Forum Übersicht - DG-5D » Nachtportrait mit Dynax 5D

Hallo Leute,

Ich fotographiere in meiner Region für eine Internetseite von einer Zeitung. Dies mit dem Schwerpunkt "Ausgehen" d.h. Clubs, Discotheken, Konzerte, etc. Da gilt es Portraits zu schiessen von den Besuchern.

Frage:
Wie kriegt man die besten Aufnahmen hin? D.h. lebendige, satte Farben mit gutem Kontrast - und natürlich nicht verschwommen ;-)

Bis jetzt funktionierte dies noch nicht so gut. Arbeite mit einem Minolta 2500 Blitz und dem 18-70mm Objektiv. Meistens ist das Bild ...

1. Zu dunkel
2. Zu hell (vom Blitz erschlagen)
3. die Farben sehr kalt (d.h. Haut-Töne sehr weisslich)

Welche Blitzeinstellung (ADL/TTL) ist zu empfehlen? Riskiere ich mit dem Nachtmodus nicht längere Belichtungszeiten? (Die Leute wollen nicht 5 min. 'rumstehen! Könnte ich den Weissabgleich wärmer einstellen?

... was wäre das Rezept zum perfekten Bild? ;-)
Nein, ich weiss, dass es dies nicht gibt - aber evtl. hat jemand Erfahrung mit diesem Aufgabengebiet.

Ich bin allen sehr dankbar über eine weiterhelfende Antwort!

Beste Grüsse!

Es gibt keinen Tipp für das perfekte Bild! Mit meinem Blitz (Metz 54MZ3+SCA) bekomme ich relativ (Bei Blitz-Verwendung ist es immer relativ) gute Bilder, zumal der einen 2-Reflektor hat, was sich speziell bei Portraits bezahlt macht! /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

LG

Alex /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

P.S. Eigentlich kann man nur sagen: Probieren und noch einmal probieren, oder einen besseren Blitz, der einem mehr Möglichkeiten bietet /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Kurz zur Info ...

hier ein Link zu einer Bsp.-Gallery von mir (erstellt mit der Dynax 5D):

http://www.espace.ch/_apps_fotogallery/eve...ow.asp?gID=2945

Und hier ein Link zur "Konkurrenz"

http://ch.tilllate.com/DE/tnpage.php?gid=261766&page=1

Auch wenn meine Aufnahmen vielleicht "nicht schlecht" sind, sehen doch die anderen um einiges besser/lebendiger aus, oder? ;-) Was steckt da dahinter?

Bitte um Meinungen / Ratschläge - Danke :-)

Hallo,
prinzipiell wirst Du eigene Erfahrungen sammlen müssen, ein Rezept ist schwerlich aufzustellen - zudem das Thema zu den wohl schwierigsten in der Fotografie zählt.

Zunächst würde ich mich von "Motivprogrammen" verabschieden. Was zählt, sind empirische Erfahrungswerte von Blenden-, Verschluss- und ASA-Werten in bestimmten Situationen.

Was sind "Portraits"? Ich deute das mal so, dass im Low-Light-Bereich Besucher noch möglichst menschenwürdig abgelichtet werden - ohne tiefrot stechende Augen und einem Teint wie Dracula :-))

Dazu meine pers. Empfehlung:
Mal anfangen bei manueller Belichtung und mittlerer ASA-Einstellung (ich kann mich mit >400 nicht anfreunden). Möglichst lange Belichtungszeit (1/30 z.B.), um möglichst viel Umgebungslicht einzufangen - Blende gerade so weit zu, damit noch die gewünschte Tiefenschärfe da ist - und dann auf den 2. Vorhang noch einen Blitz draufzünden, der dank TTL dann für ein harmonisch ausgeleuchtetes Bild sorgen sollte. Wenn nicht, dafür hat die Kamera ne Menge Knöpfe zum Drehen: Blitz eine Stufe zurück, kleinere Blende, kürzere Verschlußzeit etc., etc. Kommt eben auf die Situation an. Ach ja, wenn irgendwie möglich, indirekt blitzen! Das ist schon die halbe Miete.

