RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#16 von GerdS , 27.05.2005 11:36

Hallo zusammen,

ich werde in der nächsten Woche bei AGFAPhoto mal anrufen.
Wir haben da ein Angebot laufen zur Modernisierung des Rollenhandlings bei der Papierbegießmaschine (ist tatsächlich ein Hochhaus).

Viele Grüße
Gerd



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RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#17 von The.Cubaner ( gelöscht ) , 27.05.2005 12:01

mich hat diese MEldung heute morgen von meinem Radiowecker ausm schlaf gerissen /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />, ich dachte zunächst an einen albtraum, aber es war doch war...



The.Cubaner

RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#18 von Gelöschtes Mitglied , 27.05.2005 12:18

Laut der Schweizer Pressemeldung:


AgfaPhoto erklärt sich für zahlungsunfähig

Leverkusen. AP/baz. Die AgfaPhoto GmbH hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. "Wir hoffen, dass das Amtsgericht Köln noch heute einen Insolvenzverwalter bestellt", sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag. Der Verwalter solle prüfen, welche Chancen es für die Fortführung des Unternehmens gebe. Weitere Einzelheiten wollte das Unternehmen zunächst nicht mitteilen.

In Deutschland sind mehr als 1800 Agfa-Mitarbeiter betroffen, davon mehr als 800 in Leverkusen. Weltweit hat das Unternehmen 32 Vertriebsstandorte und mehr als 2400 Beschäftigte. An den Standorten in Leverkusen, Windhagen, Vaihingen, München und Peiting produziert die AgfaPhoto GmbH Filme, Fotopapier, Fotochemikalien und Laborgeräte. Im vergangenen Jahr erzielte sie einen Jahresumsatz von 700 Millionen Euro.

Massive Konkurrenz

Im November vergangenen Jahres hatte sich der belgische Agfa-Gevaert-Konzern von seiner verlustreichen Fotosparte getrennt und den gesamten Fotobereich für den Endkunden einschliesslich Film und Laborbedarf für 175,5 Millionen Euro an das Management und Finanzinvestoren verkauft. Die AgfaPhoto GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der AgfaPhoto Holding GmbH, die mehrheitlich im Besitz der Münchner NannO Beteiligungsholding ist.

In der Vergangenheit hatte die Agfa-Fotosparte, die auf eine 130-jährige Unternehmensgeschichte zurückblickt, massive Konkurrenz unter anderem durch Eastman Kodak und Fuji Photo Film zu spüren bekommen.


Gruss
Peter




RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#19 von The.Cubaner ( gelöscht ) , 27.05.2005 15:04

gerade hab ich im Radio gehört, das AGFA den ersten Farbfilm auf den Markt gebracht haben soll.. 130 Jahre Agfa ist verdammt viel, aber das ist nunmal die Traurige Billanz der gnadenlosen Konkurrenz.. hoffentlich bleibt Komi dies erspart! /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />



The.Cubaner

RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#20 von klaga , 27.05.2005 15:27

Zitat von The.Cubaner
gerade hab ich im Radio gehört, das AGFA den ersten Farbfilm auf den Markt gebracht haben soll..


gibts die Farbfilme von Agfa nicht schon länger? /wub.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wub.gif" />
ich glaube ich hatte in den Sechzigern mal sowas in meiner Kamera /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />

Klaus



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RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#21 von Frank H. , 27.05.2005 23:18

Moin,

irgendwie überrascht mich diese Nachricht nicht.
Wenn ich aus meiner Sicht nur den Bereich Farb-Dia-Film betrachte,
dann führt Agfa dort schon seit Jahren ein reines Exotenleben.
Zumal die Weiterentwicklung von Emulsionen schon vor längerer Zeit eingestellt worden zu sein.
Die anscheinend fehlende Marktdurchdringung des Scalas hängt wohl im wesentlichen mit der exclusiven Laborlinie zusammen - O.K., ist ein Nischenmarkt.
Es gibt genug Fotografen, zumindest in meinem Umfeld, die gern mit diesen Film gearbeitet hätten, wenn denn der Entwicklungsweg nicht so "kompliziert" wäre.

Alles in allem erscheinen mir die Probleme bei Agfa hausgemacht, denn ausnahmslos und alleinig der Marktentwicklung zu schulden.

Wie überall in unserer Wirtschaftwelt werden wohl wieder die "einfachen Arbeitnehmer" unter dieser Entwicklung zu leiden haben. Ich drücke daher in erster Linie für diese Menschen die Daumen.

Gute Nacht.

Frank



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RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#22 von thomasG , 27.05.2005 23:31

Genau Frank Agfa hatt den Anschluss mit Digital total verschlafen!
Ich hatte früher immer mal wieder einen Agfa Dia Film benutzt und bin immer wieder auf Kodak zurück!Das gleiche mit den Agfa Labors da habe ich immer unzufriedene Bilder erhalten die immer Überhellt und ausgefressen wirkten!
Darum Kodaklabore sind für mich die Besten!
Siehe Photocolor Kreuzlingen das ist für mich momentan das Norm +Ultra!
Nur Schade das sie keine grösseren Abzüge wie 20x30 erstellen! /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />



 
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RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#23 von Urdi , 28.05.2005 00:12

Erst ausgliedern, dann dicht machen. Das kennen wir mittlerweile schon.

