RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#1 von Henning , 31.03.2005 21:29

Hallo Forum,

weiß jemand von euch wo man die Stecker für Blitzsynkronkabel einzeln bekommen kann? Also ich meine den, den man in die Kamerabuchse steckt und sein Gegebstück. Ich möchte mir nämlich ein paar Verlängerungskabel zulegen ohne arm zu werden. Ich plane nämlich Mullars do-it-your-self Blitzanlage nach zu bauen.

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RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#2 von matthiaspaul , 01.04.2005 11:50

Zitat von Henning
weiß jemand von euch wo man die Stecker für Blitzsynkronkabel einzeln bekommen kann? Also ich meine den, den man in die Kamerabuchse steckt und sein Gegebstück.


Hallo,

die Frage habe ich mir auch schon gestellt, habe allerdings noch keine
systematische Recherche gestartet.

Vielleicht hilft Dir ja schon mal weiter, daß man diese Buchse im Englischen
auch "PC terminal" oder "X sync terminal" nennt und der Stecker vom
"JIS Type B" Typus ist.

NB.

1
2
 
JIS = Japanese Industry Standard
PC  = Prontor Compur (hat also nichts mit Personal Computern zu tun)
 


Soweit ich weiß, beinhaltet aber Type B einen ganzen Strauß von Normen
unterschiedlichster Branchen (so wie es bei uns z.B. DIN A4-Papier gibt,
gibt's in Japan JIS B4-Bögen).

Ob in ISO 519 (Spezifikation des Synchronanschlusses), ISO 518
(Spezifikation des ISO-Hotshoes) oder ISO 10330 (Spezifikation von Blitz
Auslösespannungen) näheres dazu steht, kann ich Dir leider auch nicht
sagen - könnte aber sehr gut sein. Aber ohne die genaue Bezeichnung
der Bauform dürfte es sehr schwer werden, hierzulande von Bauteil-
lieferanten passende Stecker und Buchsen zur Selbstkonfektionierung
zu bekommen.

Vielleicht ist es am einfachsten, bei eBay alte Sync-Kabel zu kaufen und
abzuschneiden?

Viele Grüße,

Matthias

PS. Falls Du was 'rausfindest, laß' es uns bitte wissen...

EDIT: Korrekturen und Ergänzungen eingearbeitet.



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RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#3 von Henning , 01.04.2005 11:56

Hallo Matthias,

danke das ja schon recht viel Info. Nur nicht die erhofte, falls ich mehr rausfinde werde ich hier bekannt geben.

Henning



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RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#4 von Koch , 01.04.2005 13:05

Hallo Henning
Ich hatte das selbe Problem auch und da keine solche Stecker/Buchsen aufzutreiben waren, habe ich bestehende Synchrokabel durchtrennt und eine Verlängerung mit Klinkerstecker (Mono) 2.5 mm gebaut.
Conrad Elektronik
Art. Nr. 73 28 18-55 Stecker
Art. Nr. 73 28 34-55 Kupplung
Pro Kabel je 2 Stück
Art. Nr. 84 06 70-55 Fahrzeuglitze 2.5 mm schwarz 5m Rollen



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RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#5 von mullar , 01.04.2005 17:50

Also ich habe mir bei Ebay welche ersteigert bzw. war bei 2 Agfa-Blitzen bereits eines zur Verbindung Blitz/Kamera mit ca. 10cm Länge dabei.

Dann habe ich diese kurzen Leitungen in der Mitte zerteilt und bei Reichelt-Elektronik gekaufte 5m-Chinch-Kabel ankonfektioniert. Da diese meist Stereo sind, habe ich die beiden koaxilane Leitungen einer solchen Stereo-Leitung einfach auseinandergezupft und hatt somit schon mal 2 Verlängerungen für nur kanpp über 1,- EUR - Suche nach "avk131" bei Conrad oder Mediamarkt zahlt man für diese Cinch-kabel und Stecker im allgemeinen das 10fache ... alle Kabel habe ich dann über dieses teil parallel geschaltet: Reichelt-Suche nach "RCP 060" und das alles in einem kleinen Gehäuse, z.B. Reichelt-Suche nach "gehäuse ks28" eingebaut ...



