RE: Diasammlung einscannen

#1 von Reisefoto , 17.10.2008 20:36

Bisher habe ich es immer vor mir hergeschoben, aber jetzt muß es scheinbar sein. Ich möchte meine Diasammlung einscannen (etliche tausend Stück). Das kann per Dienstleister oder selbst geschehen. Ich habe schon etliche ätere Threads zu dem Thema studiert und möchte gern den aktuellen Stand nachfragen:

1. Bekomme ich irgenwo zu einem halbwegs günstigen Preis meine Dias in hochwertiger Qualität eingescannt? Wenn ja, wo und zu welchem Preis? Bekannt ist mir Filmscannerinfo in München. Würde ich notfalls nehmen, aber mir ist garnicht wohl dabei, meine Dias quer durch die Republick per Post zu schicken.

2. Wie ist die Qualität der Scanservices im Vergleich zu den Ergebnissen, die ich z.B. mit einem Nikon Coolscan 5000ED erzielen kann?

3. Wenn ich selbst einscanne (danach sieht es bisher aus), wird das mit dem genannten Coolscan 5000ED + Stapelmagazin geschehen. Da ich eher wenig Zeit habe, mich mit der ganzen Angelegenheit auseinaderzusetzen (ich weiß, schlechte Voraussetzung), hätte ich gern eine Software, die einfach zu bedienen ist, vieles halbwegs automatisch macht (inkl. ICE) und mit möglichst wenig Aufwand ein sehr gutes Ergebnis liefert. In Erwägung ziehe ich folgendes:

- Photoshop (Elements) Plugins von CF Systems ( http://www.c-f-systems.com/Plug-ins.html )
- Die beiliegende Nikon Software
- SilverFast
- VueScan

Wie sind Eure Erfahrungen mit den aktuellen Versionen der Programme? Welches Programm wird dem Anspruch einfach und gut am Besten gerecht? Da sich Scanner und Zubehör ziemlich gut wieder verkaufen lassen, spielt der Preis keine so große Rolle, denn nach der Scanaktion wird alles wieder verkauft.


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RE: Diasammlung einscannen

#2 von Ellersiek , 17.10.2008 21:03

Hi Reisefoto,
wir haben uns den Nikon Coolscann 5000 ED samt Dia-Magazin und SilverFast gekauft (übrigens bei filmscanner.de) und sind im Prinzip zufrieden.
Jedoch habe ich mir die Massenverarbeitung mit Diamagazin etwas anders vorgestellt. Der Scan eines Dia's kann ganz schön lange dauern (ein paar Minuten), so dass man schon ein wenig Zeit investieren muss und da es manchmal zu Staus (zumindestens bei CS-Rahmen) kommt, muss man den Scanner immer ein wenig im Auge haben. Nachteil der Massenverarbeitung ist, das die Dias eben "massen"-verarbeitet werden - optimale Ergebnisse sind nur mit manuellen Einstellungen zu erzielen - das kann für ein Bild durchaus ein wenig dauern.

Die SilverFast-Software ist (vorsichtig ausgedrückt) gewöhnungsbedürftig, aber durchaus leistungsfähig, insbesondere bei der automatischen und bei der Massenverarbeitung. Es lassen sich Filmprofile und Verarbeitungsschritte abspeichern und so wiederbenutzen.

Die beiligende Nikon-SW habe ich auch ausprobiert und sie hat keinen schlechten Eindruck bei mir hinterlassen. Habe mich jedoch mehr auf die SilverFast-SW konzentriert.

Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, waren / sind auch einige hier im Forum unterwegs, die auf VueScan schwören.

