RE: Belichtungsprobleme mit Minolta SR-T 303b

#16 von BerndFranzen , 19.08.2009 11:02

ZITAT(Surkan @ 2009-08-19, 9:51) Ich würde gern, bevor ich meine 303b zur Reparatur gebe, wissen, wie sehr die Verschlusszeiten daneben liegen. Ich hatte mal hier im Forum was gelesen, wie ich die Verschlusszeiten messen kann. Leider finde ich diesen Beitrag nicht mehr.

Gibt es evtl. noch andere Möglichkeiten?[/quote]
Ich habe mal irgendwo etwas gelesen, was mit einer Soundkarte funktionierte.


"Wer ein guter Fotograf sein will, muss mehr sehen als die anderen und anders sehen als die anderen. Wenn er auf den Auslöser gedrückt hat, dann muss er auch wissen, wie er aus dem Filmmaterial Negative macht, mit denen er alle Ideen verwirklichen kann, die ihm bei der Verarbeitung kommen." (Chargesheimer)

Bernd


 
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RE: Belichtungsprobleme mit Minolta SR-T 303b

#17 von Surkan , 19.08.2009 11:11

ZITAT(BerndFranzen @ 2009-08-19, 11:02) Ich habe mal irgendwo etwas gelesen, was mit einer Soundkarte funktionierte.[/quote]

Ja davon hab ich auch schon gehört. nur denke ich, dass die Methode sehr ungenau ist da das Verschlussgeräusch länger ist als die Bewegung des Verschlusses. Gerade im Bereich 1/1000 wird die Verschlusszeit ja auch mit der Bewegung erzeugt.


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RE: Belichtungsprobleme mit Minolta SR-T 303b

#18 von mick , 19.08.2009 12:34

ZITATJa davon hab ich auch schon gehört. nur denke ich, dass die Methode sehr ungenau ist da das Verschlussgeräusch länger ist als die Bewegung des Verschlusses.[/quote]

Vorsicht - bitte nicht durch die Verwendung der SOUND-Karte irritieren lassen.
Das Prinzip der angesprochenen Messung beruht nicht darauf, ein Verschlussgeräusch auszuwerten.

Es funktioniert - stark vereinfacht ausgedruckt - einfach so, dass hinter dem Verschuss eine Fotodiode angebracht wird, die für die Dauer der Belichtung eben durchschaltet. Für diese Messung kann eine im PC vorhandene Soundkarte herangezogen werden, da sie aufwändigere Messgeräte (Zeitmesser, Frequenzzähler, Oszilloskop) an dieser Stelle "ersetzen" kann.

Das Interessante an dieser Methode ist, dass man erstens mit relativ wenig technischem Aufwand eine Messung durchführen kann und zudem durch unterschiedliche Positionierung der Diode (Anfag / Ende Verschlussweg) feststellen kann, ob der Verschluss über die gesamte Ebene hinweg gleichmäßig abläuft.

Viele Grüße

Mick


 
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RE: Belichtungsprobleme mit Minolta SR-T 303b

#19 von Surkan , 19.08.2009 12:48

ZITAT(mick @ 2009-08-19, 11:34) Es funktioniert - stark vereinfacht ausgedruckt - einfach so, dass hinter dem Verschuss eine Fotodiode angebracht wird, die für die Dauer der Belichtung eben durchschaltet. Für diese Messung kann eine im PC vorhandene Soundkarte herangezogen werden, da sie aufwändigere Messgeräte (Zeitmesser, Frequenzzähler, Oszilloskop) an dieser Stelle "ersetzen" kann.

Das Interessante an dieser Methode ist, dass man erstens mit relativ wenig technischem Aufwand eine Messung durchführen kann und zudem durch unterschiedliche Positionierung der Diode (Anfag / Ende Verschlussweg) feststellen kann, ob der Verschluss über die gesamte Ebene hinweg gleichmäßig abläuft.[/quote]

Gibt es dafür irgendwo eine Anleitung wie ich das alles aufbauen muss?


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RE: Belichtungsprobleme mit Minolta SR-T 303b

#20 von opelgt , 19.08.2009 17:18

ZITATGibt es dafür irgendwo eine Anleitung wie ich das alles aufbauen muss?[/quote]


Gibt es

Verschlusszeiten mit Hilfe einer Soundkarte messen


 
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RE: Belichtungsprobleme mit Minolta SR-T 303b

#21 von mick , 19.08.2009 18:19

So, nun wieder am heimischen Rechner mit Zugriff auf die link-Sammlung:

Ich hatte diese Beschreibung im Sinn...


Viele Grüße

Mick


 
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RE: Belichtungsprobleme mit Minolta SR-T 303b

#22 von Surkan , 20.08.2009 09:25

Dank für die Anleitungen - da weis ich ja schon was ich dieses Wochenende mache...


