt oder mit ADI würde ja der Hintergrund förmlich im Dunkeln verschwinden - z.B. bei der Tiefe eines Kirchenschiffs.Dann muss aber das Brautpaar immer "erfrieren" beim Auslösen,damit es auch knackscharf rüberkommt. /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Gruss
Frank



aprilioni

RE: Blitztechnik in Langzeitsynchronisation (AEL)

#7 von Raymond , 06.08.2005 13:41

Zitat von ChrisAndreas
das verstehe ich nicht ganz. Wenn man unterhalb der Verwacklungsgrenze den Blitz zuschaltet, wählt die Kamera in der Zeitautomatik doch automatisch eine Verschlusszeit, die weitestgehend der 1/f-Regel entspricht.



Ja, aber sie geht dabei immer sehr auf Nummer sicher, also nie unter 1/60s das ist sicher für eine Automatik auch vernünftig, aber man will es halt nicht immer.

ZITATDer Minolta-Kenner Thomas Maschke schreibt:

ZITATNormalerweise steuert die 800si [wie wohl jede andere Dynax] bei Blitzbetrieb relativ kurze Verschlußzeiten ein. Außer beim Aufhellblitzen bedeutet das, daß der nicht unmittelbar vom Blitz ausgeleuchtete Bereich sehr dunkel wiedergegeben wird. Um dies zu verhindern, kann die Langzeit-Blitzsynchronisation benutzt werden, mit der auch das Umgebungslicht noch mit in die Bildgestaltung einbezogen werden kann. Dazu wird aber dann oft auch ein Stativ notwendig werden; außer es macht Ihnen nichts aus, daß der Hintergrund verwackelt wird: das kann sogar zu interessanten Effekten führen, denn das schnelle Blitzlicht wird das Hauptmotiv in jedem Fall scharf abbilden, demgegenüber ist dann die Umgebung unscharf.[/quote][/quote]

Ja, nur so einfach ist es nicht. Es ist ja nicht so, daß das Hauptobjekt knackescharf würde und der Hintergrund total verwackelt ist, aber mein Hauptobjekt nicht beeinflusst.
Probier es mal für Spaß aus, ich hab erst in meinem letzten Urlaubsfilm (gestern von der Entwicklung geholt) so eine Langzeitsynchro drin die ordentlich schief gegangen ist. Der Hintergrund wird ja verwackelt wenn man es ohne Stativ übertreibt, das Hauptobjekt ist zwar scharf, wird aber mit verwackeltem Hintergrund wie überlagert, das schaut so ein bißchen wie eine Mehrfachbelichtung aus.

ZITATIn der englischen Bedienungsanleitung der 800si steht:

ZITATDie Langzeitsynchronisation fügt der Aufnahme Dramatik hinzu, indem sie Zeichnung in den Hintergrund bringt, während das Hauptmotiv vom Blitz ausgeleuchtet wird.[/quote]
Es ist also Sinn und Zweck, dass die Verschlusszeit so lang wird, dass man ohne Blitz verwackeln würde. Der Vordergrund wird in jedem Fall scharf; möchte man auch den Hintergrund scharf abbilden, braucht man ein Stativ.[/quote]

So ist das! Nur wenn du kein Stativ hast, oder z.B. (wie in der Anfrage von Torsten) bei der Hochzeit einfach mit Stativ zu unflexibel wärst aber trotzdem ein bißchen mehr Hintergrund haben willst, so gilt IMHO das was ich oben schrieb.

ciao,
Ray



 
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RE: Blitztechnik in Langzeitsynchronisation (AEL)

#8 von thomasD , 06.08.2005 13:57

Manchmal ist auch dieser überlagerte Wischeffekt des (schnell bewegten) Hauptmotives gefragt. Daher gibt es die Möglichkeit, auf den zweiten Verschlussvorhang zu blitzen. Somit hat man bei Autos z.B. den Effekt, die Geschwindigkeit mit aufzunehmen.
Sicher aber keine Frage bei einer Hochzeit.



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RE: Blitztechnik in Langzeitsynchronisation (AEL)

#9 von Michael H , 06.08.2005 22:43

Zitat von ChrisAndreas

Zitat von Michael H
Bei Langzeitsynchronisation mußt du im Prinzip so fotografieren, als hättest du keinen Blitz. Die Faustformel "1/f" ist also durchaus angebracht.


das verstehe ich nicht ganz. Wenn man unterhalb der Verwacklungsgrenze den Blitz zuschaltet, wählt die Kamera in der Zeitautomatik doch automatisch eine Verschlusszeit, die weitestgehend der 1/f-Regel entspricht. (Eine Ausnahme sind bei der 800si Brennweiten über 125mm. Hier wählt die Kamera 1/125.) Wenn man nun aber die Verschlusszeit nicht verkürzen möchte, wählt man die Langzeitblitzsynchronisation, bei der das Umgebungslicht genauso einbezogen wird, wie ohne Blitz.



Das heißt nichts anderes, als daß wenn du die resultierende längere Belichtungszeit nicht "halten" kannst (weil deutlich länger als 1/f), du ein Stativ verwenden solltest, also eben so als ob du keinen Blitz verwenden würdest.



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