 
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RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#6 von Henning , 01.04.2005 18:39

Hm, danke Jungs. Dann werde ich wohl auch den Weg des Aufschneidens und per Klinke verlängern gehen. /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />



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RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#7 von AlexDragon ( Gast ) , 01.04.2005 19:49

Hallo Lars,

Reichelt Elektronik kenne ich schon viele Jahre und habe dort schon einiges gekauft - Die haben ein unheimlich gr. Sortiment und Gute Preise /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

Gruß

Alex /cool.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="cool.gif" />



AlexDragon

RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#8 von matthiaspaul , 02.04.2005 01:25

Ich habe hier einen interessanten Link zum Thema gefunden:

Die Seiten sind zwar etwas chaotisch aufgebaut, aber sie enthalten Abbildungen der
diversen gebräuchlichen Synchronisationsstecker und -buchsen. Ich denke, einige
Abbildungen und Bildunterschriften geben auch nützliche Tips und Anregungen:

http://www.paramountcords.com/
http://www.paramountcords.com/synccords.asp
http://www.paramountcords.com/vp.htm
http://www.paramountcords.com/vpinfo.htm
http://www.photoscala.de/Artikel/Handarbei...Paramount-Cords

Die US-Firma konfektioniert ihre kundenspezifischen Kabel übrigens selbst, indem
sie um die eigentlichen Stecker eine Kunststoffummantelung schmelzen/gießen.
Das deutet wohl darauf hin, daß es das Rohmaterial (die Steckerkörper) tatsächlich
nicht so einfach im freien Handel zu kaufen gibt, sondern daß man diese schon
direkt (in Japan) "auf Rolle" ordern müßte, was natürlich für kleine Stückzahlen
illusorisch ist.
Daß es die Teile bei Reichelt, Conrad, Völkner, Pollin, Westfalia technica und
Konsorten nicht gibt, war eigentlich klar, aber auch bei RS und Farnell (die
immerhin jeweils um die 250.000 Teile der Elektronikbranche anbieten) bin
ich nicht fündig geworden.

Wie auch immer, was man diesen Seiten auch entnehmen kann, ist, daß es für
eigene Verlängerungskabel wohl Sinn macht, entweder 3,5mm-Mono-, 6,3mm-
Stereo- oder 2,5mm-Mono-Klinken zu verwenden (mit dem "F1"-Signal innen
und der Masse außen), denn die werden auch von einigen anderen Herstellern
für genau diesen Zweck verwendet - so bleibt man wenigstens halbwegs
kompatibel mit dem Rest der Welt. Die Idee mit Cinch-Steckern finde ich zwar
auch nicht schlecht (einfach, stabil und billig), aber damit ist man dann vollends
im Selbstbaulager.

Was die Kabelwahl angeht, ganz so unkritisch wie oben im Thread angesprochen
ist das Kabel nun auch wieder nicht:

Es sollte schon ein geschirmtes Koaxialkabel mit flexibler Kupferlitze zum Einsatz
kommen, also keine Einzelleiter (wie etwa bei Telefondraht), keine Zwillings- oder
gar Flachbandleitungen (da schlechte bis keine Schirmwirkung und hohe Kapazität),
keine Leiter aus Aluminium (zu hoher Widerstand).

Damit man in jedem Fall auf der sicheren Seite bleibt, sollte die Kabelisolation
mindestens 400V aushalten können - das gilt natürlich sowohl für das Dielektrikum,
als auch für die äußere Isolation. Der Strom ist nahezu egal. Diese Bedingung
einzuhalten ist aber kein größeres Problem; weder der Kupferquerschnitt noch die
Isolation werden dadurch nennenswert dicker - man muß halt nur bei der Auswahl
des Kabels mit darauf achten.

Es kann sicherlich nicht schaden, ein HF-Kabel mit niedriger Dämpfung einzusetzen,
aber ein "High-End"-Kabel muß es bestimmt nicht sein. Ich denke, es ist in der
Praxis wichtiger, daß das Kabel stabil (tritt- und knickfest), flexibel und dauer-
elastisch ist, als daß es hier auf eine bestimmte Impedanz ankommt. Die zeitlichen
Toleranzen im Verschlußablauf (sowieso bei einer minimalen Synchronzeit von
1/300s oder schlechter) dürften groß genug sein, als daß eine geringe Verschleifung
hier selbst bei längeren Kabeln (20 - 50m) nicht relevant wird (das gilt aber, wohl-
gemerkt, nur für ein reines Synchronkabel - bei TTL-Kabeln für dedicated flashes
sieht das schon wieder etwas anders aus:

