Forum Übersicht - A-Bajonett-Objektive » Makroobjektiv für Minolta Dynax 5 gesucht

Hallo,

ich habe eine Dynax 5 und suche ein Macro-Objektiv, kenne mich jedoch gar nicht aus. Kann jemand eines empfehlen? Sollte preislich eher günstig sein, ich bin Studentin ;-)

Danke schonmal! :-)

ZITAT(AviLou @ 2010-01-24, 19:02) Hallo,

ich habe eine Dynax 5 und suche ein Macro-Objektiv, kenne mich jedoch gar nicht aus. Kann jemand eines empfehlen? Sollte preislich eher günstig sein, ich bin Studentin ;-)

Danke schonmal! :-)[/quote]

Hallo im Forum!

Das kommt sehr auf Deine Motive und Ansprüche an:

Möchtest Du echte Makros, so um den Maßstab 1:2 oder 1:1 herum, dann mußt Du schon ein echtes Makroobjektiv nehmen (selbst gebraucht deutlich über 100 Euro). Wenn Dir 1:4 reicht, dann kannst Du auch eines der Zooms mit Makrotaste nehmen, zB. das 35-70 Ofenrohr. Aber bei den älteren mußt Du aufpassen, daß sie nicht verölte Blenden haben!

PS.: "Ofenrohr" nennt man die Minolta-AF-Objektive der ersten Generation. Sehr gut, aber eben manchmal verölt.

Hallo AviLou

wenn Du schilderst, was Du damit machen möchtest, gibt es vielleicht noch weitere Hinweise und Tipps. Clintup hat ja schon weitere Möglichkeiten angedeutet. Ich motiviere Macro Einsteiger gern, es mal mit einer Nahlinse zu probieren. Hast Du schon in diese Richtung überlegt?

MfG. Emil

Hallo,

Super, dass man ihr so schnell antwortet!
Also ich denke, es sollte schon ein richtiges Macro-Objektiv sein. Ich habe jetzt ein AF 28-100mm, würde mir denn da eines mit 35-70 überhaupt weiterhelfen?
Und was hat es mit dieser Nahlinse auf sich? Was hat die für eine Funktion?

LG :-)

ZITAT(AviLou @ 2010-01-24, 21:23) Also ich denke, es sollte schon ein richtiges Macro-Objektiv sein. Ich habe jetzt ein AF 28-100mm, würde mir denn da eines mit 35-70 überhaupt weiterhelfen?
Und was hat es mit dieser Nahlinse auf sich? Was hat die für eine Funktion?[/quote]

Ich fasse am besten die drei Möglichkeiten noch einmal zusammen:

1. Richtiges Makro-Objektiv: Das sind Festbrennweiten (von Minolta zB. in 50mm und 100mm), die extrem und speziell für Makroaufnahmen bis Maßstab 1:1 gerechnet sind. Sie sind relativ teuer, aber auch sehr gut. Man kann sie auch als "normale" Festbrennweite einsetzen; sie sind abber nicht so lichtstark (bei 50mm zB. 2,8 statt der 1,7 beim normalen 50er).

2. Zoomobjektiv mit Makrotaste. Da gibt es mehrere aus den alten Minolta-Serien. Sie gehen nur bis ca. Maßstab 1:4, also wesentlich weniger Makro, sind dafür aber auch viel günstiger (35-70 gehen meist zwischen 25 und 40 Euro weg, manchmal noch mit Kamera dran). Ein 35-70mm aus der Ofenrohr-Generation ist Deinem Kitobjektiv 28-100 optisch deutlich überlegen: schärfer und bessere Farben. Es hat natürlich weniger Brennweitenbereich. Gut sind auch die 28-85mm oder 35-105mm Objektive. Die kommen im Umfang Deinem näher, sind aber auch etwas teurer als das 35-70mm.

3. Nahlinsen: Die schraubt man wie einen Filter vor das Objektiv. Die Qualität hängt natürlich sehr von der Qualität der Linse und des Trägerobjektives ab. Da ich noch nie welche im Einsatz hatte, kann ich Dir über einen Vergleich zu 1.+2. nichts sagen.

ZITAT(clintup @ 2010-01-24, 21:36) Gut sind auch die 28-85mm oder 35-105mm Objektive. Die kommen im Umfang Deinem näher, sind aber auch etwas teurer als das 35-70mm.[/quote]

Das Minolta AF28-85 hat den Makro-Bereich allerdings am "kurzen Ende", also bei 28mm Brennweite. Das mag für einige Anwendungen ganz nett sein, allerdings fallen mir auf Anhieb nur Szenarien ein, bei dem der Makro-Bereich bei 85mm sinnvoll wäre.

Nahlinsen sehe ich als eine gute Ergänzung zu einer hochwertigen Festbrennweite. Wenn überhaupt, so würde ich nur hochwertige achromatische Nahlinsen wie z.B. die Minolta Close-Up Lenses (0,) 1 und 2 empfehlen. Billige Nahlinsen taugen m.E. nur als Objektivdeckel. Aber am AF28-100 möchte ich sowieso nicht zu Nahlinsen raten.

