Forum Übersicht - Das Forum in der Mitte » Verletzt in Georgien

Hallo allerseits,

offenbar hat es keiner bemerkt, dass ich, Sönke Henning, derjenige war, der mit seiner Familie in Georgien unter Beschuss genommen wurde.
Falls jemand Interesse hat, darf ich meine Blogseite http://www.caucasus-pictures.blogspot.com empfehlen, wo ich nahezu täglich neue Bilder einstelle.

Herzliche Grüße

Sönke Henning

ZITAt (Sönke Henning @ 2008-08-26, 12:31) Hallo allerseits,

offenbar hat es keiner bemerkt, dass ich, Sönke Henning, derjenige war, der mit seiner Familie in Georgien unter Beschuss genommen wurde.
Falls jemand Interesse hat, darf ich meine Blogseite http://www.caucasus-pictures.blogspot.com empfehlen, wo ich nahezu täglich neue Bilder einstelle.

Herzliche Grüße

Sönke Henning[/quote]

Erschütternde Bilder - ich hoffe, dass es deiner Frau einigermaßen gut geht!

Grüße und Gute Besserung
Erhard

ZITAt (Sönke Henning @ 2008-08-26, 12:31) Hallo allerseits,

offenbar hat es keiner bemerkt, dass ich, Sönke Henning, derjenige war, der mit seiner Familie in Georgien unter Beschuss genommen wurde.
Falls jemand Interesse hat, darf ich meine Blogseite http://www.caucasus-pictures.blogspot.com empfehlen, wo ich nahezu täglich neue Bilder einstelle.

Herzliche Grüße

Sönke Henning[/quote]
Hallo Sönke,

im Moment fehlen mir noch die richtigen Worte. Auf jeden Fall wünsche ich dir mit deiner ganzen Familie alles Gute, natürlich gute Besserung dir und deiner Frau und den Kindern, einschließlich der seelischen Verletzungen bei den Kindern, denn so etwas geht an ihnen sicherlich nicht spurlos vorüber. Ich hoffe trotzdem, dass sie ihre Freude und ihr Vertrauen, das Gefühl der Geborgenheit, nicht verlieren bzw. dieses möglichst schnell und dauerhaft wiedergewinnen können. Dabei denke ich auch an eure Verwandten und Bekannten in Georgien. Das muss eine sehr harte Zeit für sie sein.

Manchmal ist es wichtig, innezuhalten und sich auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens zu konzentrieren. Dein Blog mit den darin beschriebenen Erlebnissen, so schwer und belastend diese auch für euch sind, bietet einen wertvollen Anlass dazu. Deshalb danke ich dir sehr, dass du uns daran teilhaben lässt.

Liebe Grüße

Johannes

Hey Sönke,

bis zu Deinem Posting war der Kaukasus-Krieg für mich persönlich weit weg und existierte nur als multimediale Schlacht, in der alle beteiligten Parteien ihre Position verteidigten und die des Gegners angriffen. Dein Bericht und Euer Schicksal hat dies schlagartig geändert und mir wieder vor Augen geführt, daß sich hinter Politdiskussionen, Propaganda-Bildern, Landgewinnen und Opferstatistiken menschliche Tragödien, Schicksale, Schmerzen und Ängste befinden. Ich kann Dir als jemand, der hier bequem und sicher auf seinem bequemen Hocker im wohltemperierten Zimmer hockt, keinen wikrlichen Trost spenden - ich kann nur sagen, daß mich Eure Erlebnisse berühren, daß ich mit Euch fühle, ohne daß ich auch nur ansatzweise Eure Gefühle in ihrer Dimension nachempfinden kann, daß ich Euch viel Glück wünsche und daß Eure inneren Wunden genauso schnell wie Eure äußeren heilen mögen. Paßt auf Euch auf!


Dat Ei

Und wir kampeln uns hier wegen Auflösung, Kontrast irgendwelcher Linsen.

Ich hoffe, dass ihr gut aus der Sache rauskommt und der Schwachsinn so
schnell wie möglich ein Ende findet.

Mal wieder nachdenklich

Hans

Hallo,

mir fehlen die Worte und ich bin erschüttert. Ich weiss nicht was ich jetzt schreiben soll.
Mit dieser Nachricht ist diese ganze Scheiße in mein Leben wie eine Granate eingeschlagen. Das war alles sooooo weit weg!!!