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...&p=74577
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=6732

Bei Kabeln, die länger als vielleicht 2m sind, würde ich allerdings trotzdem zu
doppelt geschirmtem Koaxialkabel raten - und zwar zu einem Kabel, bei dem
sowohl der Außenleiter (Masse) als auch der (äußere) Schirm aus Kupferdraht-
geflecht bestehen. Eine zusätzliche Aluminiumfolienlage kann nicht schaden,
solange sie der Biegsamkeit des Kabels keinen Abbruch tut. Der Schirm sollte
nur auf einer Seite mit der Signalmasse verbunden sein und zwar normalerweise
immer auf der Seite des Signalempfängers, hier also auf Blitzseite.
So löschen sich Störimpulse aus, die das Kabel aus der Umgebung (insbesondere
in Industrieumgebungen oder mit größeren Maschinen/Stromverbrauchern in
der Nähe) einfangen könnte und die sonst zu Fehlzündungen oder anderem
Fehlverhalten des Blitzgerätes führen könnten.
Sollte hingegen das lange Kabel für die Kameraelektronik zur störenden Antenne
werden (bei alten Kameras völlig unkritiisch, da das Kabel dort nur an den
Kurzschlußschalter im Verschluß geht), so kann man das Kabel auch umgekehrt
herum montieren.

Ein Überspannungsschutz ist bei Minolta-Kameras am PC-Anschluß wohl nicht
/akut nötig/, kann aber auch nicht schaden, wenn man ein generisches Adapter-
kabel bauen will. Eine Spannungsbegrenzung auf ca. 6V macht in jedem Fall Sinn.
Diese Schaltung sollte dann relativ dicht beim Kameraanschluß positioniert sein.

(Bei dieser Gelegenheit könnte man auch eine optionale Möglichkeit vorsehen, die
Polarität des Kabels zu drehen, so daß auch der Betrieb von Blitzgeräten mit
inverser Polarität an nicht bidirektional arbeitenden PC-Buchsen möglich ist. Aber
das wird (hoffentlich) nur in Ausnahmefällen benötigt. Dreht man die Polarität, so muß
man natürlich darauf achten, keine Kurzschlußschleife zwischen Kamera-Hotshoe
und PC-Buchse zu erzeugen. Siehe auch: http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=4663,
http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...&p=51084)


Viele Grüße,

Matthias



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RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#9 von mullar , 02.04.2005 10:23

Überlege nochmal, bevor Du Dir den immensen Aufwand mit den Schnippeleien und dem Lötkolben, dem Styropor, der mattschwarzen Farbe, dem Kleber, der Kreissäge, den Stativen, dem Pilotlicht, den NiMH-Akkusätzen, dem Ladegerät, und, und, und machst, ob Du nicht 20-40 EUR mehr in die Hand nimmst und ein fertiges Komplettset (stabiles Stativ, professionell gefertigt, nicht batteriebetrieben, u.U. kabellose Auslösung) kaufst:

Schau mal hier:

für 69,- EUR oder hier für 99,- EUR (stärkerer Blitz MIT Pilotlicht und stufenlos regelbarer Blitzleistung UND eingebauter Optozelle als kabellosen Syncronblitzauslöser).

Alles zum Zusammenllegen und mitnehmen - das kann ich bei meinen Softboxen komplett vergessen! Also was will man mehr?!

Wenn Du nach diesen beiden Artikeln bei Ebay suchst, bekommst Du sie im normalen Auktionsmodus gut und gerne nochmal für 20,- (! billiger - aber pass auf die Versandkosten auf, da Foto-Walsers Auktionen für ihn meist allzu preiswert enden, hat er bei vielen Artikeln die Versandkosten auf 19,-EUR bzw. 25,-EUR angezogen, um nicht ganz so doll unter seinem Ladenpreis zu bleiben.

Würde ich heute nochmal anfangen, würde ich mir maximal EINE Softbox basteln (für den bei mir sehr beliebten quadratischen Pupillenreflex) und den Rest mit den "Schirmen" erschlagen. Wenn Du die Profi-Blitzlampen (220V-Anschlus inkl. Syncrokabel, Stativ, ...) hast, dann kannst Du Dir auch später noch eine Softbox dazu kaufen, die besser transportable ist, als die selbstgeklebten und die am Ende wirklich auch noch besser funktioniert.

