Forum Übersicht - Objektive » Antibeschlag-Stickstoff-Füllung b. SLR-Objektiven?

Hallo zusammen,

in Ferngläsern, Spektiven und Teleskopen wird häufig eine Stickstoff-Füllung verwendet, um das Beschlagen der Linsen (außer der äußeren) bei schnellen Temperaturänderungen zu verhindern. Natürlich sind Kameraobjektive anders (offener) konstruiert, aber manchmal gäbe es immerhin Teilbereiche, die man hermetisch abschließen könnte. Gibt oder gab es eigentlich von irgendeinem Hersteller Objektive, die eine solche Füllung mit Stickstoff aufwiesen?

Viele Grüße,

Matthias

Nicht, daß ich wüßte. Und das wäre ja auch blödsinnig. Wie sollte eine Stickstoffüllung denn auch das Beschlagen verhindern? Um den Stickstoff am Platze zu halten, müßten die damit gefüllten Hohlräume sorgfältig und dauerhaft abgedichtet werden -- und das verhindert Beschlag. Ob da aber Stickstoff, Argon oder ordinäre Luft drin ist, spielt überhaupt gar keine Rolle.

-- Olaf

ZITAT(01af @ 2009-04-09, 23:33) Wie sollte eine Stickstoffüllung denn auch das Beschlagen verhindern? Um den Stickstoff am Platze zu halten, müßten die damit gefüllten Hohlräume sorgfältig und dauerhaft abgedichtet werden[/quote]
Genau darum geht es ja. Viele Ferngläser, Spektive und Teleskope sind aus diesem Grund nicht nur spritzwasserdicht, sondern im Innern hermetisch abgedichtet. Zumindest für Teilbereiche könnte man das auch bei Objektiven machen (konstruktionsabhängig), deshalb meine Frage, ob es sowas überhaupt schon mal irgendwo gab oder gibt?
ZITAT-- und das verhindert Beschlag.[/quote]
Aber nur, wenn nichts da ist, was kondensieren kann (Wasserdampf), also z.B. bei einem Vakuum oder einer Füllung mit einem geeigneten Gas. Stickstoff vielleicht nur deshalb, weil es billig ist und relativ harmlos?
ZITATOb da aber Stickstoff, Argon oder ordinäre Luft drin ist, spielt überhaupt gar keine Rolle.[/quote]
Ordinäre Luft würde hingegen nicht funktionieren, denn der darin enthaltene Wasserdampf würde unter bestimmten Bedingungen kondensieren.

Viele Grüße,

Matthias

Es müßte natürlich trockene Luft sein. Wenn du wasserdampfhaltigen Stickstoff nähmst, würde der genauso kondensieren.

Stickstoff ist in der Tat billig -- aber Luft ist noch billiger. Macht nur nicht so viel her im Werbetext.

-- Olaf

QUOTE (01af @ 2009-04-10, 9:04) Es müßte natürlich trockene Luft sein. Wenn du wasserdampfhaltigen Stickstoff nähmst, würde der genauso kondensieren.

Stickstoff ist in der Tat billig -- aber Luft ist noch billiger. Macht nur nicht so viel hier im Werbetext.

-- Olaf[/quote]
Ich müsste mal in die Preisliste von Linde sehen, aber der Preisunterschied zwischen synthetischer Luft und Stickstoff dürfte gegen null gehen. Und wenn man schon so einen Zirkus veranstaltet kann man durch dei Verwendung von Stickstoff gleich Oxidationsgefahr komplett ausschließen.

Hi!

... ein wirklich interessanter Gedanke - da haben sich sicher die Kamerahersteller auch schon Gedanken gemacht.

Nur der konstruktive Aufwand dürfte erheblich/teuer sein:

Anders als Spektive, Ferngläser und Teleskope:

- haben einige Objektive ja Innenfokusierung, damit sich beim Scharfstellen die Frontlinse nicht mitdreht.
Deswegen müssen in den Objektiven Linsengruppen verschoben werden und die bräuchten dann Druckausgleichsmöglichkeiten damit
dem AF-Motor keine Kraft entgegen wirkt oder der Druck gar nach der Scharfstellung Linsengruppen wieder "defokusiert". Ein derartiges
gasdichtes Objektiv wäre sicher größer als das vergleichbare nicht gasdichte.
- gerade wenn man z.B. beim Ofenrohr zoomt, hört man wie das Objektiv Luft einzieht oder ausstößt.
solche Zoom-Objektive gasdicht zu bekommen, dürfte nochmal einen erheblichen konstruktiven Mehraufwand bedeuten - und dann Kosten.
- und dann kommt bei SLR-Systemen ja noch die Kamera dazu: die müßten konstruktiv vorbereitet sein, um auch störungsfrei in
"kondensierender" Umgebung zu arbeiten (ein Hoch auf die viele empfindliche Elektronik ;-) ). Und Gasdichtigkeit ist an einigen Stellen
der Kamera nur äußerst schwierig zu erreichen (Filmkammer-/Speicherkarten-Bereich, Bajonettbereich) - zumindest schwieriger als
"nur" Spritzwasserschutz
- dann kann man die Kamera mit Objektiv ja in eine Ewamarine-Beutel (so einen Unterwasserbeutel halt) packen, n paar Silicagel Tütchen
zum Trockenhalten dazu. Das bringt mit weniger Aufwand auch recht gute Ergebnisse und funktioniert mit allen Objektiven - wenn sie
nicht zu groß für den Unterwassbeutel sind ;-) .

Grüße
torfdin

... hm ... ja, Spektive, Ferngläser und Teleskope können auch kompliziertere Innenkonstruktionen haben, aber deswegen wir der Aufwand bei Ojektiven nicht geringer

Grüße
torfdin

Wie sieht es diesbezüglich eigentlich mit Fungus aus?

Viele Grüße,

Matthias