RE: Nachtszenerie fotografieren

#1 von hotcross ( gelöscht ) , 17.07.2004 00:00

hi,
erstmal großes lob an dieses forum und deren kompetenten user. ich hoffe, hier ein paar fragen beantwortet zu bekommen, da ich keine wirklichen antworten auf dieses thema gefunden habe. aber kommen wir mal zum thema.. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />
ich habe in unserem schrank eine minolta dynax 500si gefunden (und erstmal das handbuch studiert), mit einem AF 35-70 objektiv. ebenfalls einen sw-film mit 125asa (heißt das echt asa? oder iso?)und einen farbfilm mit 400asa.
so, da ich einer künstlergruppe (oder eher ein paar leuten, die nachts nix zu tun haben) angehöre und dort lediglich meine digi-cam benutzt habe, hatte ich also nie viel mit blenden, objektiven, filmen und belichtung zu tun. die cam hatte nämlich motivwahlen, die einstellungsmöglichkeiten waren also bis auf die belichtung recht gering.
zudem besitze ich ein stativ, was einige kommentare sicherlich schon vorbeugen wird /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

also, meine frage (oder eher: meine fragen) bezieht (en) sich nun darauf, auf was ich bei der 500si, bzw. allgemein bei nachtshots (also externes licht á la straßenlaternen, gebäudebeleuchtung etc.) achten sollte, um nicht total verkorkste bilder zu schießen. (zumal ich nicht ganz verstehe, was die blendeneinstellung mit der belichtungszeit zu tun hat. außer dass sie die intensität regelt.) und inwiefern spielt die asa-zahl bei solchen projekten eine rolle?

ich habe bei der digicam lediglich die belichtungszeit eingestellt, auf mein stativ geschraubt und den timer eingestellt, so dass keine physischen verwackelungen zustande kamen.
http://www.sightless.de/_pub/yo/DSC01979.jpg -> das ist z.b. ein bild eines solchen ausflugs. (mit klasse hotpixels /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" />)

ich hoffe, ich bin nicht zu dreist, hier einfach meine fragen frei heraus zu stellen (zumal sicher jeder von euch nun denkt: "oje.. wo fängt man da an?".

also schonmal liebstes danke und eine angenehme nachtruhe. (tz, ich sehe gerade, dass hier noch einige user nachts rumschwirren. müsst ihr nicht schlafen? ich jedenfalls sitze noch an einem auftrag der agentur und muss mit meinen paar stündchen schlaf auskommen, obwohl ich ferien habe, die ich allerdings bald mal für die schule opfern sollte.)
liebe grüße,
marvin.



hotcross

RE: Nachtszenerie fotografieren

#2 von Ced ( gelöscht ) , 17.07.2004 00:46

also, ich will mal versuchen ein paar Dinge kurz zu erläutern.

Asa und ISO ist das gleiche-> American Standard Association / International Standard Organisation.

ASA bzw. ISO ist die heute am meisten verwendete Bezeichnung für die Filmempfindlichkeit.

Fimempfindlichkeit? (achtung, vereinfachte Erklärung, die technisch genaue Schilderung überlasse ich mal den älteren Semestern /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> )
Je höher die Filmempfindlichkeit ist (also zunehmend), je mehr Licht kann der Film "mit einem Mal" aufnehmen. D.h. du brauchst mit einem niedrig empfindlichen Film (z.B. ISO50) viel mehr Zeit als bei einem hochempfindlichen (z.B.ISO800) um die gleiche Menge Licht auf den Film zu bringen.

Was man dabei berücksichtigen sollte: je empfindlicher der Film ist, umso grobkörniger wird er, aber das kann man auch gezielt als Gestaltungsmittel einsetzen.


Zusammenhang Blende/Belichtungszeit

Die Blende ist wie die Iris im Auge, desdo weiter sie geöffnet ist, umso mehr Licht kommt rein, demnach große Blende = viel Licht (Die Blendenreihe verläuft wenn man so will umgekehrt, je kleiner der Zahlenwert ist umso größer/offener ist die Blende; 1,8 wäre z.B. eine große Blende), kleine Blende = wenig Licht.
Nun haben wir aber wieder das Problem, daß egal mit welcher Blende die gleiche Menge Licht auf den Film muß, das wird dann über die Verschlußzeit geregelt.

Soll heißen:
große, offene Blende = kürzere Belichtungszeit UND geringere Tiefenschärfe
kleine Blende = längere Belichtungszeit UND größere Tiefenschärfe



ZITATasa-zahl bei solchen projekten eine rolle?[/quote]
ganz einfach: Da du Nachts meistens wenig Licht zur Verfügung hast solltest du zu Filmen mit einer höheren Empfindlichkeit greifen.