Grüße
Ralf


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RE: Diasammlung einscannen

#3 von WinSoft , 17.10.2008 21:55

ZITAt (Ellersiek @ 2008-10-17, 21:03) Die beiligende Nikon-SW habe ich auch ausprobiert und sie hat keinen schlechten Eindruck bei mir hinterlassen. Habe mich jedoch mehr auf die SilverFast-SW konzentriert. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, waren / sind auch einige hier im Forum unterwegs, die auf VueScan schwören.[/quote]
1) Die Nikon-Software NikonScan 4.0.2 ist sehr gut! Man kann getrost auf SilverFast und VueScan verzichten.
2) Schwören würde ich nicht unbedingt, aber VueScan finde ich sehr gut für meine Flachbettscanner. Im Coolscan 5000 bringt VueScan nicht mehr als NikonScan 4.0.2.
3) Mit SilverFast hatte ich nur Pleiten erlebt! Zudem muss man beim Scannerwechsel eine neue Version kaufen! Das ist unverschämt!!!


 
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RE: Diasammlung einscannen

#4 von MichaelJ , 18.10.2008 00:40

ZITAt (Reisefoto @ 2008-10-17, 20:36) Da sich Scanner und Zubehör ziemlich gut wieder verkaufen lassen, spielt der Preis keine so große Rolle, denn nach der Scanaktion wird alles wieder verkauft.[/quote]
Wenn es so ist, kommt für Dich vielleicht auch ein Mietgerät in Frage. Das ist genau das, was ich mir derzeit überlege - bei mir wird's aber noch den 1 oder anderen Monat dauern.

Jedenfalls: Dieser Laden hier bietet den 5000 ED für einen Mietpreis von 100 € plus 6 € pro Tag an, gegen Aufpreis auch mit SilverFast. Der Preis erscheint mir nicht uninteressant, vor allem, weil auch der Adapter für den Stapeleinzug dabei ist. Ich kenne den Laden allerdings nicht, deshalb: Falls du das machen solltest, gib doch zu gegebener Zeit mal ne Rückmeldung .

Gruß -
Michael


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RE: Diasammlung einscannen

#5 von Giovanni , 18.10.2008 01:41

QUOTE (WinSoft @ 2008-10-17, 20:55) QUOTE (Ellersiek @ 2008-10-17, 21:03) Die beiligende Nikon-SW habe ich auch ausprobiert und sie hat keinen schlechten Eindruck bei mir hinterlassen. Habe mich jedoch mehr auf die SilverFast-SW konzentriert. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, waren / sind auch einige hier im Forum unterwegs, die auf VueScan schwören.[/quote]
1) Die Nikon-Software NikonScan 4.0.2 ist sehr gut! Man kann getrost auf SilverFast und VueScan verzichten.
2) Schwören würde ich nicht unbedingt, aber VueScan finde ich sehr gut für meine Flachbettscanner. Im Coolscan 5000 bringt VueScan nicht mehr als NikonScan 4.0.2.
3) Mit SilverFast hatte ich nur Pleiten erlebt! Zudem muss man beim Scannerwechsel eine neue Version kaufen! Das ist unverschämt!!!
[/quote]
Kann ich so voll unterschreiben! Nikon Scan 4.0.2 ist absolut okay und erlaubt auch ein effizientes Arbeiten. SilverFast stresst unnötig und bringt in der Praxis kein besseres Ergebnis. VueScan ist hier auch nicht nötig; Nikon Scan erledigt den Job völlig okay. Nur: unter OS X auf Intel-Macs gibt's Probleme mit dieser Software. Also entweder Windows (ggf. auch auf dem Mac) oder Mac mit PowerPC Prozessor.

Mietgerät würde ich nicht empfehlen. Entweder gebraucht kaufen und wieder zum gleichen Preis kaufen, oder sich die Arbeit sparen und das ganze von einem Scanservice erledigen lassen!

Für Scans von gerahmten Dias in Magazinen könnte ein Reflecta DigitDia 4000 bzw. 5000 ggf. sinnvoller sein als der Nikon; je nachdem was für Rahmen man hat und ob es sich dabei um gemischte Zusammenstellungen handelt ist der Reflecta ggf. zuverlässiger und einfacher zu handhaben, wenngleich langsamer. Der Feeder von Nikon ist ganz gut, wenn du lauter gleich dicke Kunststoffrähmchen hast.


