RE: Schwarzweiß-Entwicklung bei Überbelichtung

#1 von woeffe , 23.03.2011 15:39

Liebe Forenmitglieder aus dieser Kuschelecke!

Wie immer wieder mal zwischendurch habe ich einen SW-Film, genauer einen Ilford FP4 Plus 125 durch eines meiner Schätzchen gezogen. Normalerweise entwickle ich diesen Film mit Microphen 1+1 bei Dosenentwicklung während 10 Minuten bei 20 Grad.

Beim letzten Film habe ich aber die Empfindlichkeit am Apparat auf 100 ISO (statt 125) eingestellt. Ich muss also damit rechnen, dass der ganze Film entsprechend überbelichtet worden ist. Ich möchte nun versuchen, diesen Fehler auszugleichen mittels einer verkürzten Entwicklung. Die Frage ist nun, wie kurz? Wären 8 Min. etwa richtig? Oder müssten es noch weniger sein?

Ich möchte noch ergänzen, dass ich wegen dieses einen Films nicht extra einen anderen Entwickler kaufen, sondern das Problem mit dem vorhandenen Material, also mit Microphen lösen möchte.

Bin gespannt auf Eure Tipps!

Grüsse, Peter


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RE: Schwarzweiß-Entwicklung bei Überbelichtung

#2 von marvinet , 23.03.2011 16:12

ZITAT(woeffe @ 2011-03-23, 15:39) Wie immer wieder mal zwischendurch habe ich einen SW-Film, genauer einen Ilford FP4 Plus 125 durch eines meiner Schätzchen gezogen. Normalerweise entwickle ich diesen Film mit Microphen 1+1 bei Dosenentwicklung während 10 Minuten bei 20 Grad.

Beim letzten Film habe ich aber die Empfindlichkeit am Apparat auf 100 ISO (statt 125) eingestellt. Ich muss also damit rechnen, dass der ganze Film entsprechend überbelichtet worden ist. Ich möchte nun versuchen, diesen Fehler auszugleichen mittels einer verkürzten Entwicklung. Die Frage ist nun, wie kurz? Wären 8 Min. etwa richtig? Oder müssten es noch weniger sein[/quote]
Laut Datenblatt muss die Entwicklungszeit erst bei unter ISO 50 oder über ISO 200 angepasst werden, da der Film einen hohen Belichtungsspielraum hat. Normal entwickeln wird wohl das beste sein, da ISO 100 zu ISO 125 nur ein sehr kleiner Unterschied ist - eine leichte Überbelichtung ist ja auch nicht unbedingt schlecht.

Viele Grüße,
Kristof


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RE: Schwarzweiß-Entwicklung bei Überbelichtung

#3 von opelgt , 23.03.2011 16:23

Wegen einer 1/3 Belichtungsstufe würde ich mir keine großen Gedanken machen.
Außerdem wird dem FP4+ sowieso eine Nennempfindlichkeit von 100 ASA nachgesagt.


 
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RE: Schwarzweiß-Entwicklung bei Überbelichtung

#4 von roseblood11 , 23.03.2011 17:27

Ich belichte den immer auf ISO 100, ohne Korrektur bei der Entwicklung. Du hast grad den Weg zu optimalen Ergebnissen gefunden...


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RE: Schwarzweiß-Entwicklung bei Überbelichtung

#5 von woeffe , 24.03.2011 10:48

Besten Dank an alle für die kompetenten Beiträge.

Ich habe den Film also, gemäss Euren Angaben, wie üblich entwickelt und die Negative scheinen - soweit ich das schon beurteilen kann - ganz "normal" durchgezeichnet zu sein.

Grüsse,
Peter


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RE: Schwarzweiß-Entwicklung bei Überbelichtung

#6 von J.L. , 24.03.2011 11:33

ZITAT(woeffe @ 2011-03-24, 10:48) Besten Dank an alle für die kompetenten Beiträge.

Ich habe den Film also, gemäss Euren Angaben, wie üblich entwickelt und die Negative scheinen - soweit ich das schon beurteilen kann - ganz "normal" durchgezeichnet zu sein.

Grüsse,
Peter[/quote]


Hallo Peter,

ich tät sogar sagen: Die Negative sind jetzt endlich mal etwas besser durchgezeichnet. Das betrifft die Schattenzeichnung. Auf die Lichter hat das keine Auswirkung. Hier dürfte der FP4 selbst bei 5 Blenden Überbelichtung noch passable Ergebnisse liefern - auch wenn die Negative bei rein äußerlicher Betrachtung zunächst etwas schwarz wirken.
Außerdem glaube ich Dir nicht, daß Du auf eine Drittelblende exakt belichtet hast. Wahrscheinlich sind auf dem gleichen Film Bilder mit 5 Blenden Kontrastumfang sowie solche mit 15 Blenden Kontrastumfang vertreten. Was macht da eine drittel Blende aus?
Viele mechanischen Kameras können die Belichtung nur in ganzen Blendenstufen variieren. Wie hätten diese Kollegen mit einer drittel Blendenstufe umgehen sollen?

