RE: Tamron Di II 17-50 an der Minolta 7000: AF-Problem

#1 von hlenz , 11.09.2009 22:50

Hallo,

mir ist etwas aufgefallen:
Der AF meiner 7000 hat ziemliche Probleme in Verbindung mit dem Tamron 17-50 / 2.8, er tastet sich nur langsam an sein Ziel heran und liegt am Ende doch noch manchmal daneben.
Abgesehen von Sinn und Unsinn dieser Kombination würden mich die Gründe für dieses Verhalten interessieren.
Alle anderen Objektive funktionieren normal, auch ein zweites Gehäuse zeigt das gleiche Verhalten.
Ein Objektiv mit größerer Blende habe ich bisher noch nicht, aber bald bekomme ich das 50 / 1.4, das ja auch an der 7000 funktioniert (hoffe ich ).


Gruß

Harald


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RE: Tamron Di II 17-50 an der Minolta 7000: AF-Problem

#2 von clintup , 12.09.2009 00:56

ZITAT(hlenz @ 2009-09-11, 21:50) Ein Objektiv mit größerer Blende habe ich bisher noch nicht, aber bald bekomme ich das 50 / 1.4, das ja auch an der 7000 funktioniert (hoffe ich ).[/quote]

Zumindest das 1,7/50 arbeitet mit meiner 7000AF gut zusammen. An der großen Blende scheint es also nicht zu liegen.


Gruß, clintup


 
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RE: Tamron Di II 17-50 an der Minolta 7000: AF-Problem

#3 von matthiaspaul , 21.09.2009 21:55

ZITAT(hlenz @ 2009-09-11, 22:50) Der AF meiner 7000 hat ziemliche Probleme in Verbindung mit dem Tamron 17-50 / 2.8, er tastet sich nur langsam an sein Ziel heran und liegt am Ende doch noch manchmal daneben.
Abgesehen von Sinn und Unsinn dieser Kombination würden mich die Gründe für dieses Verhalten interessieren.[/quote]
Zunächst mal für die, die Tamrons Nomenklatur nicht verinnerlicht haben, der Hinweis, daß es sich beim Tamron SP AF 2,8/17-50mm XR Di II LD Aspherical [IF] - wie bei allen "Di II"-Objektiven - um ein Objektiv handelt, das nur den Bildkreis des APS-C-Formats ausleuchtet, also nicht für "Vollformat"-DSLRs oder Kleinbild-SLRs geeignet ist.

http://www.tamron.de/objektive/di-ii-objek...spherical_if-1/

Der Autofokus nach dem Phasendetektionsprinzip kann nur dann funktionieren, wenn das angeschlossene Objektiv eine gewisse Mindestblende aufweist, die liegt - je nach Autofokuskonstruktion - irgendwo bei 5,6 oder 6,7.

Wenn es zu dunkel wird, kann der Autofokus keine Kontrastkanten mehr "sehen", aber viel wichtiger ist noch, daß der Autofokus zwecks Erzielung einer möglichst hohen Präzision eine möglichst große effektive Meßbasis benötigt und dafür weit auseinanderliegende Randlichtstrahlen des Objektivs verwendet werden. Beim Abblenden sind genau die nicht mehr vorhanden, was für das Autofokusmodul genauso wirkt, als wenn bei einer Einstellscheibe mit Schnittbildentfernungsmesser beim Abblenden des Objektivs über ein gewisses Maß (eben Blende 5,6, 6,3 oder 7,1) hinaus eine Hälfte des Schnittbildkeils abgeschattet und damit dunkel wird - unabhängig davon, wieviel Licht durch das Objektiv kommt. Deshalb arbeitet der Phasendetektions-Autofokus auch nur, wenn das Objektiv aufgeblendet ist. (Vermutlich ist das auch der Grund, warum das STF keinen Autofokus hat, obwohl der Effekt bei diesem Objektiv trotz Apodisationsfilter noch nicht ausgeprägt genug ist, um eine Funktion des Autofokus grundsätzlich zu verhindern. Siehe auch: http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=230595)

Ich bin mir da nicht ganz sicher, könnte mir aber vorstellen, daß die Verwendung eines APS-C-Objektivs mit kleinerem Bildkreis an einem Gehäuse, dessen AF-Modul eigentlich nur für Vollformat ausgelegt ist, einen ähnlichen Effekt in Bezug auf die für den Autofokus wichtigen Randstrahlen hat, als wenn man ein Objektiv abblendet, und daß es deshalb zu den von Dir beobachteten Problemen mit Deinem APS-C-Objektiv an der Minolta 7000 AF kommt.

Was meint ihr?

