RE: Objektiv-Verzeichnung korrigieren

#1 von WinSoft , 21.06.2005 18:33

JEDES Foto-Objektiv weist mehr oder weniger starke Verzeichnungen auf, egal ob Festbrennweite oder Super-Zoom. Besonders Zoom-Objektive der Kompakt-Digitalkameras verzeichnen im Weitwinkelbereich SICHTBAR tonnenförmig.

Ausgewählte Software zur Minderung der Verzeichnungen:
- Photoshop CS2
- PTLens
- DxO

Im neuen Photoshop CS2 lassen sich einfache tonnen- und kissenförmige Verzeichnungen mit einem Schieberegler ausgleichen. Jedoch muss das so korrigierte Bild ausgeschnitten werden, da Photoshop das Bild nur mit der Einstellung "Transformieren - Kanten - Kantenerweiterung" zurecht zurrt. Komplizierte, wellenförmige Verzeichnungen, wie bei der Minolta Dimage A1/A2 lassen sich nicht vollständig eliminieren.

Das kostenlose PTLens als PlugIn in Photoshop (unter Filter) korrigiert recht gut, da es die Objektivdaten in einer Datenbank gespeichert hat und somit auch wellenförmige Verzeichnungen hinlänglich korrigieren kann. Die korrigierten Bilder sind bereits gestreckt bzw. gestaucht und müssen nicht ausgeschnitten werden. PTLens ist recht tolerant gegenüber bereits geänderten Dateien. Lediglich die vollen EXIF-Daten müssen verfügbar sein.

Das kostenpflichtige Stand-Alone-Programm DxO korrigiert ebenfalls unterstützte Kameras und Objektive gut, zum Teil auch RAW, und zurrt das Bild fix und fertig in den ursprünglichen Rahmen. DxO verhält sich nicht sehr tolerant und lehnt bereits veränderte Dateien trotz aller EXIF-Daten ab. Unterstützt werden unter den Kompaktkameras nur die Sony DSC-F828 und die Minolta Dimage A2 (beide nur JPEG, KEIN RAW!, unter den digitalen Spiegelreflexkameras sehr viele von Canon und Nikon, ebenso viele Objektive von Canon und Nikon. Unterstützungen für Kamerakorpus und Objektive müssen jeweils separat bezahlt werden! Das kann bei vielen Objektiven ganz schön ins Geld gehen...

Hier ein Beispiel der Minolta Dimage A2 bei voller Öffnung und 28 mm Brennweite:
Original:
http://www.schulacc.de/Bilder/LinsenKorrek...A2-Original.jpg

Korrigiert in Photoshop CS2:
http://www.schulacc.de/Bilder/LinsenKorrek...hotoshopCS2.jpg

Korrgiert in PTLens (Version 2.7.0.9):
http://www.schulacc.de/Bilder/LinsenKorrektur-A2-PTLens.jpg

Korrigiert mit DxO (Version 3.0, Beta-Version):
http://www.schulacc.de/Bilder/LinsenKorrektur-A2-DxO.jpg



 
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RE: Objektiv-Verzeichnung korrigieren

#2 von Neki , 21.06.2005 21:45

Thanx für den Test!

Hatte mir kürzlich auch diese Möglichkeiten angesehen, war aber zu faul DxO zu testen. Wenn ich recht erinnere, kann man damit auch "entrauschen"? Sind das auch kamera-optimierte Profile? Taugen die was? Weiter wäre es interessant zu wisssen, ob man den Leuten dann auch Testfotos von eigenen Objektiven schicken kann und die Profile bekommt? Noch werden ja nicht so viele unterstützt.
Ich bin mit PTLens als PSplugin zufrieden. Wollte bei gelegentheit mal Testfotos mit meinem Objektivpark machen und an den Softwareentwickler schicken und sehen, ob er wirklich die Profile erstellt. Es gibt auf der homepage jedenfalls dazu aufgrufen, eine detaillierte Anweisung wird gegeben.

Gruß
Neki



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RE: Objektiv-Verzeichnung korrigieren

#3 von 01af , 18.08.2005 17:32

Zitat von "WinSoft"
JEDES Foto-Objektiv weist mehr oder weniger starke Verzeichnungen auf, egal ob Festbrennweite oder Super-Zoom.


Das ist nicht wahr. Warum so dogmatisch? Viele Foto-Objektive weisen Verzeichnungen auf, um nicht zu sagen: die meisten. Aber nicht alle.