! Denk unbedingt nochmal über den Aufwand mit dem Selbstbau nach!

PS: ICH habe mir kürzlich dieses Set recht günstig ersteigert und bin gespannt auf den ersten Feldversuch ;-))



 
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RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#10 von Henning , 02.04.2005 10:34

Hui Matthias,

ganz schön viel Info. Aber ganz so große Sorgen mach ich mir da nicht. Ich glaube ich nehme 2,5 mm Klinke und probier es erstmal Lautsprecherkabeln. Um Impedanz brauch ich mir wohl auch nicht so große Sorgen machen, bei dem Kursschluß wird wohl nur ein Gleichstrom fließen. Deshalb werde ich mir auch das HF-Kabel sparen.

Ich bin leider noch nicht zum messen gekommen, da ich meine Kabel noch nicht aufgeschnitten habe. Das kann auch noch dauern weil ich mitten im Vordiplom sitzte, aber wahrscheinlich kommen dabei auch Ströme von deutlich unter 100mA raus. Also auch nicht lebensgefährlich, und meine Gesundheit ist mir wichtiger als die Kamera!

Die Idee mit der Störquellenabschirmung ist sehr gut. Ich glaub ich werde aber erstmal das Kabel so einfach wie möglich basteln und wenn ich Probleme feststelle löte ich mir noch einen Tiefpass zusammen. Wo bei ich dann vielleicht wieder Problem mit der Spannung kriege... mal sehen, dann senk ich die eben...

/good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

Henning



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RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#11 von Henning , 02.04.2005 11:58

@ Mullar: Ich glaub das Basteln wird mir nach der ganzen Lernerei Spaß machen. Und falls ich zuviel erwarte kann ich ja immer noch ein Set kaufen. Ganz so aufwendig wie du will ich es auch nicht bauen. Aber wohl mit wechselbarem Diffusor.



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RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#12 von matthiaspaul , 02.04.2005 12:09

Zitat von Henning
Ich glaube ich nehme 2,5 mm Klinke und probier es erstmal Lautsprecherkabeln. Um Impedanz brauch ich mir wohl auch nicht so große Sorgen machen, bei dem Kursschluß wird wohl nur ein Gleichstrom fließen. Deshalb werde ich mir auch das HF-Kabel sparen.