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RE: Diasammlung einscannen

#6 von Peanuts , 18.10.2008 02:57

QUOTE (WinSoft @ 2008-10-17, 20:55) QUOTE (Ellersiek @ 2008-10-17, 21:03) Die beiligende Nikon-SW habe ich auch ausprobiert und sie hat keinen schlechten Eindruck bei mir hinterlassen. Habe mich jedoch mehr auf die SilverFast-SW konzentriert. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, waren / sind auch einige hier im Forum unterwegs, die auf VueScan schwören.[/quote]
1) Die Nikon-Software NikonScan 4.0.2 ist sehr gut! Man kann getrost auf SilverFast und VueScan verzichten.
[/quote]
Beherrscht die Nikon SW IT8-Kalibration? Wenn nein, halte ich sie für ungeeignet.


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RE: Diasammlung einscannen

#7 von Giovanni , 18.10.2008 03:22

QUOTE (Peanuts @ 2008-10-18, 1:57) QUOTE (WinSoft @ 2008-10-17, 20:55) QUOTE (Ellersiek @ 2008-10-17, 21:03) Die beiligende Nikon-SW habe ich auch ausprobiert und sie hat keinen schlechten Eindruck bei mir hinterlassen. Habe mich jedoch mehr auf die SilverFast-SW konzentriert. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, waren / sind auch einige hier im Forum unterwegs, die auf VueScan schwören.[/quote]
1) Die Nikon-Software NikonScan 4.0.2 ist sehr gut! Man kann getrost auf SilverFast und VueScan verzichten.
[/quote]
Beherrscht die Nikon SW IT8-Kalibration? Wenn nein, halte ich sie für ungeeignet.
[/quote]
Natürlich werde ich dafür Prügel beziehen, aber ich sage jetzt mal einfach wie es für mich ist: Die Ergebnisse der IT8-Kalibrierung in SilverFast waren gelinde gesagt bescheiden und ich war froh, als ich sie wieder abgeschaltet hatte.

Seither ist das Thema für mich gestorben.

Das Problem ist sowieso nicht, irgendwelche Ungenauigkeiten bzw .EXEmplarstreuungen des Scanners auszugleichen (das macht IT8-Kalbrierung theoretisch, denn hier wird mit einem Vergleichsdia und aus diesem Dia densitometrisch gemessenen Vergleichswerten kalibriert). Diese Abweichungen sind aber gering und der Kalibrierprozess mit dem IT8-Target verschlimmbessert das meist nur. Vielmehr ist das eigentliche Problem, die Farbwiedergabe von unterschiedlichen Filmen möglichst sauber einzustellen bzw. anzugleichen. Da ich nicht für jeden Agfacolor aus den frühen 80ern ein altes Test-Target habe, das mit den restlichen Dias dieses Films gelagert wurde und dessen Scan ich auf die gewünschten Ausgabewerte kalibrieren könnte, nützt mir das ganze ITrozedere in der Praxis leider nichts.

Kann sein, dass ich mich bei Scans von neuen Dias nochmal mit dem Thema befassen werde, Kalibrierungsdias unter genormten Lichtbedingungen mitzufotografieren und diese beim Scannen auf Ausgabewerte zu kalbrieren. Die Kalibrierung des "Scanpfades" mit vorgefertigten IT8-Targets und daraus gemessenen Farbwerten ist dagegen für mich nutzlos bzw. hat sogar die Ergebnisse verschlechtert und ich bin Nikon nicht böse, dass sie das in ihrer Nikon Scan Software weggelassen haben.

Kann mal jemand diese bescheuerten Eingriffe der Forensoftware in die geschriebenen Texte abstellen? Wenn ich "bzw." schreibe und dahinter "Exemplarstreuungen", dann will ich nicht, dass das dumme Teil hier "bzw .EXEmplarstreuungen" daraus macht. Ich will überhaupt nicht, dass irgendeine Forensoftware meine Texte verändert, URLs zerstört, dumme DOS-Begriffe hineinbastelt oder mich sonstwie bevormundet!


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RE: Diasammlung einscannen

#8 von WinSoft , 18.10.2008 09:25

ZITAt (Peanuts @ 2008-10-18, 2:57) Beherrscht die Nikon SW IT8-Kalibration? Wenn nein, halte ich sie für ungeeignet.[/quote]
Na denn... Dann habe ich über viele Jahre ungeeignet gescannt...