So, jetzt mache ich mal kurz Pause um zu schauen, ob nicht jemand gerade das gleiche geschrieben hat /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Ok, hat keiner, aber ich muß dich enttäuschen, ich muß auch mal schlafen, zumal ich morgen früh raus muß.
Was Tipps für das Nachtshooting anbelangt... *grübel*
Beim Blitzeinsatz aufpassen, daß du nichts überstrahlst, nicht daß du ein weißes Gesicht auf dem Film hast und die Umgebung aufgrund einer kurzen Belichtungszeit schwarz ist. Was sich hier meiner Ansicht nach immer ganz gut macht ist zwar den Blitz einzusetzen um das Hauptmotiv auszuleuchten, aber dennoch die Blende lange genug offen halten, so daß vom Rest auch noch was durchkommt. Kann auch in stark bewegten Szenen ganz nett aussehen.
Wenn du fahrende Autos fotografieren willst aber nicht nur die berühmten Lichtstreifen auf dem Foto haben willst sondern auch das/die Auto (s) selber, solltest du darauf achten, daß du auf den zweiten Verschlußvorhang blitzt, sprich daß du erst am Ende (und nicht wie üblich am Anfang) der Belichtung blitzt, sonst hast du die Streifen vor dem Auto, was dann vielleicht etwas merkwürdig aussieht.

Jetzt geh ich aber mal mich in die Federn kuscheln, Gruß,

Ced


PS: Es gibt hier viele die wesentlich mehr Erfahrung als ich haben, die werden sicher auch ihren Senf dazugeben /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />



Ced

RE: Nachtszenerie fotografieren

#3 von railbeam , 17.07.2004 04:53

Guten Morgen ihr Nachtschwärmer /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />

Den Ausführungen von Ced ist nicht mehr viel hinzuzufügen.

Also Stativ, Hochempfindlicher Film (ISO 400 oder sogar 800)
und dann ab auf die Strasse.

Durch einen Blitzeinsatz kann die Bewegung eingefroren werden. Aber
Vorsicht, bei dunkler Umgebung sind die Gesichter schnell einmal
überblitzt. Eine Blitzbelichtungskorrektur an der Kamera ist also ein Muss.
Auch ist zu beachten dass der Kamerablitz nur eine kleine Reichweite hat.

Da die grösste Blendenöffnung auch mit dem Objektiv zusammenhängt
(Anschrift auf Objektiv) wäre für dich auch eine Anschaffung eines
lichtstärkeren Objektivs (Beispiel 50mm / Blende 1.7) eine Überlegung
wert. Dein 35-70mm Zoom bietet da nur wenig Spielraum.

Als Einstieg wird dir sicher mal die Automatik der 500si ausreichen. Mach
aber auch mal Versuche in der Programmstellung A. Dort kannst du
die gewünschte Blende vorwählen und kannst nun beobachten wie
sich die Belichtungszeit dazu verändert. Wenn du das Ganze nun auch
noch aufschreibst kannst du dann auf den Bildern sehr gut die
Effekte der verschiedenen Einstellungen nachvollziehen.

Gruss

Marco



railbeam  
railbeam
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RE: Nachtszenerie fotografieren

#4 von Marko S. ( gelöscht ) , 17.07.2004 08:52

Für den Einstieg zum Fotografieren empfehle ich immer gerne folgende Seite:
http://home.datacomm.ch/fotografie/

Gruss
Marko



Marko S.

RE: Nachtszenerie fotografieren

#5 von Ced ( gelöscht ) , 17.07.2004 10:06



Ced

RE: Nachtszenerie fotografieren

#6 von hotcross ( gelöscht ) , 17.07.2004 13:53

hey,danke. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> die links kannte ich bereits (wie gesagt, komposition,perspektive etc. musste ich ja auch schon beachten), aber schön, dass einem geholfen wird.
heute nacht gehen wir mal los und dann mal schauen, wie und inwiefern ich mit der blenden oder zeitautomatik zurecht komme /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

liebe grüße,
der unausgeschlafene marvin. (der aber von der sonne (! heute morgen geweckt wurde)


achja: bei einer anschaffung eines objektivs für meine zwecke (also sowohl langzeitbelichtung als auch das fotografieren eines langen weges durch einen wald, der nach hinten hin unschärfer wird, was aber sicher 20m dauert, etc.), was würdet ihr da empfehlen? ich frage einfach mal so salopp, da ich in der hinsicht nun wirklich keine ahnung habe.. danke /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