Ich hoffe dass Du und Deine Familie die Kraft hat, um dieses alles zu verkraften und zu verarbeiten.

Mir hat sich gerade der Magen umgedreht und ich bin geschockt...

Der Krieg und auch Deine persönliche Geschichte haben mich in den vergangen Wochen sehr betroffen und wütend gemacht. Ich habe georgische Freunde in Tiflis und Omalo (Tuschetien) und war vor nicht einmal einem Jahr zum Urlaub in diesem wunderschönen Land, weshalb mir das alles einigermaßen nahe geht.

Danke für den Hinweis auf Dein Blog. Das beschriebene Verhalten des Spiegel-Online-Redakteurs ist inakzeptabel und unterstreicht den Qualitätsverfall jener Nachrichtenseite. Ich freue mich aber auch ehrlich gesagt, dass ich in Deinem Blog Deine älteren Geschichten aus Georgien lesen kann, denn ich möchte unbedingt wieder dorthin reisen, und die Fotos und Berichte lindern das Fernweh ein wenig.

Alles Gute wünscht
Marc

Wie andere vor mir schon schrieben war bis eben für mich alles ganz weit weg und betraf mich nicht richtig.
Das ist nun völlig anders, mir fehlen einfach die Worte... ;o (

Ich wünsche euch alles gute und deiner Frau rasche Besserung. Passt gut auf euch auf!

Gruß,
Reinhard

Hallo Sönke,

mir fehlen ebenfalls die Worte, ich wünsche Euch auch viel Kraft und gute Besserung.

Lieben Gruss

Steff

Als ich die Meldung in den Fernsehnachrichten sah, dache ich sofort an Dich und Deine Fotos und Berichte aus Georgien. Aber dann sagte ich mir, daß es wohl sehr unwahrscheinlich ist, daß ausgerechnet Du der Betroffene bist. Welch ein Irrtum...

Ich wünsche Dir und Deiner Familie, daß die körperlichen Wunden schnell heilen und daß Ihr einen Weg findet, mit diesem traumatischen Erlebnis umzugehen.

Krieg ist immer häßlich, es gibt keine schönen Kriege. Je näher man den Betroffenen kommt, umso mehr zeigt jeder Krieg seine häßliche Fratze!

Gehört zwar nicht so recht hierher, die AK 74 wurde zum Ende der achtziger Jahre durch die damalige westliche Welt als unmenschliche, nicht den Genfer Konventionen konforme Waffe bezeichnet. Während der Grundausbildung wurde uns beigebracht das jeder Körpertreffer einer AK 74 tödlich ist, begründet durch die hohe Vo von 900 m/s, des geringen Projektilgewichtes und des Dralls des Projektiles kommt es zu einem sogennanten Wundschock. Trifft das Projektil während seiner Flugbahn jedoch ein Hindernis, zerlegt es sich infolge der oben gennanten Gründe selbst.

denis

Erstmal Dank euch allen für die freundlichen Worte.

QUOTE (denisR @ 2008-08-27, 6:34) Gehört zwar nicht so recht hierher, die AK 74 wurde zum Ende der achtziger Jahre durch die damalige westliche Welt als unmenschliche, nicht den Genfer Konventionen konforme Waffe bezeichnet. Während der Grundausbildung wurde uns beigebracht das jeder Körpertreffer einer AK 74 tödlich ist, begründet durch die hohe Vo von 900 m/s, des geringen Projektilgewichtes und des Dralls des Projektiles kommt es zu einem sogennanten Wundschock. Trifft das Projektil während seiner Flugbahn jedoch ein Hindernis, zerlegt es sich infolge der oben gennanten Gründe selbst.

denis[/quote]


Das ist hochinteressant. Ich habe mich schon gefragt, ob es sich nicht um 2 Waffen gehandelt haben mag. Einige Kugeln sind ja eindeutig durchgeschlagen, eine etwa durch Motorhaube und Kühler. Eine andere aber ist unterhalb des Schlüsselbeins meiner Frau regelrecht explodiert. Und auch alle anderen Verletzungen sind "nur" durch Schrapnelle entstanden. Gern würde ich mehr darüber erfahren. Ich werde morgen mal ein Foto von den Schrapnellen und Kugeln einstellen, die wir im Wagen gefunden haben. Vielleicht kannst du einmal einen Blick drauf werfen.