Ich kann nur Giovanni bestätigen: Auch ich habe mich (einst) mit der IT8-Kalibrierung und SilverFast am Nikon 4000 ED herumgequählt ohne irgendwelche sichtbaren Erfolge. Im Gegenteil: Die IT8-Kalibration war zum Wegwerfen... Gedemütigt, reuig, für immer zurück zu NikonScan 4.0.2...


 
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RE: Diasammlung einscannen

#9 von Peanuts , 18.10.2008 09:42

QUOTE (WinSoft @ 2008-10-18, 8:25) QUOTE (Peanuts @ 2008-10-18, 2:57) Beherrscht die Nikon SW IT8-Kalibration? Wenn nein, halte ich sie für ungeeignet.[/quote]
Na denn... Dann habe ich über viele Jahre ungeeignet gescannt...

Ich kann nur Giovanni bestätigen: Auch ich habe mich (einst) mit der IT8-Kalibrierung und SilverFast am Nikon 4000 ED herumgequählt ohne irgendwelche sichtbaren Erfolge. Im Gegenteil: Die IT8-Kalibration war zum Wegwerfen... Gedemütigt, reuig, für immer zurück zu NikonScan 4.0.2...
[/quote]
Ich weiss ja nicht wann "einst" war, aber mittlerweile funktioniert IT8-Kalibration wie sie soll und die Ergebnisse sind signifikant besser als ohne. Wichtig ist natürlich, dass man die passenden IT8-Kalibrationsdias verwendet, d.h. wenn man Fujichrome scannen will, braucht man ein IT8-Target für Fujichrome. Ich hab hier ein ganzes Set für Ekta, Fuji Provia, Astia, Velvia...


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RE: Diasammlung einscannen

#10 von Reisefoto , 18.10.2008 12:26

Vielen Dank für die vielen Antworten!

Es sieht so aus, als ob Scanservice wenig Anhänger gefunden hat. Daher möchte ich das Thema Scanner noch vertiefen:

A) Justierung des Scanners
Wie empfindlich sind Scanner gegen Dejustierung? Einen möglicherweise nicht optimal arbeitenden Scanner zu bekommen, ist für mich das wichtigste Argument gegen Gebrauchtkauf oder Mieten (danke für den sehr interessanten Hinweis bzgl. Verleih! des Scanners. Angesichts des mit dem Scannen trotz Feeder zu erwartenden Zeitaufwandes möchte ich hier kein Risiko eingehen, da mir die Zeit für viel Experimentieren oder gar Wiederholen des ganzen Vorgangs fehlt. Habe ich hier zurecht Befürchtungen, oder ist das uberhaupt kein Thema?

B) Kalibrierung des Scanners
Die IT8 Kalibrierung ist das, was Siverfast auf dem Papier für mich interessant macht(e). Die Aussagen von WinSoft und Giovanni lassen mich nun an dem wirklichen Nutzen zweifeln. Kann ich ein solches Dia auch irgendwo einzeln bekommen und für die Kalibrierung mit anderer Software verwenden? Wie gehe ich bei der Kalibrierung auf die einzelnen Filmtypen vor? Gibt es hierfür mitgelieferte oder irgendwo herunterladbare Farbprofile (vielleicht mit Alterungsreihen)? Meine ersten Dias habe ich in den 70er Jahren gemacht (SRT-100b), als Film diente meist der Agfa CT 18 und machnchmal ein Revuechrome. In den 80ern war es dann der CT100 und später auch Ektachrome 100 und 400. Ein Zehnerpack Kodachrome 64 habe ich auch mal verbraten, die Farben waren aber ziemlich daneben (vielleicht war die Charge nicht in Ordnung). Gelegentlich habe ich auch den Agfa 1000RS und den Fuji Provia 1600 benutzt. In den 90ern kamen dann die aktuellen E6 Filme von Kodak zum Zuge (Elite 100 und 400).

