RE: Software zur Filmsimulation

#1 von Eugene ( gelöscht ) , 01.02.2010 17:25

Vorab: die Demos der Filmsimulationssoftware-Produkte von DXO und Nik-SW hatte ich installiert, leider in einem Zeitraum, in dem meine Zeit nicht ausreichte mich ausreichend damit zu beschäftigen. Die Laufzeiten sind abgelaufen und eine erneute Installation zu Testzwecken ist frühestens erst wieder mit neuen Versionen der Programme möglich. Kurzum: ich habe momentan keine Möglichkeit, die Programme vor einem Kauf zu evaluieren.

Beim allfälligen Aufräumen meiner Fotosammlung habe ich wieder richtig Spass beim Anschauen meiner auf Film und Dia fotografierten und gescannten Aufnahmen gehabt.
Am Korn der Aufnahmen liegts nicht, dass ich die Aufnahmen der Digitalkameras weniger attraktiv finde, da ich die Fotos als ganzes und nicht im pixel-peep Vergrösserungsmasstab anschaue und in der Regel auf niedrigempfindliches Filmmaterial fotografierte, also kein Korn sichtbar ist.

Die Digitalaufnahmen wirken vergleichsweise klinisch rein, die Formulierung 'wirken vergleichsweise tot' wäre zu hart, als vergleichsweise 'zu' perfekt könnte ich die Digitalbilder auch charakterisieren.
Worauf könnte sich ursächlich diese Wahrnehmung begründen?
Meine Interpretation dazu ist die, dass Farben fliessender ineinander verschmelzen und die Filmcharakteristik die Farben von den realen Farben des Motivs ein Stück weit weghebt, was aus dem Foto ein Bild im Sinne von Gemälde macht, anstatt sich wie ein Digitalbild darum zu bemühen, die Realität 1:1 genau abzubilden. Klar, dass ein Gemälde besser wirkt und interessanter anzuschauen ist.
Gelesen habe ich dazu, dass Helligkeiten des Motivs nicht 1:1 bzw. nach einer linearen Kurve vom realen Motiv auf Film übertragen werden, sondern nach einer nichtlinearen 'Übersetzungskurve'. In Bereichen starker Helligkeiten wird häufig vom sanften Auslaufen der Tonwerte gesprochen. Wie diese Kurven in mittleren und niedrigen Bereichen aussehen wird seltener erwähnt. Ich denke, es wird sich um abschnittsweise bestimmbare Funktionen handeln. Ein Sensor hingegen erzeugt proportional zu Menge der aufgefangenen Photonen ein Signal, die im Digitalbild vorhandenen Werte verhalten sich linear zu Lichtmenge.

Eine gute Filmsimulationssoftware müsste das Digitalbild als das reale Motiv interpretieren und die eben erwähnten filmspezifischen Funktionen darauf anwenden, um einen bestimmten Film zu simulieren. Die Qualität der Simulation hinge also von der Kenntnis der die Filme beschreibenden Funktionen ab. Also habe ich auf den websites der Filmhersteller Kodak und Fuji nachgeschaut und leider keine Filmsimulationssoftware gefunden.

Vor längerer Zeit las ich bei einem Filmsimulationssoftware-Hersteller, dass er erfahrene Profifotografen mit umfangreicher Filmerfahrung einbindet, um die Qualität der Filmsimulationsergenisse zu bewerten und in die Optimierung einfliessen zu lassen.

Welche Software liefert nun tatsächlich die filmähnlichsten Ergebnisse, wäre meine Frage. Insbesondere bezogen auf Nik-Software und DXO Filterpaket.


Eugene

RE: Software zur Filmsimulation

#2 von Alison , 01.02.2010 19:32

Hallo,
passt leider nicht ganz genau zu deiner Frage, aber Bibble 5 hat auch ein Filmsimulations-Plug-in. Es ist kostenpflichtig, aber es gibt auch eine freie Version mit weniger Filmen, die in der aktuellen 5.0.1er Version dabei ist - kannst ja mal gucken wenn du Lust hast.

Mehr Infos: Andrea

Gruß, Alison


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RE: Software zur Filmsimulation

#3 von opelgt , 01.02.2010 19:55

Diese Software könnte deinen Anforderungen entsprechen:

Exposure 2 - Alien Skin Software

Exposure 2 examples


 
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RE: Software zur Filmsimulation

#4 von Phillip , 01.02.2010 21:02

QUOTE (opelgt @ 2010-02-01, 19:55) Diese Software könnte deinen Anforderungen entsprechen:

Exposure 2 - Alien Skin Software

Exposure 2 examples[/quote]

Ich nutze diese Software und sie macht tolle Effekte, die manchmal wirklich Stimmung erzeugen. Wirklich nach Film (Prints) siehts aber meiner Meinung nach nicht aus, mir Scans habe ich keine Erfahrung.


fotos auf flickr | mein blog


 
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RE: Software zur Filmsimulation

#5 von wus , 02.02.2010 01:26

wie sich die Zeiten ändern ... früher hat man Scannern mühsam beigebracht, das Filmkorn per EBV wegzurechnen, heute versucht man in die "klinisch reinen" Digitalfotos wieder derartiges reinzurechnen. (Für mich eine weitere Bestätigung dass es richtig war und ist, erst mal bei Analog zu bleiben.)