Gruß
Sönke Henning

P.S.: Ich weiß, dass die Deutschen alle Angst vor einer weiteren Eskalation haben. Das ist sicher nicht unberechtigt. Wenn aber der Westen jetzt nicht den Druck aufrechterhält, wird es in ein paar Jahren noch ganz andere Auseinandersetzungen hier geben. Und die ohnehin hohen Energiepreise in Westeuropa werden uns noch paradiesisch vorkommen, wenn die Energievorräte des Kaspischen Meeres und Mittelasiens ausschließlich von Moskau kontrolliert werden. Der ganze Schlamassel hier wäre undenkbar, wenn Russland nicht für sich das imperiale Recht beanspruchen würde, die ehemaligen Sowjetrepubliken zu beherrschen.

ZITAt (denisR @ 2008-08-27, 5:34) Krieg ist immer häßlich, es gibt keine schönen Kriege. Je näher man den Betroffenen kommt, umso mehr zeigt jeder Krieg seine häßliche Fratze!

Gehört zwar nicht so recht hierher, die AK 74 wurde zum Ende der achtziger Jahre durch die damalige westliche Welt als unmenschliche, nicht den Genfer Konventionen konforme Waffe bezeichnet. Während der Grundausbildung wurde uns beigebracht das jeder Körpertreffer einer AK 74 tödlich ist, begründet durch die hohe Vo von 900 m/s, des geringen Projektilgewichtes und des Dralls des Projektiles kommt es zu einem sogennanten Wundschock. Trifft das Projektil während seiner Flugbahn jedoch ein Hindernis, zerlegt es sich infolge der oben gennanten Gründe selbst.

denis[/quote]

Auch wenn das eigentlich wirklich nicht hierher gehört, das M-16, die Standardwaffe der US Armee, hat eine V0 von 1016m/s und das G36, Standardgewehr der Bundeswehr, eine von 920m/s, beide verwenden ebenso wie die AK74 unterkalibrierte Munition (~5.5mm). Sprich es wird ein viel höhere als benötigte Ladung für das Geschoß verwendet. Während der Übergangsphase zwischen NVA und Bundeswehr hat die Bundeswehr dann also auch fast drei Jahre lang noch eine nicht der Genfer Konvention entsprechende Waffe verwendet…
Ich tute das was man dir da erzählt hat mal als Unsinn ab. Die Gefahr eines Wundschocks besteht angeblich nicht ab 900m/s sondern ab 1100m/s und die AK74 stand lange in dem Verdacht diese Geschwindigkeiten zu überschreiten, was wohl mit entsprechender Munition auch möglich ist, aber "in der Truppe" ist das nicht der Fall. Selbst Artilleriemunition schafft mehr als 900m/s.

Die einzige Waffe die nicht eingeführt wurde, genau aus den angeführten Gründen, ist das G11, das die 1100m/s deutlich topte. Der Entwurf für das Gewehr war damals revolutionär, ist aber nie eingeführt worden.

Total Off Topic, aber eine Richtigstellung tat not denke ich.

Mark

@Mark und denisR:

Wenn Ihr hier nicht über die Munition, Geschoße und deren Geschwindigkeit diskutiert, braucht man auch nichts "richtigzustellen". Das tut meiner Meinung nach keine not...

Egal welche Waffe und welches Geschoss. Diese scheiss Dinger sind nur zum Zweck des Töten gedacht.

Nun, der OT geht auf mein Konto.
Interessieren tut mich die Angelegenheit insofern, als meine Frau neben dem Schützen eine Frau mit Kleinkind auf dem Arm gesehen hat. Und mir stellt sich die Frage, ob wir nur aus einer Waffe oder mit mehreren beschossen wurden. Interessanterweise haben wir keine Einschüsse an der Rückseite des Wagens feststellen können. Andererseits aber wurde auch dann noch auf uns Geschossen, als die Türern auf waren und das Gebrüll der Kinder - aus 30m Entfernung - deutlich zu hören gewesen sein sollte.

Und schließlich macht es vielleicht auch noch einen Unterschied, ob hier nur "einfache" Munition (die natürlich auch töten sollte; es war klar, dass man uns alle umbringen wollte! verwendet wurde, oder ob der / die Schütze(n) daran gefeilt hat.

Vorschlag zur Güte (denn ich sehe ein, dass das nicht in dieses Forum passt):
Wer sachdienliche Hinweise liefern kann, schreibe bitte eine PN an mich.

HGvH