Generell wäre aber noch zu klären, für welche Anwendungsfälle / Motive nun hier ein Objektiv gesucht wird, da die meisten guten Makro-Objektive Festbrennweiten sind - und der geplante Anwendungsfall möglicherweise von vornherein einige Kandidaten ausschließt.

Gebraucht sind mit etwas Glück übrigens ein paar gute Makro-Objektive unter 100 Euro zu bekommen: Das Cosina AF100/3,5 Macro (wurde auch als Voigtländer, Soligor, Phoenix und Vivitar verkauft) und das Sigma AF90/2,8 Macro beispielsweise. Beide Objektive haben einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:2, aber zu beiden gehört eine achromatische Nahlinse, mit die der Abbildungsmaßstab 1:1 beträgt. Das ist zwar etwas umständlich, aber machbar. Das Sigma ist bei Offenblende (F2,8) etwas weich, weswegen es sich auch prima für Portraits einsetzen läßt. Abgeblendet ist es gut. Das Cosina hat zwar die fürchterlichte Haptik eines schwarzen Joghurtbechers, bietet aber insbesondere mit dem Achromaten eine gute Bildqualität.



EDIT: Willkommen im Minolta-Forum, AviLou!

Ich bitte um Entschuldigung für das versehentliche Schließen dieses Threads. ardon:
Jetzt ist er wieder offen und ihr dürft nach Herzenslust schreiben!

ZITAT(fwiesenberg @ 2010-01-24, 22:15) Ich bitte um Entschuldigung für das versehentliche Schließen dieses Threads. ardon:
Jetzt ist er wieder offen und ihr dürft nach Herzenslust schreiben![/quote]

Auch wenn es hier zwar vornehmlich um das Objektiv geht... Du hattest noch nichts dazu geschrieben, ob Du über ein Stativ verfügst. Sich gleichzeitig auch darüber Gedanken zu machen ist wichtig, um Enttäuschungen zu vermeiden.

Gerade wenn es hinunter zu Abbildungsmaßstäben in Richtung 1:1 geht, dann kommst Du um ein stabiles Stativ nicht herum. Bei der minimalen Schärfentiefe und der starken Vergößerung wirst Du es sonst weder schaffen, die Schärfenebene genau dort hin zu legen, wo Du sie haben willst, noch ein unverwackeltes Bild zu erzeugen.

Viele Grüße

Mick

ZITAT(clintup @ 2010-01-24, 21:36) Ich fasse am besten die drei Möglichkeiten noch einmal zusammen:[/quote]
Und ich hänge dann noch zwei weitere (extreme) Möglichkeiten an:

4. Umkehrring. Damit wird ein Objektiv "verkehrtherum", also mit der Frontlinse zur Kamera, befestigt.

5. Kupplungsring. Damit wir ein kurzbrennweitiges Objektiv vor ein lngbrennweites Objektiv geschraubt. Beide Objektive zeigen mit den Frontlinsen zueinander.

Diese Ringe sind, da mechanisch einfach aufgebaut und ohne optische Elemente, für kleines Geld zu kriegen.

Dann hänge ich mal noch weitere Möglichkeiten ran, in den Makrobereich vorzudringen:

6. Zwischenringe: Gibt es in verschiedenen Dicken und mit und ohne elektrische Kontakte, Blendenübertragung und Autofokus. Die besseren verfügen über acht elektrische Kontakte im Bajonett, mechanische Blendenübertragung und ein AF-Getriebe für die Übertragung von AF mit Stangen-AF-Objektiven. Zwischenringe lassen sich kombinieren, um verschieden starken Auszug zu erreichen. Marken für Zwischenringe sind z.B. Kenko, Soligor, etc. Kostenpunkt ab 20 Euro bis zu etwa 100 Euro als Neuware.

7. Balgengeräte: Im Grunde eine flexible Variante eines Zwischenringsatzes. Bietet stufenlose Auszugseinstellung. Es gibt Balgengeräte, die über fünf elektrische Kontakte und Blendenübertragung verfügen (Novoflex BALMIN-AF) und damit alle wichtigen Funktionen zum Objektiv übertragen außer AF. ADI-Blitzbetrieb wird auch nicht unterstützt (und die Motoren von Minolta-xi-Objektiven und dem Minolta Power Zoom-Objektiv auch nicht). Ab etwa 170 Euro gebraucht zu bekommen, neu oberhalb von 450 Euro angesiedelt. Daneben gibt es jede Menge Balgengeräte ohne Übertragungsfunktionen, die sich über Adapter auch an Kameras mit A-Bajonett (wie Deine Dynax 5) adaptieren lassen. Dort kann man dann natürlich keine A-Bajonett-Objektive anschließen, sondern muß auf alte manuell zu fokussierende Objektive ausweichen. Das muß aber gar nicht schlecht sein, denn AF braucht man im Makrobereich sowieso eher selten, und wenn man die richtige Auswahl trifft, kann man auch ganz hervorragende Makroobjektive mit manueller Fokussierung für wenig Geld bekommen (bei Bedarf dazu mehr). Solche Balgengeräte ohne A-Bajonett sind (von wenigen Spezialvarianten abgesehen) in der Regel sehr günstig zu bekommen, je nach Ausstattung ist man für etwa 30 - 150 Euro dabei.