Falls nochmal solch eine dramatische Überbelichtung auftritt: Einfach den Film drei Sekunden kürzer entwickeln oder die Temperatur um 0,05°C senken. Oder das letzte Negativ des Films komplett ausbelichten - die Schwärzung wird die Aktivität des Entwicklers senken.

Gruß,
Jochen


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RE: Schwarzweiß-Entwicklung bei Überbelichtung

#7 von roseblood11 , 24.03.2011 22:02

...oder fotografier eine Spottdrossel, die ist eh schwarz


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RE: Schwarzweiß-Entwicklung bei Überbelichtung

#8 von Schwupp , 25.03.2011 01:35

ZITAT(roseblood11 @ 2011-03-24, 22:02) ...oder fotografier eine Spottdrossel, die ist eh schwarz[/quote]


Wenn ich das hier so lese dann wird mir zumindest klar, das ich mit meiner S/W Entwicklung im "dunkeln" rumstochere.
Bei mir sieht das so aus, das ich jeden Film 15 Minuten mit 1:50 in Rodinal bade und 1 mal die Minute kippe. Ich benutze ausschließlich APX 400. Ob es nun 14 oder 16 Minuten sind - ich habe noch nie etwas "negatives" feststellen können.
Der Film ist immer sehr schön durchgezeichnet. APX 400 belichte ich mit einer Minox 35 auf 320 ASA. Bei der Entwicklung
auf Fotopapier habe ich noch nicht so den Plan - je nach Größe des Formates ändert sich ja die Belichtungszeit und ich verwende leider immer 20-30 Minuten damit Testbilder zu entwickeln. Irgendwann, wie vorhin, komme ich an einen Wert von
16 Sekunden bei Blende 5,6. Das nehme ich dann und fertig. Bei mir ist das alles nicht so 100%ig. Heute habe ich auch gelernt,
das Ilford Multigrade Papier ohne Filter (ich habe keine Filter) zwar eine tolle Schattenzeichnung hat aber absolut überhaupt nicht zu einem Foto in einem Wald passt. Na - ich probiere mal Graditation Nr. 3 oder 4. ... Alles nicht so einfach.
Ich dachte ich hänge mich mal ebend hier an den Tread ran und berichte kurz. Es hat nicht zufällig jemand von Euch 4 Entwicklungsschalen für DIN A4 übrig?

Sag mal Peter..... war Deine Frage wegen der Überbelichtung ernst gemeint? Ich bin mir da nicht so sicher ...
Den Unterschied sieht man doch gar nicht - oder?

Grüße,
Oliver


***


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RE: Schwarzweiß-Entwicklung bei Überbelichtung

#9 von J.L. , 25.03.2011 09:55

ZITAT(Schwupp @ 2011-03-25, 1:35) Wenn ich das hier so lese dann wird mir zumindest klar, das ich mit meiner S/W Entwicklung im "dunkeln" rumstochere.
Bei mir sieht das so aus, das ich jeden Film 15 Minuten mit 1:50 in Rodinal bade und 1 mal die Minute kippe. Ich benutze ausschließlich APX 400. Ob es nun 14 oder 16 Minuten sind - ich habe noch nie etwas "negatives" feststellen können.
Der Film ist immer sehr schön durchgezeichnet. APX 400 belichte ich mit einer Minox 35 auf 320 ASA. Bei der Entwicklung
auf Fotopapier habe ich noch nicht so den Plan - je nach Größe des Formates ändert sich ja die Belichtungszeit und ich verwende leider immer 20-30 Minuten damit Testbilder zu entwickeln. Irgendwann, wie vorhin, komme ich an einen Wert von
16 Sekunden bei Blende 5,6. Das nehme ich dann und fertig. Bei mir ist das alles nicht so 100%ig. Heute habe ich auch gelernt,
das Ilford Multigrade Papier ohne Filter (ich habe keine Filter) zwar eine tolle Schattenzeichnung hat aber absolut überhaupt nicht zu einem Foto in einem Wald passt. Na - ich probiere mal Graditation Nr. 3 oder 4. ... Alles nicht so einfach.
Ich dachte ich hänge mich mal ebend hier an den Tread ran und berichte kurz. Es hat nicht zufällig jemand von Euch 4 Entwicklungsschalen für DIN A4 übrig?

Sag mal Peter.... war Deine Frage wegen der Überbelichtung ernst gemeint? Ich bin mir da nicht so sicher ...
Den Unterschied sieht man doch gar nicht - oder?