Ich kann Dir daher was Deine eigentliche Frage angeht nicht helfen, möchte aber ein Missverständnis aufklären:

ZITAT(Eugene @ 2010-02-01, 17:25) Gelesen habe ich dazu, dass Helligkeiten des Motivs nicht 1:1 bzw. nach einer linearen Kurve vom realen Motiv auf Film übertragen werden, sondern nach einer nichtlinearen 'Übersetzungskurve'. In Bereichen starker Helligkeiten wird häufig vom sanften Auslaufen der Tonwerte gesprochen. Wie diese Kurven in mittleren und niedrigen Bereichen aussehen wird seltener erwähnt. Ich denke, es wird sich um abschnittsweise bestimmbare Funktionen handeln. Ein Sensor hingegen erzeugt proportional zu Menge der aufgefangenen Photonen ein Signal, die im Digitalbild vorhandenen Werte verhalten sich linear zu Lichtmenge.[/quote]
Auch DLSRn wenden nichtlineare Kurven an. Bei den Besseren stehen sogar mehrere Kurven zur Auswahl, die sich speziell an den "Randbereichen" (sehr helle und sehr dunkle Bildbereiche) unterscheiden, siehe z.B. http://www.dpreview.com/reviews/nikond70...ontrast.png'; target='_blank
Der Grund dafür ist, dass kontrastreiche Motive so hohe Unterschiede zwischen hellsten und dunkelsten Bildstellen beinhalten, dass dies nicht im Farbraum des üblichen JPEG-Bildformats, das nur 8 bit pro Farbe zulässt, linear (! abgebildet werden kann. Mit 8 bit lassen sich nur 256 Abstufungen auflösen, wollte man diese 256 Stufen linear verwenden dann könnte man nicht mehr als 1:255 des Kontrastumfangs des Originalmotivs einfangen (8 Blenden). Je nach Belichtung würden dann hellere Bereich ausfressen, und / oder dunklere absaufen, und zwar richtig digital hart. Also biegt man sich Kurven zurecht die oben und unten abgeflacht sind und so dieses harte Clippen vermeiden.
Falls Dich die manchmal unschönen Nebeneffekte dieser Methode interessieren, kannst Du hier weiter lesen. Speziell mein letzter Beitrag auf Seite 2.

Nebenbei bemerkt: bei Film gab es das Problem mit der Abbildung des hohen Kontrastumfangs mancher Motive auf Papier mit seinem niedrigen Kontrastumfang auch schon in ganz ähnlicher Weise.


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RE: Software zur Filmsimulation

#6 von Alison , 02.02.2010 09:00

Guten Morgen,

hier ist noch ein interessanter Web-Schnipsel zu dem Thema.

http://www.kodak.com/global/en/professiona...looksMain.jhtml

Ein Klick auf "Profile Examples" unten rechts zeigt verschiedene Interpretationen der Rohdaten.

Gruß,

Alison


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RE: Software zur Filmsimulation

#7 von ebarwick , 02.02.2010 09:28

ZITAT(wus @ 2010-02-02, 1:26) Auch DLSRn wenden nichtlineare Kurven an...[/quote]

Bereits die ersten Nikons mit "Kontrastverbesserung" hoben die Kurve an, um sie am oberen Ende wieder etwas abzusenken. Damit wurde der vermeintlich höhere Kontrastumfang erreicht.

Zum Thema: Auf der Webseite von DxO ist die Filmsimulation eigentlich ganz gut abgebildet. Hat jemand praktische Erfahrungen mit diesem Programm?

Grüße
Erhard


Die Welt ist so, wie man sie sieht.
Marion Gräfin Dönhoff


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http://www.mi-fo.de/forum/4homepages/sea...h_user=ebarwick


 
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RE: Software zur Filmsimulation

#8 von damn ed ( gelöscht ) , 02.02.2010 12:17

Für schwarzweiss empfiehlt sich trueGrain.


damn ed

RE: Software zur Filmsimulation

#9 von opelgt , 02.02.2010 15:30

Ich teste gerade eine andere Variante. Testergebnisse stehen noch aus

Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
 f49t25908p255899n1.jpg 

 
opelgt
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RE: Software zur Filmsimulation

#10 von Eugene ( gelöscht ) , 06.02.2010 12:23

True grain kannte ich noch nicht, ist aber leider auf SW Filme begrenzt. Ich müsste dann gleich mehrere Programme anschaffen, da ich auf Farbe nicht verzichte. Das ist auch bei Nik SW der Fall.

Alienskin scheint mir von der Filmvielfalt her und dem Funktionsumfang das am breitesten angelegte Programm zu sein. Die Qualität der Ergebnisse finde ich sehr gut, unglaublich, was man damit machen kann und wie schnell man die unterschiedlichsten Ergebnisse erreicht.
@Opelgt&Philip
Ist die Bestellung gut verlaufen? Trotz Angabe von Germany im webforlular muss man im Mussfeld einen amerikanischen Bundesstaat auswählen.


Eugene

   


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