So wird es in Deutschland munter weiter gehen!

Von wegen es wird ausgegliedert weil es besser für die Firma ist, die Firma dadurch flexibler ist etc. Nein, so ists einfacher, nachdem Vereinbarunges Betriebsrates für die Angestellten abgelaufen sind, die Firma dicht zu machen. Den Bossen und Managern müsste man die Gehälter streichen!

Das erinnert mich irgendwie an die Treuhandzeiten. Erst hamse die Firmen an Investoren verkauft für eine Mark und die hamse dann zu gemacht. Unglaublich!

Chris alias Urdi



 
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RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#24 von capy60 ( gelöscht ) , 28.05.2005 02:12

@Urdi,
das sehe ich auch so. Daß ein Konzern wie Bayer eine Durststrecke bei Agfa nicht durchstehen könnte, glaube wer will. Ich nicht!

Ich wohne übrigens fast direkt neben dem alten Agfa-Sitz in München. Da verrottet es ähnlich wie bald das schöne alte 60er-Stadion (sorry, der OT mußte sein)



capy60

RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#25 von optical , 28.05.2005 04:34

Guten Morgen,
jetzt muss man wohl anfangen Scalas, APX und Rodinal zu bunkern?! Hoffentlich läuft die Produktion erstmal weiter... drücken wir dem Insolvenzverwalter die Daumen!

Schönen Tag,
--marc



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RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#26 von hahe , 28.05.2005 11:46

Man kann es drehen und wenden wie man will - das Ende der Analogfotografie ist immer deutlicher in Sicht, auch wenn es viele noch nicht wahr haben wollen.
Es hilft doch nichts, wenn einige wenige Fans noch mit Film arbeiten, aber die überwiegende Mehrzahl eben digital.
Das Ende des Films zeichnet sich ja auch außerhalb der Fotografie ab. TV-Produktionen werden weitgehend elektronisch produziert, auch der Kinofilm wird wohl bald digitalisiert verbreitet. Auch die Druckvorstufe verabschiedet sich immer mehr vom Film.
Es wird bei der Fotografie ähnlich ablaufen wie beim Schmalfilm, der auch sehr schnell verschwand.



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RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#27 von rsorgner , 28.05.2005 12:09

Zitat von ingobohn
Leider habe ich noch keine näheren Infos... Ich hoffe, es entpuppt sich als Ente.


... isses offensichtlich nicht!

War bei uns gestern (27.05.05) als großer Bericht im Ö1-Abendjournal ... Insolvenzverfahren bei AGFA-Foto eingeleitet ... 1458 Arbeitnehmer in Deutschland ... 18 in Österreich ... stehen auf der Straße

... das Ende?

... Gründe: Preisverfall bei der analogen Fotografie und die boomende Digitalfotografie

Schönen Dank auch an alle Spitzenpolitiker, die den Karren aus Dummheit in den Dreck gefahren haben ... bin gespannt, ob irgendwer mal fordert, daß diese Genossen persönlich dafür haftbar gemacht werden können!



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RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#28 von -MM- , 28.05.2005 12:21

Naja also die spitzenpolitiker kann man nicht direkt dafür verantwortlich machen meiner ansicht nach. Was natürlich nicht heissen soll dass die nur gutes tuen.



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RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#29 von capy60 ( gelöscht ) , 28.05.2005 13:04

Am 1. November 04 wurde Agfa von "Inverstoren" übernommen, und nur 7 Monate später jetzt dichtgemacht!

Das sind die Heuschrecken, die über die Industrie herfallen, sie abgrasen und dann mit den fetten Profiten weiterziehen.
Zurück bleiben die Menschen, die ihre Arbeit verlieren und am Ende in Schröders Hartz-Armut landen!



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RE: AgfaPhoto angeblich zahlungsunfähig

#30 von korfri ( gelöscht ) , 28.05.2005 13:09

Wenn der Markt jährlich um 30 % schrumpft helfen auch keine Sonntagsreden.

Ich schätze, daß in 10 Jahren höchstens drei von hundert noch analog fotografieren. In 10 bis 15 Jahren wird die analoge KB-Fotographie so selten sein wie die Mittelformat-Fotographie heute. Wenn KB-Fotografie kein gängiger Standard mehr ist, werden ihr evtl. sogar weniger Anhänger treu bleiben als beim Mittelformat. Nur die hohe Verbreitung der KB-Kameras spricht dafür daß doch noch mal jemand einen KB-Film kauft.

Filme wird man nur noch im Internet-Handel beziehen können. Die Ausbelichtungen werden europaweit von einem kleinen Labor übernommen werden ...

Ich werde z.B. eine mechanische SLR behalten, also eine, die praktisch keine Elektronik hat, die keinen firmware-update braucht, und die auch ohne Batterie funktionieren wird, wenn mir mal danach ist.



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