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RE: Belichtungsprobleme mit Minolta SR-T 303b

#23 von BKUE ( gelöscht ) , 21.08.2009 21:28

Zu den Verschlußzeiten bei SRT303 / 101 etc will ich mal meine eigene (bisher nicht so gute) Erfahrung dazu geben.

Meine SRT lag nicht richtig bei den kurzen Zeiten. Ich habe sie zur Justierung gegeben - kurze Zeit später flatterte ein Verschlußtuch (halb) lose herum.

Später bin ich auf diese Seite gestoßen - in der SRT-Tuning-Abteilung gibt es etwas zu "SRT Shutter Tuning". Möglicherweise hat die Beschreibung etwas mit meinem defekten Verschluß zu tun.

In Kürze zusammengefaßt, geht es darum:
- die Federn, die den Verschluß bewegen bzw. unter Spannung setzen, können verharzen bzw. die Schmierung austrocknen
- den vergrößerten Widerstand durch höhere Federspannung auszugleichen, ist ein, sagen wir, brutaler Weg mit Risiken
- hier gezeigte Lösung ist das Anbohren der Zylinder, in denen die Federn sitzen, dann Spülen und neu schmieren der Federn - erst danach Verschlußjustage
- der Autor weist darauf hin, daß die Angelegenheit recht delikat (er schreibt "nicht trivial" ist. Neben dem Bohren und Schmieren muß man den Sucher und den Spiegelkasten vorher demontieren.

Insofern gebe ich mich mittlerweile damit zufrieden, daß meine nagelneu aussehende SRT303 (mit MLU) in der Vitrine steht. Zumindest solange, bis ich bei einer Ersatzteil-SRT die Operation mal erfolgreich erprobt habe... ob das noch in diesem Leben passiert, weiß ich nicht.

Gruß, Boris


BKUE

RE: Belichtungsprobleme mit Minolta SR-T 303b

#24 von Minomanu , 26.08.2009 15:06

Hallo Surkan,

hier meine Erfahrungen:

Die Schottkydiodenlösung funktioniert mit Negativfilm (größerer Belichtungsspielraum) sehr gut. Ich hab's auch mit Diafilm probiert, mit Erfolg. Das mag aber Zufall gewesen sein. Ob Du den Adapter selbst baust, oder die Diode unter der Bodenplatte direkt in den Stromkreis einlötest, ist wurscht. Die Wirkung ist dieselbe. Wichtig ist, eine Silberoxyd-, keine Alkalizelle als Stromquelle zu benutzen.

Umkalibrieren auf 1,5V ist bei der SRT recht einfach, da es nur einen Trimmpoti für den Messmodus gibt. Es gibt Schaltungen (Rollei, Leica) die sind mit 2 Potis bestückt, einen für den unteren und einen zweiten für den oberen Messbereich. Da wird's dann kompliziert. Aber wie gesagt, die SRT ist unkritisch. Benötigt wird eine variable Lichtquelle und einen genau gehenden Handbelichtungsmesser. Vorsicht beim Verstellen des Trimmers. Die Dinger sind filigran und können leicht zerbrechen! Auch beim Umkalibrieren gilt: Alkalizellen sind tabu!

Das Testen der Verschlusszeiten mit der Soundkartenlösung funktioniert gut. Voraussetzung ist aber, dass Du die Fotodiode durch ein möglichst kleines Loch schauen lässt, d.h. maskierst. Ansonsten führt seitliches Streulicht zu erheblichen Fehlmessungen, insbesondere bei den kurzen Zeiten. Ich habe mir ein dünnes Brettchen angefertigt und dieses mit einer Bohrung versehen, die die Fotodiode aufnimmt. Vorn habe ich einen schwarzen Fotokarton aufgeklebt und mit einer Stopfnadel ein kleines (Mess-)Loch hineingepiekt. Alles zusammen befestige ich mit zwei Gummibändern am Kameragehäuse. Das Ausmessen jeder einzelnen gemessenen Zeit am PC-Bildschirm ist umständlich, insbesondere wenn Du mehrere Messdurchgänge machst.

Besser ist der Verschlusszeitenmesser, der in der Zeitschrift Elektor, Ausgabe 12.2005 beschrieben ist. Der misst auf 10 Mikrosekunden genau und zeigt das Messergebniss direkt in Millisekunden an. Mehrere Messungen werden gleich aufaddiert, bequemer geht's nicht. Den Bausatz gab's (oder gibt's noch) bei Fa. Geist Elektronik. Ist aber ein wenig fummelig, den Schaltkreis zusammenzulöten.

Ich habe beide Messverfahren verglichen, die Ergebnisse sind nahezu deckungsgleich.