hotcross

RE: Nachtszenerie fotografieren

#7 von Ced ( gelöscht ) , 17.07.2004 15:26

hm, das ist grundsätzlich mit jedem Objektiv möglich. Ich denke mal für den Anfang bist du mit einem Standard-Zoom-Objektiv ganz gut beraten, also irgendwas in Richtung 35-125.
Du solltest nur darauf achten, daß es relativ lichtstark ist (für die NAchtaufnahmen), leider steigt mit der lichtstärke auch der Preis.



Gruß, Ced



Ced

RE: Nachtszenerie fotografieren

#8 von hotcross ( gelöscht ) , 17.07.2004 15:34

durch was wird die lichtstärke denn gekennzeichnet? also woran erkenne ich die lichtstärke eines objektives?

liebe grüße und danke,
marvin.



hotcross

RE: Nachtszenerie fotografieren

#9 von Ced ( gelöscht ) , 17.07.2004 15:46

durch die größtmögliche Blende die auf dem Objektiv steht

z.B.
- Sigma 70-210mm, 1:4-5,6;
- Auto Danubia Compact 2,8/135mm
- Canon 50mm, 1:1,8;
- Canon 28mm, 1:2,8.


Bei meinem Sigma-Zoom ist es so, daß mit zunehmender Brennweite die größtmögliche Blendenöffnung runtergeht. Bei 70mm hast du demnach eine Blende von 4 (oder kleiner, aber das geht ja immer) und bei 210mm 5,6.


Gruß, Ced



Ced

RE: Nachtszenerie fotografieren

#10 von hotcross ( gelöscht ) , 17.07.2004 19:53

hö? d.h. es gibt objektive, dessen blendenzahl maximal 5beträgt? das jetzige objektiv hat eine maximale blendenzahl von 22. jedenfalls kann ich's als blendenzahl angeben bei der blendenautomatik.



hotcross

RE: Nachtszenerie fotografieren

#11 von !!wolf!! , 17.07.2004 20:35

Nö, eine Angabe wie
Sigma 70-210mm, 1:4-5,6
bedeutet:
Hersteller: Sigma
Brennweite: variabel (Zoom) von 70mm bis 210mm
Offene Blende (Lichtstärke): 4 bei 70mm, 5,6 bei 210mm

Der Maximalwert (oder sollte man besser Minmalwert sagen?) wird manchmal in Klammern dahinter angegeben, z.B.
Sigma 70-210mm, 1:4-5,6(22) oder
Sigma 70-210mm, 1:4-5,6(22-32)

Gruß, Wolf



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RE: Nachtszenerie fotografieren

#12 von hotcross ( gelöscht ) , 17.07.2004 20:44

ah,okay.danke. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />
komme gerade von einem kleinen natur-trip wieder, da hier nach einem gewitter der himmel aufgebrochen ist. habe für die meisten himmelfotos eine recht kleine belizeit (1/250,1/125,..) genommen und eine blende von 8. hoffe, die bilder werden nicht überbelichtet. es war lediglich ein kleiner aufriss der wolken mit sonnendurchbruch und blauen stellen. werde den film montag zur entwicklung bringen. war der asa400.
hättet ihr andere einstellungen genommen?



hotcross

RE: Nachtszenerie fotografieren

#13 von Ced ( gelöscht ) , 17.07.2004 20:50

Zitat von hotcross
ah,okay.danke. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />
komme gerade von einem kleinen natur-trip wieder, da hier nach einem gewitter der himmel aufgebrochen ist. habe für die meisten himmelfotos eine recht kleine belizeit (1/250,1/125,..) genommen und eine blende von 8. hoffe, die bilder werden nicht überbelichtet. es war lediglich ein kleiner aufriss der wolken mit sonnendurchbruch und blauen stellen. werde den film montag zur entwicklung bringen. war der asa400.
hättet ihr andere einstellungen genommen?


das hängt vom Belichtungsmesser ab /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />


am besten immer in Blenden- oder Zeitautomatik fotografieren, jenachdem was du für ein Motiv hast und was du erreichn willst.



Ced

RE: Nachtszenerie fotografieren

#14 von hotcross ( gelöscht ) , 17.07.2004 21:08

ja, einige sind in der automatik geschossen wurden. dank meiner notizen weiß ich später sogar, welche. ha! /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



hotcross

   


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