RE: TTL-Messung mit Nicht-AF-Objektiven

#1 von RK50 ( gelöscht ) , 19.05.2006 13:28

Weiß jemand einen Weg, wie man Gehäuse ab 7000i/8000i dazu bringt, bei TTL-Messung durch an das A-Bajonett adaptierte oder per Adapter angeschlossene Fremdobjektive ohne eigene Elektrik brauchbare Belichtungswerte zu liefern? Spotmessung würde mir völlig genügen, und eine einfache Umrechnungsformel wäre auch schon hilfreich.

Bei 9000 und 7000 AF funktioniert die Sache noch, bei allen späteren Modellen, die ich ausprobiert habe, habe ich jedenfalls noch nicht einmal einen linearen Zusammenhang zwischen angezeigten und realen Werten feststellen können. Ich muß also mit dem Handbelichtungsmesser arbeiten oder eines der alten Gehäuse mitnehmen, wenn ich z.B. ein Shiftobjektiv benutzen will - Minolta hat ja nie eines für das A-Bajonett angeboten. Ich hätte an sich nichts dagegen, weiter die alten Gehäuse zu benutzen, aber es ist nicht zu übersehen, daß die Lebenszeit meiner 9000er sich ihrem Ende zuneigt und es schwer fallen dürfte, noch voll funktionsfähige Gehäuse nachzubeschaffen.



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RE: TTL-Messung mit Nicht-AF-Objektiven

#2 von mts , 19.05.2006 13:39

ZITAt (RK50 @ 19.05.2006 - 13:28) Weiß jemand einen Weg, wie man Gehäuse ab 7000i/8000i dazu bringt, bei TTL-Messung durch an das A-Bajonett adaptierte oder per Adapter angeschlossene Fremdobjektive ohne eigene Elektrik brauchbare Belichtungswerte zu liefern? Spotmessung würde mir völlig genügen, und eine einfache Umrechnungsformel wäre auch schon hilfreich.

Bei 9000 und 7000 AF funktioniert die Sache noch, bei allen späteren Modellen, die ich ausprobiert habe, habe ich jedenfalls noch nicht einmal einen linearen Zusammenhang zwischen angezeigten und realen Werten feststellen können. Ich muß also mit dem Handbelichtungsmesser arbeiten oder eines der alten Gehäuse mitnehmen, wenn ich z.B. ein Shiftobjektiv benutzen will - Minolta hat ja nie eines für das A-Bajonett angeboten. Ich hätte an sich nichts dagegen, weiter die alten Gehäuse zu benutzen, aber es ist nicht zu übersehen, daß die Lebenszeit meiner 9000er sich ihrem Ende zuneigt und es schwer fallen dürfte, noch voll funktionsfähige Gehäuse nachzubeschaffen.[/quote]Du wirst die Zeitautomatik mit Blendenvorwahl nutzen und vor der Belichtungsmessung und Auslösung auf die gewünschte Blende ablenden müssen, da der Springblendenmechanismus der alten Objektive natürlich nicht unterstützt wird. Die Kamera erkennt die Objektive natürlich nicht, weshalb die möglicherweise vorhandene Auslösesperre deaktiviert werden muss und keine Blendenwert angezeigt wird. Die Zeitautomatik funktioniert dennoch. Mangels AF dürfte sich die Mehrfeldmessung wie die mittenbetonte Integralmessung verhalten, die Spotmessung klappt natürlich auch.
Ich wüsste nicht, warum sich deine 7000i anders als deine 7000 verhalten sollte.



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RE: TTL-Messung mit Nicht-AF-Objektiven

#3 von BerndFranzen , 19.05.2006 13:41

An meiner außer Dienst gestellten 7000i und der aktellen 800si hat die Belichtungsmessung und -steuerung bei angeschlossener Zörk Mini-Macro-Schnecke immer einwandfrei funktioniert.
Die Kamera läuft dann im Modus "Zeitautomatik mit Blendenvorwahl" bzw. "Manuell".

Ich sehe da kein Problem.



 
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RE: TTL-Messung mit Nicht-AF-Objektiven

#4 von RK50 ( gelöscht ) , 19.05.2006 22:36

OK, ich muß mich vielleicht präziser und konkreter ausdrücken:
Beispiel:
9000 mit AF-Objektiv 28mm, 9000 mit adaptierem Nicht-AF-Objektiv 28mm und 800si mit AF-Objektiv 28mm haben bei gleicher Blende und gleich hellem Motive bei gleicher Meßmethode Werte, die vielleicht um maximal 0,5 Stufen auseinanderliegen 800si mit Nicht-AF-Objektiv, bei selber Blende, abgeschalteter Verschlußsperre, manuell-Fokus-Einstellung, Zeitautomatik und derselben Belichtungsmethode liefert Werte, die um bis zu drei Stufen abweichen. Die Abweichung geht immer in Richtung kürzerer Belichtungszeiten und wächst in einem nichtlinearem Verhältnis zur Helligkeit des Motivs.
Negativfilm verkraftet die Abweichungen z.T. vielleicht noch, wenn man einfach eine Belichtungskorrekur um 2 einstellt, ich mache aber ganz überwiegend Dias.
Bei anderen Bodies ist die Lage ähnlich, aber die Abweichung ist unterschiedlich groß.