Grüße,
Oliver


***[/quote]

Hallo Oliver,

das wäre bestimmt ein Thema für einen eigenen Thread.

Im Prinzip machst Du es ja richtig.
Wichtig ist zunächst mal, daß der Film "in den Schatten" richtig durchgezeichnet ist. Hierfür ist eine ausreichende Belichtung ausschlaggebend. Die vom Hersteller angegebene Filmempfindlichkeit ist oftmals ein bißchen hoch gegriffen. Aber mit 320 ASA für den 400er Film liegst Du schon richtig. Wenn das Motiv einen hohen Kontrastumfang (Sonne-Schatten) hat, und die Kamera Integralmessung macht, kannst Du sogar mit der Empfindlichkeit noch weiter runter. Sonst saufen die Schatten wieder ab, weil wegen dem hohen Kontrast deren Lichtwert wieder sehr stark vom Mittelwert abweicht.

Um Überbelichtung mußt Du Dir bei Negativ-Film keine Gedanken machen (im Gegensatz zu Dia). Im Zweifelsfall immer etwas reichlicher belichten, dann ist auf jeden Fall die Schattenzeichnung gesichert.

Bei niedrigen Motivkontrasten: Vermutlich traf das dem von Dir beschriebenen Foto "im Wald" zu. Um ein Motiv mit niedrigem Kontrastumfang auf Papier normaler Gradation (2...2,5) vernünftig belichten zu können, müßtest Du den Film länger entwickeln.
Wenn gleichzeitig aber Bilder mit hohem Kontrastumfang auf dem Negativstreifen sind, wird das natürlich dazu führen, daß diese nachher auf niedrigerer Gradation gedruckt werden müssen.
Ist alles ganz normal.

Wenn es Dich stört, daß Du oft mit hoher Gradation (>= 3) printen mußt: Einfach die Entwicklungszeit bei den nächsten Filmen etwas verlängern - bis zu 10%. Und dann schauen, obs besser ist. Alles dokumentieren (Zeit, Temperatur, Verdünnung, Kipprhythmus). Mit so einem Iterationsverfahren kommst Du auch nach wenigen Filmentwicklungen zu Deiner Kombination.

Gruß,
Jochen


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RE: Schwarzweiß-Entwicklung bei Überbelichtung

#10 von woeffe , 25.03.2011 15:19

ZITAT(Schwupp @ 2011-03-25, 1:35) Sag mal Peter.... war Deine Frage wegen der Überbelichtung ernst gemeint? Ich bin mir da nicht so sicher ...
Den Unterschied sieht man doch gar nicht - oder?[/quote]

Da komme ich mir jetzt aber schon ein bisschen blöd vor . Natürlich habe ich es ernst gemeint. Zu meiner Entschuldigung kann ich nur ins Feld führen, dass ich ein Leben lang nur Dias gemacht habe. Dabei kann u.U.eine Überbelichtung, und sei sie noch so gering, schon nerven. Erst vor kurzem habe ich mich an SW gewagt und bin nun daran, Erfahrungen zu sammeln. Ich habe in diesem Fall befürchtet, dass die Lichter (im Negativ die dunklen Stellen) zu dicht werden und mein Scanner diese dann nicht mehr richtig erfassen kann (was bei wirklich dichten Stellen leider der Fall ist).

Nun, Du hast recht: Man sieht den Unterschied gar nicht. Schon wieder etwas gelernt!

Danke und Gruß
Peter


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RE: Schwarzweiß-Entwicklung bei Überbelichtung

#11 von J.L. , 25.03.2011 16:02

ja, das stimmt. Dias haben bei Überbelichtung die gleichen Probleme wie der Digitalkram. Dagegen können Dias wunderbar mit Unterbelichtung umgehen - was Negativfilm nicht kann.

Aber wenn ein stark belichteter Negativfilm für Deinen Scanner zu dicht ist, dann ist das ein Problem des Scanners. Dann ist dieser Scanner auch nicht für Dia geeignet.

Gruß,
Jochen


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RE: Schwarzweiß-Entwicklung bei Überbelichtung

#12 von woeffe , 25.03.2011 20:43

ZITAT(Guthorst @ 2011-03-25, 16:02) ...
Aber wenn ein stark belichteter Negativfilm für Deinen Scanner zu dicht ist, dann ist das ein Problem des Scanners. Dann ist dieser Scanner auch nicht für Dia geeignet.
...[/quote]
Damit sprichst Du etwas an, was mir als ungutes Gefühl immer wieder mal hochkommt. Ich arbeite mit einem Reflecta SilverScan 3600. Ich glaube, die Zeit ist reif für etwas Neueres und Besseres. Kannst Du eine Empfehlung abgeben? Dias scanne ich selten, aber SW-Negative je länger je mehr.

Gruß,
Peter


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