Zum Punkt 1 (echtes Makroobjektiv) noch eine Ergänzung:

Eine Übersicht über alle (mir bekannten) Makroobjektive mit A-Bajonett im Brennweitenbereich 50mm bis 125mm findest Du hier:

http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=242164

Viele Grüße,

Matthias

ZITAT(mick @ 2010-01-25, 9:01) Auch wenn es hier zwar vornehmlich um das Objektiv geht... Du hattest noch nichts dazu geschrieben, ob Du über ein Stativ verfügst. Sich gleichzeitig auch darüber Gedanken zu machen ist wichtig, um Enttäuschungen zu vermeiden.
Viele Grüße
Mick[/quote]

Und dann hat man ein gutes schweres Stativ und muss es umständlich millimeterweise vor- und zurückrücken. Oder man verstellt den Fokus, aber damit auch den Abbildungsmaßstab. Und dann kauft man sich eben auch noch einen Einstellschlitten dazu. Ich liebe Fotografie ...

Gruß
Jürgen

Hallo allerseits,

ich hänge mich hier mal dran, weil ich im Prinzip genau dieselbe Frage habe. Habe auch schon etliche Threads zum Thema Makro gelesen, auch die im vorletzten Beitrag verlinkte Liste angeguckt, aber die ist ja so lang, dass ich davon nun vollends erschlagen und verwirrt bin...

Wenn ich mal so meine Kriterien-Liste nenne, vielleicht könnt Ihr mir daraufhin eingrenzende Tipps geben?

- Motive: eher Pflanzen. Bin nicht so auf Krabbeltiere spezialisiert.
In irgendeinem Thread schrieb jemand was auch von Vögel per Makro fotografieren, aber das kann ich mir gerade nicht so recht vorstellen - ?

- Budget: nicht mehr als €200-250, wenn's geht.

- Lieber neu als gebraucht, auch wenn das die Möglichkeiten einschränkt. An Gebrauchte traue ich mich nicht so recht ran. Ich würde die Kratzer wahrscheinlich immer erst dann entdecken, wenn die Garantiezeit gerade abgelaufen ist.

Vielen Dank schonmal im voraus
und Gruß,
Anna

QUOTE (Anna Christians @ 2010-08-17, 0:23) Wenn ich mal so meine Kriterien-Liste nenne, vielleicht könnt Ihr mir daraufhin eingrenzende Tipps geben?

- Motive: eher Pflanzen. Bin nicht so auf Krabbeltiere spezialisiert.
In irgendeinem Thread schrieb jemand was auch von Vögel per Makro fotografieren, aber das kann ich mir gerade nicht so recht vorstellen - ?

- Budget: nicht mehr als €200-250, wenn's geht.

- Lieber neu als gebraucht, auch wenn das die Möglichkeiten einschränkt. An Gebrauchte traue ich mich nicht so recht ran. Ich würde die Kratzer wahrscheinlich immer erst dann entdecken, wenn die Garantiezeit gerade abgelaufen ist. [/quote]

Bei den Kriterien in Verbingung mit neu und einem Budget von in der Gegend von 200 Euro würd ich Dir das Sony AF 30mm 2.8 DT Makro SAM empfehlen. Als Makro für den Preis soll es sehr gut sein, ich habe es aber selber nicht. Für Pflanzen sicher sehr gut geeignet - für Tiere nicht so sehr, also falls Du später mal drauf kommen solltest, das es auch Tiermakros werden sollten könnte eine Neuanschaffung nötig sein. Außerdem ist das Objektiv nur für APS-C geeignet.

Bei Gebrauchten solltest Du aber keine Panik haben, ich zb. hab mir vor Jahren ein gebrauchtes Minolta 100mm 2.8 Makro aus der ersten AF-Generation gekauft und das Ding funktioniert bis heute perfekt, sowas kann man in gutem Zustand um 250 Euro schon kriegen.
Wenn Du etwas mehr ausgeben willst/kannst dann wäre auch das Tamron SP AF 90mm 2.8 Di Makro sehr empfehlenswert. Das kostet dann aber schon mindestens einen Hunderter mehr als Dein Budgetrahmen, ist es aber auch ganz sicher wert.

Grüße,
Thomas

Warum alles so kompliziert. Um in die Makrowelt einzutreten ist m.E. das alte Sigma 70-300 APO Macro sehr gut. Aus mindestens zwei Gründen:
1. Die Makro-Einstellung am langen Ende beträgt 1:2.
2. Ist es als normales Tele zu gebrauchen.
Es muss aber auf jeden Fall das APO sein, es gibt eins ohne, dass ist allerdings mehr für den Glascontainer.

Ich habe auch mal mit diesem Objektiv angefangen in die Makro-Welt einzutauchen.