C) Giovanni brachte noch die Reflekta Magazinscanner in die Diskussion. Von der Handhabung sicher super praktisch, aber soweit ich gelesen habe, können sie mit dem Coolscan 5000 nicht mithalten. Ich möchte mich hinterher auf keinen Fall ärgern, daß ich zu geizig oder zu faul war und deswegen keine wirklich guten Ergebnisse bekommen habe. Oder sind die Unterschiede in Wirklichkeit so gering, daß es keine Rolle spielt, ob ich den Nikon oder den Reflekta nehme?


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RE: Diasammlung einscannen

#11 von matthiaspaul , 18.10.2008 12:34

ZITAt (Reisefoto @ 2008-10-18, 12:26) Kann ich ein solches Dia auch irgendwo einzeln bekommen und für die Kalibrierung mit anderer Software verwenden? Wie gehe ich bei der Kalibrierung auf die einzelnen Filmtypen vor? Gibt es hierfür mitgelieferte oder irgendwo herunterladbare Farbprofile (vielleicht mit Alterungsreihen)?[/quote]
Gute und günstige Targets bekommt man z.B. bei Wolf Faust:

http://www.targets.coloraid.de/

Die bei SilverFast IT8 beiliegenden Targets sind auch nicht besser.

Allerdings erschlägst Du damit nur einige der aktuellen Filme, für irgendwelche alten Filme bräuchtest Du eigentlich ein Target aus der damaligen Zeit, damit es mitgealtert ist.

Viele Grüße,

Matthias


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

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RE: Diasammlung einscannen

#12 von anna_log , 18.10.2008 12:44

ZITAt (WinSoft @ 2008-10-17, 20:55) 1) Die Nikon-Software NikonScan 4.0.2 ist sehr gut! Man kann getrost auf SilverFast und VueScan verzichten.[/quote]

Wohl wahr. Da haben die Nikonesen ein klasse Teil hingestellt.
ZITAt (WinSoft @ 2008-10-17, 20:55) 3) Mit SilverFast hatte ich nur Pleiten erlebt! Zudem muss man beim Scannerwechsel eine neue Version kaufen! Das ist unverschämt!!![/quote]

Was den Nikon-Scanner angeht, stimme ich dazu. Bei meinem Epson sehe ich leichte Qualitätsvorteile. Die Versionspolitik von LaserSoft ist allerdings ein Witz. Extra würde ich mir das Programm heute nicht mehr kaufen.

IT8-Kalibration halte ich nicht für zwingend. Wer es mag, soll es machen.


Gruß
Matthias

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RE: Diasammlung einscannen

#13 von Giovanni , 18.10.2008 14:50

QUOTE (matthiaspaul @ 2008-10-18, 11:34) QUOTE (Reisefoto @ 2008-10-18, 12:26) Kann ich ein solches Dia auch irgendwo einzeln bekommen und für die Kalibrierung mit anderer Software verwenden? Wie gehe ich bei der Kalibrierung auf die einzelnen Filmtypen vor? Gibt es hierfür mitgelieferte oder irgendwo herunterladbare Farbprofile (vielleicht mit Alterungsreihen)?[/quote]
Gute und günstige Targets bekommt man z.B. bei Wolf Faust:

http://www.targets.coloraid.de/

Die bei SilverFast IT8 beiliegenden Targets sind auch nicht besser.

Allerdings erschlägst Du damit nur einige der aktuellen Filme, für irgendwelche alten Filme bräuchtest Du eigentlich ein Target aus der damaligen Zeit, damit es mitgealtert ist.
[/quote]
Das mit dem Mitaltern stimmt - selbst wenn die IT8-Kalbrierung etwas taugen würde, hilft es dir bei unterschiedlich gealterten Filmen gar nichts, wenn du keine Targets hast, die mit den jeweiligen Filmen mitfotografiert und gleich nach der Entwicklung vermessen wurden. Damit könnte man tatsächlich die Filmalterung erfassen, indem man später den Scan eines gealterten Referenzdias auf die ursprüngliche Wiedergabe des Films kalibriert. Nur - wer hat solche alten Referenzdias nebst damals gemessenen Farbwerten?