Ja, ja, das schon. Aber ein plötzlicher Kurzschluß an einem zuvor offenen,
spannungsführenden Kabelende stellt einen Rechteckimpuls dar. Wenn Du
den Impuls aus dem Zeit- in den Frequenzbereich transformierst (Fourier und
Laplace lassen grüßen), so kommen da sehr wohl hohe Frequenzen vor,
insofern ist das HF-Verhalten des Kabels schon wichtig. Natürlich nicht bei einer
Modelleisenbahn oder so, aber bei einem Blitz kann eben auch die Signallaufzeit
und die Flankensteilheit des ankommenden Signals wichtig sein, insofern sollte
man das meiner Ansicht nach nicht komplett vernachlässigen. Bei Kabeln bis
vielleicht 20m (vielleicht auch 50m) halte ich das (ohne Rechnung) noch für
unkritisch in der /Praxis/, aber man sollte es im Hinterkopf behalten. Die
angesprochene Firma Paramountcords fertigt allerdings auch Synchronkabel
mit 100m und mehr, sowie TTL-Kabel nach Kundenwunsch. Bei einer solchen
Länge halte ich geschirmte Koaxkabel für zwingend notwendig.
Minolta gibt übrigens nicht ohne Grund an, daß maximal sechs ihrer TTL-Kabel
zusammengesteckt werden dürfen, womit man gerademal ein paar Meter
überbrücken kann. Auch das EC-1000 Verlängerungskabel der CG-1000 Stab-
blitzoption ist nur 5m lang. Natürlich arbeitet der Blitz auch mit deutlich längeren
Kabeln noch, aber es können dann eben Ungenauigkeiten in der Belichtungs-
steuerung auftreten.
Die Daten am Blitzschuh werden nicht über analoge Spannungen übertragen,
sondern in Form von (wohl ziemlich unkritischen) Basisspannungsleveln, langsam
gepulsten Signalen und aufmodulierten digitalen Binärdaten. Der Widerstand des
Kabels ist von daher wohl eher unkritisch. Beim Abschaltimpuls "F3" für die
TTL-Steuerung ist das Timing aber nicht egal. Die reine Leuchtdauer eines
Elektronenblitzes liegt üblicherweise zwischen 1/50.000s (minimale Leistung
und sofort abgeregelt) und 1/500s (Vollblitz mit hoher Leistung ohne Abregelung)
und dieser Blitz muß komplett in das Zeitfenster von 1/300s (kürzeste Verschluß-
synchronzeit) minus der Zeit für das Ansprechen des Blitzes minus der Zeit für
die Unterscheidung zwischen Synchronisation auf ersten oder zweiten Verschluß-
vorhang reinpassen.
Ich hoffe, ich bin nicht mißverstanden worden: Ich sage ja nicht, daß das jetzt
irgendein "Superkabel" sein müßte (im Gegenteil!, aber es sollte schon ein
dem Problem angemessenes Kabel sein - Kabel ist nicht gleich Kabel. :-) Eine
einfache Doppellitze (Lautsprecherkabel) halte ich für nicht wirklich geeignet
für diese Aufgabe (was aber nicht heißt, daß es in der Praxis nicht doch bei
Dir funktionieren mag, z.B. weil die Kabel kurz bleiben, keine Störquellen in
der Nähe sind oder Du eine geringe Fehlbelichtung sowieso zunächst mal nur
meßtechnisch nachweisen könntest).
ZITATIch bin leider noch nicht zum messen gekommen, da ich meine Kabel noch nicht aufgeschnitten habe. Das kann auch noch dauern weil ich mitten im Vordiplom sitzte, aber wahrscheinlich kommen dabei auch Ströme von deutlich unter 100mA raus. Also auch nicht lebensgefährlich, und meine Gesundheit ist mir wichtiger als die Kamera![/quote]
Ich denke auch, daß 100mA wohl eher an der *absoluten* Obergrenze dessen
liegen dürfte, was man da erwarten kann - und heute wohl auch gar nicht mehr
zulässig - aber wer weiß schon, was für Blitzgeräte vor 30 Jahren noch gebaut
wurden... ;-) In jedem Fall dürfte der Kupferquerschnitt fast keine Rolle bei der
Auswahl des Kabels spielen.
Viel mehr denke ich, daß beim Wiederöffnen des Kurzschlusses bei einigen
Blitzgeräten kurzfristig höhere Spannungen als sonst üblich auftreten könnten,
bis sich alles wieder stabilisiert hat. (Aber das sind dynamische Sachen, die viel
zu schnell ablaufen, als daß man sie mit einem Digitalmultimeter messen könnte,
da braucht man ein Oszilloskop oder einen Transientenrekorder für.) Mit 400V
Isolationsspannung bist Du aber auch da absolut auf der sicheren Seite.

Viele Grüße,

Matthias

EDIT: Peinlichen Tippfehler bzgl. Kabellänge gefunden und beseitigt -
entsprechende Passage komplett überarbeitet und deutlich ergänzt.
Hoffentlich wird's jetzt deutlicher, worauf ich hinaus wollte... ;-)

EDIT2: Hier noch was Interessantes zum Thema bei Metz gefunden:
http://www.metz.de/de/foto-elektronik/faq.html#c476
ZITATKönnen die Kabel des Metz SCA-Systems verlängert werden?

Das Verlängern von Kabeln und Zuleitungen des Metz SCA-Adapter Systems zum entfesselten Blitzen ist nicht ganz unproblematisch. Die durch das Kabel übertragenen Informationen bestehen zum Teil aus Impulsen geringer Größe. Diese Impulse sind daher sehr anfällig gegenüber Störungen, die von außen auf das Kabel einwirken können. Bei größeren Leitungslängen kann sich eine Zunahme der Störungen bemerkbar machen.

Darüber hinaus sind auch die Leitungsinduktivitäten und Schaltkapazitäten von Bedeutung. Je länger ein Kabel ist, umso mehr wird dadurch Einfluss auf die Form der übertragenen Impulse genommen. Es kann zu Fehlbelichtungen kommen. Daher ist eine direkte Kabelverlängerung nicht ohne weiteres möglich.