RK50

RE: TTL-Messung mit Nicht-AF-Objektiven

#5 von matthiaspaul , 19.05.2006 23:06

ZITAt (RK50 @ 19.05.2006 - 13:28) Weiß jemand einen Weg, wie man Gehäuse ab 7000i/8000i dazu bringt, bei TTL-Messung durch an das A-Bajonett adaptierte oder per Adapter angeschlossene Fremdobjektive ohne eigene Elektrik brauchbare Belichtungswerte zu liefern? Spotmessung würde mir völlig genügen, und eine einfache Umrechnungsformel wäre auch schon hilfreich.

Bei 9000 und 7000 AF funktioniert die Sache noch, bei allen späteren Modellen, die ich ausprobiert habe, habe ich jedenfalls noch nicht einmal einen linearen Zusammenhang zwischen angezeigten und realen Werten feststellen können.[/quote]
Ich könnte mir vorstellen, daß Dich dieser Beitrag hier interessiert:

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...ndpost&p=111177

Dort wird ein ähnlicher Effekt in Verbindung mit dem Schneider-Kreuznach PC-Super-Angulon 2,8/28mm beschrieben. Allerdings tritt er nur beim Shiften auf, nicht in der Grundstellung des Objektivs - jedenfalls nicht deutlich genug, um zu stören.

Ich denke, daß mit Einführung der Wabenfeldmessung die Richtcharakteristik der Meßzellen enger fokussiert und damit stärker winkelabhängig wurde. Das könnte bei bestimmten Objektiven, insbesondere mit stark schräg auf den Film einfallenden Lichtstrahlen Probleme, wie von Dir beobachtet, verursachen. In der /Regel/ gibt es diese Probleme aber nicht, die Kameras schalten einfach auf Arbeitsblendenbetrieb und mittenbetonte Integralmessung um - und alles andere funktioniert wie gewohnt. Ich vermute, Du hast einfach nur Pech mit Deinem 28mm Objektiv. Um welches handelt es sich genau? Probier mal ein paar andere Objektive.

Viele Grüße,

Matthias



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RE: TTL-Messung mit Nicht-AF-Objektiven

#6 von RK50 ( gelöscht ) , 21.05.2006 00:18

Danke für den Hinweis - in der Tat, in meinem Beispiel habe ich mich auf das PC-Super-Angulon bezogen, mit dem ich es vor einigen Monaten noch einmal an einer 800si versucht habe. Das selbe Problem habe ich aber auch mit mit meinem BIG (Arsat) 35mm/1:2,8 Tilt/Shift, mit dem ich es seinerzeit, wenn ich mich recht erinnere (es ist hat schon einige Jahre her), an einer anderen 800si und an mindestens zwei 7000i durchprobiert habe. Bei letzteren waren die Abweichungen übrigens kleiner und überdies noch unterschiedlich, bei einem der Gehäuse hatte ich sogar zunächst dem Eindruck, es gebe das Problem mit ihm nicht. Die abweichenden Werte treten also durchaus nicht immer auf. In allen genannten Fällen hatte ich sie aber auch bei ungeshifteten Objektiv. Auch mit über Adapter angeschlossenen M42- und Minota-SR-Objektiven hatte ich bei Minolta i und si Gehäusen abweichende Werte; an Einzelheiten kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern - es ist lange her, und ich habe die Sache wegen unbefriedigender Bildqualität dieser Kombinationen damals auch nicht weiter verfolgt.

Da bei der Spotmessung der 800si wohl einfach die mittleren Waben genutzt werden, erscheint der Gedanke, das engmaschige Wabenmuster könne bei flacherem Lichteinfallswinkel zur einer Veränderung der Meßwerte führen sicher plausibel, aber ich habe das Problem ja auch bei ungeshifteten Objektiven und somit bei steilem Einfallswinkel. Ganz allein scheine ich mit meinem Problem aber nicht zu sein; in eimem andern Forum (Canon?) habe ich vor längerer Zeit Beiträge zu Fehlbelichtungen mit MF-Objektiven an AF-Gehäusen gelesen.

Da alle Gehäuse, mit denen ich das Problem hatte, die AF-CCDs in die Belichtungsmessung einbeziehen, habe ich die Wurzel des Problems eher darin gesucht, daß bei fehlendem Kontakt zum Objektiv deren Messewerte falsch behandelt werden. Meine geheime Hoffnung war denn auch über die Jahre hinweg eher, es gebe so etwas wie die Tastenkombiantionen zur Aufhebung der Auslösesperre, mit der eine ensprechende Korrektur möglich sei.