Was aber im Prinzip nicht stimmt, ist, dass man für jeden Filmtyp ein Extra-Target braucht.

Der Ansatz ist vielmehr folgender:

Der Herausgeber des Targets (z.B. LaserSoft) fotografiert das IT8-Target mit einem beliebigen Diafilm. Nun wird das entwickelte Dia densitometrisch ausgemessen und die sich so ergebenden Referenzwerte werden in einer Datei abgelegt. Damit weiß man, wie die Farben auf diesem Referenzdia, dem IT8-Target, abgebildet sind. Der Hersteller liefert nun dieses Dia samt Referenzdatei an den Betreiber des Scanners und der Software. Der Betreiber legt das Dia in den Scanner und gleicht mit der Software (z.B. SilverFast) die Wiedergabe so ab, dass diese den mitgelieferten Referenzwerten des Dias entspricht.

Was wird dadurch erreicht? Es wird erreicht, dass das Ergebnis des Scans so kalibriert ist, dass die Ausgabe den densitometrischen Messwerten des gescannten Dias entspricht. D.h. Farbabweichungen des Scanners und der Scansoftware gegenüber der densitometrischen Vergleichsmessung des selben Dias werden eliminiert. So lange keine vom Farbspektrum der Abtastlampen (bzw. -LEDs) abhängigen Unterschiede zwischen einer densitometrischen Messung und dem Scanner zuschlagen, sollte damit eine IT8-Kalibrierung für alle Dia-Filmtypen genügen. Daher wird auch nur ein Target mitgeliefert. Es gibt an und für sich keinen zwingenden Grund, Kalibrierungen mit unterschiedlichen Filmtypen durchzuführen, weil ja die Farbwiedergabe des Films sowieso nicht Teil des Kalbrierpfades ist; kalibriert wird nur darauf, dass der Scan dem bereits aufgenommenen Dia entspricht. Ob das Dia selbst die Farben korrekt wiedergibt, ist eine andere Frage; die IT8-Kalibrierung kümmert sich darum nicht.

Täte sie es, bräuchte man gar keine densitometrischen Referenzmessungen (und deren Ergebnis als Datei) für das jeweilige Testdia ("Target". Dann würde man vielmehr die IT8-Referenzvorlage unter definierten Lichtbedingungen fotografieren, und auf die gewünschten Zielwerte der einzelnen Farbfelder IN DER VORLAGE kalibrieren. Das tut man aber nicht - man kalibriert auf das, was das Dia gemäß Vergleichsmessung wiedergibt, nicht was es im Idealfall wiedergeben sollte.

Also in der Theorie klingt das alles ganz gut mit der IT8-Kalibrierung. In der Praxis hat es sich für gewöhnliche Motive nicht als erforderlich erwiesen und auch nicht als qualitätssteigernd.

Sorry, dass ich einfach so drauflosgeschrieben habe; hier sind bestimmt ein paar Aussagen wiederholt und unnötig verschachtelt. Ich habe gerade keine Zeit, einen "sauberen" Text dazu zu verfassen.

Ciao,

Johannes


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RE: Diasammlung einscannen

#14 von MichaelJ , 18.10.2008 15:25

ZITAt (Reisefoto @ 2008-10-18, 11:26) Wie empfindlich sind Scanner gegen Dejustierung? Einen möglicherweise nicht optimal arbeitenden Scanner zu bekommen, ist für mich das wichtigste Argument gegen Gebrauchtkauf oder Mieten (danke für den sehr interessanten Hinweis bzgl. Verleih! des Scanners... Habe ich hier zurecht Befürchtungen, oder ist das uberhaupt kein Thema?[/quote]
Spannende Frage - zumal es sehr bald ja wohl, wenn überhaupt, nur noch gebrauchte Nikon-Scanner geben wird. (Bei filmscanner.info ist der 5000 ED nur noch als Restbestand inklusive SilverFast lieferbar.) Hat jemand Erfahrungen mit Gebraucht- oder Mietscannern?

