RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#46 von bg_vlr , 14.03.2015 23:39

ZITAT(stevemark @ 2015-03-14, 20:47) Das ganze ist alles andere als trivial ... und wenn wir dann noch Linsen mit ausgeprägter Bildfeldwölbung haben, wird's noch komplizierter [/quote]

Das ist wohl eine Erfahrung, die man mal machen muss Beim MD-I 50 mm f/1.4 hat sich erwartungsgemäß auch einiges getan:

Alt
[attachment=14906:Review_M...1.4_f1.4.jpg]

Neu
[attachment=14907:Review_M...1.4_f1.4.jpg]

Das MD liegt nun im Zentrum bei f/1.4 mit dem MC Rokkor-PG bezüglich Schärfe und Auflösung in etwa gleichauf. Der Kontrast ist beim MD aber höher. Die Bildecken sind dafür weiterhin beim MC bis einschließlich f/2 besser, da weniger Übertrahlung auftritt. Mal sehen was passiert, wenn das MC morgen dann nochmal dran kommt


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#47 von bg_vlr , 16.03.2015 23:12

So, und jetzt noch das MC Rokkor-PG bei f/1.4:

Alt
[attachment=14908:Review_M...1.4_f1.4.jpg]

Neu
[attachment=14909:Review_M...1.4_f1.4.jpg]

Auch das MC hat noch einen Hauch zugelegt. Interessanter Weise ist mein Exemplar sichtbar knackiger und hat eine höhere Auflösung, wenn man ihm etwas violettes "Glühen" erlaubt - obiger Ausschnitt unter "Neu" ist der beste aus ca. 30 Aufnahmen!

In Summe bin ich nun zu folgenden Schlüssen gekommen: Das 50er MC ist bei f/1.4 bis f/2.8 schärfer im Zentrum und überstrahlt bei f/1.4 und f/2 etwas weniger in den Ecken als das MD-I. Dafür ist letzteres im Zentrum kontrastreicher. Das MD-II 50 f/1.2 liegt bezüglich Schärfe und Auflösung mit dem MD-I f/1.4 schon bei Offenblende gleichauf, was mich doch überrascht und etwas beeindruckt hat. Bei f/2 ist es dem 1.4er in den Ecken bezüglich Kontrast und Übertrahlung klar voraus, danach sind beide ebenbürtig. Das 1.4er zeigt aber etwas mehr Schärfe in den Ecken und vor allem wesentlich weniger CAs, wovon das 1.2er doch einige zu bieten hat.

Zum Abschluss nochmal der Hinweis, dass das hier alles meine Schlüsse aus den von mir zwar sorgfältig durchgeführten aber keinesfalls professionellen oder perfekten Testaufnahmen sind. Und natürlich kann ein flacher, schwarz-weißer Chart auch nicht alles über ein Objektiv verraten


Für die Interessierten unter euch hier die aktualisierten Reviews:
MC Rokkor-PG 50 mm f/1.4
MD Rokkor 50 mm f/1.4 (MD-I)
MD Rokkor 50 mm f/1.2 (MD-II)


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#48 von weberhj , 16.03.2015 23:58

ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-16, 23:12) So, und jetzt noch das MC Rokkor-PG bei f/1.4:[/quote]
Hallo Benjamin,

ich finde, dass dein MC 1.4 50mm am Rand schon recht deutlich vor dem MD 1.4 50mm und auch vor dem MD 1.2 50mm liegt. Das entspricht auch genau der Leistung meiner Exemplare.

Ich wiederhole mich zum x-ten Mal - in der Bildmitte sind diese Objektive allesamt mit den heutigen Sensoren nicht zu testen. Nicht mal annähernd sogar, denn selbst mit 24 MP an APS-C kommt man nicht an die 100 Linienpaare/mm heran und da lachen sich diese Objektive mit ihren über 300- ca. 500 LP/mm in der Bildmitte bei optimalen Blenden kaputt. Wenn da irgendein "Tester" Unterschiede zeigt sind das schlicht Abweichungen von der optimalen Fokussierung.

Jeder der mit der Zoom-Fokussierung (z.B. der Nex) schon gearbeitet hat ist sich im klaren darüber, dass man auch damit nicht 100% fokussieren kann. Für die praktischen Anforderungen eines perfekt scharfen Bildes reicht das gut aus, aber für Testaufnahmen eben nicht.

BG Hans


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#49 von stevemark , 17.03.2015 00:05

ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-14, 23:39) ZITAT(stevemark @ 2015-03-14, 20:47) Das ganze ist alles andere als trivial ... und wenn wir dann noch Linsen mit ausgeprägter Bildfeldwölbung haben, wird's noch komplizierter [/quote]

Das ist wohl eine Erfahrung, die man mal machen muss Beim MD-I 50 mm f/1.4 hat sich erwartungsgemäß auch einiges getan:

...