Für größere Leitungslängen in Verbindung mit einem SCA-300 Adapter, empfehlen wir den TTL-Multiconnector SCA-305 A. Dieses aktive TTL-Verteilsystem wird einfach auf einen SCA-300 Adapter aufgeschoben. Aufgrund größerer Leitungslängen können an einem TTL-Multiconnector bis zu drei Blitzgeräte gleichzeitig angeschlossen werden. Über den Zwischenadapter SCA-300 E und das Verbindungskabel SCA-3000 C ist der TTL-Multiconnector auch mit SCA-3002 Adaptern verwendbar.[/quote]



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RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#13 von Henning , 02.04.2005 13:07

Hmm, eigentlich wollte ich erst nächste Woche richtig E-dyn lernen...

ZITATaber bei einem Blitz kann eben auch die Signallaufzeit
und die Flankensteilheit des ankommenden Signals wichtig sein, insofern sollte
man das meiner Ansicht nach nicht komplett vernachlässigen. Bei kurzen Kabeln
bis vielleicht 5m halte ich das (ohne Rechnung) für absolut unkritisch in der Praxis,
aber man sollte es im Hinterkopf behalten.[/quote]


Meinst du nicht ich krieg nur unter sehr ungünstigen Bedingungen auftreten, ich glaub solche Felder hab ich noch nicht gesehen B) .

Die Laufzeit sehe ich absolut unkritisch, so ne hohe Permeabilitätzahl wird wohl Kupfer nicht haben. Bei Flankensteiheit lass ich es mal auf einen Versuch ankommen.


ZITATViel mehr denke ich, daß beim Wiederöffnen des Kurzschlusses bei einigen
Blitzgeräten kurzfristig höhere Spannungen als sonst üblich auftreten könnten,
bis sich alles wieder stabilisiert hat.[/quote]

Da müsste im Blitz aber schon ne große Induktivität sitzten, die könnte aber Leistung des Blitzes erheblich mindern. Ich glaub ehr das Maximum wird ne Gerade sein, irgendwie bekomme ich echt Lust den Blitz mal an ein Oszi zustecken.



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RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#14 von matthiaspaul , 03.04.2005 00:43

Zitat von Henning
Meinst du nicht ich krieg nur unter sehr ungünstigen Bedingungen auftreten, ich glaub solche Felder hab ich noch nicht gesehen  B) .


Ich schon. ;-) Allerdings nicht in normalen Wohnumgebungen sondern eben
in Maschinenparks.

ZITATZITAT
Viel mehr denke ich, daß beim Wiederöffnen des Kurzschlusses bei einigen
Blitzgeräten kurzfristig höhere Spannungen als sonst üblich auftreten könnten,
bis sich alles wieder stabilisiert hat.[/quote]
Da müsste im Blitz aber schon ne große Induktivität sitzten, die könnte aber Leistung des Blitzes erheblich mindern. Ich glaub ehr das Maximum wird ne Gerade sein, irgendwie bekomme ich echt Lust den Blitz mal an ein Oszi zustecken.[/quote]
Ja, aber warum sollte das nicht möglich sein...

Wie auch immer, viel Erfolg (bei der Prüfung und beim Basteln ;-)

Matthias



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RE: Synchronkabel - Wo gibt es die Stecker?

#15 von mullar , 03.04.2005 10:45

Hallo nochmal,

vielleicht nützt Euch bei Eurer doch recht akademischen Diskussion der Erfahrungsbereicht, dass ganz stinknormale 5-m-Cinchkabel und diese wiederum verlängert mit einem weiteren 2-m-Cinchkabel scheinbar ausreichend sind? Diese sind ja bekanntlich in jeder ihrer Adern (linker/rechter Kanal) geschirmt und ergeben somit aufgetrennt 2 Kabel für 2 Blitze.

Es sind Blitzsynchronzeiten von bis zu 1/1000 möglich und mir stehen dabei nicht die Haare zu Berge, die Katze lebt noch und die Blitze zünden wann sie sollen.

Einzig ist zu berücksichtigen, dass der Nadelimpuls nicht direkt in die Kamera gelangt, d.h. entweder kümmerst Du Dich selber per Optokoppler um eine Potentialtrennung der 400V-Blitzspannung von Deiner Kamera oder verwendest den Funkauslöser, der zum einen Deine Kabellängen einschränkt, Dir eine große Beweglichkeit sichert und zum anderen eine Sperrspannung von bis zu 400V an seinen Schaltkontakten aushält.



 
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