Außerdem: Was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen dem Nikon 5000 und dem (äußerlich genauso aussehenden, aber nur halb so teuren) Nikon V? Kann man den Stapeleinzug (SF-210) auch am Nikon V verwenden?

Dank + Gruß -
Michael


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RE: Diasammlung einscannen

#15 von Giovanni , 18.10.2008 15:46

QUOTE (MichaelJ @ 2008-10-18, 14:25) QUOTE (Reisefoto @ 2008-10-18, 11:26) Wie empfindlich sind Scanner gegen Dejustierung? Einen möglicherweise nicht optimal arbeitenden Scanner zu bekommen, ist für mich das wichtigste Argument gegen Gebrauchtkauf oder Mieten (danke für den sehr interessanten Hinweis bzgl. Verleih! des Scanners... Habe ich hier zurecht Befürchtungen, oder ist das uberhaupt kein Thema?[/quote]
Spannende Frage - zumal es sehr bald ja wohl, wenn überhaupt, nur noch gebrauchte Nikon-Scanner geben wird. (Bei filmscanner.info ist der 5000 ED nur noch als Restbestand inklusive SilverFast lieferbar.) Hat jemand Erfahrungen mit Gebraucht- oder Mietscannern?
[/quote]
Mit Gebrauchtscannern ja. Beim Nikon LS-2000 gab's hin und wieder mechanische Probleme (Ausfall eines Schrittmotors). Staub kann ein Thema sein. Mit der Optik hatte ich bisher nie Probleme. Auch bei anderen Fabrikaten nicht.

QUOTE (MichaelJ @ 2008-10-18, 14:25) Außerdem: Was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen dem Nikon 5000 und dem (äußerlich genauso aussehenden, aber nur halb so teuren) Nikon V? Kann man den Stapeleinzug (SF-210) auch am Nikon V verwenden?[/quote]
Richtig. Der Stapeleinzug (SF-210 und SF-200) geht nicht am LS V ED. Ebenso nicht das Filmrollen-Magazin für ungeschnittene 35-mm-Filme.Der LS V ED ist ein bisschen langsamer als der 5000 (der LS V ist genauso schnell wie der Vorgänger des LS 5000, der LS 4000). Anscheinend verwendet der 5000er mehrere (3?) CCD-Zeilen für jede Farbe, um noch etwas schneller zu sein.Der LS V ED macht "von Haus aus" keine Multi-Sampling-Scans, aber das ist auch nicht nötig, denn das macht man höchstens in Ausnahmefällen, um das Restrauschen der CCD-Zeile und der Wandler in dunklen Bildbereichen bei allerhöchsten Qualitätsansprüchen zu reduzieren. In den meisten Fällen fällt das ohnehin überhaupt nicht ins Gewicht. Mit VueScan geht's trotzdem (in Form von Multi-Pass-Scans).
Kurzum:
Wenn man nur geschnittene Streifen (bis zu 6 Bilder pro Streifen) und Einzeldias zu scannen hat, geht der LS V ED genauso gut.

Im Grund ist es m.E. sowieso besser, die Dias von den vorgeschnittenen Streifen zu scannen, vor sie gerahmt werden. Denn die Rahmen begrenzen i.d.R. die Bildfläche. Deshalb ist im Privatbereich der LS V ein ideales Gerät, wenn man seine Dias selbst rahmt bzw. auf Negativfilm fotografiert und damit die laufend anfallenden Dias oder Negativstreifen scannen will. Für das Einscannen vorhandener großer Diasammlungen ist der LS V ED dagegen unbrauchbar! Man würde ja verrückt werden, wenn man Tausende von Dias einzeln einlegen und scannen müsste.

Für die Stapelverarbeitung würde ich mir überlegen, ob der LS-5000 mit SF-210 oder ein Reflecta DigitDia die bessere Alternative ist. Kommt auf das "Scangut" an. Der DigitDia bringt auch gute Ergebnisse, scannt aber sehr langsam. Dafür verarbeitet er auch Magazine mit "gemischter Beladung" (unterschiedliche Rahmen, Hoch-/Querformat).


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