Das MD liegt nun im Zentrum bei f/1.4 mit dem MC Rokkor-PG bezüglich Schärfe und Auflösung in etwa gleichauf. Der Kontrast ist beim MD aber höher.
[/quote]
Das deckt sich weitgehend mit meiner Erfahrung; allerdings bezüglich "MC-X vs MD-III"! Das MD-I und das MD-II 1.4/50er habe ich noch nicht in den Findern gehabt ...

ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-14, 23:39) Die Bildecken sind dafür weiterhin beim MC bis einschließlich f/2 besser, da weniger Übertrahlung auftritt. Mal sehen was passiert, wenn das MC morgen dann nochmal dran kommt [/quote]
Dasselbe gilt für meine APS-C-Tests "1-4/50mm MC-X vs MD-III"


ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-16, 23:12) So, und jetzt noch das MC Rokkor-PG bei f/1.4:

...

Auch das MC hat noch einen Hauch zugelegt. Interessanter Weise ist mein Exemplar sichtbar knackiger und hat eine höhere Auflösung, wenn man ihm etwas violettes "Glühen" erlaubt -[/quote]
Genau; das hatte ich ja einige Beiträge weiter oben schon in den Raum gestellt

ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-16, 23:12) In Summe bin ich nun zu folgenden Schlüssen gekommen:

...

Das MD-II 50 f/1.2 liegt bezüglich Schärfe und Auflösung mit dem MD-I f/1.4 schon bei Offenblende gleichauf, was mich doch überrascht und etwas beeindruckt hat. Bei f/2 ist es dem 1.4er in den Ecken bezüglich Kontrast und Übertrahlung klar voraus, danach sind beide ebenbürtig. Das 1.4er zeigt aber etwas mehr Schärfe in den Ecken und vor allem wesentlich weniger CAs, wovon das 1.2er doch einige zu bieten hat.[/quote]
Sowohl Dieter Gabler als auch Josef Scheibel verweisen in ihren Büchern - immerhin vor über 40 Jahren geschrieben! - auf dieselbe Tatsache: Lichtstarke Minolta-Objektive sind in der Regel bei gleicher Blende besser als lichtschwächere.
Dass das MD 1.2/50mm bei Offenblende ähnlich gut auf monochromatische Bildfehler korrigiert ist wie das MC 1.4/50mm deutet darauf hin, dass Minolta beim 1.2er eine höher brechende Glassorte verwendet hat; es ist durchaus möglich, dass es sich dabei um Gläser mit einer Brechzahl von gegen 1.8 handelt ("Noctilux-Glas". Diese höchstbrechenden D=1.8-Gläser haben aber auch eine deutlich höhere Dispersion als die besten Gläser mit Brechzahlen um D=1.7 ... 1.75. Somit erscheinen die Beobachtungen, die wir beide mit leicht unterschiedlichen, aber einfachen Mitteln gemacht haben, durchaus plausibel.


ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-16, 23:12) Zum Abschluss nochmal der Hinweis, dass das hier alles meine Schlüsse aus den von mir zwar sorgfältig durchgeführten aber keinesfalls professionellen oder perfekten Testaufnahmen sind. Und natürlich kann ein flacher, schwarz-weißer Chart auch nicht alles über ein Objektiv verraten [/quote]
Ja, klar ... darauf habe ich ja zumindest der Anfangszeit meiner Vergleiche immer wieder hingewiesen. Es gibt teure und messtechnisch saugute Objektive, zu denen ich nie eine richtige Beziehung bekam (Stichwort ZA 1.4/85mm und 135mm STF), weil einfach manche im Alltag wichtige Eigenschaften leider vernachlässigt wurden. Andrerseits kann sich eine technisch alles andere als perfekte Linse wie das MinAF 2.8/20mm in der Summe der Eigenschaften als sehr geglückte Kombination herausstellen: Das 20er, das seit 1987 bei mir steht, verhalf mir zu einer Unzahl wundervoller Bilder.

Herzlichen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, nochmals sorgfältig "nachtzutesten". Ich glaube, Du hast dabei einiges gelernt. Was Du vermutlich nicht weisst: Ich habe einige Jahre Methoden-Entwicklung in der Ultraspuren-Analytik gemacht. Das hat mich gelehrt, möglichst präzise und unvoreingenommen zu beobachten.

Gr Steve


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#50 von Phillip , 17.03.2015 00:44

ZITAT(stevemark @ 2015-03-17, 0:05) Sowohl Dieter Gabler als auch Josef Scheibel verweisen in ihren Büchern - immerhin vor über 40 Jahren geschrieben! - auf dieselbe Tatsache: Lichtstarke Minolta-Objektive sind in der Regel bei gleicher Blende besser als lichtschwächere.[/quote]
Für das plain MD 2/50 gilt das nach meiner Einschätzung nur eingeschränkt. Im APS-C Bereich liegt es wie auch von dir getestet nahe bei den 1.4/50ern aber nicht ganz auf deren Niveau. Dafür sind die Ecken an der a7 deutlich besser als bei den 1.4ern. Bei f/2.8 sind sie in etwa so gut wie die anderen bei f/5.6.