Zum Link der "Konkurrenz": Dort ist für mich schlicht die Motivwahl besser. Ein Bild muß die Stimmung einfangen, die des Opfers in seiner Umgebung. Ein paar Leute vor kahler Wand bzw. im Schwarz der Dunkelheit (zu kurze Verschlußzeit), die in die Kamera grinsen, bringen halt kein Ambiente. Versuch mal ausgefallenere Perspektiven (Ein Musiker im Hintergrund oder der Barkeeper, ein Glas in der Hand, eine Blume...) Das "Zubehör" darf ruhig unscharf und angeschnitten sein. Man sollte aber zumindest erahnen, wo sich das Ganze abspielt - bei den meisten Deiner Bilder könnte das genauso im Krankenhaus-Flur sein. Und noch was: Muß es sein, dass die Leute immer provokativ in die Linse grinsen? Machen die sonst nichts? Unterhalten, Tanzen, Trinken, Zuschauen? Sorry, aber für mich kommt damit das Flair der Veranstaltung nicht rüber, ist nur ein Aneinanderreihen immer wieder desselben Motivs mit wechselnder Besetzung.

Wie macht ihr das eigentlich mit dem rechtlichen Kram? Streng genommen wäre für eine Veröffentlichung das Einverständnis jedes abgelichteten Akteurs erforderlich, sind ja wohl nicht alles Prominente.

Gruß
Alban
(Bevor ich gesteinigt werde: mache auch Reportage-Fotografie)

Hehehe, keine Angst, die Steine fliegen noch nicht ;-)

Ich denke auch, dass es nicht ganz einfach ist, wegen den häufig wechselnden Lichtquellen.

Ich hatte auch nicht gerade viel Vertrauen in diese "Motiv-Programme".

Indirektes Blitzen wende ich z.T. schon an, indem ich den Blitzkopf ca.10° verstelle (Rotaugeneffekt). Grössere Winkel werde ich ausprobieren!

=> Man sieht ganz gut, dass auf dem andern Link die Umgebung viel besser ausgeleuchtet ist. Werde versuchen, dies auch zu erreichen. Den Weissabgleich soll ich nicht verstellen?

=> Zu der Motiv-Wahl: Genau, dass kann ich nur bestätigen! Es gibt dabei nur ein paar Schwierigkeiten. Man muss z.B. die Leute immer zuerst fragen, d.h. sie ERWARTEN ein Bild, wo sie nur dastehen und lächeln. Animationsversuche sind bei ca. 50-100 Bilder / Abend sehr schwierig. Werde da aber zukünftig UNBEDINGT kreativer sein werden müssen. Versprochen ;-)

Beste Grüsse aus dem Krankenhaus-Flur! :-D Und vielen Dank für die produktive Kritik.

Es ist nicht nur die Blitzleistung, was Dir fehlt, sondern vor allem auch
eine Möglichkeit, das Blitzlicht besser zu verteilen und einzusetzen.

Eine einfache Methode ist z.B. das indirekte Blitzen, d.h. daß man das Blitzlicht
indirekt auf das Objekt fallen läßt, und es z.B. vorher an einer Wand oder Decke
reflektieren läßt. Dafür habe ich z.B. einen großen Mecablitz, der noch über einen
kleinen Zweitblitz-Reflektor verfügt. Somit fällt nur etwa 10-20 % des Lichtes direkt
von vorn auf die Gesichter, aber 80-90 % des Lichtes indirekt und sehr weich von
der Seite oder von oben.

Das Weichmachen des Blitzlichtes ist überhaupt zu empfehlen. Versuch mal einen
passenden Vorsatz für Dein Blitzgerät zu finden.

ZITATDen Weissabgleich soll ich nicht verstellen?[/quote]
Nö, würde ich nicht machen, bringt nichts bei ständig wechselndem Licht .RAW ist viel zu aufwendig und für Webbilder denke ich, dass im Ausnahmefall das Nachbearbeiten (Weißpunkt) der jpeg-Bilder locker langt.
Aber Du kannst ja mal experimentieren, indem Du die Farbtemperatur an der Kamera anders einstellst, um "wärmere" Hauttöne zu bekommen. Ich bezweifle aber, dass das wegen dem Mischlicht reproduzierbar wird.