Einige wenige sind völlig verzeichnungsfrei (z. B. das orthometrisch korrigierte Minolta C.E.Rokkor 1:5,6/80 mm). Und einige sind immerhin so verzeichnungsarm, daß jeder Versuch der nachträglichen Entzerrung die Bildqualität unterm Strich nur verschlimmbessern würde; man kann sie also als "praktisch verzeichnungsfrei" bezeichnen. Dazu gehören insbesondere nahezu alle Makroobjektive, viele Kurzteles, Standardobjektive gemäßigter Lichtstärke im Fernbereich und einige Zooms, wenn sie auf eine mittlere Brennweite eingestellt sind.

Man sollte stets bedenken, daß für nachträgliche digitale Entzerrungen hier ein paar Pixel geopfert, dort ein paar hinzuinterpoliert werden müssen, was die Bildqualität niemals verbessert. Eine Entzerrung der Geometrie wird also stets mit einer (wenn auch in der Regel geringen) Verringerung der Auflösung bezahlt. Daher sollte man sich nicht hinreißen lassen, etwa alle Digitalbilder auf perfekte Geometrie zu trimmen, sondern nur die, wo eine Verzeichnung den Bildeindruck tatsächlich stört.

-- Olaf



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RE: Objektiv-Verzeichnung korrigieren

#4 von WinSoft , 21.08.2005 17:23

Zitat von 01af

Zitat von "WinSoft"
JEDES Foto-Objektiv weist mehr oder weniger starke Verzeichnungen auf, egal ob Festbrennweite oder Super-Zoom.


Das ist nicht wahr. Warum so dogmatisch?



Inwiefern soll meine Aussage mal wieder nicht wahr sein?

Lesen Sie denn keine Objektivdaten?

Denn da wird schön angegeben, wie stark die Verzeichnung in % und real ist. Wenigstens Leica tut dies zur Info. Aber auch andere seriöse Hersteller.

Leider muss ich bei meiner Aussage, dass ALLE Objektive des Amateur- und Profi-Marktes verzeichnen, bleiben. Es gibt zwar einige Objektive mit sehr geringer Verzeichnung, jedoch kein bezahlbares ohne jegliche Verzeichnung.

Null Verzeichnung ist bei bezahlbarem Aufwand und dennoch universeller Verwendungsmöglichkeit für fotografische Aufgaben für ALLE Blenden und ALLE Entfernungseinstellungen schlichtweg nicht realisierbar!

Selbstverständlich reden wir hier nicht von photogrammetrisch verwendeten Spezialobjektiven oder Lithografie-Objektiven für die Chip-Masken...



 
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RE: Objektiv-Verzeichnung korrigieren

#5 von 01af , 21.08.2005 20:51

Zitat von "WinSoft"
Inwiefern soll meine Aussage mal wieder nicht wahr sein?


Insofern, als daß sie nicht stimmt. Hatte ich doch klar und deutlich ausgeführt.


Zitat von "WinSoft"
Leider muss ich bei meiner Aussage, dass ALLE Objektive des Amateur- und Profi-Marktes verzeichnen, bleiben. Es gibt zwar einige Objektive mit sehr geringer Verzeichnung, jedoch kein bezahlbares ohne jegliche Verzeichnung.


Na ja, und das ist eben nicht wahr. Immerhin ein Gegenbeispiel hatte ich genannt. Das orthometrische (d. h. verzeichnungsfreie) C.E.Rokkor 1:5,6/80 mm ist zwar hauptberuflich ein Vergrößerungsobjektiv -- doch es wird von Minolta ausdrücklich auch für Aufnahmezwecke empfohlen, und es gibt eigens hierfür den C.E.Adapter zum Anschluß desselben an das SR-Bajonett. Also kann es auch als Fotoobjektiv gelten (wenn auch als ein recht spezielles).

Im übrigen gibt es eine Vielzahl von Fotoobjektiven, die zwar meßtechnisch gesehen tatsächlich verzeichnen, aber in so geringem Maße, daß jeder Versuch der nachträglichen Entzerrung sinnlos und der Gesamt-Bildqualität sogar eher abträglich wäre. Diese können, wie ich bereits sagte, als praktisch verzeichnungsfrei angesehen werden.

Ansonsten gebe ich gerne zu, daß die überwältigende Mehrzahl der Fotoobjektive in der Tat verzeichnet. Aber eben nicht ALLE. Es gibt halt zu (fast) jeder Regel stets ein paar Ausnahmen ... /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

-- Olaf



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