Außerdem zu dem verlinktem Beitrag: die Angaben zur 9000 mit dem PC-Super-Angulon kann ich bestätigen, und sie lassen sich auch auf das Arsat übertragen, so wenig die beiden Objektive sonst auch gemeinsam haben. Nach einigen Jahren Erfahrung mit den Shiften verfahre ich an der 9000 mit beiden Objektiven im allgemeinen so: Spotmessung auf Referenzfläche oder Lichtmessung zur Ermittlung des Belichtungswertes, ab 6 - 7 mm Shiftweg Korrektur um -0,5 EV. Das bringt nach meinem Eindruck bessere Ergebnisse als die meist empfohlene mittenbetonte Integralmessung auf das Motiv bei ungeshiftetem Objektiv.

An der 800si habe ich es auch schon mit der Vorschlaghammermethode versucht und Fotos einfach mit einer festen Belichtungskorrektur gemacht - man hat aber dann doch eine ziemlich hohe Ausfallquote. Andere Variante - wirklich schon praktiziert, Lachen gerne erlaubt - auf ein Gehäuse Shift-Objektiv, auf das andere entsprechendes AF-Objektiv, Messung damit und dann Aufnahme mit der anderen Gehäuse/Objektiv-Kombination. Das dauert übrigens auch nicht länger als eine Aufnahme mit vorangehender Lichtmessung.


MfG RK



RK50

RE: TTL-Messung mit Nicht-AF-Objektiven

#7 von RK50 ( gelöscht ) , 21.05.2006 12:46

Nachtrag nach nochmaligem Überlegen: das Objektiv ist zumindest bei dem Arsat so weit nach vorne gesetzt, daß ein relativ steiler Einfallswinkel auch beim Shiften praktisch garantiert ist.
MfG RK



RK50

RE: TTL-Messung mit Nicht-AF-Objektiven

#8 von matthiaspaul , 21.05.2006 12:57

Danke auch Dir für die wertvollen Ergänzungen.

ZITAt (RK50 @ 21.05.2006 - 0:18) Da alle Gehäuse, mit denen ich das Problem hatte, die AF-CCDs in die Belichtungsmessung einbeziehen, habe ich die Wurzel des Problems eher darin gesucht, daß bei fehlendem Kontakt zum Objektiv deren Messewerte falsch behandelt werden. Meine geheime Hoffnung war denn auch über die Jahre hinweg eher, es gebe so etwas wie die Tastenkombiantionen zur Aufhebung der Auslösesperre, mit der eine ensprechende Korrektur möglich sei.[/quote]

Hm, das kann aber eigentlich nicht sein, da Minolta-AF-Gehäuse leider den Autofokus komplett deaktivieren, wenn kein systemkonformes Objektiv (d.h. eines mit kompatiblem Objektiv-ROM) angekoppelt ist. Auch eine ggfs. vorhandene und aktivierte Wabenfeldmessung wird auf mittenbetonte Integralmessung umgeschaltet.

Beides sind Einschränkungen, die ich schon lange bemängele. Sicherlich kann die Wabenfeldmessung ohne Objektiv-Daten und AF-Rückmeldung nicht mehr so effizient arbeiten, aber als eine intelligentere Form der mittenbetonten Integralmessung könnte sie immer noch fungieren. Und Pentax wie (meines Wissens auch Nikon) zeigen, daß man auch mit komplett ungekoppelten Objektiven wenigstens noch die Schärfeindikatoren im Sucher weiterbenutzen könnte (gerade bei einer Tunoscope-Anzeige wie bei der 9000 AF wäre das oft praktisch). Auch hier: Zwar kann die Schärfeerkennung ohne bestimmte Objektivdaten nicht mehr so sicher arbeiten wie mit, d.h. sie wird sich leichter täuschen lassen, aber es gibt ja immer noch den Menschen, der durch den Sucher schaut und die Schärfeindikatoren nur als zusätzliches Hilfsmittel bei der manuellen Scharfstellung, nicht als "absolute Wahrheit" nutzen würde... Das nur als Nebenbemerkung, mit Deinem Thema hat es nichts direkt zu tun.

Ich muß sagen, daß ich selbst auch einige ungekoppelte Objektive verwende und damit - bis auf das Shift - noch keine extremen Abweichungen festgestellt habe - manchmal geringfügige Abweichungen von der optimalen Belichtung, aber das habe ich auf mich, weniger auf die Kamera geschoben... ;-) Ich vermute von daher, daß es wirklich auch mit von der optischen Konstruktion des Objektivs abhängt, ob der Effekt signifikant zu Tage tritt oder nicht...

Wäre mal interessant zu hören, was andere für Erfahrungen gesammelt haben.

Viele Grüße,

Matthias

EDIT: Vgl. auch:

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...st&p=113629
http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...st&p=129073
http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...st&p=172359



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RE: TTL-Messung mit Nicht-AF-Objektiven

#9 von RK50 ( gelöscht ) , 21.05.2006 13:33

Das führt mich zu einem Anliegen, daß ich seit langem habe: weiß jemand, wo und wie man zu Schaltplänen für Minolta-Gehäuse und -Objektive kommen kann? Vielleicht ermöglicht das Ende der Fertigung analoger Kameras da ja irgendwelche neuen Möglichkeiten.

MfG RK



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