RE: Reproduktionen

#1 von floramarice ( gelöscht ) , 14.03.2005 22:41

Hallo,

hat jemand Ahnung, wie man professionell Reproduktionen von Aquarellen herstellt? Mit welchen Makros arbeiten die Spezialisten? Welche Filme werden empfohlen? Sind Dias oder Fotoabzüge besser geeignet für eine spätere Veröffentlichung in Buchform?
Gruß floramarice



floramarice

RE: Reproduktionen

#2 von quickmick59 ( gelöscht ) , 14.03.2005 23:28

Hallo Floramarice,

Deine Frage ist nicht so ganz trivial zu beantworten. Auf jeden Fall dann nicht, wenn Du sogar eine Veröffentlichung in Buchform anstrebst.

Für die Buchform ist zunächst einmal wichtig, mit welchen Formaten der Verleger arbeitet. Danach musst Du Dich wohl oder übel richten. Hinzu kommt, um was für Aquarelle es sich handelt.

Wenn es relativ kleine Bilder sind, so ist sicherlich das Kleinbildformat (äquivalent DSLR) eine Möglichkeit, aber ich weiss nicht, was der Verleger sagt. Bei grösseren Bildern kommst Du aus meiner Sicht auch nicht um ein grösseres Format umhin. Nicht nur wegen der Bildqualität, auch wegen der erforderlichen Einstellgenauigkeit.

Gelegentlich mache ich noch solche Bilder, allerdings im Format 9X12. Dabei ist mir nicht nur die überragende Qualität dieses Formates (besser noch grösser) wichtig, sondern vielmehr die Verstellbarkeit der Kamera, um tatsächlich eine optimale Anpassung der Ebenen zu erlangen.

Mein Tipp: Wenn Du bereits eine Fotoausrüstung besitzt, trau Dich damit an das Thema heran. Du wirst sehr schnell merken, wo es hakt. Dann solltest Du Dir einen gut sortierten Fothändler suchen, der auch mal seine Geräte gegen Persausweis oder Kreditkartennummer ausleiht.

Was das Thema Filme angeht, so ist das eine zweite schwierige Frage. Je nach Lage geht der Trend in Richtung Fuji oder Kodak. Auch hier musst Du für Dich das Material der Wahl selbst finden. Und ausserdem spielt der Nachbearbeitungsprozess beim Verleger auch eine Rolle. Du lieferst supertolles Ausgangsmaterial und der Verleger macht daraus ne echte Müllermilch Erdbeer.

Also, try and error. Du wirst schon das richtige finden. Mein Tipp: für so etwas diffiziles eine Grossformatkamera und Filme testen.

Michael



quickmick59

RE: Reproduktionen

#3 von floramarice ( gelöscht ) , 15.03.2005 22:16

Hallo Michael,

vielen Dank für alle Tipps. Trial and error geht leider nicht. Die Bilder liegen in Polen. Vor Jahren habe ich Dias angefordert und auch bekommen. Sie wurden nicht von der Bibliothek, sondern von einem bestellten Fotographen gemacht. Für meine privaten Zwecke waren die Dias gut, fürs Veröffentlichen sind sie zu grobkörnig und qualitativ nicht zu gebrauchen; das habe ich dann bemerkt, als ich Din-A4 Abzüge von den Dias herstellen ließ. Mit anderen Worten: Ich muss hinfahren und dem Fotographen konkrete Anweisungen und eine gute Ausrüstung in die Hand geben. Der Tipp mit dem Leihen einer Mittelformatkamera mit Makroobjektiv ist sicher zielführend.
Falls das nicht klappt, könnte ich nur mein Minolta Makro (50 mm) oder das 180 mm Sigma mitbringen. Ich habe aber leichte Zweifel, ob die ausreichen. Wie steht es eigentlich mit der Qualität der ach so teuren Leica- und Zeiss- Makroobjektive im Kleinbildformat? Nie habe ich Testberichte gefunden, ob die besser sind als die sonst gebräuchlichen und weniger teuren. Das würde mich mal generell interessieren über das beschriebene Problem hinaus.
Viele Grüße,
floramarice



floramarice

RE: Reproduktionen

#4 von fwiesenberg , 15.03.2005 22:41

@floramarice

Willkommen im Forum!

Eine paar kurze Fragen:
Welches Format haben denn die Aquarelle?
Und wie groß sollen sie reproduziert werden?

Unter Umständen schießt man ja mit dem Mittelformat auf Spatzen...



 
fwiesenberg
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Registriert am: 03.11.2004


RE: Reproduktionen

#5 von Dennis , 15.03.2005 23:29

Mittelformat ist bestimmt nicht übertrieben, allerdings kann man das auch mit einem normalen Objektiv machen. Mieten wird nicht ganz billig werden. Eventuell fährst Du billiger, wenn Du Dir eine kaufst /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> Im Ernst, eine Mamyia RB67 bekommt man recht günstig, letztens gingen ein paar Bodies für unter 80 Dollar weg! Dazu ein 90er Standard-Objektiv. Die RB hat nicht-fokussierende Objektive, was deren Konstruktion etwas günstiger macht, dafür hat der Body eine Kamera-Standarte mit Balgen, die sich ausfahren läßt. Daher lassen sich auch größere Abbildungsmaßstäbe ohne Spezialzubehör erreichen. Das Ding ist wohl eine der robustesten Kameras, die es überhaupt gibt, vollmechanisch und ohne Beli. Im Rent wirst Du wohl schon so mindestens 50-60 Euro pro Tag berappen müssen.

Falls Du doch KB benutzt, nimm den feinkönigsten Film, Provia oder Velvia, blende schön ab (mindestens F8, eher F16), und verwende eine gute Festbrennweite, möglichst nicht mit zu großer Anfangsöffnung. Ich denke, ein 50/1.7er oder ein 135/2.8er wäre wohl die richtige Wahl. Oder eben auch ein Macro 50er oder 100er.

Für die Ausleuchtung solltest Du zwei Blitze benutzen, das übliche: Links und rechts in gleichem Abstand und ca. 30-40° zur Vorlage. Eine kleine Digi würde ich auch mitnehmen, und dann mit aufgebauter Beleuchtung Probeschüsse machen, dann siehst Du sofort, wenn etwas nicht stimmt. Und ganz wichtig: Fotografiere eine Farbkarte mit Graukeil mit, sonst bist Du später ewig am rätseln, wie die Farben waren /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



Dennis  
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RE: Reproduktionen

#6 von floramarice ( gelöscht ) , 16.03.2005 18:13

Hallo,

nochmals Dank für alle Ratschläge. Bei den Vorlagen handelt es sich um botanische Illustrationen in Wasserfarben von unschätzbarem Wert in Form von zwei Bänden mit ca 80 Bildern. Im ersten Band haben die Bilder eine Größe von 50 x 35.5 cm, im zweiten 17.8 x 26.3 cm. Ideal wäre es natürlich, man könnte sie in Originalgröße publizieren, aber ich fürchte, solch ein Buch mit 80 Bildern in dieser Größe würde wohl zu teuer.
Gruß floramarice



floramarice

   


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