Hier mal ein Vergleich mit dem MD-I 1.4/50 bei f/2.8:
[attachment=14910:f28.jpg]

ZITAT(stevemark @ 2015-03-17, 0:05) Was Du vermutlich nicht weisst: Ich habe einige Jahre Methoden-Entwicklung in der Ultraspuren-Analytik gemacht. Das hat mich gelehrt, möglichst präzise und unvoreingenommen zu beobachten.[/quote]
Bei Testaufnahmen kann man wirklich viel falsch machen, auch wenn ich inzwischen schon so manche Testaufnahme geschossen habe lerne ich da stetig noch hinzu und darf so manche Testreihe im Papierkorb versenken. Wenn man dann noch bedenkt, dass manche Objektive im Nahbereich besser sind (mein Canon nFD 1.4/50 hängt auf kürzeren Distanzen bei offener Blende die Minoltas klar ab, bei Landschaftsaufnahmen istd as Bild nicht mehr so klar). Was wir hier gerade betreiben befriedigt natürlich vor allem akademische Neugier und hat in der Regel keine allzugroße große Praxisrelevanz.

Grüße
Phillip


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#51 von bg_vlr , 17.03.2015 21:21

ZITAT(stevemark @ 2015-03-17, 0:05) ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-16, 23:12)
Auch das MC hat noch einen Hauch zugelegt. Interessanter Weise ist mein Exemplar sichtbar knackiger und hat eine höhere Auflösung, wenn man ihm etwas violettes "Glühen" erlaubt -[/quote]
Genau; das hatte ich ja einige Beiträge weiter oben schon in den Raum gestellt
[/quote]

Jep. Ich dachte nur, dass es anders gemeint war: Glühen = nicht 100% scharf.


ZITAT(stevemark @ 2015-03-17, 0:05) Herzlichen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, nochmals sorgfältig "nachtzutesten". Ich glaube, Du hast dabei einiges gelernt. Was Du vermutlich nicht weisst: Ich habe einige Jahre Methoden-Entwicklung in der Ultraspuren-Analytik gemacht. Das hat mich gelehrt, möglichst präzise und unvoreingenommen zu beobachten.

Gr Steve[/quote]

Gerne doch - ich will's ja schließlich auch wissen Das mit der Spurenanalytik wusste ich natürlich nicht. Irgendwie scheinen in diesem Thread ja doch einige einen naturwissenschaftlichen Background zu haben


ZITAT(Phillip @ 2015-03-17, 0:44) Was wir hier gerade betreiben befriedigt natürlich vor allem akademische Neugier und hat in der Regel keine allzugroße große Praxisrelevanz.

Grüße
Phillip[/quote]

Praxisfern, klar. Nicht praxisrelevant find' ich etwas zu weit gefasst. Schließlich offenbaren die Charts schon grundsätzliche Schwächen der Optiken und können die eine oder andere Qualität aufzeigen. Es fehlen halt Eindrücke von der Bildwirkung / vom Charakter der Objektive. Das war mir bisher zu viel Aufwand


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RE: Minolta MD 50mm 1:1.2 vs. MD 50mm 1:1.7

#52 von Phillip , 17.03.2015 23:43

ZITAT(VLR_Benjamin @ 2015-03-17, 21:21) ZITAT(Phillip @ 2015-03-17, 0:44) Was wir hier gerade betreiben befriedigt natürlich vor allem akademische Neugier und hat in der Regel keine allzugroße große Praxisrelevanz.[/quote]

Praxisfern, klar. Nicht praxisrelevant find' ich etwas zu weit gefasst. Schließlich offenbaren die Charts schon grundsätzliche Schwächen der Optiken und können die eine oder andere Qualität aufzeigen. Es fehlen halt Eindrücke von der Bildwirkung / vom Charakter der Objektive. Das war mir bisher zu viel Aufwand
[/quote]
Ich schrieb nicht allzu große und meinte damit wenig. Die Schärfeunterschiede zwischen den lichtstarken (f (1.2 und f/1.4) Minolta Normalobjektiven sind so gering, dass ich sie bei der Wahl zwischen diesen Objektiven vernachlässigen würde und mehr nach Haptik, Gewicht, Gegenlichtverhalten und Bokeh gehen würde. Abgeblendet auf f/8 sind alle sehr gut bis exzellent und bei Offenblende sitzt in der Praxis nur selten der Fokus so exakt, dass jemand die Objektive durch pixelpeeping uterscheiden könnte. Trotzdem ist es natürlich gut das Leistungsvermögen einschätzen zu können.

Wenn ich meine Priorität auf Landschaftsaufnahmen und Gewicht lege, so kommt bei mir das plain MD 2/50 mit, für Aufnahmen mit geringer Tiefenschärfe entweder das 1.2/58 oder das MC 1.7/55. Leztesres ist aber etwas weniger universell weil es nicht ganz die gleichmäßige Schärfe bei Landschaftsaufnahmen erreicht wie die anderen.

Grüße,
Phillip


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