Ich kann die Probleme durchaus nachvollziehen, geht mir auch ständig so. Indirekt blitzen über die Decke ist leicht gesagt, geht halt sehr oft nicht - weil die Decke nicht weiß ist oder zu hoch. Bouncer und so Zeug bringen recht wenig, wei's halt auf die Abstrahlfläche ankommt. Darum das Grundrezept: Blitzleistung so weit wie möglich reduzieren und das vorhandene Licht ausnutzen. Wenn Du das Patentrezept hast, erstklassige Blitzlicht-Portraits von schwitzenden Partygirls zu bekommen - meld dich wieder, das können die Profis nämlich auch nicht.

Wieso müssen das 50 - 100 Aufnahmen pro Abend sein? Wirst Du nach Anzahl bezahlt? Ich würde das anders angehen. Ein paar Leute oder Paare fragen und die gezielt verfolgen. Die paar Smile-Fotos vom Anfang kannste wegschmeißen und dann kommen die Guten: Beim Tanz, bei der Gestik der Unterhaltung etc. etc.
Für mich wäre da weniger bestimmt mehr.


Auf gutes Gelingen
Gruß
Alban

Hier einmal ein Beispiel:
Der neue Kenian. Botschafter - in seiner Botschaft in Berlin - Mitte Nov. 2005, beim Interview, Blitz indirekt + 2-Reflektor. Urteilt selber.

LG

Alex /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Das mit dem zweiten Reflektor scheint nicht schlecht zu sein. Kann man die Leistung der einzelnen Reflektoren auch unterschiedlich dosieren?

Zitat von Alban

---

Wie macht ihr das eigentlich mit dem rechtlichen Kram? Streng genommen wäre für eine Veröffentlichung das Einverständnis jedes abgelichteten Akteurs erforderlich, sind ja wohl nicht alles Prominente.

---

Hallo Alban!

Meistens ist in den Clubs / Diskos / Kneipen / Bars / Cafes etc. mittlerweile ein (klitze)kleines Schild am Eingang angebracht, worauf zu lesen ist: "Wer das Lokal betritt, erklärt sich damit einsverstanden, daß von ihm Fotos gemacht werden können und diese auch da und da veröffentlicht werden können". Außerdem lassen sich die meisten Leute ja fotografieren, weil sie genau wissen, daß es veröffentlicht wird (ist ja eigentlich auch der Witz von Partyfotografie) und es cool finden, sich irgendwo im Netz oder auf der Fotoseite eines lokalen Freizeitmagazins wiederzufinden... Es liegt also schon immer ein Einverständnis vor und dann können die Bilder auch unproblematisch im Netz etc. veröffentlicht werden.

Gruß - Nico

@Gerd,

dass ist mir nicht bekannt /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />, aber man kann ja, durch die Winkelstellung des Blitzkopfes, dass Bild beeinflussen!

LG

Alex /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Guten Tag die Herren,

Zuerst 'mal herzlichen Dank für die vielfältigen Tips & feedbacks!

Ich versuche sie kurz zusammenzufassen:

Technische Punkte:

- möglichst lange Belcihtungszeiten - z.B. 1/30
- auf zweiten Vorhang TTL-Blitz
- wenn Decke tief und hell => indirekt Blitzen
- Zweitblitz-Reflektor / Vorsatz für Blitz verwenden*

* = Hat da jemand Erfahrung mit dem Programm-Blitz 2500 von Minolta? Im Zubehör-Programm von Konica-Minolta scheint es nichts zu geben?