Ich habe bisher einige meiner SRT's repariert. Bei ungenauen oder hängenden Verschlüssen half immer, das Hemmwerk für lange und für kurze Zeiten zu reinigen und zu schmieren. Mit ein wenig Geschick ist noch die eine oder andere Bronzebuchse (Lager der Verschlusswellen) für eine Schmierung zugänglich. Beim Schmieren beachten: "Nur Wellen und Achsen schmieren, keine Verzahnungen! Nur sehr wenig Schmierstoff (Uhrenöl für Wecker) verwenden. Ölgeber für Uhren verwenden" Diese Hinweise gab mir ein hiesiger Uhrmacher. An die Vorspannung der Verschlusstücher würde ich nicht herangehen. Damit kann man, wie schon von anderen Forenteilnehmern erwähnt, einiges verderben.

Wenn Du selbst reparieren willst, nimm Dir Zeit. Die meisten Fehler werden unter Zeitdruck gemacht.

Gutes Gelingen und viel Spaß mit der SRT, es ist eine tolle Kamera!

Grüße!
Minomanu


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RE: Belichtungsprobleme mit Minolta SR-T 303b

#25 von Winnfried ( gelöscht ) , 27.08.2009 10:50

Ich fand zum Batterieproblem eine aus meiner Sicht gute und verständliche Zusammenfassung unter diesem link (wahrscheinlich schon bekannt, aber für den Fall dass...) :

http://www.buhla.de/Foto/Quecksilber.html

Winfried


Winnfried

RE: Belichtungsprobleme mit Minolta SR-T 303b

#26 von Surkan , 18.09.2009 21:18

So liebe Freunde der Fotografie...

Ich habe heute mit Erfolg den Verschlusszeitmesser zusammengebaut und gleich getestet. Es war ein bissel gefummel, aber es hat alles wunderbar funktioniert. Die Zeiten meiner 303b sind alle etwas daneben. Ich muss die Messreihe nochmal wiederholen. Aber es scheinen immer so 20% bis 30% zuviel zu sein. Ich werde die Kamera also mal zum Doktor bringen...

Zu dem Verschlusszeitmesser werde ich die Tage mal einen Erfahrungsbericht schreiben.

Aber ich wollte an dieser Stelle erstmal Danke sagen für die hilfreichen Informationen...

DANKE!!!

Surkan


Surkan  
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RE: Belichtungsprobleme mit Minolta SR-T 303b

#27 von Minomanu , 01.10.2009 17:16

Hallo Surkan,

ja, 20-30% Plus in den Zeiten sind für die alten Schätzchen nichts ungewöhnliches.

Nach Reinigen und Schmieren der Mechanik wird das vermutlich besser werden. Eine gewisse Streuung wird aber nicht zu vermeiden sein, auch weil Werkstätten unter Zeitdruck arbeiten und sich nicht alle Mühe geben.

Man sollte aber nicht die höhere Genauigkeit von elektronischen Verschlüssen als Maßstab wählen. Selbst die mechanische Leica M6 hatte bei der 1/1000 Sekunde so ihre Probleme, weniger als 1/600 (1/700) war meistens nicht drin, was selbst die sich zum Jubeln verpflichtet fühlenden Leicaianer hin und wieder zum Nörgeln brachte. Die Leica Mechaniker haben sich auch ein wenig gesträubt, die Verschlusstuchspannung anzuheben, um die 1/1000 zu erreichen. Die höhere Spannung bringt höhere Bauteilbeanspruchungen mit sich, darüberhinaus lässt die Spannung nach einiger Zeit nach und der Fehler ist wieder da.

Ich denke, man muss die höhere Ungenauigkeit von mechanisch gebildeten Verschlusszeiten einfach in Kauf nehmen. Negativfilm steckt das allemal weg, bei Diafilm schließe ich die Blende ein klein wenig, das hat bisher immer geklappt.

Wer es dennoch genauer mag, sollte lieber zu einer Kamera mit elektronisch gebildeten Zeiten greifen, sich aber vor Augen führen, dass die Objektmessmethode (Messung des reflektierten Lichtes) von in Kameras eingebauten Belichtungsmessern naturgemäß in vielen Situationen schon Messfehler erzeugt. Selbst hochentwickelte Kamerabelichtungsmesser, die Spot-, Mehrfeld-, Matrixmessung bieten, arbeiten nicht immer fehlerfrei. "Genau" ist halt gar nichts.

Ich habe mal eine nagelneue Leica M7 (elektronischer Verschluss) durchgemessen. Das Ergebnis war beeindruckend; alle Messwerte lagen auf der Nulllinie (keine Abweichung). Wer aber mit der stark mittenbetonten Belichtungsmessung der M7 nicht umzugehen weiß, wird ein größeres Problem haben, als wir mit unseren alten SRTs.

Grüße!
Minomanu


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