Viele Grüße,

Matthias


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have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

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RE: Tamron Di II 17-50 an der Minolta 7000: AF-Problem

#4 von cbethge , 21.09.2009 22:26

ZITAT(matthiaspaul @ 2009-09-21, 21:55) Ich bin mir da nicht ganz sicher, könnte mir aber vorstellen, daß die Verwendung eines APS-C-Objektivs mit kleinerem Bildkreis an einem Gehäuse, dessen AF-Modul eigentlich nur für Vollformat ausgelegt ist, einen ähnlichen Effekt in Bezug auf die für den Autofokus wichtigen Randstrahlen hat, als wenn man ein Objektiv abblendet, und daß es deshalb zu den von Dir beobachteten Problemen mit Deinem APS-C-Objektiv an der Minolta 7000 AF kommt.

Was meint ihr?

Viele Grüße,

Matthias[/quote]


Also, meine 7000 arbeitet mit meiem KoMi 18-70 im Soforttest bei spärlicher Zimmerbeleuchtung und Schärfebeurteilung im Sucher recht gut zusammen. Zwischen 18 und 24 mm sieht man den APS-C Bildkreis (schwarze Ecken), da scheint es etwas schlechter zu fokussieren, kann aber auch an der Beleuchtung liegen. Werde morgen bei Tageslicht mal weiterprobieren. Andere APS-C-Linsen habe ich leider nicht zum testen.

Gruß Christian


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RE: Tamron Di II 17-50 an der Minolta 7000: AF-Problem

#5 von Phillip , 21.09.2009 22:34

Mein Tamron 17-50 Zeigt an der Minolta 9000 und an der 7000i das gleiche Verhalten, der AF nähert sich in kleinen Schritten tierisch langsam ans Ziel an.
Das Minolta 28-75/2,8 hingegen hat keinerlei Probleme, an einer zu großen Blende wirds also nicht liegen.

Wünschte ich hätte bisher eine PM-Einstellscheibe für meine 9000er gefunden, dann könnte ich Matthias Theorie gleich überprüfen.


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RE: Tamron Di II 17-50 an der Minolta 7000: AF-Problem

#6 von hlenz , 22.09.2009 10:49

ZITAT(matthiaspaul @ 2009-09-21, 21:55) Ich bin mir da nicht ganz sicher, könnte mir aber vorstellen, daß die Verwendung eines APS-C-Objektivs mit kleinerem Bildkreis an einem Gehäuse, dessen AF-Modul eigentlich nur für Vollformat ausgelegt ist, einen ähnlichen Effekt in Bezug auf die für den Autofokus wichtigen Randstrahlen hat, als wenn man ein Objektiv abblendet, und daß es deshalb zu den von Dir beobachteten Problemen mit Deinem APS-C-Objektiv an der Minolta 7000 AF kommt.[/quote]


Hallo Matthias,

danke für Deinen Erklärungsversuch.
Auch ich habe mit anderen APS-C Objektiven das Problem nicht, wobei ich nur mit dem Sony 18-70 und dem Tamron 10-24 testen konnte (mein Superzoom ist noch in der Werkstatt).
Müsste das zoomen auf 50mm dann nicht auch das Problem mildern bzw. eliminieren?

Naja, ist ja kein Beinbruch wenn's nicht funktioniert.


Gruß

Harald


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RE: Tamron Di II 17-50 an der Minolta 7000: AF-Problem

#7 von Phillip , 10.01.2010 14:09

So, inzwischen habe ich die PM Mattscheibe:
Matthias Theorie mit den Randstrahlen scheint sich nicht zu bestätigen, zumindest wenn man annehmen darf, dass das AF-Modul genauso arbeitet wie der Schnittbildindikator. Mit dem Tamron 17-50/2,8 zeigt sich folgendes Verhalten: erst beim Abblenden auf 5,6 verdunkelt sich das Schnittbild merklich, also ein ganz normales Verhalten, auch funktioniert der elektronische Schärfeindikator der 9000 korrekt.
Der AF hingegen stottert langsam richtung Schärfepunkt, den er am Ende auch trifft, braucht dafür aber 10-15 Sekunden.


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RE: Tamron Di II 17-50 an der Minolta 7000: AF-Problem

#8 von weberhj , 10.01.2010 16:49

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber das Tamron 17-50 hat doch eine Lens-ID
die bei keinem Minolta Objektiv vorkommt. evtl. war dieser Wert von Minolta
bei der 7000 nicht zur Vergabe vorgesehen und deshalb könnten die alten AF
Gehäuse vorsichtshalber sehr langsam fokussieren. Wenn jetzt in der Bewertung der
AF Sensoren zur Fokussierung ein durchaus sinnvoller Term der Art (delta Schärfegesamt) / (delta t)
auftaucht der ja in erster Näherung bei der Annäherung an den Punkt maximaler Schärfe zunächst
ein lokales Maximum, dann exakt im Fokuspunkt ein lokales Minimum durchlaufen sollte, so wäre
es durchaus denkbar, dass bei zu langsamer Verstellung der Linsengruppe ein möglicherweise
empirisch gesetzter Schwellenwert Maximum im Vergleich zum Minimum nicht erreicht wird.

Aber bitte nicht allzu ernst nehmen, ich hab den Quellcode einer AF-Steuerung noch nie gesehen.

BG Hans


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