Kreative Punkte:

- Keine Spitalflur-Aufnahmen => Sujets einbeziehen und Background beachten
- mehr auf Aktivitäten konzentrieren anstatt immer nur Frontal-Aufnahmen
- Zuerst fotographieren, dann fragen wegen Publikation (Wild-West ;-) )
- Einmal fragen, dann immer fotographieren


Um noch kurz die paar Punkte zu klären, die erwähnt wurden:

Ja, rechtlich gesehen gibt es für mich schon Auflagen. So bin ich verpflichtet, die Personen immer betreffend der Publikation zu fragen. Sie erhalten auch einen Flyer mit der Adresse 'drauf. Werde es mir jedoch zukünftig überlegen, ob ich nicht zuerst fotographieren, und dann erst fragen soll ;-)

50 - 100 Aufnahmen. Nein, ich werde nicht nach Stückzahlen bezahlt. Dennoch ist man eine gewisse Menge schuldig, da es auch Werbung ist. Umso mehr Besucher man fotographiert, umso mehr werden die Fotos anschauen gehen.
Oft ist es zudem so, dass man ein Foto nach dem anderen schiessen muss, da alle ein Foto WOLLEN. Also schiessen, umdrehen, schiessen, und so weiter.
Genau wegen dieser Masse und dem Zeitdruck frage ich mich, inwiefern es Sinn machen wird, die Einzel-Aufnahmen "empirisch" zu ermitteln. Im Klartext; wenn die Leute dort stehen, hat man einen, max. zwei Versuche.

"Wenn Du das Patentrezept hast ... meld dich wieder, das können die Profis nämlich auch nicht."

=> Schöne Herausforderung ;-)

Vielen Dank und beste Grüsse,

Bernhard

Hallo Bernhard,

also ich mache auch in regelmäßigen Abständen Fotos auf solchen Partys und Feiern, mit dem gleichen Ansatz den du da hast: Die Leute nett auf Bilder bringen, damit die sich hinterher im Internet wiederfinden;

Die oben genannten Tipps sind schon ganz gut, ich würde allerdings noch empfehlen wirklcih längere Belichtungszeiten zu nehmen, bis 1/8 sec und dann Blitzen auf den zweiten Verschlussvorhang geht das noch wirklcih gut;
natürlich sind die Leute dann nicht mehr 100%ig scharf, man sieht halt farbige Schlieren um die Köpfe, dafür hat man zum Beispiel tolle Farbeffekte im Hintergrund (z.B. wenn gerade die Lichtanlage im Rücken der Fotografierten ist), das macht sich wirklich gut;

Zu den kreativen Tipps: damit würde ich tendenziell eher vorsichtig sein, denn wenn du Auftragsfotos machst, dann machst du nun einmal solche Fotos, die der Veranstalter haben will; ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass ich in meinen Augen und aus fototheoretischer Sicht wirklcih ordentliche Bidler hingelegt habe und mir dann der Auftraggeber Sachen sagte wie "der Hintergrund ist ja ganz unscharf", "ich hätte gerne mehr vom Raum auf dem Bild" usw usf.
Darum würde ich, diese kreativen Fotos mehr so als Zusatz machen, d.h. hinterher, wenn du eigentlich schon alle Bilder zusammen hast.

Natürlich macht es schon Sinn, zu versuchen Getränke mit ins Bild einzubeziehen etc. Nur ist es halt vor allem für die Besucher eine Party und kein Fotoshooting, die wollen halt nett grinsend fotografiert werden und sich dann im Internet wieder finden, da ist es wichtig, dass die Bilder schon technisch in Ordnung sind, Kunstwerke gibt das wohl keine, aber das ist ja auch in Ordnung so.

Hier ein paar Arbeitsproben in dem Bereich von mir:

In dem Bereich Sommerfest gibt es die Bilder zusehen

Hier


Grüße

Bernd

Hallo

Mein Tipp ist:

Wechsle zu http://www.lautundspitz.ch!;
www.lautundspitz.ch
Dort bekommst du die nötige Foto-Schule gratis dazu. Zudem gehört Lautundspitz zu der grössten Event-Site der Schweiz.

Gruss let_the_sunshine
Pixxer LuS

Hi

@archisch:
die Leistung des Zweitreflektors kann am Metz 54 mit Hilfe des vorgebauten Filters um 50% reduziert werden.

Gruss

a m